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Zeit für eine neue Serie. Keine Sorge, es geht hier nicht um schnöde TV-Highlights. Vielmehr möchte ich hier im Blog ein paar kreative Köpfe vorstellen, deren Werke mir gefallen. Seit Jahren konsumiere ich unzählige Blogs und mein Feedreader platzt mittlerweile vor so vielen interessanten Autoren, dass ich dieses Wissen und so manche Schätze und Perlen teilen möchte. Die Themen dieser Blogs stammen aus den flinken Händen fähiger Geister, die in digitaler Askese das Gedankengut notieren. Ich möchte künftig in regelmäßigen Abständen einige dieser Schreiberlinge für mich persönlich in meinem eigenen Blog festhalten und zugleich meinen Lesern vorstellen. Viele davon sind Euch bestimmt bekannt, doch selbst in diesem Fall versuche ich jede meiner Vorstellungen näher zu erläutern und zu begründen. Viel Spaß am heutigen Abend mit…

Meeta Khurana Wolff
Wer hungrig ist, sollte definitiv einmal bei What’s for lunch, Honey? das eine oder andere Rezept nachlesen und sich eine Abwechslung von „Pommes Schranke“ gönnen. Besonders in der Mittagspause liefert diese Bloglektüre einen gänzlich anderen Blick auf so manche kulinarische Köstlichkeiten. Wirklich abwechslungsreich ist die Tatsache, dass das Blog einen internationalen Fokus besitzt, wie bereits beim ersten Einblick durch die englischen Texte vermittelt wird. Auch die Rezepte zeugen nicht von Langeweile, was Kulinariern gewiss die Tür öffnen mag.

Meeta, die Autorin dieses Food-Blogs, lebt in Weimar und scheint zumindest laut ihren eigenen Angaben auf ein abwechslungsreiches Leben im Hotelgewerbe zurückblicken zu dürfen. Die gebürtige Indierin folgte den Fußstapfen ihres Vaters und studierte Hotel Management. Dort erlernte und erlebte sie Essen, was sich als ihre individuelle Leidenschaft entpuppte. Gleichzeitig ist sie nicht nur eine kreative Schreiberin, sondern fotografiert ihre Genuss-Kreationen. Die äußerst guten Aufnahmen haben ihr zudem einen gewissen Namen in Szenekreisen verschaffen können, so dass sie eigene Workshops zur Fotografie von Essens- und Genusswaren anbieten kann. Persönlich habe ich Meeta noch nie kennenlernen dürfen, aber vielleicht findet man ja auch den Kontakt direkt auf dem einen oder anderen Event rund um Blogs, Social Media oder Gastronomie. Viel Spaß beim Lesen von What’s for lunch, Honey? :)

In Zeiten eines globalen Internets, das die Hürden der Kommunikation auf ein Minimum senkt, zeichnen sich die Politiker in Deutschland mit bisher ungeahnter Dreistigkeit aus. Der neue Jugendmediendienstestaatsvertrag soll ab kommendem Jahr die jüngeren Mitbürger noch besser als bisher vor manch einschlägigen Online-Angeboten schützen.

Ich bin kein Rechtsexperte, doch die Medien berichten ziemlich haargenau: Ab 1. Januar 2011 muss also jeder Anbieter seine Webseiten auf eben diese jugendgefährdenden Inhalte überprüfen. Zudem müssen die Inhalte klassifiziert und zum Schutz der Jugend vor diesen Inhalten geeignete Maßnahmen getroffen werden. Wer die Verunstaltung von DVD-Covern bereits nicht schön findet, sollte sich schon heute an die ähnlich lautenden Klassifizierungsstufen in den Altersfreigaben ab 0, 6, 12, 16 und 18 Jahren gewöhnen – auch für Blogs?

Ja, denn dies soll verpflichtend für die Inhalte von jeder Webseite gelten. Alternativ können Inhalte zeitbeschränkt werden und nur zu bestimmten Zeiten, also in der Abendzeit, online sichtbar sein.
In einem globalen Internet ist dies jedoch sehr lächerlich, da eine Zugangsbeschränkung schon davon abhängig ist, in welcher Zeitzone man sich befindet. Auch der Sitz des Anbieters spielt eine wichtige Rolle, schließlich gilt der JMStV nur für Deutschland. Das globale Internet von Deutschland zu reglementieren ist ein Widerspruch an sich.

