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Es war schön mit Dir, wir haben dich alle gemocht. Du wunderschöne Gebühr, die keine Gebühr, sondern nur ein Beitrag war. Ein Beitrag, der als Gebühr für viele Menschen wahr wurde, und andere zum Alptraum. Die GEZ Gebühr kommt in die Jahre und wird nicht mehr so sehr geschätzt, wie früher einmal. Die BBC möchte den Rundfunk in Citizen-Media Journalismus umwandeln – mit den technischen Grundlagen des Web 2.0. Und in Deutschland sprechen sich immer mehr Politiker gegen den Dinosaurier GEZ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus. Was für ein Vormittag! So viel Web 2.0, so viel Citizen-Media Journalismus vs. traditionelle Medien, dass man förmlich in geekisch-orgasmiatische Stimmungen versetzt wird. ;)

Ein Artikel im SpOn-Blog hat doch wirklich meine Aufmerksamkeit erregt. Im Zuge dessen, dass sich die RTL-Gruppe und auch Viacom’s MTV überlegen, in Zukunft das digitale Satelliten-TV über Astra zu verschlüsseln und nicht mehr kostenlos anzubieten, wagt Holger Dambeck als Autor des Spiegel Artikels eine wilde Behauptung:

Das Ende der GEZ?
Bislang gilt: Wer einen Fernseher hat, oder ab 2007 einen PC mit Internetanschluss oder ein TV- fähiges Handy, muss GEZ-Gebühren zahlen. Ob tatsächlich ein öffentlich-rechtliches Programm geschaut wird, ist dabei egal.

Mit einer Smartcard für ARD und ZDF wäre die Situation anders. Ohne die Karte könnte man die Programme nicht schauen – müsste also folgerichtig auch keine GEZ-Gebühren zahlen.

Lieber Herr Dambeck,

dazu muss ich anmerken, dass ihr Artikel eine gewisse Meinungsbildung vertritt, die keinesfalls legitimiert ist. Nach der aktuellen Gesetzeslage und der allgemeinen staatlichen Regulierungsbemühungen in unserer Gesellschaft gilt folgendes als unmissverständlich und faktisch unantastbar: Die ARD und das ZDF nebst ihren „Dritten Programmen“ sind öffentlich-rechtliche Unternehmen. Diese haben den Grundversorgungsauftrag als ihren Programmauftrag per Gesetz (siehe Rundfunkstaatsverträge, Landesrundfunkgesetze, Grundgesetz) zu befolgen, welcher durch die publizistische Grundversorgung von Information, Bildung und Unterhaltung bedingt ist.

Ferner gilt für deren Medienprodukt zu beachten, dass dieses den Charakter eines öffentlichen Gutes hat. Das Medienprodukt der öffentlich-rechtlichen TV-Sender ist daher daran gebunden, folgende zwei Kernaussagen zu befolgen: Der sogenannte „Nicht-Ausschluss im Konsum“ bedeutet dabei, dass ein Konsument nicht von der Nutzung dieses Gutes ausgeschlossen werden kann, und gleichzeitig herrscht eine „Nicht-Rivalität im Konsum“, indem kein Konsument den anderen Konsumenten durch selbige Nutzung des Gutes von der eigenen Nutzung des Gutes wiederum ausschließt.

Richtig, das ist haarscharfes Wischwasch der Medienwissenschaften. Sobald die ARD und das ZDF jemals ihr Angebot über den Kabel- und Satelliten-Empfang hin verschlüsseln, ist der Charakter des öffentlichen Gutes aufgehoben, und ebenfalls kämen die Sender in ihrer Aufgabe der Grundversorgung nicht mehr nach, indem schon der einzelne Zuschauer, der keine Smartcard zur Entschlüssellung besitzt, schon vom Konsum her ausgeschlossen ist.

