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einestages – hier entsteht das kollektive Gedächtnis unserer Gesellschaft. So lautet der Wahlspruch der neuen Community-Plattform von Spiegel Online. Unter dem neuen Zeitgeschichten-Portal der Spiegel Gruppe wird der Leser eingeladen, als aktiver Nutzer eigene Geschichten dem redaktionellen Fundus hinzuzufügen. Vor der Veröffentlichung wird jeder eingereichte Beitrag redaktionell geprüft um ein Mindestmaß an Qualität zu sichern – und ganz klar soll so das Niveau vom Spiegel gewahrt bleiben. Die Inhalte sollen jedoch selbst den Leser überzeugen und zur Partizipation animieren:

Bei einestages beginnt und endet die Zeitgeschichte nicht mit fixen Daten. Von den ersten schwarz-weißen Fotos aus dem vorletzten Jahrhundert bis zum Zeitzeugenbericht aus der Jetztzeit – für einestages ist beides Zeitgeschichte.

Ganz klar: Im Mittelpunkt steht das turbulente 20. Jahrhundert – aber eben das lange 20. Jahrhundert: Urgroßvaters Briefe aus der Zeit der Reichsgründung um 1870/71 sind genauso Dokumente für einestages wie das Handyfoto vom Tsunami Weihnachten 2004

Wer möchte, kann in dieser webzwonulligen Plattform sein Unwesen treiben und sein Wissen aggregieren. Die Beta Version von einestages ist öffentlich zugänglich, so dass der User Generated Content einen weiteren Einzug in ein klassisches Medienunternehmen hält. Oder man schreibt doch lieber sein eigenes Blog zur Zeitgeschichte. :)

Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ verhandelt Microsoft über einen Einstieg bei Facebook, dem Vorzeigeobjekt für Social Networking aus Übersee. 40 Millionen Nutzer kommunizieren, tauschen und beschäftigen sich mit dem Gesichtsbuch, was aus einem Studierendenportal (als Vorbild für das deutsche Abbild Stufz) zu einer der meistgenutzten elitären Kontaktplattformen der Welt avancierte. Microsoft bewertet Facebook mit 10 bis 15 Milliarden Dollar und würde 300 bis 500 Millionen Dollar für nur magere 5 Prozent des Unternehmens zahlen.

Ich finde diese Entwicklung wiederum schön für die Web 2.0 Geschäftsmodelle, jedoch habe ich meine Bedenken in Bezug auf die Nutzer dieser Seite. Man handelt mit ihren Daten und der daraus entstandenen Aktivität. Gewiss ein Zeichen für den Erfolg von Facebook, dennoch ein schauriges Beispiel für den Umgang mit Benutzerdaten wenn es um Bares geht.

Nicht nur Väter, Mütter oder Hunde haben ihre eigenen Communities im Web 2.0 sondern auch Frauen! Die Community beQueen setzt genau auf diese stark im Internet vertretene Zielgruppe (siehe Studie zum Medienkonsum). Die Plattform wurde der abantis media GmbH, einer neu gegründeten Firmierung von Burda und der Burda Digital Systems gelauncht. Kurzum – alles steht unter einem Motto: Frauen sollen Königinen sein:

„Wir möchten, dass beQueen hält, was der Name verspricht: Sie zu Königinnen zu machen. Mit gut recherchierten Artikeln, spannenden Videos und schönen Geschichten. Aber das ist noch nicht alles. Wir wünschen uns, dass Sie Ihr beQueen für sich entdecken und freuen uns auf Ihre Blogs, Diskussionen, Umfragen, Artikel, die Sie zum Inhalt von beQueen beitragen, auf Ihre Fotos, Videos und vieles mehr.“

'beQueen - FrauenCommunity' von Sichelputzer

Violett, weiblich und damit auch autark – viel Erfolg bei diesem Start! Ich durfte ja schon einmal hereinschnuppern, als ich die aktuelle Tomorrow in München aufschlug. Auch digital:next und public-beta machen sich so ihre Gedanken dazu. :)

Wolfgang alias Querdenker stemmt ein neues Projekt aus dem Boden: Der ViPod-Channel ist eine Community um audio-visuelle Nachrichten bzw. Links zu verbreiten.

