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Irgendwie musste ich schon ein wenig schmunzeln, als ich durch unsere Referer-Statistik und die tägliche Technorati-Auswertung klickte. Ein neues Blog verweist zu uns – natürlich zu dem Live-Ticker über den Kongress Next10Years.

Und dieses Blog gehört niemand geringerem als Charles Fränkl, dem Geschäftsführer von AOL Deutschland. Warum der „Ausprobierer“ Charles das Bloggen angefangen hat, lässt sich kurz durch seinen ersten Eintrag beschreiben:

Weil ich ein Ausprobierer bin. Als ich zum Beispiel in Asien war, konnte ich mir nicht verkneifen Schlange zu probieren. Schmeckt nicht, finde ich. Weine probiere ich immer wieder gerne. Und nun probiere ich eben Blog und versuche, ihn den Lesern und auch mir selbst „schmackhaft” zu machen: Es geht mir darum, meine Sicht der Dinge darzustellen, sie mit anderen zu diskutieren, auszublicken und zurück – vor allem gerne über den Tellerrand. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass ich eine nicht so lecker schmeckende Schlange oder einen schlechten Wein zurück gehen lassen kann, einen Blog aber nicht. Das Risiko gehe ich ein.

Meiner Meinung nach ist eine gelungene und gesunde Einstellung zum Thema „Bloggen“. Wer sich dem „Risiko“ bewußt ist und sich dem Thema stellt, der wird als Person (und höchstwahrscheinlich auch als Unternehmen) wohl kaum wie die Sau durch das Dorf getrieben werden. Gewiss ist es nicht das direkte „Corporate Blogging“, dafür aber ein Start, wie man ihn als Geschäftsführer gehen sollte. Daher mein herzlichstes Willkommen im „elitären Web 2.0“ Club! ;)

Schon gestern stießen wir auf die Meldung darüber im Datenschutzkontor – der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (sh:z) lässt bloggen. Seit kurzem findet sich unter der Subdomain blogs.shz.de der jüngste Versuch eines Verlages, sich mit Web 2.0 zu beschäftigen. Dass diese Blog-Versuche von Zeitungsverlagen natürlich schiefgehen kann, haben wir schon bei den Geschichten über die Blogs von der Freundin oder der Süddeutschen Zeitung gehört. Zu diesem Beispiel, was sich der sh:z mit seinen Leserblogs leistet, möchten wir hier eine konstruktive, jedoch immer noch kritische Beobachtung verfassen:

Gemäß dem Web 2.0?
Wie wir auf der vorbildlichen Veranstaltung „Next10Years“ bei SinnerSchrader hören durften, sollen sich Unternehmen dem neuen Medium Internet und dem Schlagwort „Web 2.0“ annehmen und versuchen, es in ihre strategische Planung einzubinden. Wie dies exakt zu geschehen hat, hatte man jedoch auf dem Kongress mit der Vorstellung der zumeist etablierten Geschäftsmodelle belassen. Vielleicht war das auch ganz gut so, denn sonst würden sich einige Unternehmen sofort drauf losstürzen und einen PR-Gau erleben.

Ein generelles Fazit für ein Unternehmen, was sich im Web 2.0 bewegen möchte, lässt sich dennoch wie folgt kurz beschreiben: Sei ehrlich, sei Du selbst, sei das Unternehmen, und sei derjenige, der für und mit dem Unternehmen schreibt. Mache nicht die Fehler, die in den letzten 10 Jahren von Unternehmen gemacht wurden, wenn sie mit ihren Kunden und Usern in Verbindung traten. Warte nicht zwei Wochen bis zu einer Stellungnahme, sondern agiere direkt und freundlich, auch wenn jemand fremdes den Teufel an die Wand malt. Und bitte bleibe dir selbst treu, also lass dein Kerngeschäft in deinem eigenen Web 2.0 weiterleben.

Daraus folgt ein mehr oder minder gewichtiges Ergebnis: Halte die Feder in der Hand, und zeige deine Präsenz, auch wenn sich jemand negativ über dich und dein Treiben äußert.