Hatten Sie überhaupt jemals beim Zusammenskribbeln ihres Artikels darüber nachgedacht, was eine Verschüssellung für die Gesellschaft zur Folge hätte? Ich hege meine berechtigten Zweifel, denn ansonsten hätten sie sicherlich ein wenig mehr in die hochgepriesene journalistische Arbeit in Bezug auf die Recherche von Medienwissenschaften und Medienökonomie investiert. Herzlichen Dank dafür, dass „Der Spiegel“ sich dadurch in seiner Online-Ausgabe wie ein Boulevardmagazin liest. Ich hoffe nur, dass dieser Medieninhalt nicht integraler Bestandteil der Print-Ausgabe ist. Ihre abschließende Bemerkung („So wird uns die GEZ wohl auch weiterhin erhalten bleiben.„) jedenfalls erinnert mich an das, was ich bei der BILD Zeitung lese – lapidarische Meinungskundgebung ohne jedwede erdenkliche Begründung.

Worin besteht also der Unterschied zwischen einem privatwirtschaftlichen Medienunternehmen und den Unternehmen des ÖR? Ganz genau darin, dass die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen jederzeit sich verschlüsseln können, um von der Gesellschaft ihr mittlerweile unerträgliches Programm abzuwenden. Den Ausschluss vom Konsum der öffentlich-rechtlichen Sender kann man auf gesellschaftlicher Ebene nicht akzeptieren, geschweige denn nur verantworten.

Eine abschließende Frage, die ein wenig zur Erheiterung dienen darf: Wie sollen die ÖR ohne Einnahmen aus der GEZ-Gebühr eine Finanzierung von Smartcards vornehmen, wo sie sich schon nicht aus Werbung finanzieren dürfen? Und wäre es überhaupt legitim, das Geld dafür auszugeben, wenn es schon Diskussionen darüber gibt, ob diese Sender eine Website besitzen dürfen oder nicht?

Linktipps zu diesem Thema im Netz:

Ich habe da so eine Idee, die man vielleicht in eine Theorie umwandeln kann: Shout-Out Communication. Was ist das den? Nunja, es ist ein wenig schwierig zu beschreiben. Betrieben wird die Shout-Out Communication, indem neue Medientechnologie des Citizen-Media Journalismus eingesetzt wird: Blogs, Podcasts, Videoblogs bzw. WebTV. Vornehmlich durch offene Kommunikation über Weblogs kann dies also speziell in der Form von Corporate Blogs getätigt werden. Shout-Out bedeutet dabei, dass die Kommunikation offen und ohne Umschweife direkt an eine Zielgruppe gerichtet wird. Shouting out also. Ein wahrscheinlich unfreiwilliges Beispiel dafür liefert Felix Ahlers vom FRoSTA Blog:

An alle ehemaligen FRoSTA Mitarbeiter!
Auf einer Veranstaltung vor ein paar Tagen habe ich Sarik Weber von www.openbc.com kennengelernt. Diese Webseite ermöglicht es, auch unbekannte Leute über bereits bekannte kennenzulernen.

Außerdem bietet OpenBC eine Plattform für ehemalige Mitarbeiter einer Firma. Eine gute Idee für uns. Es kommt ja vor, dass uns gute Mitarbeiter verlassen und dann irgendwann wieder Lust haben zurückzukommen. Sarik Weber sagte auch, dass ehemalige Mitarbeiter 40% effizienter und zufriedener sind als Mitarbeiter die zum ersten Mal in einer Firma anfangen.

Werde gleich mal mit Ralf Junge, unserem Personalchef reden damit wir bald alle „Ehemaligen“ (und zukünftig „Ehemalige“) einladen können mit uns im Kontakt zu bleiben.

Der Inhalt der Botschaft, die derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter zwecks Networking zu vereinen, wird damit verbunden, weitere der Kommunikation dienliche Informationen an mehrere Empfänger zu verschicken. Einerseits ist der Leser des Corporate Blogs der erste Empfänger. Daneben gelten eine unternehmensinterne Funktion (das Personalwesen) und eine oder mehrere externe Personen bzw. die Gesamtheit der Mitarbeiter, welche auch gleichzeitig als Inhalt der Botschaft fungieren, als Empfänger.

Ja, hier muss ich mal ein paar Gedanken in der näherern Zukunft zusammenfassen. Finde ich aber sehr interessant… Shout-Out Communication. Schick.

Das da drüben bei den Briten von Channel 4 in ist selbst ohne eine Wertung abgeben zu wollen einfach nur ekelig: Masturbate-a-thon 2006 ist eine Fernsehsendung, bei der haufenweise gehirnamputierte Leutchen sich vor der Kamera selbst entblössen und Hand anlegen. Nachdem es also ein großer Erfolg in den USA war, wo man sicherlich gerne zuschaut aber niemals zugibt, es selbst zu tun, ist nun Europa dran. Besser gesagt – die alte Kolonialmacht Großbritanien.