Auch für den gemeinen Blogger vom Typus eines kommunikationsfreudigen, öffentlichkeitssuchenden Meinungsmachers bedeutet die Novellierung des JMStV eine neue Anpassungsgabe, der wohl kaum jeder gerecht werden kann. Schließlich muss fast jedes Online-Angebot sich den neuen Herausforderungen des #JMStV beugen, weil der JMStV Bußgelder für Verstöße vorsieht. Ich habe keine große Lust dazu, mein privates Blog vom Netz zu nehmen.

Da ich auch keine Zeit und Mühe investieren möchte, jeden Inhalt auf die verschiedenen Altersklassen zu prüfen, pauschalisiere ich alles. Deswegen prangert vorsorglich ab heute ein plakatives Zeichen oben im Blog – „Blog ab 18“. Die Inhalte kann ich nicht überprüfen. Insgesamt stünden 2.564 Artikel, 7.932 Kommentare und 3.452 Tags allein in diesem Blog zur Prüfung an.

Die Zeit fehlt mir, und das notwendige Expertenwissen für die jeweilige Unterteilung in Altersklassen fehlt mir. Ich möchte mit meinem Angebot auch keine Kinder erreichen, schließlich schreibe ich auch Dinge, die für unter 6-jährige wirklich nicht geeignet sind. Was interessieren die sich für PR, Social Media oder Marketing? Von diesen Dingen verstehen sie meistens auch nichts. Als Vater weiß ich das sehr wohl. Da zählen Stofftiere, Spielzeug, Bausteine oder Fahrradfahren für die Kleinsten. Daher gilt ab sofort: Das Mitlesen in diesem Blog ist ab sofort für Euch verboten, wenn Ihr zu jung dafür seid.

Mal ganz ehrlich: Deutschland verbaut sich jegliche Chancen, auf dem internationalen Markt im Internet aktiv und agil mitzumischen. Der JMStV torpediert mit seiner Unlogik auch manches Geschäftsmodell, das auf Inhalte setzt und natürlich entsprechende Werbung dazu ausliefert. Alterskennzeichen sind womöglich systematisch störend und in weiterem Sinne sogar geschäftsschädigend. Wer würde denn gerne ein Angebot lesen, das jedes Mal nach dem Alter für einen Artikel fragt oder mit einem so proaktiven Signal wie „Blog ab 18“ den Augen schadet?

Zukünftig überlege ich mir, ob ich nicht doch einen Auslandssitz für mein Blog suchen sollte. Die ganze Situation tut mir leid – auch die Konsequenzen für die deutschen Hosting-Anbieter. Wenn die Politiker euren Kunden nur Stress machen, überlegt man sich als Kunde einfach auf internationaler Ebene die Konkurrenz zu nutzen. Vielleicht sollten wir alle auch lieber auf Englisch schreiben und den Sitz im Ausland anmelden, danach Deutschland vom Internet kappen. Dann brauchen die Politiker sich auch nicht darüber wundern, warum ein „Browser“ nicht in einer Duschkabine installiert wird.

Hinweis: Das satirische Potenzial dieses Artikels sollte jedem Leser vollkommen bewusst sein. Diese Erwartungshaltung darf man von über 18-jährigen Lesern auch erwarten. Für die Leserratten unter uns auch noch hier die Bildquelle für das schöne Logo, das ich in abgewandelter Form einsetzte.

Viel zu oft versucht man die Zukunft vorherzusagen. Auch ich habe mir einige Gedanken dazu gemacht, was in den nächsten Monaten des kommenden Jahres passieren wird. Hierzu möchte ich in meinem Blog der Leserschaft die folgenden 10 Grundgedanken vermitteln und freue mich selbstverständlich auf eine rege Diskussion. Also, was glaubt ihr, wird in 2010 im Bereich Social Media passieren?

1. Arbeitsalltag
Social Media integriert sich ab 2010 vollständig als spezielle Teil-Disziplin von Public Relations, Marketing, Sales und Human Ressources in den Arbeitsalltag. Mitarbeiter anderer Unternehmensbereiche, vornehmlich außerhalb von Kommunikation, Werbung und Vertrieb, werden mit weiteren Einschränkungen in ihrem Online-Nutzungsverhalten durch tiefgreifende Social-Media-Richtlinien rechnen müssen. Die typischen Rauchpausen könnten sich für Arbeitnehmer immer stärker zum Konsum von Social Media über mobile Endgeräte eignen, zudem das private Telefon in Pausen bisher außerhalb des direkten Einflusses von Arbeitgebern liegt.

