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Vertippt! Verschrieben! Kurzum – alles ist falsch, die Aussage ist nicht richtig. Schon doof, wenn sowas über ots verbreitet wird und dann wenige Minuten später nachgebessert werden muss.

Korrektur: vierter Absatz, statt Millionen Milliarden / Vodafone Deutschland gewinnt im Weihnachtsgeschäft 1,379 Millionen neue Kunden hinzu

Natürlich wurde in der zuerst versendeten Pressemitteilung der Fehler nachträglich ausgebessert. Ein einfaches Prozedere, doch über die Zustellung via E-Mail habe ich noch die Millionenzahl gesehen.

Typische Situation: Ein Thema entsteht und man muss/möchte es verbreiten. Text als Entwurf geschrieben, in einigen Versionen bis zur Abstimmung und Freigabe gebracht und anschließend an ausgewählte Journalisten (vorab sogar auch exklusiv) versandt, danach die Pressemeldung über die Ticker und Verteiler verschickt. Nacherfassung, Resonanzprüfung, Erfolg oder Misserfolg auswerten und analysieren und dem allgemeinen oder selektiven Informationsrefugium hinzugefügt. Das ist in wenigen Worten als Zusammenfassung im Prinzip wenig spannend, jedoch hat es Tiefe und bringt Spaß – wenn man nur will. Doch wir leben in einer Welt, die nicht typische klassische Situationen abdeckt, sondern neue Herausforderungen an alle Kommunikatoren stellt.

Manchmal fragt man sich auch, ob es im Zuge der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit überhaupt sinnvoll ist, die gängigen klassischen Mechanismen der Public Relations in die jungen Kommunikationsbedingungen zu integrieren oder doch voneinander lieber zu trennen? Im Web 2.0 bildet sich durch diverse Kommunikationskanäle eine eigene Form der Kommunikation heraus, in der ein Spielrhythmus von Journalist und PRler keinesfalls der gleiche Weg ist. In der insgesamt extrovertierten Meinungsbildung des Web 2.0 ist eine eigene Blogger-PR sinnvoll, aber auch ein Umdenken auf allen Ebenen -von Mitarbeiter bis zu Geschäftsführer- kann die Kommunikation eines jeden Unternehmens beflügeln. Ein höchst aussagekräftiges Interview, das mit einigen bekannten und damit aufschlussreichen Antworten auftrumpfen kann, wurde bei den Blogpiloten mit Thomas Pleil geführt. Das Ergebnis lässt sich mit wenigen Worten beschreiben: Einfach mal anders sein!

Eine tolle Überschrift, oder? Unter dem Motto „Win Your Blogshirts“ verlost eine Werbeagentur ganze 30 T-Shirts im Paket mit einem individuellen Werbeaufdruck – und startet gleichzeitig noch eine SEO Aktion um den weißen Hut (white hat) in Google nach oben zu beflügeln.

Blogger-Aktion

Sehr geehrte Blog Betreiber,

Wir haben uns dieses Jahr etwas ganz besonderes für die Blogger-Szene einfallen lassen. Unter dem Motto „Win Your Blogshirts“ verlosen wir 30 T-Shirts im Paket mit ihrem individuellen Werbeaufdruck.
Diese können Sie z.B. zur offline Werbung für Ihren Blog nutzen.

Der Gewinner darf sich sein eigenes Werbe-T-Shirt frei nach seinen Vorstellungen entwerfen, welches wir dann als Werbeartikel-Händler in einer Auflage von 30 Stück produzieren werden. …

Ach was soll’s mit der Mail. Das reicht schon. Wichtig bei Bloggern: Schreibe sie mit ihrem Namen oder zumindest dem Pseudonym an. Keine Massenmails, man fühlt sich doch sonst verarscht. Das ist ja alles ganz schön und toll, aber irgendwie reisst es mich nicht vom Hocker. Warum nicht gleich den per E-Mail angeschriebenen Bloggern ein T-Shirt in den Postkasten mit deren Logo schicken? Da bloggt man doch viel erfreuter über den Einfallsreichtum einer Agentur, anstatt die Aktion gänzlich durch den Kakao zu ziehen.

Die Blogosphäre reagiert derweilen ein wenig ausufernt. Ich muss Olaf in dem Fall zustimmen, wenn es wie eine Bettellei um die Blogger der Nation wirkt. Die gewählte E-Mail Adresse „Blogger-Aktion@gmx.net“ der kleinen PR-Aktion riecht einfach nach Unseriösität, dass die Mail ursprünglich in meinem Spamordner stecken blieb. Ebenfalls kann ich Wolf verstehen, der sich über das werbliche Tralala der E-Mail mehr als nur erfreut. Daher bleibt nur eines zu sagen: Dumm sind Blogger noch lange nicht und wie Spam wirkt diese Mail irgendwie schon. Anstatt sich darüber zu freuen und wie wild zu bloggen, verachtet man solche Mailingaktionen. Haben Oldschool-Agenturen jetzt ausgedient?