Warum jedoch lässt der sh:z seine Leser bloggen, und setzt nicht seine eigene Manpower ein – wie beispielsweise das Handelsblatt in seiner Vorreiterrolle durch Thomas Knüwer personifiziert ist? Anscheinend werden so für den Verlag direkt einfach und kostenlos neue Inhalte produziert. Oder vielleicht ist sich noch niemand richtig beim sh:z darüber bewußt geworden, dass das unternehmerische Bloggen keine Selbstverständlichkeit ist.

Hier möge sicherlich der eine oder andere unserer Leser glauben, dass das „Leserblogging“ vom sh:z natürlich aussagt, dass die Leser der Zeitungen ihre eigenen Nachrichten für ihre eigene Tageszeitung schreiben. Das ist ja ganz klar total Web-2.0-mäßig und super trendy. Doch warum bitte sehr können die das nicht auch auf twoday.net, blogg.de oder sonstwo anders? Wozu auf den sh:z Leserblogs?

Und so lesen sich die bisherigen Beiträge in den Leserblogs des sh:z ähnlich dem Prinzip der Blog-Redaktion der Freundin: Das Treiben wirkt ein wenig gekünzelt und moderiert – als ob bezahlte Community Moderatoren die Diskussion eines schlafenden Webboards/Forums anheizen.


Inhalte und Aufbau
Interessant ist die Einordnung der einzelnen Rubriken: Es riecht nach dem klassischen Web-Katalog von Yahoo oder einem Nachrichtenportal. Darauf ist eine weitere Rubrizierung durch die einzelnen Regionen, in denen die Zeitungen des sh:z erscheinen, als zweite Kategorie-Übersicht gedacht. Schön ist das wiederum nicht, da durch diese starke Vorgabe eine Eigendynamik der einzelnen Blogs, die übrigens auf der Startseite zentral syndiziert werden, kaum möglich. Ich habe mir natürlich keinen eigenen Account gemacht um das wiederum zu testen, ob ich auch eine „Peter Pan“ Rubrik anlegen kann oder doch lieber „Köln“ als Region.


Rechtmäßige Kontrolle
Darüber hinaus ist das ganze Bloggen laut den AGBs, die man für die Anmeldung akzeptieren muss, auch noch ein wenig heikel. Man versucht die Autoren, die ja kostenlos und umsonst die neuen Inhalte produzieren, mit einer kleinen Gemeinheit zu binden – ähnlich nach dem Tolkienschen „Ring-Prinzip“.

Urheberrechte und ähnliche Schutzrechte Dritter sind zu beachten. Das Mitglied haftet in vollem Umfang für die von ihm eingestellten Inhalte, Texte, Hyperlinks und Bilder. Die sh:z übernimmt keine Haftung für die innerhalb der Weblogs bereitgestellten Inhalte und Informationen.

Da ist jemand mit einer großen weißen Weste am Start. Bei allem Respekt, warum sollte seit neuestem der Autor eines Eintrages für den Inhalt in der Form haftbar gemacht sein, während sich der Betreiber der Plattform galant im Impressum distanzieren darf? Bei mir darf ich mich jederzeit für die Inhalte von externen Links distanzieren. Ist also keine übergreifende rechtliche Regelung anstrebenswert, so dass der Verlag und seine kostenlosen Contentlieferanten eine saubere Regelung mit gemeinsamer Partizipation aufrecht erhalten können?

Für Inhalte externer Links und fremde Inhalte übernimmt www.shz.de keine Verantwortung.

Gewiss ist eine rechtliche Absicherung für den Verlag sinnvoll, zumal die Inhalte ja angeblich nicht von hauseigenen Redakteuren verfasst zu sein scheinen (sollen). Was passiert also, wenn mich irgendeiner der User bei den sh:z Leserblogs zitiert? Eiskalt den Autor verklagen? Oder doch dem Verlag eine Rechnung pro einzelnen zitierten Buchstaben schicken? ;) Naja… das wäre sicherlich übertrieben. Und natürlich ist die Haftung für die Beiträge bei gewissen rechtlichen Formalitäten notwendig, wobei das durch die übliche Floskel über die pornographischen oder rechtsradikalen Inhalte schon im Vorfeld abgesegnet sein dürfte. Aber mal schaun. Vielleicht wird das ja noch geändert.

