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Interessantes Thema was so im Nachrichtenticker reinläuft. Man kann es fast wie einen Baukasten konstruieren, indem man drei oder vier Begriffe aus folgender Auswahl und gewiss komischen Schreibweisen kombiniert.

1. Holtzbrinck
2. kauft, übernimmt, rettet kriselndes, greift sich, schluckt,
3. Community-Angebot, Online-Portal, Kontaktseite, Studentenportal
4. studiVZ, StudiVZ, Studivz, Studentenverzeichnis, Studiverzeichnis

Mein Kommentar: Kein Kommentar. Das tut der Robert schon gut.

Goodbye WordPress.de – now you’re bastardized commercialized. Die Community Webseite ist jetzt ein Teil der WordPress.com Bloghosting Community. Ohne größere Ankündigungen von heute auf morgen. Felix schreibt dazu in Verraten und Verkauft sehr treffend:

„Die Domain verkauft. Die Nutzer verraten.“

Zum Glück habe ich keine Arbeit dabei, ein paar Links zu WordPress.de in älteren Blogeinträgen zu ersetzen – ich habe nie auf die Domain gelinkt, sondern eher auf WordPress.org oder WordPress.com zwecks der üblichen Meinungsäußerung. Dennoch ist „De-Linken“ eine schöne Idee der Bestrafung! ;)

Irgendwie eine sehr interessante Idee, die mir Jan grade per Mail durchschickte. Das StudiVZBoykott.net ist gegen:

  • fragwürdige Geschäftsmethoden
  • merkwürdige Geschäftsbedingungen
  • Pressesprecher, dem es um die Nutzer geht
  • den gläsernen Studenten
  • Imitation – und das im Land der Ideen

Nur mit der dritten Formulierung bin ich nicht ganz einverstanden, denn als Mitarbeiter in einem Unternehmen muss man sich doch um die Nutzer engagieren. Ich glaube jedoch, dass mit obiger Formulierung eher die Tatsache gemeint ist, dass es sich nur um die „Nutzerdaten“ dreht. Ein kleiner, aber gravierender Unterschied also. Ich bitte dies zu berücksichtigen.

…ist mittlerweile uninteressant. Abgelutscht, ausgelutscht, den Medien zum Fraß vorgeworfen. Der erste Konsenz vom Barcamp ist diese Parole an die Blogosphäre: Klappe dicht – wer schon jetzt am Boden liegt, sollte nicht mehr getreten werden.

Wenn das die Weihnachtskarten vom StudiVZ sind, laufen dann auch die Server mit der weihnachtlichen Lebkuchen Engine (TM)?

Nebenbei hat es einen „amüsanten“ Kommentar zu den aktuellen StudiVZ Thematiken gegeben, der vom Autor anscheinend selbst gelöscht wurde. Sehr provokativer Inhalt, den ich natürlich per E-Mail sofort erhalten habe. Es geht ja nix über Kontrolle.

Im StudiVZ kann man wunderbar nachverfolgen, wer auf dem Profil war. Ich war ein wenig überrascht von der Liste der Besucher meines Profils. Was dort für ein Fake-User unterwegs war zeigt der Zoom auf das Bild – mit Vorsicht zu genießen! Ob da jemand dahinter steckt, oder doch nur ein wichtiger Spammer, der das StudiVZ als ideale Plattform für wilde Selbstdarstellungen nutzt? Der Name „Cosimar Bingeil“ hat jedenfalls eine eindeutige Botschaft zu vermitteln… ;)

Gewisse Schritte mache ich höchst ungern, doch einige Sachen sind mir nicht ganz geheuer. So ist es auch beim StudiVZ durch die langwierige Geschichte letztendlich nur noch eine Frage der Zeit, bis ich meinen Account lösche und die Daten mit einem Klick terminiere. Doch was muss ich auf der Seite lesen?

Muss ich noch eine E-Mail schreiben, um mich abzumelden?
Nein, einfach auf „Meinen Account löschen“ klicken, es ist dann keine weitere Aktion mehr deinerseits notwendig. Bitte beachte, dass es aus technischen Gründen bis zu 48 Stunden dauern kann, bis alle Daten gelöscht sind.