2. Digital Relations
Trotz starker Restriktionen werden einige Unternehmen ihren Mitarbeitern neue Freiheiten und Spielräume ermöglichen, weil sie über ihre privaten Profile als offizielle Kommunikatoren und potenzielle Experten des Unternehmens in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Letztendlich entscheidet ein Kunde höchst individuell, welche Wirkung die gesamte Außendarstellung eines Unternehmens auch durch die eigenen Mitarbeiter auf die zukünftigen Beziehungen haben wird. Neben einer reinen Werbeplattform wird Social Media zur Kommunikation auf allen Ebenen genutzt und ganzheitlich von Unternehmen gelebt werden.

3. Messbarkeit
Jede Bemühung von Unternehmen, sich im Umfeld von Social Media zu positionieren, wird im Jahr 2010 wesentlich durch klassische betriebswirtschaftliche Faktoren bestimmt. Unzählige individuelle Kriterien für den Einsatz von Social Media in werblicher und kommunikativer Hinsicht gilt es zur Erfolgsmessung zu berücksichtigen. Entsprechende Ansätze zur Abbildung der Kriterien, z.B. über Metriken oder durch die Bildung eines zentralen Index, sind bisher nicht einheitlich anwendbar, während ältere Messmethoden über PageImpressions, Visits oder Unique User in Analyse und Forschung zur Werbewirksamkeit immer stärker in den Hintergrund rücken. Die entsprechende Notwendigkeit einer Einigung und die schnelle Markteinführung von einheitlichen Messmethoden und Kennzahlen hängen dabei im Wesentlichen von der Agilität der anerkannten Gremien und Institutionen ab.

4. Community
Social Media wird im kommenden Jahr für den einzelnen Nutzer etwas weniger „sozial“ wirken. Anstatt vollkommen auf Kollaboration und Interaktion in der Masse zu setzen, werden Nutzer immer stärkere Grenzen zwischen ihren persönlichen Interessensgebieten und Aktivitäten im Internet ziehen. Daraus lässt sich klar erkennen, wie sie ihre präferierten Themen und Kontakte je nach Anwendung oder Social Community einteilen und gruppieren. Die Kommunikation in diesen Gruppen konzentriert sich dabei vermehrt auf einen selektierten Kontaktkreis, der oftmals bestimmten Zielen zugeordnet ist. Eine weiterführende Unterteilung von privaten und beruflichen Kontakten in den einzelnen Netzwerken nimmt ebenfalls Einfluss auf das Kommunikationsverhalten des Individuums, so dass bestimmte Inhalte nicht mehr für jeden Kontakt zugänglich sein werden. Auch werden Empfehlungen immer wichtiger. Das hohe Maß an „sozialem“ Austausch, wodurch sich Social Networks einst auszeichneten, verliert sich in den steigenden Anforderungen der Nutzer an ihren persönlichen Informationsfluss und ihr eigenes Mitteilungsbedürfnis.

5. News
Ab 2010 entscheidet die Masse der Nutzer immer eigenständiger über die aktuellen Themen des Tages. Entgegen des tagesaktuellen Redaktionsplans bestimmt die Community den Nachrichtenwert durch Retweets, Shares und Empfehlungen. Dieser Trend des digitalen Informationskonsums spiegelt sich in der sozialen Gewichtung von Nachrichten wider. Auch Redaktionen werden verstärkt auf das daraus ableitbare öffentliche Interesse eingehen und ihr redaktionelles Angebot daraufhin anpassen.

6. Blogs
Alle Jahre wieder tönen zum Jahresende zahlreiche Unkenrufe vom Sterben der Blogs. Insbesondere in Nischen und als fachlich spezialisierte Blogs werden sie ein wichtiger Teil unserer Informations- und Wissensgesellschaft bleiben. Auch neue Märkte öffnen sich für spezialisierte Blogger. So wie Verlage weiterhin auf Zentralisierung von Redaktionen oder das Auflösen von einzelnen Lokalredaktionen setzen, wird der Leser als mündiger Nutzer in Social Media fündig werden. Für einzelne Städte, Gemeinden oder Stadtteile entwickeln sich hier Lokalblogs, die ihren Schwerpunkt auf Grundlage der einstigen Kernkompetenz mancher gedruckter Lokalausgaben ausbauen werden. Gleichzeitig übernehmen einzelne kritische Stimmen verstärkt die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit bei überregionalen Themen und selbstverständlich in der Aufdeckung von Fehlern und Versagen von Unternehmen, Organisationen und Institutionen jeglicher Art als Teil der modernen Medienkritik.