Dazu der mediale Evergreen aus meiner eigenen Feder – HowTo: PR mit Bloggern erklärt auf recht einfache Weise, wie man Blogger anschreiben sollte und welche kleinen Schnitzer man vermeiden kann.

Na, wird einem nicht bei dieser Anrede richtig warm um’s Herz? „Hallo Mike mein Freund!“ wird gleich in einer E-Mail an mich geschrieben, und da Du lieber Absender noch nicht mein Freund bist, freue ich mich hier zu sagen: No thank you for that Spam. So macht man das nicht, also bitte einmal neu, von vorne, und hey – you love the bloggers, then live with their echo.

Daher eine ganz große Bitte für alle, die hier Mitlesen, wie es einige Zeitgenossen ja laut der selbstversendeten E-Mails tun: Sendet keinen Spam an die Blogger bzw. an ihre E-Mail Adressen. Dafür kann gerne von vornherein „SPAM:“ im Betreff verwendet werden, denn das geht sowieso in die Tonne, weil es nicht gelesen wird. Besonders ist dieser typische Blogmailspam sehr zielgerichtet, zumal es hier keine so genannten „Tagebuchleser“ gibt. Und auch keine Tagebuchautoren. Das ist ja fast wie eine Beavis & Butthead Kommunikation. Oder ganz anders gesagt: Solche unverlangt versendeten E-Mails reichen manche Menschen gerne mal auch woanders ein…

Pressemeldungen sind etwas feines. Insbesondere erfreuen sie die Gemüter der Journalisten, wenn sie kurz, knapp und bündig sind. Eine Veröffentlichung der Zeit via ots brachte vorgestern dabei eine bahnbrechende Meldung zu Tage, über die ich auch in meinem E-Mail Abonnement stieß: Wikipedia kontert Angriff von Google mit eigener Suchmaschine

Da scheppert es im Karton. It’s time to strike back – this is the Wiki-Attack! Die durch Spenden finanzierte Wikipedia, deren Trägerverein in unserem Land die Wikimedia Deutschland ist, möchte ein scheinbar milliardenschweres Projekt auf die Beine stemmen um gegen Google einen Machtkampf führen zu wollen. Womit man dabei aber nicht gerechnet hat: Die Meldung war faktisch fehlerhaft, wurde aus dem Netz geschmissen und in kürzester Zeit von der Zeit korrigiert – man verzeihe hier das zeitlich brisante Wortspiel. Bei der Wikimedia Deutschland zieht man dagegen eine negative Bilanz zu dieser Pressemeldung. Die Reaktion des Vereins ist daher ein sehr wichtiges Zeichen für die PR-Arbeit in Unternehmen. Nicht ausschließlich das Telefon in die Hand genommen, sondern öffentlich im Corporate Blog die Falschmeldung zu dementieren gibt der jeweiligen Notlage eine gewisse moderne Würze.

Anders schaut es bei der Streuung der Nachricht selbst aus. Die Übernahme ohne generelle Prüfung auf Richtigkeit der Meldung in vielen Medien durch die Redaktionen und sogar die Verbreitung über dpa zeigt für mich eines auf: Der moderne Journalist leidet unter Zeitmangel. Natürlich setzt man bei der Veröffentlichung einer Pressemeldung darauf, dass diese inhaltlich richtig ist und mit den jeweiligen Parteien zumindest bei erfolgreichen Mitteilungen wie der Begründung eines neuen Projektes abgestimmt sind. Tja, solche Missgeschicke passieren häufiger denn je – man kann nur hoffen, dass die Wikipedia keinen Spendenabriss durch ein solches fiktives Projektgeschäft verzeichnen muss.

Emotionale Bindung zu einem freien Informationspool für jegliche Arbeit mit Pressetexten kommt genau dann auf, wenn diese Meldung bei openPR zu lesen ist:

„Wegen der starken Nachfrage kann momentan nicht jene Anfrage bearbeitet werden. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“

NEIN! Hallo nach Schleswig – ist alles in Ordnung bei euch?

Wie Thorsten Lückemeier per E-Mail mitteilte, erneuert die Geschenke Community edelight seine Plattform zu Beginn der Vorweihnachtszeit. Statt klar strukturierter und damit vielleicht auch altbewährter Boxenaufteilung wartet edelight mit der grafischen Integration von Wunschzetteln auf – ein klarer Wiedererkennungswert für Geschenke, Wünsche und vielleicht auch Gelüste, denn man kann sich auch Schokolade wünschen.

