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Jetzt steht es auch in den traditionellen Medien, dass mit dem StudiVZ die Naivität eines Menschen verbunden ist und kein Kollektives System das jemals wieder gutmachen kann.

Jetzt was Peinliches. Ehssan Dariani ist einer der Shootingstars des sogenannten Web2.0. Er hat das Onlinestudentenverzeichnis StudiVZ gegründet, an dem mittlerweile die renommierte Verlagsgruppe Holtzbrinck (unter anderem „Die Zeit“, „Tagesspiegel“) eine Beteiligung hält. Derzeit fällt der junge Mann (26 Jahre) aber abseits des Unternehmerischen auf. Im Internet kursieren selbst gedrehte Filmchen, die ihn beim penetranten Anquatschen von Frauen zeigen. Außerdem erregt Dariani Aufsehen, weil er sich die Internetadresse www.voelkischer-beobachter.de zugelegt hat. Angeblich hat er eine Party-Einladung für StudiVZ einer Titelseite des „Völkischen Beobachters“ nachempfunden und dafür die Adresse gebraucht. Über Geschmack lässt sich in dem Fall nicht streiten. [via Welt.de]

Beneiden kann man dies nicht. Persönlich empfehle ich, sich mit seinen persönlichen Daten weit fern vom StudiVZ zu halten und ganz bestimmt dort kein neues Profil anzulegen. Das ist ein tiefer Fall vom E.D., den man jetzt nicht mehr retten kann. Ignoriert schön die Blogs… und die Autoren aka pseudo Journaillen. Doch man darf nie vergessen, dass es die Vorboten des Mediengewitters sind, das urplötzlich über Nacht hereinbricht.

Nachtrag: Ebenfalls weiß man mittlerweile darüber zu berichten, dass nicht alles ganz stimmig im Hause StudiVZ ist…

Nehmen wir nur StudiVZ, den Klon einer US-amerikanischen 2.0-Idee, die gerade ganz stolz ist, eine Million Studenten in Deutschland versammelt zu haben. In deren Geschäftsbedingungen heißt es: „Im Profil oder in sonstigen Bereichen des Portals absichtlich oder in betrügerischer Absicht gemachte Falschangaben – insbesondere das Vortäuschen einer fremden Identität – können zivilrechtliche Schritte nach sich ziehen.“ Studi, bleib bei deinem Namen, auch wenn viele Details darauf hindeuten, dass StudiVZ selbst es nicht so genau nimmt und sich im Ausland schon einmal hinter einer Kontaktanbahnungsfirma namens Parship versteckt. Welche zum Holtzbrinck-Konzern gehört, der in StudiVZ investiert hat. [via Heise.de]

Mit diesen tiefgründigen Momentaufnahmen ist die StudiVZ Connection noch besser als die Ausrottung von Jedi Rittern in Star Wars. Der Kreis schließt sich und die Schlinge, die wird wirklich enger. Weiter liest es sich nicht rosig.

Natürlich gibt es diejenigen, die geblendet von den Millionen deutscher Studenten auf StudiVZ und der schieren Größe und dem blitzsiegartigen Erfolg des Unternehmens von einem Streich eines dummen Jungen sprechen. Die, die Kritik an einem echten 2.0-Unternehmer, der diese Vorlage zum 65. Geburtstag Adolf Hitlers für seine Community verwendete, als blogvölkisch abtun und sich ganz tief bücken. „Europa steht standhaft und treu zum StudiVZ“ titelte der neue Völkische Beobachter. Das mit seinen gefakten Niederlassungen Europa nach Strich und Faden verarscht.

Vor vielen Jahrzehnten konnte ein Mann, der wegen einer Pflichtverletzung sein Gesicht verloren hatte, durch den Seppuku die Ehre seiner Familie wiederherstellen – ob ein ein StudiVZ Harakiri in diesem Fall weiterhelfen kann? Ich hege meine Zweifel. Ebenfalls zweifel ich auch an den Mitgliedern… so lautet es im StudiVZ Blog:

1.000.000 Studis glücklich vernetzt
November 11th, 2006

StudiVZ hat kürzlich leise und unbemerkt die 1.000.000 (1 Million) Marke überschritten.