7. Content
Social Media wird als neuer Vertriebskanal von Unternehmen jeglicher Art erkannt. Verlage müssen in 2010 die Relevanz des Mediums als Teil der Wertschöpfungskette erkennen und dürfen sich der ganzheitlichen Integration in ihre bestehenden Geschäftsmodelle nicht verschließen. Gleichzeitig werden Radiosender ihre Hörerschaft intensiv über das Internet an sich binden und hier Mehrwerte zum linearen Programm anbieten. Auch TV-Sender werden verstärkt den Weg ins Internet gehen und plattformübergreifend ihre Programminhalte auch außerhalb von sendereigenen Portalen verbreiten. Filmproduzenten und Musikmajors werden dabei vornehmlich ihre Inhalte eigenständig weiterverwerten und eine ähnliche Distributionsstrategie fahren.

8. Monetarisierung
Die einzelnen Geschäftsmodelle zur Monetarisierung von aufwendig redaktionell produzierten Inhalten reichen dabei von Paid-Content-Modellen über Beteiligungsmodelle an den Werbeerlösen bis zu kostenfreien Angeboten zur Promotion einzelner Highlights. Insgesamt wandelt sich damit das klassische Lizenzierungsgeschäft durch die verschiedenen Abhängigkeiten und Konstellationen zwischen Content-Anbietern, Plattformbetreibern und Werbetreibenden in partizipative Geschäftsmodelle, aus denen auch der Nutzer entscheidende Vorteile durch Exklusivität, kostenfreies Zusatzmaterial oder weitere noch zu definierende Mehrwerte ziehen kann.

9. Microblogging
Wer Wind säht, wird Sturm ernten. Was einst als kleines Experiment ab Frühjahr 2007 die Early Adopter und die für Social Media affinen Internetnutzer erreichte, beflügelt mittlerweile unzählige Menschen in ihrem Alltag. In der Bahn, beim Mittagessen, nach dem Sport oder vor dem Schlafengehen preisen sich viele Leute in der Öffentlichkeit und zwitschern wild drauf los. Twitter entwickelte sich bereits in 2009 zu einem Massenphänomen, dem sich im nächsten Jahr keiner mehr entziehen kann. Über mobile Endgeräte wird Twitter in jeder Situation greifbar werden, durch entsprechende Mobile-Flatrates kommen immer mehr Menschen in den Genuss dieses alltäglichen Wahnsinns. Follow me!

10. Social Media Experten
Bleiben wir doch alle einmal ehrlich. Jeder hat etwas zu melden, aber deswegen ist noch nicht jeder ein Experte. Zwar sind wir schon längst Papst, aber es gibt gewaltige Unterschiede zwischen professionellen Ansätzen und laienhaftem Dilletantismus, den manche Social Media Experten von sich geben. Zu Anfang werden sie wie die Pilze aus dem Boden schießen und sich gegenseitig das Wasser abgraben, aber zum Ende des Jahres wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Zurückbleiben werden absolute Profis aus Kommunikation, Marketing und Vertrieb, um die sich die Unternehmen reißen werden.

Fazit
Social Media ist und bleibt spannend – und das in scheinbar jeder Lebenslage. Egal ob Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen sich in Social Media tummeln, fest steht eines: Wer sich mit Social Media dauerhaft über die letzten Jahre hinaus beschäftigte, wird auf Dauer einen langfristigen Erfolg feiern. Social Media ist keine kurzlebige Sache, sondern wird immer stärker wohl durchdacht und geplant. Für jeden Neueinsteiger empfiehlt es sich, den BVDW-Leitfaden Sicherer Einstieg in soziale Netzwerke zu lesen, an dem auch ich persönlich mitschreiben durfte.

Nachtrag: Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass Thorsten Zoerner in seinem Blog eine thematisch passende Aktion über die Veränderungen des Jahres 2010 mit dem BlogAdventskalender fährt.