„This year it’s time to bring the event across the pond to see if the great British public can embrace mass public masturbation. It’s time to find out if the only things allowed to be stiff in Britain are upper lips.“

Na wundervoll. Man mag mich vielleicht als prüde oder einfältig bezeichnen, aber sowas muss nicht im Fernsehen gesendet werden. Dafür gibt es doch spezielle Abonnements, bei denen man sich mit Pornos nur so eindecken kann. Wozu also dann das noch mit einem Special verbraten… yuck! Man soll ja Programmvielfalt schätzen, aber gewisse Sachen brauche ich mir nicht antun, auch wenn es nach 11 Uhr abends ist. Auch Kinder können sich soetwas ansehen, und dann wird es nicht mehr schön. Es ist also nicht mehr Sex, was im TV zählt, sondern schon der Voyeurismus bringt die Quote. Wie lange es wohl dauert, bis RTL2 sich dem Thema annimmt? [via LostFocus]

Nach eigenen Angaben ist das Medienmagazin DWDL, was zu unserer täglichen Lektüre im Web gehört, an der Spitze unter allen Informationsdiensten zur deutschen Fernseh- und Medienbranche. Neben der Selbstprofilierung nach vier Jahren Laufzeit wird es auch ein paar kleine Veränderungen geben: Die neuen Rubriken „Panorama“ und „Persönlich“ beinhalten nebst Kritiken und Hintergründen auch Interviews und VorOrt-Reportagen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich diese Branchenberichterstattung in Zukunft auswirkt.

In etwas mehr als einer Stunde werde ich mich nach Kiel begeben, um bei dem Radiovermarkter MACH 3 ein paar Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Die Exkursion findet im Rahmen der Veranstaltung von Medienmanagement und Marketing an unserem Institut für Internationales Management statt – unser Programm sieht wie folgt aus:

12:30 Uhr
Come Together und Begrüßung durch MACH 3-Geschäftsführer Dirk van Loh

13:00 Uhr
Funkhausführung (inkl. Studio- und Produktionsbesichtigung) mit R.SH-Chefkorrespondent Carsten Kock

13:40 Uhr
„Medien im Wandel“, Oliver Dannenberg, Assistent der GF MACH 3

14:20 Uhr
kleiner Snack & lockere Gesprächsrunde (Ende ca. 15 Uhr)

In wenigen Minuten beginnen die Managementtage Flensburg 2006 an der Universität Flensburg. Wir sind natürlich auch live dabei, und werden versuchen von den Keynotes des heutigen Abends und der Podiumsdiskussion einige interessante Aspekte aufzugreifen und hier zu verwerten. Es ist bestimmt hoch interessant. Weitere Details folgen also im Laufe des Abends an dieser Stelle.

19:08 Uhr
Unser geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Holger Hinz stellt eine recht drollige und witzige Powerpoint-Präsentation vor, bei der alle beteiligten Professoren mit kleinen Sprechblasen und einem zynischen Kommentar darstellt. Sehr amüsant!

19:00 Uhr
Und mit den Grußworten unseres Rektors, Prof. Dr. Heiner Dunckel, beende ich diesen kurzen Einblick. Ich stelle fest, dass Begrüßungsworte und Glückwünsche vorerst nicht unbedingt das Interesse eines Lesers regen werden. Vielleicht ergibt sich später aber noch mehr.

18:58 Uhr
Nach der ersten Begrüßung werden die Dankesworte an die Sponsoren, Ausrichter und allen am Event teilnehmenden Gäste durch Astrid Kurad gerichtet.

18:50 Uhr
Hohe Ziele und das Bemühen zu den Besten zu gehören sind das Bestreben und die Vision der Professur für Medienmanagement. Herr Prof. Dr. Mike Friedrichsen erläutert den Hintergrund der alljährlichen Managementtage, um organisatorische Kenntnisse und Event-Management zu erlangen.