Neben fachlichen Informationen sollen sich hier ebenfalls Video- und Podcasts finden, die letztendlich nach dem Digg-Prinzip bewertet und strukturiert werden. Ebenfalls kann man seine eigenen Beiträge vorschlagen und anschließend kollektiv bewerten lassen, bis sie auf der Startseite als Favoriten des Tages zu finden sind.

Noch ist nicht viel zu sehen, aber bekanntlich leben nahezu alle neuen Portale durch das AAL-Prinzip. Kommt Zeit, kommt Rat – kommen User! Ich wünsche seinem Projekt viel Erfolg – und vielleicht spendiert jemand noch ein trendiges – und damit webzwonulliges Logo?! :)

Das Social Network Fellowweb nutzt scheinbar eine API bei XING um ihren Nutzern es zu ermöglichen, per Mausklick die bereits bei XING hinterlegten Datensätze einfach und bequem ins die Datenbestände von Fellowweb zu übertragen. Dafür dienen APIs in der Regel. Aber auch als Anbieter einer API habe ich immer das Recht dazu, den Zugriff auf diese Schnittstellen zu verwehren, wenn ich mit der Nutzung der Schnittstelle oder dem Datenaustausch nicht einverstanden bin.

In der E-Mail, die ich von Fellowweb erhalten habe, steht unter anderem, dass sich eine wichtige Grundsatzfrage stellt, ob ein Nutzer nicht frei über seine Daten verfügen sollte. Das kann ich jederzeit machen, indem ich die Daten eingebe, ändere oder lösche. Auch wenn ein Nutzer seine Daten von einem anderen Dienstleister in einen dritten Dienstleister importieren möchte, heißt das nicht, dass dies auch mit einer API erlaubt ist. Auch wenn XING ein Netzwerk für Geschäftskontakte ist und Fellowweb sich vielmehr als eine Art „Xing für Jugendliche“ sieht, ist es meiner Meinung nach vollkommen legitim, dass XING über die API eigenständig entscheidet und Mitbewerber im Sinne eines Hausrechts aussperrt. Ich bin kein Rechtsanwalt und biete keine juristische Grundlage oder Empfehlung an. Dennoch halte ich es für wichtig, dass ich letztendlich selbst entscheide, ob ich mein Profil bzw. meine Profildaten einem anderen Dienst zugänglich mache. Wenn ich einen eigenen Account bei XING und Fellowweb habe, ist die Option diese Datenbestände zu synchronisieren ein Bonus – aber wenn man sich tagtäglich bei Social Networks anmeldet, trägt man doch in kürzester Zeit seine Daten ein, oder nicht?

Was ich äußerst spannend fände ist natürlich die Frage danach, ob ich bei der Nutzung dieser Funktionalitäten auch die Daten von anderen Kontakten ohne deren Einverständnis migrieren kann – das wäre ein Grund für mich, die Sperrung des Zugriffs einzuleiten. Dazu kann ich aber bei der derzeitigen Lage keine Aussage treffen…

Nachtrag: Zur eigenen Sicherheit empfehle ich jedoch folgendes. Egal wo man ist – sobald fremden Anwendungen das Passwort zu einem anderen Dienstleister (wie hier XING) abgefragt wird, sollte man diese zusätzlichen Dienste nicht nutzen. Ein individueller API Key oder eine Zertifizierung des jeweiligen Anbieters gewährt mehr Sicherheit – letztendlich sehe ich keine Authorisierung von XING für diesen Zusatznutzen. Logindaten sind hochgradig sensibles Gut – man sollte das eigene Passwort vielleicht auch lieber ändern, bevor bei nicht-zertifizierten Diensten die Crawler-Nutzung, wie Marco es unten im Kommentar beschreibt, angestoßen wird.

Volksverhetzung und Pornographie – das Themenspektrum der ekelhaften Neigungen, mit welcher sich das soziale Netzwerk für Schüler oder Studenten identifiziert, eskaliert laut Stern in einer Anzeige:

Der Vater eines 13-jährigen Mädchens hat gegen die Betreiber des Online-Netzwerkes SchülerVZ und den Verlag Holtzbrinck Strafanzeige wegen der Verbreitung pornographischen Materials und wegen Volksverhetzung erstattet.

Ich freue mich innerlich, dass dem illustren Treiben der Macher dieses Dienstleisters endlich mal ein Riegel vorgeschoben wird, kann jedoch nicht darüber lachen.