Technisches
Betrieben wird das sh:z-Blogging wohl von 21publish und einem Hamburger Medienunternehmen genannt Boogie Medien. Amüsant daran ist die etwas andere Darstellung des Leserblogs seitens des Medienunternehmens vom 09. Mai:

In dem moderierten Themenblog können die Leser der sh:z künftig zu verschiedenen Themen eigene Beiträge, Fotos etc. veröffentlichen. Das Blogportal soll für die Menschen in der Region eine zentrale Anlaufstelle sein, sich mit lokalen Themen auseinanderzusetzen und sich untereinander zu vernetzen.

Der Begriff ist schön: Moderiertes Themenblog. Das geht runter wie Öl. Doch für ein mittelgroßes Verlagshaus wie den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag erwarte ich etwas mehr als ein Themenportal. Ein Unternehmen und die Personen dahinter müssen sich Gedanken machen, wie sie selbst bloggen und das Unternehmen präsentieren können. Dazu gehört es, dass sich beispielsweise die Geschäftsführung, die Chefredaktion, die Leiter der Anzeigenabteilung, des Marketings und Vertriebs, und vielleicht sogar bis auf die Ebene der Lokalredaktion in einem Blog zentral wiederfinden. Gute Beispiele für so eine Unternehmenskommunikation finden sich bei dem Fischmarkt oder beim Blog von Frosta wieder. Warum aber nicht bei einem Zeitungsverlag die eigene Mannschaft schreiben lassen, und stattdessen irgendwelche Leser in Form von Community-Managern in die Blogs lassen? Vielleicht ist mir soetwas unverständlich, vielleicht ist der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag auch nur ein Fall für sich.

Fazit
Viel braucht nicht mehr gesagt werden. Die hoffentlich konstruktive Kritik und Beobachtung des sh:z Leserblogs wird seine Zuhörer finden. Ob diese natürlich in erster Linie festgestellten Probleme auch in dem Verlag seinen Zuhörer finden werden, und ob entsprechende Änderungen gemacht werden, bleibt ebenfalls zu hoffen. Persönlich glaube ich an die positiven Effekte einer gelungenen Unternehmenskommunikation mittels Blogs und Web 2.0. Ich freue mich auf einen offenen Dialog, den ich hiermit auch begonnen habe, und begrüße vielleicht auch jemandem vom Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag hier in der Diskussion.

Man sieht sich morgen in Hamburg bei Next10Years – dem medialen (Blogger Web2.0 HyperMega) Kongress des Jahres. Und ich bringe was richtig tolles mit: Katharina alias SkyKat! Das ist doch ein ultimatives Bloggendes Doppelpack. Und wer sonst noch kommt ist ja schon längst in Robert’s Liste bekannt.

Wir nehmen einen Laptop mit, eine Kamera und auch ein Headset. Wer weiß ob wir unseren allerersten Podcast zu dem Kongress machen, und vielleicht kommen ja alle Blog Autoren zusammen, und für all das hoffen wir auf ein erstklassiges WLAN. Denn sonst wird das nix, aber wir sind ja bei SinnerSchrader – da ist soetwas auch Programm! Und partygeil sind wir auch, doch da wir am Freitag Morgen wieder an der Uni Flensburg sitzen müssen, und ich auch ein Interview für die Campuszeitung führen muss, bleiben wir wohl oder übel recht trocken und auf dem Boden der Tatsachen stehen. ;)

Heute darf ich, heute will ich, und heute kann ich endlich das veröffentlichen, was ich mir gestern zusammengeschmiert habe. Unsere eigene Tageszeitung ist noch so druckfrisch, dass sie schon die Nachrichten aus dem nächsten Jahr trägt!