Entdecken, Empfehlen, Wünschen – drei Schritte, die jeder Neuling auf der Plattform verstehen muss. Es ist essentiell, dass gerade die neuen Nutzer sich in zwei oder drei Schritten über die Funktion einer Plattform im Klaren sein müssen, wenn der Mehrwert eine reine Dienstleistung am Kunden ist. Amazon, eBay oder wie hier edelight sind Portale, die sich über Produkte dem Massenmarkt und seinen Kunden auf erklärende Weise nähern müssen, sofern die Marke nicht selbst als Synonym für die eigentliche Leistung steht. Ein rein digitales Produkt bzw. Dienstleistung bräuchte nicht immer erklärende Wegweiser.

Im Zuge des optischen und technischen Relaunchs wird es neben rein funktionalen auch inhaltliche Änderungen am Konzept der Plattform geben:

  • Neuer Claim: Aus „einfach schenken“ wird „products you love“.
    Für meinen Geschmack ist der englische Claim zu dem Namen der Plattform ideal, jedoch wird das deutsche Publikum, was als Kernzielgruppe im Vorweihnachtsgeschäft die Dienstleistung nutzen muss, abgeschreckt. Viele Marken distanzieren sich von den einst hippen englischen Titeln und Claims und kehren zur Muttersprache zurück – z.B. hat Douglas sich von „Come In And Find Out“ zu „Macht das Leben schöner“ gewandelt.
  • Neue Bookmarking-Technologie: Bis dato war bookmarken (empfehlen und wünschen) in Shops mit Frames nicht möglich. Mit unserer neuen Browsererweitung für Firefox und Internet Explorer sind wir die Ersten, die diese Barriere deutlich reduzieren können.
    Das verspricht viel, jedoch sind die etablierten Social Bookmarking Dienstleister wie oneview oder Mister Wong auf deutschem Boden bestimmt in der Lage, dafür eine gesunde Partnerschaft einzugehen oder aber ihre Bookmarklets und Extensions/Plugins für die jeweilige Shoppingplattform anzupassen. Ein extra Plugin verlangsamt in jedem Fall den Browser und man müsste schon ein eindeutiger Fan der Plattform sein, um dieses Plugin zu installieren. Poweruser gibt es, aber die Masse zu bewegen erachte ich als schwierig.
  • Qual der Wahl-Umfrage: Nutzer können eigene Umfragen erstellen und sich z.B. bei Kaufentscheidungen oder Schenk-Anlässen unterstützen lassen (als Widget auch für das eigene Blog nutzbar).
    Umfragen sind ein Zeitvertreib für die Nutzer und ein Wiederbringer von denen, die sich für den Ausfall der Ergebnisse interessieren. Eine schöne Unterstützung zur Trafficgenerierung ist das allemal. Zu Widgets siehe wie folgt.
  • Listen veröffentlichen: Einfaches Veröffentlichen Deiner Wunsch- oder Empfehlungslisten mit dem überarbeiteten Widget.
    Hier stellt sich immer wieder die Frage nach dem Sinn und Zweck dieser Veröffentlichung. Wer es mag, wer es braucht – Wunschlisten als Widgets dienen primär der Reichweitensteigerung der Plattform. Das ist gesund, aber die Implementation eines Widgets innerhalb der Sidebar eines Blogs macht nur bedingt Sinn, da es mittlerweile Widget-Anbieter wie Sand am Meer gibt. Nahezu jede Plattform bietet Widgets, und nach drei Widgets ist für viele Webseitenbetreiber auch erstmal Schluss. Die Chance mit einem neuen Widget die begehrten Plätze zu ergattern ist eine Herausforderung.
  • Volle Community-Funktionen: Direkte Kommunikation der Nutzer untereinander ist ab jetzt möglich (Nachrichten schreiben, Freundschaften schließen, etc). Darüber hinaus gibt es verschiedene eigene Statistiken.
    Gängiger Klassiker, ohne den man nicht launchen sollte. Insbesondere Fans des Social Networking als willige Nutzer werden ohne die kommunikativen Elemente sich nicht im Portal aufhalten.
  • Entdecken-Portal: Vielfältige Sortierfunktionen zum Anzeigen von Shops, Kategorien, Nutzern, Listen, Produkten, etc.
    Logisch – ich versuche mit den ersten 10 Klicks, sofern ich die einem Portal überhaupt gestatte, mir einen Überblick zu verschaffen. Dabei steht das Entdecken im Vordergrund. Sortieren und Suchen nach jeglichen Inhalten ist eventuell auch der Garant dafür, dass Powernutzer die Plattform lieben werden.
  • Wunschlisten-Import: Einfacher Import Deiner Amazon-Wunschlisten.
    Gibt es auch einen Export? Wenn es einen Import gibt, muss ein Export her. Nicht um direkt zur Konkurrenz zu wechseln, jedoch um sich ein eigenes Backup zu erstellen oder daraus eine schöne Liste für die Großmutter zu Weihnachten zu zaubern. Letztendlich ist zumindest von meiner Verwandtschaft nur ein geringer Teil im Netz. Die Exportierung sämtlicher Wünsche ist für alle diejenigen, die immer noch nichts mit Web 2.0 anfangen können, irgendwann ein Relevanzkriterium, sobald Weihnachten oder Geburtstage näher rücken.
  • Nutzer-Portal: Übersichtliche Darstellung der Top-Nutzer nach Community-Rang und Verkäufen.
    Das Gesicht ist wichtig. Der typische Endkonsument orientiert sich an den Gesicherten der Menschen, die eine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ein soziales Ranking zur Feststellung der Top-User hilft das eigene Ego zu polieren und den neuen Nutzern einen gewissen Reiz zu geben, sich in die elitäre Reihe einzugliedern. Dennoch ist in einigen Fällen immer zu fragen, ob auch trotz der webzwonulligen Athmosphäre der Nutzer bei einer produktorientierten Plattform wichtiger als das Produkt selbst ist…

