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Gestern erhielt ich eine Vorabinformation für Blogger über Townkings. Schön und gut, eine Pressemitteilung wird zuerst an Blog Autoren gestreut, die ja bekanntlich immer gerne die ersten sind. Der Dienst Townkings wird sicherlich seinen Nutzen für viele webzwonullige Nutzer bieten. Dennoch bringt mir für eine Berichterstattung eine reine Pressemitteilung ohne alles andere rein gar nichts, wenn ich den Dienst nicht ausgiebig testen kann: Townkings startet erst am 01. April seine closed beta!

Ich verstehe natürlich, dass gerade ein junges Start-Up sich auf die Blogger stützen möchte und diese mit Vorabinformationen füttert, da die traditionellen Medien eher zurückhaltend bei neuen Web 2.0 Start-Ups sind. Doch für mich zählt zu einer zumindest aussichtsreichen und aufschlussreichen Berichterstattung immer die Verfügbarkeit des Dienstes. Diese Probleme fielen mir ganz persönlich auf:

1. Wo ist mein Invite-Link?
Warum soll ich mich bewerben, wenn ich exklusiv als Blogger eingeladen werde?

2. Wieso ist die geschlossene Beta mit Real-Name und Xing-Profil-Links?
Notwendig ist das für eine geschlossene Beta, in der gerne die Benutzerprofile nur zum Testen angelegt und wieder gelöscht werden, jedenfalls nicht.

3. Wieso muss ich mich für einen Pressebereich registrieren?!
Das ist wirklich sehr traditionell. Eine notwendige Registrierung für den Pressebereich ist nicht mehr zeitgemäß… oder doch nur ein kleiner Bug. So komme ich an keine Screenshots außer der Startseite ran und da vergeht mir sofort die Lust auf mehr. :(

Ich finde Townkings ja interessant, aber ohne etwas zu sehen bringt es keinen Spaß darüber zu schreiben. Wenn ich jetzt 3 Tage warten muss um etwas am 01. April erst zu sehen – wozu? Bis dahin hat es schon jemand anderes darüber gebloggt und die Aufmerksamkeit geht verloren. ;)

… und den, und den, und den – ganz einfach aus meinem privaten exklusiven Verteiler. So eine Überarbeitung tut schon gut, zieht aber auch sehr viel Aufand mit sich. Aber was soll man schon machen, wenn die einen oder anderen Personen nicht unter den üblichen Möglichkeiten erreichbar sind? Auf jeden Fall ist das eine Menge Routinearbeit… Manchmal bringt es einfach nichts – insbesondere, wenn es böse E-Mail Bounces gibt. ;)

Ich bin sehr beeindruckt davon, wie sehr die gesamte Blogosphäre und auch die zahlreichen User von Technorati nach „sevenload“ forschen. Mittlerweile ist der Suchbegriff auf Platz 5 Platz 4 Platz 3 Platz 2 geklettert – wow! Was für ein Mega-Erfolg! Danke! ;)

Für mich persönlich neigt sich auch ein wirklich langer, aber sehr spannender Tag dem Ende entgegen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf startete ich schnurstracks ab 8.00 Uhr morgens durch, bis ich kurz vor 19 Uhr ohne wirkliche Pausen mich in den Feierabend verabschiedete… ich ahne schon, dass es in Zukunft nicht weniger wird! Cool!

Es gibt sie wie Sand am Meer. Der Einzug der Weblogs in das tagtägliche Infotainment der Menschen ist dominierend. Die Vielzahl von verschiedensten Weblogs mit einem großen Themenspektrum ist gewaltig. Für den Leser -neue oder alte Klientel- stehen dabei immer wieder neben den bekannten Blogs aus diversen Toplisten und Blogrollen insbesondere die themenrelevante Autoren mit ihren Blawgs, Corporate Blogs, Linkblogs, Vlogs, Watchblogs u.v.m. gegenüber. Bandbreite, Nischen oder Sonderlinge – wir alle gehören mehr oder weniger zu der neuen Kommunikations- und Informationskultur. Doch spätestens seit Anbeginn des Jahres, also schon seit geraumer Zeit, gibt es eine meiner Meinung nach recht neue Nutzungsform von Weblogs – die „Promoblogs“. Und die sind mir ein wenig ungeheuer. Klingelt es?

Definitionsversuch Promoblogs:
Nach dem klassischen Prinzip von Promotion dienen die „Promoblogs“ zur Bewerbung und Förderung von einzelnen Produkten, Dienstleistungen, Personen und Unternehmen. Die dabei charakteristische Eigenschaft der Promoblogs ist ihre Kurzweiligkeit. Im Gegensatz zu einer direkt umgesetzten Marketingkampagne bestehen bei Promoblogs meistens keine erkennbaren Ambitionen, mit langfristigen Aktionen die angebotenen und beworbenen Inhalte auf Dauer zu besetzen. Die Kurzfristigkeit bestimmt somit die Medieninhalte eines Promoblogs.