Kampf gegen die Journalisten Steuer
Nach jüngsten Medienberichten zu Folge lautet es nach dem Willen der Vertreter des Volkes: „Schluss, Ende, Aus – Blogs müssen raus!“ Mit der gestrigen Verabschiedung des neuesten Mediendienstestaatsvertrages werden für die Bereitstellung von so genannten Weblog-Beiträgen die jeweiligen Autoren mit der neu eingeführten Journalisten Steuer belegt. Die deutschen Verlage bleiben davon aufgrund einer kleinen Unstimmigkeit des Gesetzestextes unberührt. Nur diejenigen freien Autoren, die neuerdings allumfassend als Journalisten gelten, werden für das Betreiben von Weblogs mit einer Zwangsabgabe besteuert.

Die neue Steuerabgabe trat zum 01. April 2007 in Kraft und wird dementsprechend von vielen großen deutschen Medienhäusern begrüßt. Der seit wenigen Monaten entbrannte Nachrichtenkampf zwischen den traditionellen Journalisten und den selbsternannten Bloggern findet damit ein vorerst jähes Ende. Die Lobbyisten der Medienbranche haben ein weiteres Mal die Verfassung ausgehebelt, um ihre Vormachtstellung im medialen Dschungel zu unterstreichen. Die Reaktion der Blogosphäre in nahezu allen großen innerdeutschen Städten ist mit Aufruhr und Protestmärschen in den gestrigen Abendstunden aus ihrem Schlaf auferwacht.

Die Redaktion des Weblogs „MikeSchnoor.com“ hatte sich schon vor der Inkraftsetzung des Mediendienstestaatsvertrages dazu entschieden, eine eigene Printausgabe als neugegründetes Verlagshaus zu publizieren, wie schon zwei Jahre vorher der Spreeblick Verlag als Vorbild diente. Bis dato scheint dies die einzige Möglichkeit für Blogger zu sein, der teuren Zusatzbelastung durch die Journalisten Steuer zu entkommen. […]

Was für ein Horrorszenario, nicht wahr? Soetwas sollte uns allen aber zum Denken anregen. Wie das geht, sieht man auch hier. [via Spreeblick]

Ein weiterer Dienstleister ist seit gestern am Start: Qype bietet ein nach Städten geordnetes Bewertungsportal für im Prinzip alles, was man auch nur bewerten möchte.

Auf Qype kann jeder nach Herzenslust deutschlandweit Dienstleister, Geschäfte und sonstige öffentlichen Orte und Anbieter vorstellen und bewerten. Und auf diesem Wege ganz nebenbei nette Menschen kennen lernen, die ähnliche Interessen haben wie man selbst und wunderbarerweise direkt um die Ecke wohnen.

Na wunderbar! Dann mal los, auf nach Qype Flensburg und bewerten was das Zeug hält. Die einzige Bedingung dabei ist, dass man sich an das üblich geltende Recht und die klassischen Richtlinien hält:

  1. kein Spam
  2. keine Eigenwerbung
  3. keinen Schweinkram
  4. keine Privatpersonen kommentieren
  5. Vorsicht bei Standesberufen (Rechtsanwälte, Ärzte, …)

Wenn das alles ist? Dann auf und los zum Testen. Ein Blog haben die Damen und Herren zu Qype auch. ;)

Was mir selbst noch auffiel:

  • Ich kann keine Adressdaten ändern bzw. vervollständigen. Nicht alles ist richtig, und eine Webseiten Adresse sollte ich auch manuell bei bestehenden Einträgen hinzufügen können.
  • Es heißt so schön „Wir entfernen dann Profil und Beiträge.“ – möchte ich denn meine Beiträge komplett entfernen, auch wenn ich meine Mitgliedschaft kündige? Vielleicht sollte da die Option sein, dass man nur den Benutzer löscht, die Beiträge aber erhalten lässt.
  • Bei einigen meiner Beiträge wird die Position auf der Karte nicht richtig dargestellt…

Ich möchte einmal Stefan Evertz aus den Kommentaren zum Bloggerparadoxon zitieren:

In meinen Augen greift da der Schmidt-Raab-Vergleich: Stefan Raabs bunte Häppchen bringen Quote – Harald Schmidt bringt „Image” (oder auch „Ruf”). Wobei ich bei diesem Vergleich natürlich Harald Schmidt eine höhere / hohe Qualität zuordnen würde.