Gestellt hat die Anzeige Ralf S. aus Schwetzingen, dessen 13-jährige Tochter sich bei Schülervz angemeldet hatte. Für ihn erfüllen die Inhalte des Angebots die Straftatbestände der Volksverhetzung nach Paragraf 130 des Strafgesetzbuches und der Verbreitung pornographischer Schriften nach Paragraf 184 des Strafgesetzbuches.

Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Irgendwann reicht’s doch.

Jetzt geht’s ab! Deutschlands Webzwonull-Gemeinschaft braucht die Väter im Netz. Weil bereits viele Communities wie Netmoms oder Paulsmama um die Gunst der Mütter buhlen, sind die Bedürfnisse der Väter noch nicht abgedeckt. Gut, ob es die Bedürfnisse überhaupt gibt, kann man in diesem anfänglichen Stadium nicht beurteilen. Dennoch sind die Bemühungen, die Väter im Netz mit bestmöglichen Communities und Social Networks zu beschäftigen, nicht im Sande verlaufen.

HappyPapa soll bald am Start sein!
So zumindest heißt es seit einigen Wochen bei www.happypapa.de. Die zukünftige Community wird bereits im Blog darauf angesprochen, dass alles von echten Vätern ins Leben gerufen wird. Definitive Pluspunkte sprechen also für Marco Ripanti und Dirk Rudolf, die als frischgebackene Väter seit geraumer Zeit im Web 2.0 aktiv sind. Mit ihrer Zielgruppe der werdenden, jungen aber auch langjährigen Väter soll in Kürze die Community von Vätern für Väter gelauncht werden.

IchbinPapa ist am Start!
Das Konkurrenzangebot dazu versteckt sich unter www.ichbinpapa.de. Der Gründer Daniel Eichborn möchte mit der Plattform die Herausforderungen des Vaterseins durch den Kontakt mit Gleichgesinnten für seine User besser meistern. Man hat die Möglichkeit, andere Väter kennen zu lernen, sich auszutauschen und bei kniffligen Fragen des Väteralltags Unterstützung zu finden. Die Pressemeldung dazu wirkt entsprechend wie ein Schnellschuss, damit man „Erster“ sein darf, obwohl mir HappyPapa als Begriff bereits länger im Kopf schwirrt.

Ich bitte daher alle Beteiligten um eines: Let the battle begin – aber bitte mit fairen Mitteln! Vom Layout her kann mich zur Zeit die Seite von IchbinPapa recht wenig ansprechen, da es im Gegensatz zu vielen anderen Social Networks eher farblos herüber kommt. Die Wahl der Farben in der Registration von HappyPapa hingegen wirkt schon um einiges frischer und bunter. Ob die angebotenen Funktionen letztendlich hilfreich sind, ob der Austausch sinnvoll betrieben wird und ob sich diese Plattformen überhaupt lohnen – vielleicht schaue ich ja in den kommenden Wochen noch einmal genauer nach… ich erwarte daher alles andere als eine FAQ, Foren oder Chatgemeinschaft.

P.S.: Wie ich hörte, liegen zahlreiche quietschbunte Flyerprospekte zu netmoms bei diversen Gynäkologen und Frauenärzten aus… vielleicht ist die Seite deswegen zur Zeit offline? :)

Der Vorname muss angeben werden. Der Nachname muss angeben werden. Ich möchte aber nicht bei Sportme diese Angaben machen. Reicht euch nicht die Mail Adresse, ein Passwort und ein Username? Muss es denn alles echt sein, wenn man es nur austesten will? Dann halt nicht. Ätsch, ich bin jetzt eingeschnappt.

Auf die Schnelle düsten wir gestern Abend zum Golfclub nahe Pullheim um am Bloggergrillen von „Waiting for Jason“ teilzuhaben. Neben der Tatsache, dass wir mit etlicher Verspätung zum Grillen ankamen, wurde das wahrgemacht, was viele bereits geahnt hatten. Das Projekt enthüllte sich als Woobby mit der Hauptaufgabe für Social Rankings.