Der unschlagbare Erfolg dieser Promoblogs ist durch nichts anderes als gut ausgeklügelte PR-Maßnahmen in Szene gesetzt. Sei es Horst Schlämmer oder wie seit kurzem der kleine Eisbär Knut – der Erfolg ist an den Bekanntheitsgrad der dabei fiktiven Autoren gebunden. Ich glaube natürlich nicht, dass Hape Kerkeling alias Horst Schlämmer eigenständig ein Weblog betreibt, das mittlerweile in einer VW-Promotionseite integriert wurde (und daher komplett offline gegangen ist – außer mein Firefox verkraftet das nicht). Ebensowenig wird der kleine Eisbär Knut tagtäglich in der deutschen Sprache seine Erlebnisse aus dem Zoo wiedergeben.

Beachtlich ist jedoch eines – die Masse da draußen verlinkt diese wenigen Blogs häufiger als alles andere – teilweise finden sich Weblogs an, die nur fünf nichtssagende Links, aber dazu einen auf diese Promoblogs beinhalten. Nein, es geht mir hier auch nicht um meinen eigenen Technorati-Rank, doch wer sonst schafft es innerhalb von wenigen Wochen den globalen Rank bei Horst Schlämmer 3,995 (1,349 links from 600 blogs) oder für den Eisbären auf Knuts Blog den Platz 23,709 (243 links from 160 blogs) zu erreichen?

Machbar oder nicht?
Mal ganz ehrlich – liebe Blogger und liebe Leser – kann überhaupt jemand diesen Impact ohne einen gewaltigen Bekanntheitsgrad erzeugen? Wenn nicht zufällig ein polarisierendes Thema wie vom BildBlog oder das Strotzen von purer Kompetenz wie bei Robert Basic das Weblog vorantreibt?

Andere wiederum bekannte Namen und Gesichter droppen mittlerweile im Ranking tiefer denn je – da sie eventuell aufgrund der täglichen Arbeit weniger zur Blogosphäre beisteuern oder einfach weil die Neublogger (oops) sie nicht kennen lernen wollen…? Gut, ich möchte da nicht in jemand anderes Topf rühren.

Ich persönlich ahne jedoch den allmählich voranschreitenden „Weblog Trend 2007“ voraus – die bekannten, kreativen Autoren (auch als A-Blogger oder Topblogger bezeichnet) werden einfach von strengen PR- und Marketingmechanismen mit immer wieder neu auftauchenden Blogs nach hinten durchgereicht. Der Bürgerjournalismus geht zumindest in den Toplisten ein wenig flöten – was aber nicht heißen darf, dass es falsch ist. Zur Unterstreichung meiner vielleicht puristischen Haltung möchte ich dazu den denkwürdigen Titel dieses Blogeintrages hervorheben – und ebenfalls damit abschließen: Eisbären sind die besseren Blogger… denn ein einfacher Mensch-Blogger schafft es nicht, die Spitze des Eisberges zu erklimmen.

Soeben erhielt ich wieder eine der vielen Pressemitteilungen via ots und fragte mich dabei, ob die sogenannte „Sperrfrist“ auch für die Betreiber eines Weblogs gilt? In der Wikipedia liest sich dazu, dass die Sperrfrist seit der Novellierung der Richtlinien des Deutschen Presserates vom 21. November 2006 nicht mehr bindend ist. Doch Blogger sind bis auf einige gute Ausnahmen ja keine Journalisten…

Ich möchte daher auch offen und ehrlich fragen: Weiß ein Leser eventuell dazu genaueres, ob Blog Autoren eine Sperrfrist zu (be)achten haben? Oder gibt es entsprechende Vorlagen bzw. Verhaltensregeln dazu? Nicht, dass ich eine Sperrfrist brechen möchte… es sind meistens ja sowieso nur Börsennachrichten oder bei entsprechenden Anlässen und Verleihungen vergebene Vorabinformationen von Sperrfristen betroffen.

Heute morgen kam die Meldung über den Start des Corporate Blogs der time4you frisch per ots-Pressemitteilung reingeflattert. Dies erregte sofort durch das Wort „Blog“ in einer Pressemitteilung meine Aufmerksamkeit, so dass ich daraus kurz zitieren werde:

Zum Blogstart trafen sich erfahrene Blogger, Journalisten, Manager und Anwender zu einem exklusiven Roundtable-Gespräch unter Moderation von Ulrike Reinhard.