Man könnte es auch anders formulieren: Mit den „Häppchen” kommt man in die Liste der „Top 50″-Beiträge, mit den guten Texten kommt man in den Feedreader…

Ich glaube dabei, dass ein gesunder Mix es ausmacht, von wem man gelesen und wahrgenommen wird. Einerseits gibt es regelmäßige Leser, andererseits nur die Besucher des Inhaltes. Kommen wir einmal zu denen, die uns nur besuchen wollen.


Die Besucher – ein Garant für Traffic
Unter anderem sind die Google-Besucher unserer Seite beispielsweise an zwei Kombinationen von änlichen Suchbegriffen interessiert: „Michelle Porno“ und „Michelle Playboy“ sind gern genutzte Begriffe, um über die Suchmaschine Google an uns zu gelangen. Im ersteren Artikel dreht es sich um das Kleid, was Michelle Hunziker in der „Wetten dass…?“ Show getragen hat (und worüber ich mich wegen seiner Aufmachung auslassen musste), im zweiten Artikel gibt es nur ein kleines Bild und das männlich-notorische Verlangen nach einer Ausgabe des Playboys, in dem die Schlagersängerin Michelle die Hüllen fallen lies.

Beides ist natürlich kein wahrer Grund, warum man in einen Feedreader aufgenommen werden könnte, dennoch sind es die Häppchen, die das gemeine Volk sucht. Die Gier nach Lust, Laune, Sex und derben Videos zieht die Google-Besucher magisch an. DAS ist genau das oben angesprochene Stefan Raab Prinzip. Doch gibt es dabei keine wirkliche Diskussionsgrundlage – es ist eine Art vom Bloggenden Boulevardjournalismus. Und das Volk, also der Besucher, liebt sowas. Es sind schwanzgesteuerte Themen, bei denen Traffic kommt, aber der tiefere Sinn und damit verbundener Inhalt fehlt.


Der Stammleser – Freund und Helfer in der Not
Für den Inhalt eines „bloggenden Harald Schmidt“ sind die Einträge relevant, welche eine heiße Diskussionsgrundlage bieten. Die Themen, die auch schreibwillige Menschen interessieren, werden primär in den Fokus der Kommentar-Diskussion gelenkt. Aber auch das, was ich in einer Problemstellung thematisiere, erfordert eine Reaktion beim lesenden Publikum. Unter den Stammlesern frage ich gerne nach deren Meinung – offen und direkt nach dem Prinzip „Was denkst Du dazu? Hast du auch das Problem, wenn ja, wie gelöst?“ – und es klappt. Der Leser kommt vorbei, diskutiert freudig mit, und man erhält neue Einsichten, Ansichten und weitere Diskussionsgrundlagen gleich mitgeliefert. Ein gutes Beispiel dafür ist die „Recent Comment List“, was meiner Meinung jedes Blog mittlerweile haben sollte. So kann man sich beim durchforsten der Blogs immer auf dem neuesten Stand halten – was wichtig ist, steht drin, was nicht wichtig ist, steht woanders oder ist halt veraltet.


Der Blogleser – Neukundenwerbung für jedermann
Gerade gesehen beim Robert:

Darüberhinaus teilt sich die Leserschaft in mehrere Gruppen auf, deren Zeitkontingent sogar je nach Blog schwankt:
– der Google-Leser
– der Blog-Stammleser
– der Blog-Leser, der Dein Blog am Rande im Fokus hat oder per via-Link auf Dich stößt
Tendenziell wird der Stammleser bereiter sein, Deine Inhalte nicht nur rasend schnell zu scannen. Der Google-Leser ist unberechenbar: Du weisst nicht, wer er ist, was er will und warum er da ist. Google-Leser finden sich erst später ein und wenn schon Kommentare vorhanden sind, kann sich daraus eine über die Kommentarfunktion gute Masse aufbauen. Passiert aber eher mE auf den Blogs, die die Blogtechnik als CMS verwenden. Oder aber auf Blogs, die zu thematisch eng mit relativ zeitlosen Inhalten zu informieren versuchen (man darf nicht vergessen, daß der Informationszeitwert von Bloginhalten oftmals höchst gering ist. Die News von letzter Woche regen kaum zum kommentieren an…).