Erst gestern hatte ich die Blogsoftware auf den neuesten Stand gebracht, doch schon zur gleichen Zeit gab es einen schwerwiegenden Fehler bei WordPress. Durch einen Exploit konnten die Passwörter auch von Admin-Accounts zurückgesetzt werden und man war kurzerhand ausgesperrt. Kurz nach dem Bekanntwerden dieser ärgerlichen Sicherheitslücke schießt das Entwicklerteam das neue WordPress 2.8.4 nach, wodurch dieser Fehler behoben sein soll.

Ich hatte bereits eine Woche auf das Installieren der neuen Version gewartet, und ausgerechnet an dem Tag, als ich die Installation durchführte, musste natürlich dieser Bug auftauchen. Des Bloggers Herz muss sich also immer wieder mit Software auseinander setzen, die zwar kollaborativ von einer weltweiten Entwicklergemeinschaft erarbeitet wird, doch durch die menschlichen Fehler immer wieder Angriffsflächen bietet. Für jeden, der etwas mehr Wert auf Sicherheit legt, empfehle ich auch die etwas älteren, aber dennoch wirksamen Tipps von Sergej.

Vor einigen Tagen bewegte der Tod von Michael Jackson nahezu die ganze Welt. Auch ich schrieb hierzu einen beruflich geprägten Blogeintrag. Was mir jetzt nach einigen Tagen stark auffällt, findet sich vor allem in den eingehenden Kommentaren zu diesem Blogeintrag wieder. Gerade hier versuchen irgendwelche Spammer auf „Michael Jackson“ abzufahren und massiv Punkte einzuheimsen.

Und diese sind nicht die typischen Bots, von denen massive Werbung für Stimulanzverlängerungsmittel wie Viagra und Cialis betrieben wird. Nein, es sind zum Teil deutschsprachige, manuelle Kommentare, die aus dem Nichts erscheinende Michael-Jackson-Gedenk-Seiten durchprügeln wollen. Wie armseelig und widerlich doch diese Kommentarspammer sind, sich auf dem Tod eines solchen Popstars mit ihrem Werbedreck auszulassen. Was mich nun wundert ist, ob auch andere Blogger ein erhöhtes Aufkommen an „Jacko-Spam“ feststellen?

Hört sich schon komisch an, wenn einem das Wort „Therapie“ über die Lippen -geschweige denn die Finger- geht. Seit knapp einem Monat habe ich mir eine ordentliche „Blog-Abstinenz“ verordnet. Keine Blogs lesen. Kein Blog schreiben. Kein Bock auf Blog. Dafür steht Twitter im Vordergrund. Wenn ich schon daran denke, einen langen Artikel zu schreiben, obwohl ich in wenigen Zeichen, mitunter nur 140 Stück, eine Aussage treffen kann. Dann weiß ich genau: Blogs sind für mich im Moment ad acta gelegt.

Doch mit meinem „Blog-Off“ Motto, was sich so kernig in der Überschrift liest, möchte ich etwas bewirken. Ich stehe mit Herzensblut hinter dem Gedanken, dass Twitter die neue Form der Kommunikation ist. Über 5.000 Tweets habe ich bestimmt manuell verfasst, insgesamt komme ich derzeit auf 5.462 Tweets beim @MikeSchnoor mit Linkfischer-Tipps als ReRSS dieses Blogs. Wichtig wird das Microblogging, das übliche detailierte und leicht verliebte „normale Bloggen“ verliert leicht von seinem Reiz.

Zumindest nach mittlerweile fünf, nahezu fast sechs Jahren als Blogger aus Deutschland ist mir klar, dass das Blog nicht alles ist. Es gibt mehr. In Höchstzeiten kam ich auf 90 Postings pro Monat, danach ebbte es auf einen Blogeintrag pro Tag, danach ein Blogeintrag für alle zwei Tage und weniger ab. Dagegen steht eines: Microblogging erfüllt mich. Indem ich meine Gedanken direkt rausjage, zumindest das eine oder andere @Reply erhalte oder mit einem Retweet beglückt werde, weiß ich, dass bekannte und sogar wildfremde Menschen mich wahrnehmen. Das ist eine einzigartige Situation, die uns durch Social Media als Technologie und Kommunikationsmedium ermöglicht wird.

