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Microblogging ist Trend des Jahres – zumindest in unseren Kreisen der Kommunikatoren, Evangelisten, Social Medianer und Webzwonuller steht fest, dass Twitter der Renner ist. Mittlerweile erreicht Twitter das Massenpublikum, immer wieder hauen neue User in die Tasten und jagen 140 Zeichen rund um den Globus. Das Suchtpotential ist enorm, man zwingt sich zu ungezwungener Kommunikation zwischen Banalitäten des Alltags und dem professionellen Charme von Fachwissen und Expertise.

Manche User haben neben einem privaten Account oder dem zentralen Firmenkonto einen extra Account für besondere Informationen eingerichtet, damit sie ihre bisherigen Follower nicht unnötig bespammen befruchten. Ich überlege seit einiger Zeit, mir nebst einem Lifestream auch ein Zweitkonto zum Microblogging anzulegen, um andere Sichtweisen als meine ganz privaten Formulierungen ins Netz zu jagen.

Die Essenz der Kommunikation auf möglichst relevante Art kommt Twitter sehr zu gute. Microblogging trumpft auf und viele einstige Early Adopter sind sich einig, dass diese Verbreitung von Informationen einfach effektiver ist, als lange Textpassagen zu einem Thema zu verfassen. Twitter bringt es auf den Punkt. Hier Im Blog schwafelt man ja durchaus vor sich hin, bevor man sein Ziel erreicht.

Weblogs können hier jedoch nicht ganz mithalten. Sie wurden einst als Klowände beschimpft, weil sie kritische Stimmen im Netzwirrwarr darstellten. Doch über die Zeit haben sie sich als feste Größe in der Informationsgesellschaft behaupten können. Nur als Massenphänomen konnten sie sich hier in Deutschland nicht durchsetzen, während sie in den USA den traditionellen Medien den Rang ablaufen. Dennoch haben Blogs den unglaublichen Vorteil, dass hier detailiert die Meinung erklärt wird und Berichterstattung ausführlich vorgenommen werden kann. Dies ist ein wesentlicher Nachteil vom Microblogging, doch hier wiederum reicht nur ein Link zu dem längeren Blogeintrag – und die Informationsschleife ist perfekt. Alles findet seinen Platz.

Die Aufnahme und Interaktion mit Informationen ist bei Twitter aber wesentlich schnellebiger, sobald man klassische Kommentare zu Blogartikeln betrachtet. Reaktionen im Twitterstream erfolgen meist in Echtzeit, oder man reagiert wenige Sekunden später auf Anfragen, die man seinen Followern stellt. Wiederum spielt sich bei diesem Beispiel die primäre Kommunikation im Blogeintrag ab, während Twitter als Lockmittel eingesetzt wurde.

Löst also Twitter das Bloggen ab? Eine wilde Frage, die im Grunde genommen nur damit beantwortet werden kann, dass Twitter das Bloggen ergänzt, und dass das Bloggen wiederum Twitter ergänzt. Beide Formen der Kommunikation laufen harmonisch ab. Natürlich stellt man fest, dass weniger im Blog geschrieben wird als noch vor einigen Jahren. Auch ich hatte einmal 90 Blogeinträge im Monat verfasst. Heute komme ich nur auf eine niedrige zweistellige Anzahl. In der Qualität, und so maße ich es mir an zu sagen, erhält das Bloggen dadurch jedoch einen enormen Wert. Nicht jeder Mist fließt in das Blog ein, sondern spezifische Informationen finden ihren Weg zu den Lesern. Daher glaube ich fest daran, dass Twitter die Blogs nicht ablösen wird. Die Kombination beider Werkzeuge macht in Zukunft den Nutzwert der Veröffentlichung von Informationen aus.

Armer Rob. Nun blickt die ganze Welt mit verschiedenen Erwartungen auf dich. Dein Blog bei eBay ist mittlerweile 20.150 Euro an Geboten wert. Das ist bereits eine stolze Summe für ein Blog. Ich hoffe inständig, dass es trotz der Zusammenarbeit mit eBay keine SEO-Müllschleuder wird.