Welcher technische Grund hält von einem ganz normalen „DELETE FROM table WHERE used_id = abcdef“ – inklusive sämtlicher Tabellenverweise- und dem Löschen von irgendwelchen Bild- oder Textmaterial auf Dateiebene ab? Sorry, aber braucht man die 48 Stunden, damit meine sensiblen Kontaktdaten noch in einer Exceltabelle gesichert werden und schleunigst an ein windiges Marketingunternehmen geschickt werden? Schämt euch. Ich kann dem nichts mehr abgewinnen.

Ich brauche nichts mehr zusammenfassen. Das tut Technorati und Google mittlerweile tausendmal besser als jeder von uns erlesenen Blogautoren, die ihren Teil zu der kommunikativen Misere im StudiVZ beisteuern wollen. In den vergangenen Tagen und Stunden hatte ich durchaus wichtigere Sachen zu tun, als mich mit dem PR-Gau mit Kollerkommunikation des StudiVZ zu beschäftigen. In den Gesprächen mit einigen Bloggern und namhaften Personen des Web 2.0, aber auch mit aus dem privaten Leben stammende Personen war die Meinung glasklar: Die Plattform und die Personen des StudiVZ winden sich auf dem Boden und zucken wohl noch zum letzten Mal. Die stattgefundenen Entgleisungen kann niemand wieder gut machen.

Doch fragen wir uns einmal lieber, warum dieses Thema die Massen derartig polarisiert. Meiner Meinung nach liegt der einzig und alleinige Grund dahinter, dass man mit dem Namen „Samwer“ etwas böses vermutet. Samwer steht für Jamba, und das Unternehmen ist jedem ein Dorn im Auge, der sich durch die Klingeltöne, die Werbung und eventuelle Abzock-Methoden der Vergangenheit belästigt gefühlt hatte. Der Gründer des StudiVZ Ehssan Dariani ist aber in der ganzen Diskussion derjenige, der von allen Richtungen her mit Breitseiten zugeschossen wird. Kommunikationsprobleme, Datenschutzprobleme, Stalkingprobleme, Technikprobleme – Probleme für einen Mann und sein Team. Das sind Sachen, die leider Gottes Willen im Voraus geregelt werden konnten, oder genau dann, wenn sie eintreten – nicht jedoch Wochen später. Die ideologischen Probleme mal ganz außen vor gelassen, muss also festgestellt werden, dass Ehssan Dariani nur eine Marionette ist – dessen feine unscheinbare Fäden zwar immer wieder gezogen wurden, aber denen er sich leider entrissen hatte und loskollerte.

Wie Matias es richtig sagt, gibt es weitaus bessere und andere Web 2.0 Unternehmen, die diese Aufmerksamkeit benötigen. Explizite Namen braucht man ja eh nicht nennen, wenn man weiß, dass das Herz für diese und anderen Unternehmen schon allein durch die tägliche Schreibe schlägt.

Ich habe nichts gegen den einzelnen Menschen an sich. Doch die Taten und Aktionen einzelner nutze ich um mir ein Gesamtbild zu konstruieren. Dieses schaut im Fall des StudiVZ nicht rosig aus.

Und tagesaktuell formuliert bleibt nur eines übrig: Sorry, aber was dort zu lesen ist, ordne ich unter egomanischer PR ein. Einige Tage später melden wir uns zu Wort – schriftlich zusammenformuliert, weil man ein wenig herumkollert mit der Kommunikation. Wie Robert fordere ich auch, dass jetzt das Bild der Einladung oder ein Screenshot der Webseite endlich offen gezeigt wird. Wenn nicht, dann halt nicht – aber so kann ich all das Gerede über die Person, seine (politischen) Interessen auch als unglaubwürdig werten.