Doch was für mich die Therapie „Blog-Off“ bedeutet ist eigentlich nur eines: Ich möchte das Bloggen verändern. Bestimmt geht es anderen Autoren genauso. Immer die gleiche Leier. Ich suche etwas neues. Eine neue Herausforderung des persönlichen und professionellen Schreibens. socialbuzz.de wird kommen. In wenigen Tagen – hoffe ich zumindest. Mehr dazu möchte ich jetzt nicht verraten. Und wer dem MikeSchnoor.com treu ist, wird hier wieder etwas mehr inhaltliches aus meiner Feder lesen können. Ich freue mich darauf – und hoffe, dass ihr, liebe Leser und Leserinnen, euch ebenfalls darauf freuen werdet. :)

Ich werde Dich vermissen, Rivva. Du hast mir die besten Geschichten aus der Blogosphäre gezeigt. Du hast die relevanten Diskussionen verdeutlicht. Du hast mich von vielen Themen im Blog abgehalten, weil zahlreiche andere Leute darüber schon geschrieben haben. Du hast mich inspiriert. Du zeigtest mir viele neue Tweets und Twitteruser, unzählige neue Blogs und Autoren. Bald wird alles vorbei sein.

Es ist Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Vielen Dank, Frank!

Weblogs sind seit gut fünf Jahren das Traumthema der Prosumenten. Wir lieben es zu publizieren, in voller Länge unseren Senf in die Welt zu streuen, über ein Thema oder gar manche Persönlichkeit abzulästern und hoffentlich ungeschoren davon zu kommen. Sehen wir von den Abmahnungen ab, mit denen sich manche Blogger konfrontiert sehen, ist die Blogosphäre in Deutschland ziemlich gut aufgestellt in Sachen „Schwatzverhalten„. Klatsch und Tratsch treffen auf sich selbst, Expertise und Fachwissen buhlen um die Gunst der wenigen tausend interessierten Leser. Doch lassen wir zweiteres lieber außen vor und fühlen uns wie eine Klatschbase. Was macht man dann? Na klar, man ist auf der Suche nach einem Thema. Me2, ich auch. Alle Welt liest mit!

Woher stammen die Themen, die Blogger des öfteren aufgreifen? Nahezu regelmäßig stammt das Besprochene aus den Themengebieten Medien, Kommunikation und Marketing, Internet und Technologie, Start-ups und Web 2.0, mittlerweile auch Social Media, Wirtschaft, Leben und Netzkultur, Recht, Wissen und natürlich auch Politik. Eigentlich braucht man ja nur bei Rivva vorbeischauen und man erkennt sofort, was Deutschlands Blogger beschäftigt. Heute dreht sich alles um Anwaltsgebahren rund um eine Atomgegner-Aktion, eine wundervolle Mitarbeiterkontrolle bei Lidl, die vielleicht der Gema den Tod bringende Kultur-Flatrate, die Poken-Dinger zum drahtlosen Kontakt-Striptease, eine Bloggeranalyse (manche Blogger tragen wirklich Unterhosen), die „shit happens“ (so liest sich das nämlich auf den Bannern) Blogger-Konferenz namens re:publica und natürlich der bevorstehende Relaunch vom BILDBlog.

Hurra – Deutschland’s Blogger gehen auf wie Hefeklöße in der Virtualität des Lebens. Wer die Themen liefert ist ganz klar definiert: Wiederum Medien und natürlich andere Blogs, schließlich berichten wir Blogger über uns selbst am liebsten, wir kleinen vernarrten Blogger. Selbstverliebtheit ist unser aller Trumpf. Doch vorrangig kommen die Themen aus der Medienlandschaft oder zumindest etwas, worüber man ablästern kann. Da sind wir wieder groß, als gewollte fünfte Macht im Staate allen vorzugeben, was wirklich Sache ist. Alles in allem sind Blogs doch nur dunkle Machenschaften. Ein Guckloch in das Leben eines anderen Menschen. Die freie Wahloption der blasphemischen Kritik.