Im Prinzip sehe ich das auch so – und daher erspare ich mir (und euch) den Rest weiter zusammenzukleistern. Was mir aber dabei rein subjektiv auffällt – die meisten Diskussionen werden von Stammlesern betrieben. Selten fängt sich ein „Otto-Normalo“ in den Kommentaren als Initiator der Diskussion ein. Entweder herrscht soetwas wie eine „Markteintrittsbarriere“ (jeder BWLer wird dies kennen), oder die Scheu vor dem Mitdiskutieren ist so lebhaft in den „Neulingen“ verankert, so dass diese sich nicht integrieren können oder wollen. Daher jetzt: PUBLISH drücken! ;)

Angeregt durch eine kleine Diskussion in den Kommentaren beim Radeldudel Sam dachte ich mir, es wird Zeit, für unser kleines Städtchen eine schöne Blogliste zu machen. Ok, da bitte – hier ist das ganze Feed Futter!

  • Anicatha
    Anika Catharina wohnt hier, war früher woanders, und schreibt auch als bloggende Studentin.
  • Buchhändleralltag und Kundenwahnsinn
    Die bloggende Buchhändlerin Miriam lässt sich über Kunden und weitere Irrsinne im Alltagsleben aus.
  • Datenschutzkontor
    Ein weiterer Rechtsanwalt schreibt… im Stil wie die bekannteren Law Blogs ;)
  • Flensblog
    Jonas und Lena sollten sich mittlerweile mal die Finger wund schreiben… sonst gibt’s Ärger von Onkel Mike!
  • Flensburg-Online Blog
    Interessante Nachrichten aus der Stadt und seiner Umgebung, jedoch sucht man Trackbacks oder eine nicht-blogger.com-Kommentarfunktion hier irgendwie vergeblich.
  • Foto AG Flensburg
    Eine weitere Projekt-Gruppe von Studierenden am Campus Flensburg.
  • Friisland
    Michael hat ein etwas anderes und gewöhnungsbedürftiges Layout, aber why not!
  • Geniesser Blog
    Essen rund um Flensburg, in Flensburg, und das noch mit Ernesto, ’ner Kreuzdame und einer Königin, Canario (Cachaca)… und dem wilden Rest. Lecker!
  • Hansi’s Flensblog
    Jan bloggt ab und an über sein Leben oder auch seinen Arbeitgeber.
  • Herzpoetin
    Cornelia hat wirklich viele lyrische Inhalte zu bieten. Der Name ist wohl verdient! ;)
  • Nur mal so
    Birte gibt sich aus Glücksburg die bloggende Ehre, indem sie Dinge, Erlebnisse, Gefühle und Gedanken festhält. Interessante Einblicke in das alltägliche Leben.
  • Radeldudel
    Sam fährt, schreibt, rennt, tanzt. Ja… der Mensch macht eigentlich alles halt!
  • Rouven in New York
    Richtig, der liebe Junge ist zur Zeit in New York, jedoch kommt er von hier und deshalb würdig, in dieser kleinen Liste zu stehen!
  • Schnee-Gronauer’s FÖRDEBLICK
    Der Flensburger Anwalt schlechthin. Vielleicht auch der einzige „Web-Anwalt“ aus unserer Stadt…
  • SkyKat
    Katharina’s eigenes kleines Blog ganz in Englisch – man muss ja die Internationalität wahren! ;)
  • Solaria’s Infothek
    Spiritueller Inhalt prägt dieses Blog, was sich mit seinem „Nischenprogramm“ gerne behaupten darf!
  • MikeSchnoor.com
    Unser eigenes kleines Blog darf natürlich in der Liste nicht fehlen! Wir haben alles – getreu nach Theo Lingen: Frisch, fromm, fröhlich und frei!