Offen und ehrlich muss ich sagen: Du stehst leider im Vordergrund und führst ein Unternehmen, gerätst in ein tiefes Loch und möchtest da hinaus? Offenheit wird bei allen immer wieder groß geschrieben. Denn sonst bleibst Du in deinem Loch sitzen und kannst nicht wieder hervorkommen. Das tut mir leid für Dich und dein Produkt. Aber wenn Du heraus willst, dann auch bitte ordentlich und gewissenhaft, nicht aber mit dem Gerede um den heißen Brei.

Die Kritik an dem StudiVZ von technischer Hinsicht oder anderen Problemen ist jedoch vollkommen außen vor gelassen, wenn es um deine Machenschaften als Mensch geht. Machenschaften ist hier auch ein richtiges Wort. Was ihr gegenüber eurer gesunden Konkurrenz praktiziert habt, war schon ein Fauxpas. Deine Videos und dein dennoch undurchdachter Aktionismus mit dem Titel „Völkischer Beobachter“ sind nicht StudiVZ, sondern Dein Ding! Das wissen alle. Aber Du stehst hinter dem Unternehmen. Menschen distanzieren sich von Produkten durch ihre Taten… aber was solls. Wird schon werden, einfach verkaufen, Geld machen, glücklich sein. Oder durchdenken was als nächstes kommt, ohne dass man die wilde Horde (Blogger) auf sich selbst loslässt.

Dieser Morgen bescheerte mir einige Trackbacks zum Thema StudiVZ: Obstruse Verbindungen mit dem Völkischen Beobachter, Technorati Optimierungen (mittlerweile Platz 1), Domaingrabbing und Piraterie, Kommunikationshemmnisse, Klonen und „Server Problem Chen“ und die jüngste Darstellung durch die Berichterstattung in den traditionellen Medien verheißt unheilvolles.

Was macht man aber, wenn man seine EX Beziehung oder ein Betthupferl sucht? Beim durchaus guten OpenBC wird generell niemand seine Daten preisgeben, also gehen wir lieber zum StudiVZ und suchen dort inmitten aller Absolventinnen nach einschlägigen Namen. Und siehe da, es funktioniert: StudiVZ ist die Grundlage für jeden Stalker. Privacy wird kleingeschrieben.

Sowas stört scheinbar keinen mehr, aber ich verstehe nicht wie so viele Mädchen mit Vor- und Nachnamen im Netz vertreten sind. Dazu kann ich ihre Freunde sehen, ihren Werdegang, welche Gruppen sie interessiert, sogar das Geburtsdatum ist sichtbar. Telefonauskunft, Adressen rausfinden, stalken, Stress machen, rumnerven, alles kein Problem, wer Spaßeshalber ein paar Vor- und Nachnamen durch google jagt findet bei einigen einfach zu viel Information. Nutzerprofile erstellen leicht gemacht. Das geht gar nicht. Überhaupt nicht. [via Sven]

Das habe ich gleich getestet und ich war überrascht, mit welchen jungen Damen man in Kontakt treten kann. Und vor allem wie bereitwillig auch die Kontaktdaten zu Verfügung gestellt werden. Man stelle sich jetzt die Absurdität vor, dass das klassische Bildnis des gestörten Homo Sapiens sich in besagter Kontaktdatenbank anmeldet und dort nach einer passenden 20-30 Jahre jüngeren Frau stöbert, findig wird und aufgrund der öffentlichen Angabe „Single“ anfängt sie zu belästigen. Dieser gestörte Mensch müsste dann nur vor der Uni warten (oder Schule… wer weiß), seine Digitalkamera herausziehen und den ersten Schritt machen. Man kann das ganze weiter spinnen, bis es zu einem Sittenverbrechen kommt. Polizei und Holzauge – seid bitte wachsam! Kontaktdaten sind sensibel. Hochgradig sensibel. Äußerst sensibel. Es wird alles zusammenbrechen, sobald ein Sexualstraftäter irgendwann mal folgendes sagt: „Die Kleine war doch in diesem StudiVZ drin… so kam der erste Kontakt zu stande… ich konnte ihr nicht mehr widerstehen und dann war es für mich ganz einfach alles über die 30 anderen Mädels rauszufinden.“