Immerhin hat Techcrunch die Story mit ein wenig Verwunderung aufgegriffen. Immerhin gibt es einen süffisant klingenden, mit durchaus kritischen Tönen behafteten „Kaufguide“ für deutsche Weblogs von Don Alphonso. Die Medien haben zumindest zum Anfang des Jahres dadurch ein gefundenes Fressen, was sich restlos ausschöpfen lässt.

Kleinbloggersdorf schreibt sich die Finger wund – ob es aus Neid auf das anstehende Geld, tiefersitzendem Hass, Stolz auf den Erfolg eines deutschen Bloggers oder sonstige emotionale Gründe sind. Im Prinzip ist es auch egal, was aus „Basic Thinking“ wird. Robert ist der alleinige Autor des Blogs und damit der größte USP. Wer das Blog und die noch zu bereinigenden Inhalte kauft, muss innerhalb von wenigen Tagen etwas besonderes daraus machen, da sich sonst der Hype um das Blog im schnellebigen Internet vollkommen verlieren wird. Also Robert, viel Erfolg bei deinem medialen Ritterschlag als offizieller Alphablogger von Deutschland. Das wirst du bestimmt so schnell nicht vergessen und eine Story für die Enkelkinder ist es allemal. :)

Den Verdacht auf die Blogmeldung des Tages hat Robert mit einem Eigentor gemacht: „Basic Thinking verkaufen?“ titelt der deutsche Vorzeigeblogger im neuesten Blogeintrag. Und recht hat er – alle paar Jahre darf/kann/sollte man etwas neues starten. Ich an seiner Stelle aber würde das Blog nicht verkaufen. Dann lieber einstampfen oder offiziell beenden – und trotzdem alles bisher Geschriebene weiter der Netzöffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ein neuer Besitzer modifiziert die Datenbank, ändert Inhalte nachhaltig und suchende Seelen über Google sitzen dann doch wieder bei Viagra-Offerten, statt bei einem Artikel zum gesuchten Thema.

Lohnt es sich aber wirklich, ein Blog mit Mann und Maus zu verkaufen? Ganz gewisse Leute werden von Gawker oder anderen größeren Blognetzwerken sprechen, wo sich mit Verkäufen auch etwas „Verlaghaftes“ an den Tag legte und die Monetarisierung der Inhalte und Wirtschaftlichkeit des gesamten Projektes im Vordergrund stand. Wer ein Blog liest und ein wenig Blogkultur walten lässt, der abonniert den RSS Feed und die Informationen des Blogs letztendlich aus persönlichen Zwängen und Interessen heraus – nicht aber, weil ein neuer Besitzer unter selbiger Adresse schreibt. Das interessiert die meisten treuen Leser doch wirklich nicht.

Ob Robert jetzt Erfolg damit haben wird, seine semi-monetäre Blog-Melkmaschine zu verkaufen, wage ich nicht zu beurteilen. Machen würde ich es zumindest (heute) nicht – aber wenn die Option im Raum steht, sollte man ja immer seine persönlichen Interessen verfolgen…

Das neue WordPress 2.6.5 ist seit kurzem im Original und in der deutschen Version frei verfügbar. Das neue Release schließt einige Sicherheitslücken (XSS-Exploits) und behebt kleine Probleme der verbreiteten Blogsoftware. Das Update läuft einwandfrei, und wer möchte, braucht auch nur die wp-includes/feed.php und wp-includes/version.php aktualisieren – das schließt zumindest die gravierenden Lücken. Der Sprung von Version 2.6.3 auf 2.6.5 ist durch eine fälschlich in Umlauf gebrachte, gefälschte Version 2.6.4 zustande gekommen. Wer sich eine 2.6.4 installiert haben sollte, hat sein Blog für Angreifer geöffnet. :)

Ein wenig Blogkultur am Rande: WordPress ist meiner Meinung nach das bestgepflegteste, am einfachsten zu bedienende Blog. Gerade für Neueinsteiger bietet sich hier nahezu alles, was das Blogger-Herz begehrt. Als Content-Management-System ist WordPress zumindest für kleine Projekte der kostenlose Überflieger am Markt, für das persönliche Blog oder Fachblogs kann ich es nur empfehlen.