Herzlichen Glückwunsch. Welche Blogger waren denn dabei? Ulrike Reinhard mal außen vorgenommen… waren bestimmt so einige wichtige Persönlichkeiten der deutschsprachigen Blogosphäre dabei – oder nicht? Wie beispielsweise Klaus Eck, einen Robert Basic oder gar ich selbst – um nur ein wenig Namedropping zu spielen? Wer weiß etwas über diesen Mega-Launch des time4you Corporate Blogs? ;)

Sicherlich ist es lobenswert, dass sich die neue Blüte namens Vanity Fair in aller Munde bewegen will, doch ich interessiere mich wenn überhaupt nur für eine einzige Zusammenfassung des Inhalts und nicht dafür, dass ich seit 09:20 Uhr mit einzelnen Meldungen bombardiert werde:

  • Bärbel Schäfer unterstützt Ursula von der Leyen: „Ich wollte immer auch Familie, nicht nur, sondern auch.“
  • Friedrich Merz unterstützt Werner Müller bei Stiftungsaufbau Anwaltskanzlei hat Satzungsentwurf für RAG-Stiftung verfasst
  • Tarifrunde: Gesamtmetallchef fordert Abschluss unter drei Prozent Kannegiesser: „Wir können nur vom Weltmarkt leben“
  • Gabriel soll Endlagerfrage zügig klären Bundeswirtschaftsministerium und Bundeskanzleramt schlagen Lösung vor
  • EADS: DaimlerChrysler und Bundesregierung wollen Einfluss erhöhen Deutsche sollen im Aufsichtsrat stärker vertreten sein
  • „Mei Frau hat mir verboten zu träumen!“ Günter Beckstein im Interview über Bayerns heimliche Königin.
  • Liz Hurley im Interview eine Woche vor ihrer Hochzeit: „Ich hasse es, aufzuräumen“
  • Pop-Diva Gwen Stefani im Interview über die Kanzlerin: „Ich finde, dass Angela Merkel sehr gut aussieht.“
  • Ein Phantom nimmt Gestalt an – In VANITY FAIR berichtet der einzige Journalist, der Robin Banks alias „Banksy“ jemals traf, über seine Begegnung mit dem „Phantom“

Vielleicht geht es ja nur mir ganz persönlich auf den Geist, aber ca. sieben neun Meldungen über ots-Mail reichen mir mittlerweile um Vanity Fair prompt zu ignorieren.

Nicht ganz ohne Eigennutz möchte ich auf die aktuelle Ausgabe der Werben & Verkaufen hinweisen – ich bin dort nämlich sogar höchstpersönlich in dem Hintergrundbericht zum Thema „Bloggen für die Karriere“ erwähnt.

Martin Langkau definiert dort das Bloggen als einen modernen Karriereturbo und gibt gleichzeitig ein paar nützliche Tipps zur Verbesserung der eigenen digitalen Reputation, die ja immer öfter im Blickfeld von Personalern und Headhuntern, aber auch von zukünftigen Vorgesetzten ist. Die W&V ist daher mein persönlicher Kaufbefehl für alle diejenigen, die sie noch nicht im Abonnement haben! Der nächste, gut ausgestattete Kiosk wartet auf neue Kunden. ;)

Nachdem Steve Jobs auf der Macworld Keynote in San Francisco die neueste Innovation von Apple namens „iPhone“ vorgestellt hat, bahnt sich ein Streit rund um das Namensrecht des neuen Produktes an. Es ist meiner Meinung nach egal, ob Cisco nun ein Recht besitzt oder nicht – wichtig ist eines: Das ist perfekt inszenierte und gleichzeitig durch den Streit eine instituierte Public Relations.

Was will man letztendlich mehr, als dass die gesamte IT- und Telekommunikationswelt sich alle zehn Finger nach dem iPhone abschleckt? Und dazu parallel noch eine längere Medienpräsenz durch diesen Battle mit Cisco heraufbeschwört?

Damit wurde ich auch heute beglückt. Spam der Sondersorte, und das auch noch von einem Blogger, der ursprünglich von mir gern gelesen wurde. Sorry lieber Herr M. L., aber so geht das wirklich nicht:

Hallo Mike Schnoor

Wir von d*****o.com betreiben mit der L********A schon seit 2004 deutschsprachiges Social Bookmarking auf höchstem Niveau – und das kostenlos: http://l*******a.com

Oder wie bringt es Robert so schön auf den Punkt? Natürlich ist das „unpersönlich, angeberisch, Repetition nervt, Großbuchstaben sind unhöflich, Banner aufs Blog kleben wollen ist wie mit der Tür ins Haus fallen“ – sauber! Also für die Zukunft lieber nicht eine Kaltakkquise bei Blog Autoren machen, denn das war einfach nur schlecht. Und hätte sich Herr M.L. auch mit mir persönlich außeinander gesetzt, hätte er wissen müssen, dass ich einige andere Dienstleister im tagtäglichen Wirrwarr des Internets bevorzuge: oneview und delicious sind nebst einigen anderen Social Bookmarking Dienstleistern ein Zeichen meiner persönlichen Stilnote. ;)

Nachtrag: Amüsant ist bei der E-Mail, dass die „From: …“ Zeile im Source über 70 Mal wiederholt wurde. Nebenbei frage ich mich, was es mit „l*******a.com/test/blogger/index.php“ so auf sich hat…

Nachtrag 2: Oh schön, unter l*******a.com/test/ findet sich ja ebenfalls ein Blog ohne CSS, was dem Blog von Herrn M.L. täuschend ähnlich ausschaut, nur dass es „private“ Blogeinträge sind, die nicht im öffentlichen Blog einsehbar sind? Ich gebe daher bewußt keine klare URL an…!