18:45 Uhr
Visionen sind natürlich interessant, und manchmal spinnt ein wenig die Technik… der Ausfall eines Mikrophons ist ärgerlich, aber auch irgendwie lustig. Wenigstens ist die Stimmung im Publikum gut!

18:42 Uhr
Es herrscht angespanntes Warten auf die Vortragenden der offiziellen Begrüßung und anschließenden Keynotes.

18:30 Uhr
Nach der Anmeldungsprozedur warten wir ein paar Minuten schon im Audimax der Universität. Die Kongressmappe ist vollgestopft mit zahlreichen Flyern und einem bunten Informationsmaterial zu den Sponsoren und Machern der Managementtage.

Unsere Professur für Medienmanagement der Universität Flensburg veranstaltet die diesjährigen Managementtage 2006. Die Managementtage finden schon zum 12. Mal statt, und höchstwahrscheinlich werde ich in der Zeit vom 15. bis 16. Juni auf unserem Campus dazu ein wenig privates Live-Blogging betreiben.

Die Veranstaltung ist recht günstig und kostet zwischen 20 Euro für Studierende und 50 Euro für „Vollzahler“, also alle anderen, die nicht der Hochschule angehören. Darüber hinaus verspricht ein abwechslungsreiches Programm auf verschiedenen Panels einen Einblick in folgende Themen:

  • Innovationsforschung und Innovationsmanagement
  • Starting-Up from University (engl.)
  • Erfahrungsberichte von Absolventinnen und Absolventen des Internationalen Instituts für Management
  • Workshop zum Thema „unternehmerische Visionen“ nach der World Café Methode
  • Mobile Kommunikation im Norden – Eine Vision auf dem Prüfstand
  • Infrastrukturoffensive in SH – Aufschwung für den Tourismus in der Region?
  • Corporate and Business Communication in Germany and Denmark (engl.)
  • Musikindustrie und Gesellschaft im Wandel – Auf der Suche nach einer neuen deutschen Kreativindustrie…?

Zusätzlich runden eine Podiumsdiskussion zum Thema „Visionen im Spannungsfeld zwischen Realität und Illusion“, Keynotes, ein Orchester und ein Gottesdienst nebst Abschlussparty den Kongress ab. Na wenn das mal nichts ist? Im vergangenen Jahr schaute es übrigens so bei uns aus:

Jeden Tag hört man so einiges, und manche gut gemachte Nachrichten sind kaum glaubhafter als das, was in einem lokalen Anzeigenblatt reingekleistert wird. Aber laut einer neuen Studie, die bei BBC veröffentlicht ist, besitzen die Menschen ein großes Vertrauen in die Medien.

Bei Golem liest es sich aber ein wenig anders: „Menschen vertrauen Medien, nicht der Politik oder Blogs„. Dazu gibt es auch bei Patrick in der Blogdiplomatie einen netten quick&dirty Beitrag, weshalb es fragwürdig ist, bei dieser Studie zur Mediennutzung und zum Vertrauen in selbige auch noch Blogs zu listen. Nebenbei erreichen Blogs mit 38% in punkto Nachrichten ein höheres Vertrauen als die eigenen Bekannten mit 25%. Das gehaltvolle und auch mittlerweile bewiesene Statement ist einfach jedem bekannt: „Blogs haben die Medienlandschaft vollständig verändert.

Ein makaberer Zusatz wäre ja, wenn wir uns hier fragen, ob uns unsere Leser auch vertrauen…? ;)

Soeben stieß ich beim Durchstöbern von KLACK.de auf das allgegenwärtige Abendprogramm. Und dabei frage ich mich, ob man diese zwei Sendungen direkt vergleichen kann/darf?

  • 20:15 Hannibal – der Albtraum Roms – PRO7
  • 20:15 Hitler – Aufstieg des Bösen – RTL2

Über den Inhalt möchte ich nicht diskutieren, dennoch scheint es ein weiteres „Counter-Programm“ zwischen der ProSiebenSat1 Sendergruppe und der RTL-Group zu geben. Das gegenwärtige Oberthema dürfte also „Feldherr vs. Diktator“ lauten… mit dem gewissen zynischen Unterton. Die Zeit für’s Umschalten wird noch kommen, und persönlich präferiere ich dann doch lieber eine weitere Episode von „Wer wird Millionär?“ als obige Contentdistribution.