Liebes SEO-Team der DiWe Media,

hört doch bitte einfach auf, in diversen Blogs, zu denen ich administrative Zugriffsrechte habe, mit euren sinnfreien Kommentaren eure eigenen Seiten zu bewerben. Welche Blogs dies sind, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht. Wozu auch – es sind genügend Stellen, an denen ich eure Kommentare aus der Moderationsschleife fischen konnte. Ich markiere euch einfach bei WordPress mit „Akismet“ als Spam. Das Tool schickt damit eure URLs und E-Mail Adressen in einen zentralen Sammelpool, der auf internationaler Ebene euch in Kürze gänzlich auf verschiedenste Blacklists vollkommen automatisch reinsetzt. Dann ist es auch vorbei mit dieser Blogkommentarspammerei! Und habt ihr einen guten Clipping-Dienstleister, der auch Blogs für eure Medienbeobachtung aufnimmt? Na dann freut euch! Jetzt habt ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Denn das ganze Getue ist eigentlich kaum cool genug um bei Bloggern, insbesondere den webzwonulligen Bloggern, richtig Punkte zu sammeln.

Im Urlaub entwickelt sich in der Zeit einer gewissen Netzabstinenz das Gefühl der Informationssucht. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Höchstwahrscheinlich, denn es fühlt sich so an, als ob sich etwas zusammenbraut. Gewaltig, aufbrausend im Inneren. Aber sensationsgeile Zeiten als Blogger unterdrückt man durch einen klassischen Kaffeeklatsch, den Drang zum Spaziergang und zum Wandern, die gefühlte Momentaufnahme der Selbstinszenierung mit der Fotokamera. Bloggen lässt mich erneut kalt. Nur für einige E-Mails ist der Laptop an, aber die Blogosphäre meide ich bewusst. Vielleicht weil es mich nicht reizt, den persönlichen Selbstfindungstriebs von Unternehmen, Kommunikatoren, Multiplikatoren, Journalisten und jeden blogbegeisterten Internetnutzer in meiner erklärten Freizeitslaune zu betrachten?

Warum haben wir eigentlich so viel Spaß an Weblogs? Während des Urlaubs fern der Heimat stelle ich fest, dass das „täglich Blog“ aufgrund der fehlenden Gewohnheitsumgebung des Arbeitsplatzes oder des Arbeitszimmers keinerlei Reizwirkung auf mich ausübt. Im Moment freue ich mich eher an der ausufernd intensiven Zeit mit meiner kleinen Familie! Aber in wenigen Tagen kehrt man zurück in die heimischen Gefilde und wird sich dem Internet wieder vermehrt widmen – scheinbar ist dieser Texthaufen ein Urlaubspessimismus als Ergebnis der persönlichen Blogkultur! :)

Der Fall Bankhofer beschäftigt seit kurzem die gesamte Medienwelt. Ein aufklärendes Video wurde im Internet auf verschiedenen Videoplattformen verbreitet, unter anderem auch bei sevenload. Nach der Sperrung des Videos aufgrund einer Abmahnung stand sevenload am Wochenende im Kreuzfeuer der Blogosphäre.

In der hitzigen Diskussion haben wir feststellen müssen, dass es uns als Web 2.0 Unternehmen auch reizt, mit den Nutzern und den Bloggern zu kommunizieren. Hierbei haben wir in unserer Kommunikation nicht alles richtig gemacht. Das Ergebnis liest sich unter anderem bei Lanu, Chris, Felix und bei BooCompany. Nachdem wir uns über diesen speziellen Fall rege ausgetauscht haben, entschieden wir uns ein Experiment mit der Blogosphäre zu wagen.

Die kritische Masse steht zwischen den Fronten: User-Generated-Content vs. die Produktionen von etablierten Medienhäusern. watchblog-tv ist das neue Web 2.0 Sendeformat für kritische Beobachter von Wirtschaft und Politik. Diese neue Form des kritischen Video-Journalismus ist für jeden zugänglich. Registrieren, mitmachen und einen eigenen journalistischen Videobeitrag verfassen kann und soll jeder, um einen möglichst vielfältigen Blick auf die wirtschaftliche und politische Gesellschaft in Deutschland abzubilden.