Entspannende Freitagabendstunden wünschend,
Ehssan Dariani.

…abzüglich ca. 10 User-Accounts, die auf meine Kappe gehen. Testzwecke oder purer Spaß an der Freud – es sind zu dem Zeitpunkt nur 999.990 Studis gewesen… wenn überhaupt. Die meisten meiner ehemaligen Studienkollegen/innen haben sich zwar eingetragen, nutzen das StudiVZ aber ungefähr so häufig wie ein Brot über den Rhein zwecks Kontaktaufnahme und Communityfeeling schwimmt.

Es gibt Sachen, die macht man einfach nicht, und diese Sachen kann und möchte ich nicht mehr kommentieren. Aber es brennt so unglaublich auf der Zunge, denn so etwas ist böse und abartig, aber gleichzeitig auch dumm und dämlich: Wie Jörg-Olaf Schäfers zu berichten weiß, ist einer der Gründer der Geschäftsführer vom StudiVZ maßgeblich für die Domains voelkischer-beobachter.de und voelkischerbeobachter.de verantwortlich. Mir scheint, dass die Registrierung der Domains und die Verbreitung eines an das Propaganda Blatt der NSDAP erinnernde (Be-)Werbung die jugendliche Naivität eines jungen Geschäftsführers wiederspiegelt. Die Samwer Brüder haben oder werden ihm wohl noch gehörig den Kopf dafür waschen. Trotzdem – viel Erfolg Jungs… vielleicht kommt sowas ja auf internationalem Sektor noch an? Hier nämlich irgendwie gar nicht.

Unter obigem Titel geschrieben veröffentlichten Robert und Matias beide ihre jeweiligen Top Ten Liste der Startups der deutschen Web 2.0 Szene. Hochgradig proklamatisch schaut die Liste aus. Ich bin ein wenig befangen in dem Moment, wenn ich die Liste mir zu Gemüte führe.

Bewusst weisen beide in ihren Listen auf die Entwicklung (in meinen Worten) „In den USA gesehen, später in Deutschland etabliert“ hin. Doch nur weil in den USA eine weitaus höhere Akzeptanz gegenüber dem Internet innerhalb der Bevölkerung herrscht und so die viralen Effekte des Marketings schneller, wenn nicht sogar dominanter in Szene gesetzt werden können als hier in Deutschland, so muss man gestehen: Deutschland ist kein Spätzünder in Sachen Web 2.0! Kurz und gut – meine persönliche Liste schaut ungefähr so aus:

  1. sevenload
  2. Qype
  3. OpenBC/Xing
  4. Oneview
  5. Hitflip
  6. Mabber
  7. Mister Wong
  8. Yigg
  9. Zweitgeist
  10. StudiVZ

Man sieht sofort, dass ich es den Aspekt des „Social Web“ sehr schätze. Ohne eine Community oder gar ohne irgendein gruppendynamisches Feature oder entsprechenden subjektiven Suchtzwang fällt jegliches Startup bei mir durch.

Die Blogosphäre ist angesprungen und greift die Probleme mit StudiVZ auf. Das belegt der jüngste Screenshot von Technorati, wo seit einigen Stunden das Studiverzeichnis in den Top Suchabfragen rangiert. Ist das das neue Zentrum der Macht – von und mit Kommunikationsproblemen, Datenschutzbedenken, Machenschaften, Piraterie, Gruscheln und sogar schon Videos?

Man fragt sich öfters wie, wann und vor allem warum etwas passiert. Einiges ist den Mitarbeitern eines Unternehmens immer bekannt, doch man darf es nicht sofort weitererzählen. Natürlich ist das Gang und Gäbe im alltäglichen Business – man kennt das ja. Aber es macht einem durchaus Freude, sobald man darüber öffentlich in den Medien liest.

Wie in der Financial Times Deutschland zu lesen war, investiert der Unternehmer Dirk Ströer in meinen Arbeitgeber sevenload. Ich begrüße persönlich diese spannende Übereinkunft und blicke jetzt entspannter in die Zukunft.