So das wars. Noch mehr? Hab ich wen vergessen? Und bevor jemand fragt – das „Pseudo Stadtblog“ werde ich nicht in diese Liste einpflegen…

Wer sich auf der Ebene des Citizen-Media Journalismus bewegt und mit beispielsweise seinem Blog auch eigene Inhalte erstellt, ist seines Zeichens natürlich ein eigener Autor. Der Blogger aber beschäftigt sich heute mit einem wichtigen Thema: Gibt es ein Bloggerparadoxon? Wer mehr darüber erfahren will, sollte schleunigst den Artikel im Ganzen lesen!

In einem meiner neuesten abonnierten Feeds von kk-works.de bin ich auf das Bloggerparadoxon gestoßen. Es beginnt recht einfach mit der alltäglichen Arbeit, Routine oder der Lust am Schreiben:

[..]Artikel von denen man eigentlich denkt, dass sie einen Nutzen stiften und kaum einer liest sie bzw. es hält sich die Resonanz in Grenzen.

Bei einigen Artikeln wundere ich mich auch, warum niemand darauf anspringt (bis auf die beliebten Spam Bots). Besonders wenn ich mal zugegebenermaßen der allererste Schreiberling bin, der über Thema X schreibt, findet sich dennoch die Diskussion der Blogger Szene doch „woanders“ wieder. Trotzdem gibt es genau ein Phänomen, was mir auch schon aufgefallen ist, ich aber wohl bisher noch nicht zu Wort gebracht habe (oder jemand durchstöbert unser Archiv und findet es).

Dann das Paradoxon. Man schreibt 4-5 Sätze um einen Link herum, der zwar vielleicht noch einen gewissen Unterhaltungswert hat aber nicht viel mehr als kurzweilig ist und plötzlich strömen die Links herein, ähnlich die Besucher und auch im AdSensemenü schlägt sichs nieder.

Sehen wir mal vom Google Number 1 Hit, dem Tammy Desaster, einfach ab, so hat es für mich persönlich ca. 3 Jahre gedauert, nebst zweifachem URL-Wechsel, bis ich mich selbst ein wenig etablieren konnte. Wenn dann zu den Themen, die ich unter „ad curiosum“ verstehe, eine heiße Debatte entsteht, jedoch aber zu den relevanten Inhalten kein bisschen geschwaffelt wird, dann kann ich mich auch oftmals nur kringelig lachen.

Ob das vielleicht aber auch eine Frage des Journalismus bzw. der journalistischen Qualität der Beiträge ist, kann ich zur Zeit nicht beantworten. Auch gute und schlechte Inhalte werden je nach Zielgruppe wahrgenommen, und insbesondere anspruchsvolle Inhalte werden gerne von einigen Lesern überflogen. Ich gestehe ja, dass ich auch gerne einige Artikel von anderen Autoren überspringe. Aber sobald ich das Thema schon kenne, brauche ich auch nicht „10x Stuss dazu“ mir antun.

Also lieber Knut, Du stehst mit dem Bloggerparadoxon nicht ganz allein im Wald. Nicht jeder Eintrag, auch wenn er von einer Koryphäe in langen Atemzügen und stilvollem Geschreibe verfasst ist, wird von gleichen auch gelesen. ;)

Heute mal ohne den Holzkohlegrill, sondern mit Thomas Knüwer vom Handelsblatt und seinem Blog Indiskretion Ehrensache: Der gute Mann wird laut eigener Aussage gegrillt ;)

Und dabei wird über diese Themen gebloggt, was sich auch speziell für meine Bachelorarbeit als ein interessantes „mal reinlesen und schauen was passiert“ anbietet:

  • Onlinejournalismus
  • Journalismus vs. Bloggerei
  • Zukunft der Blogs
  • Bloglesungen

Update: Es ist sehr interessant gemacht und geschrieben. Nur leider fehlt mir zur Zeit die Geduld, noch weiter dabei zu bleiben. Daher werde ich wohl oder übel den gesamten Eintrag später durchlesen. Nur weiter so! ;)

…so habe ich es eben beim Flensburg Online Blog gemerkt. Gibt’s da nicht die Möglichkeit, auch bei euch auch ohne „Blogger Account“ zu kommentieren? :)