Die drei Gründer Thomas Goette, Cornelia Müller und Ralph Razisberger (allesamt laut eigener Aussage vom typischen Dasein als Unternehmensberater gefrustet) präsentierten das quietschbunte Rankingtool. Derzeit herrscht zwar eine closed-beta über dem System, jedoch soll in ca. 3-4 Wochen jeder angemeldete User seine eigenen Rankings erstellen und natürlich an den anderen Rankings der so genannten „woobbies“ teilnehmen. Ob es die Hobbies, die Stars der Jugend, Kassetten, Filme oder sogar spezielle Fachthemen sind – alles soll in dem Netzwerk erfassbar gemacht werden. Schließlich lautet das Motto von „Woobby“ auch „rank your world!“

Neben den drei Gründern, die letztendlich eher operativ und kreativ in Stellung gingen, wurde das Projekt über externe Dienstleister aus dem Boden gestemmt. In einem kurzen Gespräch erklärte mir Ralph, dass insgesamt drei Designer und vier Entwickler an dem Projekt beteiligt waren. Ferner würde das gesamte Marketing nebst Öffentlichkeitsarbeit vorerst nur auf Mundpropaganda basieren, was ja im Webzwonull durchaus üblich ist. Interessant dabei ist, dass alle drei Gründer die Plattform aus eigenen Mitteln finanzieren, jedoch wurde die Angabe gemacht, dass eine mögliche Internationalisierung der Plattform vorerst nur gemeinsam mit einem Investor getätigt werden würde. Alles in allem ein sehr ungewöhnliches Vorgehen, wenn man die klassische Vorhergehensweise bei Start-Ups mit Business Angels und dem Spektakel der Erstfinanzierung betrachtet, aber es spricht wiederum für die Überzeugung der Gründer von ihrer Dienstleistung.

Wie Deutsche Startups und Turi2 zu berichten wissen, nimmt sich Woobby dem charmanten Thema des Rankings an – genau so wie es bereits von Rankaholics oder Stern Shortlist praktiziert wird. Ganz persönlich empfinde ich daher ein Social Ranking eher als Zeitvertreib für zeitlose Momente. Anstatt mich für mehrere Stunden am Stück davon zu begeistern, ahne ich, dass es sich auf Dauer zu einer Spaßbremse entwickeln wird. Gewiss ist die Partizipation an den Listen ein großer an den Spieltrieb gebundener Faktor, jedoch sehe ich es sehr schwer die breite Masse von Rankings auf Dauer zu begeistern. Alles in allem muss jeder selbst wissen, was er rankt und wen er rankt… :)

Eine gute Idee! Wirklich, es gefällt mir sehr was Robert und Eric mit Lieblnk.de auf die Beine gestellt haben. Da bereits sehr viel Lob in den entsprechenden Kommentaren ausgeschüttet wurde und die Funktionen schon sehr gut sind, bleibt mir eigentlich nur noch eines übrig: Der nachdenkliche Kommentar.

Eines finde ich an den selbstgepflegten Listen schon wieder irritierend – den Mitmachfaktor. Da auch ich einen Hang zur Selbstdarstellung besitze und diesen manchmal schamlos ausnutze – sei es unter der Dusche mit dem Duschkopf als Mikrophon oder hinter der Bar als Barkeeper der Extravaganza – naja, es geht um Blogperlen und um zum Thema zurückzukeheren… sobald wir alle als Menschen unsere Finger bei diesen Listen aktiv mit im Spiel haben und kein reiner Algorithmus die „Blogperlen“ beurteilt und auswertet (z.B. wie bei Rivva), sehe ich einfach die Gefahr darin, dass irgendwer sich wieder 20 extra Accounts anlegt und sich selbst (oder andere sich sogar gegenseitig) in die Charts pusht. Das bekannte „Digg“-Problem lässt sich ja nicht gänzlich durch Moderatoren eindämmen.

Vielleicht sollte man daher um direkt das Problem zu bekämpfen jeden Teilnehmer in diesen Voting-Mechanismen komplett öffentlich darstellen mit ganzem Namen, keine Nicknames, damit man die jeweiligen Präferenzen der Menschen dahinter auch nachvollziehen kann und einen Manipulationsversuch schon im Keim ersticken kann. Ich hätte nichts dagegen bei Lieblnk als „Mike Schnoor“ dort gezeigt zu werden, als dass es wieder ein Nickname ist, den letztendlich keiner zuordnen kann. Wenn Menschen dort abstimmen, sollen sie auch mit ihrem Namen offen handtieren.

Ein Blogeintrag mit 15 Perlenpunkten sagt selten aus, wer den nun geperlt hat. :)