Mittlerweile nutze ich Blogs nur noch, um längere Artikel zu schreiben, wenn mir danach Lust ist. Einen Zwang, wie manche Zeitgenossen denken möchten, sehe ich im Bloggen kaum noch. Früher war ich Feuer und Flamme, ein kleines Thema groß rauszubringen oder mit den Medien um die Wette zu buhlen. Doch was bringt es? Nichts – nur ein paar neue Seiten für die Indizierung in Google sowie eine extra Werbefläche durch die einzelne Artikelansicht. Gewürzt mit etwas egomanischer Natur kommt am Ende das heraus, was man hier liest. Amüsante Anekdoten des Lebens. Mehr auch nicht. Klatsch und Tratsch ist schließlich des Bloggers liebstes Ziehkind. Und das haben wir doch alle gern, nicht wahr? Ach, damit wir uns klar verstehen: Wer ganz oben etwas von „Schwanzverhalten“ las, sollte sich lieber an die eigene Nase fassen. Pfui! :)

Mittlerweile erreicht man den Punkt, an dem man des Bloggens wirklich überdrüssig wird. Es treiben sich Gestalten im Netz herum, denen man niemals die Tür öffnen würde. Genauso ist es beim Bloggen. Hier ist mein Haus und mein Heim. Niemand darf ungefragt rein. Außer über Kommentare. Und die müssen authentisch sein. Daher mein Aufruf an die dunklen Gestalten des Web: Verzieht euch, ihr kleinen SEO-Blogspammer! Denn nach mehreren Jahren habt ihr jungfräulichen Mini-Agenturen und Einzelunternehmer es immer noch nicht verstanden, dass Blogger keine Linkschleudern für euren SEO-Müll sind. Blogger schreiben worüber sie gerne schreiben wollen, und wenn sie einen Dienst in einer Liste nicht aufnehmen wollen, bleibt es ihnen überlassen. Freundlich darauf hinweisen ist eine Sache, das legitimiert auch den einzelnen Kommentar. Aber über Tage und Wochen lang mittels erneuten Kommentaren es trotzdem zu versuchen, irgendwie den ollen Link in meinem Blog zu publizieren, ist einfach ein „Pfuibah“.

wir machen Promotion für die Seo**** GmbH und da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der aktuellen (und völlig unwahren) Diskussion über das Unternehmen nicht beteiligt haben, erlauben wir uns Sie zu fragen, ob Sie auf Ihrem Blog eventuell den folgenden Text (ungekürzt oder gekürzt, wie Sie wollen) abbilden könnten. Wir wären Ihnen hierfür sehr dankbar. Wenn Sie auf Seo**** linken wollen, bitte www.seo***.de

Wunderbar ist das Satzkonstrukt „da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der […] Diskussion nicht beteiligt haben“. Nun frage ich mich ernsthaft, ob man von mir erwartet, dass ich zu jedem Mist, der im Internet diskutiert wird, meinen eigenen Senf ablasse? Guten Morgen! Schon einmal nachgedacht?

Erstens entscheide ich selbst, welche Inhalte ich in meinem Blog publiziere. Da hilft es auch nicht, dass ihr mit eurer bemittleidenswerten Blogspammerei über die Kommentare als Spam erkannt werdet. Es wird euch auch nicht weiterbringen, mir solche werblichen Mails zu schicken. Zweitens ist und bleibt das Blog keine Werbeschleuder im Content-Bereich. Da ihr das Blog wohl per RSS abonniert habt, wisst ihr genau, dass es sich hier um euch handelt, ohne dass ich euren ganzen Firmennamen nennen muss. Den letzten Respekt habt ihr noch. Drittens möchte ich mich bei euch bedanken. Ja, vielen Dank für diese Anregung zu einem Blogeintrag. Hat mich sehr gefreut – und jetzt bitte – verzieht euch. SEO-Spam tut hier nicht Not. Eure Domains sind jetzt wirklich bei mir im Geist geblacklistet. :)

Zwar konnte ich in den vergangenen Tagen aufgrund vieler offlinebedingten Aktivitäten und Projekte mich nur stiefmütterlich um mein Blog kümmern, möchte dafür heute aber einen kleinen Erfahrungsaustausch machen. Ich habe anhand meiner eigenen Blogeinträge gemessen, dass es wirklich ideale Zeiten für einen neuen Blogeintrag gibt. Natürlich hängt alles von der Zeitzone eurer Leser ab, ich beziehe mich primär auf Deutschland. Generell sehe ich zwei Kernzeiten für gute Blogeinträge. Ein Negativbeispiel darf natürlich nicht fehlen.