Eigentlich fand ich die Idee damals sehr schick, dass ich eine inhaltliche Trennung von beruflichen Kontakten via OpenBC auch von den studentischen Kontakten mit dem StudiVZ durchziehen konnte. Die ersten Probleme schlugen natürlich auch auf, es waren jedoch rein technische Gründe weshalb diese Serverproblemchen zu Buche schlugen.

Dann aber änderte sich alles von Grund auf, seitdem ich merkte, dass das StudiVZ ein deutscher Facebook Clone ist. Die dazugehörige Kollerkommunikation als ein quasi PR-Gau fand diese Woche statt.

Doch jetzt schlägt so langsam das Domaingrabbing dem Faß den Boden aus: StudiVZ sicherte sich Unister.at und StudyLounge.co.uk – die Domains der mehr oder minder direkten Mitbewerber auf dem Markt. Sind das jetzt die neuen russischen Verhältnisse oder doch nichts anderes als Machenschaften der Web-Piraten 2.0? Mein StudiVZ-Profil habe ich bewußt mit Trashdaten gefüllt, da ich bedenken um die Datensicherheit meiner auf mich persönlich auswertbaren Informationen habe.

Wow! Web 2.0, Kommunikation, Community, Meinungsäußerung… Darf man soetwas schreiben, wenn man in der respektvollen Hochschullandschaft innerhalb der Kernzielgruppe „Studenten“ mit einem (kopierten) Businessmodell auch Fuß fassen möchte?

1) Aus Zeitgründen und wegen der Masse an Kommentaren werden viele lange nicht freigeschaltet.

2) Kommentare von irrelevantem Inhalt (z.B. „Wie ändere ich mein Foto?”) werden nicht freigeschaltet. Dafür gibt es die „hilfe”-Seite.

3) Kommentare von ungeeignetem (z.B. beileidigen Dritter) Inhalt oder absurde Spekulationen nach dem Muster des Herrn Peter Turi haben keinen Mehrwert für die Leser dieses Blogs, verärgern bloss die Leute und mich und führen zu schlechter Laune oder weiteren unsachlichen oder falschen Spekulationen. Diese und andere Themen können auf anderen Seiten/Blogs/Foren ausgetauscht werden.

Nehmt es mir nicht über, aber ich sehe die Kernaufgabe meines Blogs darin, die Studis mit (technischen) Infos rund um das VZ zu versorgen. Manchmal geht es aber auch nur um sinnlosen Spass… Mir fehlt leider die Zeit allerlei Diskussionen zu moderieren. Hierfür gibt es Foren.

Kurz und gut – Robert Basic führt alle Fäden zu einem einzigen in der heutigen Episode von „StudiVZ – Endgame“ zusammen. Lesebefehl!

Wie man mittlerweile unschwer erkennen kann, habe ich in unserer Sidebar das Tool „Mein Qype“ integriert. Über den dazugehörigen JavaScript-Code kann man sich mit seinem Usernamen auch seine Qype-Beiträge auf die eigene Webseite oder das Blog herüberziehen. Nennen wir es doch einfach mal einen Exklusiv-Preview.

Ebenfalls ist auch eine Tagcloud möglich, welche ich hier direkt im Blog-Beitrag eingebunden habe. Wer sich den Quelltext genauer anschaut, kann sicherlich ganz einfach dieses nette Tool auf den eigenen Seiten integrieren. Mehr als den Usernamen zu ändern muss man nicht. Viel Spaß also bei meinen Empfehlungen über Qype – Das Beste der Stadt – bei mir vorerst Flensburg, Alicante und jetzt auch endlich Köln!

Nur eine grundsätzliche Idee am Rande: Warum kauft Google natürlich YouTube? Natürlich wegen der PR und Medienpräsenz, wegen der annähernden Allmacht des Googleopus. Aber kam überhaupt jemanden schon der Gedanke, dass Google sich YouTube einverleibt hat, damit keinesfalls auf dieser Plattform auch nur irgendeine von Yahoo’s Advertising Solutions auch nur irgendeinen müden Cent damit generiert.