Diesen Blogeintrag schicke ich in Kürze auch an diverse Blogger per E-Mail – wir sind auf eure Meinung und auf eure Teilnahme unter watchblog-tv sehr gespannt.

Jetzt ist es soweit: Laut Eigenmeldung hat heise.de einen Relaunch vollzogen. Na, das wurde aber auch mal endlich Zeit. Es wirkt so, als hätte man sich sehr stark an Social Media orientiert und eine der wichtigsten IT-Nachrichtenportale wie ein Blog mit Magazin-Style aussehen lassen. Herzlichen Glückwunsch, jetzt lese ich auch wieder die heise-Nachrichten außerhalb des kurzen RSS Feeds. :)

Blog dies, blog das, blog jenes. Diese Woche ist der MikeSchnoor.com ein Wiedereinsteiger in den Deutschen Blogcharts. Dank für die Info gebührt Herrn Gassner. Nach dem Einstieg vor fast einem Jahr, einem fulminanten Höhenflug bis in die Top 50, dem darauf folgenden Untergang und dem erneuten Geflacker als Irrlicht bin ich wieder zurück.

So viel der guten Egoschmiere auf einmal kann den Sonntagabend doch nur versüßen. Aber keine Angst. In den DBCs wieder angelangt muss ich feststellen: Es macht sich ein Gefühl breit wie „Der König ist tot. Es lebe der König.“ Kurzum, wen interessiert es, wenn man sich selbst im Rampenlicht sieht? Eigentlich niemanden. Einzig und allein profitiert man auf ganz banaler Ebene von der Präsenz in den DBCs. Schließlich bekomme ich dank dieser Liste wichtige Pressemeldungen von einigen spannenden Newcomern in der deutschen Web 2.0 Szene. Das hat immerhin etwas – kostenlose Informationen. Why not? :)

Als ich vor fast vier Jahren bei den letzten Olympischen Spielen noch mitgefiebert hatte, konnte ich immerhin ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl empfinden. Emotionaler Höhenflug mit jeder Medaille. Als Fan der deutschen Olympioniken brachte es Spaß, von Freude und Trauer gleichermaßen beeinflusst zu sein. Dieses Mal will ich mir dieses einzigartige Zugehörigkeitsgefühl nicht gönnen. Gewiss habe ich selbst zu einem Boykott gegen China aufgerufen, der einen gewissen Anklang in der Blogospäre fand. Darin sehe ich wohl auch den Grund an meinem Desinteresse. Bisher habe ich keine einzige offizielle Sendung über die Spiele außer während des Zappens betrachtet. Es reizt mich nicht. Es lockt nicht. Selbst die Sponsoren der Spiele interessieren mich nicht. Die Sportler machen ihr Ding und müssen selbst sehen, ob sie Ruhm und Ehre in Form von Medaillien ergattern können.

Wo findet man sich als Zuschauer wieder? Man sitzt in der Zwickmühle. Einerseits gibt es Vertreter, die gegen die politische Situation des Landes und die Menschenunwürdigkeit ankämpfen, andererseits trägt die Begeisterung der Weltbevölkerung zur sportlichen Selbstbeweihräucherung ihr übriges bei, um die Olympischen Spiele als mediales Großereignis abzufeiern. Da hilft es vielleicht, wenn man den Fernseher auslässt, das Radio nicht anschaltet, die Sportnachrichten im Internet selektiv überspringt und sich lieber auf andere Dinge konzentriert. Oder man sucht nach einer kommunikativen Alternative.

Mit Ausnahme einzelner Beiträge und Meldungen diverser Blogger, habe ich in Deutschland bis auf die offiziellen Berichterstatter und bloggende Autoren der Medienhäuser kein echtes Weblog gefunden, das von den Nutzern oder Zuschauern als zentrales Organ aufrecht erhalten wird. Kennt zufällig jemand ein solches Olympia-Watchblog oder Berichterstattungs-Blog? Und selbst wenn, wäre dies mit einem restriktiven Zensur-Internet wie in China überhaupt realisierbar? Ob MikeSchnoor.com dort nicht vielleicht schon gesperrt ist…