  1. Toptime: 8-11 Uhr
    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Normalerweise lesen die Menschen die Blogs als aller erstes zu Hause oder im Büro. Wer in der Zeit einen neuen Artikel raushaut, kann gut Punkte machen. Andere Blogger nehmen einen solchen Artikel gerne auf. Ebenfalls lesen Journalisten das Blog. Manchmal generiert sich auch ein Onlinebericht bei einem guten Fachmedium daraus.
  2. Pausenzeit: 14-16 Uhr
    Entweder nach der Mittagszeit oder kurz vor der Kaffeezeit bequemen sich viele Leser zum Lesen. Diese Zeit kann man auch ausnutzen und ein aktuelles Tagesgeschehen aufgreifen und kommentieren. Vor allem wirkt ein Artikel in dieser Zeit, weil einige Bürohengste genau dieses Zeitfenster nutzen, um nach dem morgendlichen Blog-Genuss auf neue Perlen zu stoßen.
  3. NO-GO Zeiten
    Generell bezeichne ich hier die Zeit ab 22 Uhr als problematisch, außer es liegt ein hoch aktuelles Thema an. Als Persönlichkeiten haben alle Blogger jedoch immer noch ein Privat- bzw. Familienleben. Es könnte zu illustren Fragen führen, warum um 4 Uhr morgens gebloggt wird. Daher würde ich nach Mitternacht nur sehr ungerne einen Blogeintrag veröffentlichen. Falls jemand um die Zeit aktiv schreiben möchte, kann man ja auch den Blogeintrag am nächsten Tag veröffentlichen. :)

Für die restlichen Zeiten gilt: Dazwischen ist es natürlich nie verkehrt, etwas zu schreiben. Es hängt auch immer von den Lesegewohnheiten eurer Leser ab, wie stark sich das zeitliche Bloggen auf sie zum Positiven hin auswirkt. Dazu noch eine Empfehlung zur Einteilung nach Wochentagen. Denkt vielleicht wie ein Verleger. Wann erscheinen die meistgelesenen Zeitungen und Zeitschriften? Je nach Medium hat man sich auf seit Jahren etablierte Tage eingefahren. Die W&V und die Horizont erhalte ich als Fach- und Branchenmedien am Donnerstag, alle zwei Wochen erscheint kress zum Freitag, die Internet World Business wiederum am Montag. Gebt euren Blog-Lesern ein Gefühl für Regelmäßigkeit und Kontinuität – etwas, das ich leider im Moment hier im MikeSchnoor.com nicht direkt verfolge – doch es hilft unglaublich.

Hier ein Beispiel für eine mögliche Zeitplanung:

  • Inhaltlich gute Artikel für Montag bis Mittwoch einplanen.
  • Für Mittwoch, Donnerstag und Freitag lohnen sich Folgestories oder mitunter exklusive Kracherthemen.
  • Amüsante Randdetails, Features oder Themen zu externen Aktionen laufen gut am Wochenende.
  • Weniger interessante Artikel sind eher etwas für die Zeit zwischendurch, falls Themenlosigkeit dominiert.

Nicht zu verachten sind automatische, zeitgesteuerte Postings, die man mittlerweile über nahezu jede gängige Blogsoftware einsetzen kann. Wer fünf gute Themen in zwei Stunden ins Blog jagt, kann das lieber auf mehrere Tage auslagern.

Außerdem sollte jeder „Fachblogger“ sich zwischen Harmonie oder Disharmonie mit anderen Medien entscheiden: Themenspezifische Artikel können an die regelmäßige Erscheinungsweise von größeren Printtiteln angepasst werden. Ich orientiere mich stark an den Branchenmagazinen (s.o.), aber man kann sich gut an techniklastigen Monatstiteln orientieren, an Unternehmertum-/Wirtschaftsblättern, oder an so ungefähr allem, was man unter „Lifestyle“, „Mode“ oder „Essen/Trinken“ verstehen kann. Film- und Kinohighlights wären klassisch für die Mitte der Woche zu platzieren, wenn die Leser nach Entscheidungsgrundlagen für Donnerstag als typischen Kino-Tag suchen.

Was hier natürlich weniger berücksichtigt ist, ist ganz klar das Microblogging mit Twitter und Konsorten. Das ist zu fast jeder Tageszeit möglich, manchmal jedoch verwundert es mich schon, wie viel Zeit so manche gestandene Menschen haben, um als Dauer-Tweeter sich einen Namen zu machen. Vielleicht haben ja andere Blogger ähnliche Erfahrungen gemacht. Wie steht ihr zu dem Thema und was sind eure Erfahrungen mit Blogposts? Oder spreche ich hier doch zu stark aus der Sichtweise eines Medienmenschen und PRlers? Ich freue mich auf eure Kommentare! :)