Als Fazit möchte ich daher anmerken, dass das neue edelight viel stimmiger für gerade die User erscheint, die sich nicht im Web 2.0 konsequent aufhalten. Sich einzig und allein auf diese segmentierte Web 2.0 Zielgruppe zu konzentrieren würde einem massenmarkttauglichen Anbieter wie edelight auf Dauer auch keinen Erfolg versprechen. Gerade hier ist die Zielgruppe zwar entdeckungsfreudig und interessiert an neuen Diensten, jedoch verhält sich der aktive Nutzen zu dem passiven „Dabeisein“ exorbitant desaströs. Ich merke an meinem eigenen Nutzungsverhalten selbst, dass ich auf vielen der Web 2.0 Plattformen angemeldet bin, jedoch mich auf drei bis fünf verschiedene Communities konzentriere und dort ausschließlich aktiv die Funktionen nutze und die Inhalte mehr schlecht als recht konsumiere.

Außerdem investiere ich keinen Pfennig Cent für die Nutzung der Plattformen. Bis auf XING mit dem seit Jahren bestehenden Premium-Account konnte weder Flickr noch ein anderer Anbieter im Netz mein Geld entlocken.

Es ist daher nicht nur für edelight eine wichtige Frage, sondern jede Plattform muss eine Antwort darauf parat haben: Sind haptische Produkte ausschlaggebend oder die virtuelle Dienstleistung selbst? Den Weg, den edelight einschlägt, sich über die Wünsche der Nutzer, die daraus entstehenden Geschenke und letztendlich über die Dienstleistung am Kunden das Produkt in den Vordergrund zu heben, ist ein idealer Mittelweg um den Nutzer zu erfreuen, ihn zu halten und zu monetarisieren.

Was für den Nutzer zum Start ein kleines Goodie ist, entpuppt sich als „Tag it like…-Aktion“. Im Rahmen der neuen Aktionsreihe werden Nutzer mit hochwertigen Prämien noch stärker für ihre Leistung honoriert – zum Start gibt es ein gesponsertes „I-Songbook“ zu gewinnen.

Alles im Rausch heute. Es rauscht sogar richtig. Der Wald steht nicht still. Die Medienwelt ist im Umbruch, denn der Weg vom Schlafzimmer in Richtung des heimischen Arbeitsplatzes ist ein Wandel, der aus einem unausgeschlafenen Menschlein einen hightechbasierten Nachrichtenjunkie macht. Vielleicht hilft auch ein wenig Kaffee dabei, aber so manches Mal stößt man doch auf einige Dinge, die einen wirklich wundern. Doch auch besonders diese Zeile brachte mich heute zum Lachen:

Hinweis an die Medien – Oncolytics Biotech Inc. ist mit einer Präsentation auf dem BIO InvestorForum 2007 vertreten

Hinweis an die Medien. Ja, das kann man sich wirklich vorstellen. Ist eine Pressemeldung nicht immer ein Hinweis an die Medien?

Ach du scheiße! Ist es nicht ärgerlich, wenn ein Artikel oder eine größere Passage in einem rennomierten Blatt unter falschen Namen veröffentlicht wird? Profis reagieren darauf gelassen, weil man über jedes Thema reden und sich austauschen kann. In der Regel wird auf PR-technischer Ebene ein Barterdeal ausgehandelt, so dass man mit einem lobenswerten Artikel in einer der kommenden Ausgaben behandelt wird. Auf der direkten Ebene zwischen Journalisten geht es natürlich um das Prestige und den kollegialen Respekt untereinander, aber manchmal auch nur darum, dass der echte Autor mit Quellenangabe aufgezeigt wird.

Etwas zu diesem vielleicht fehlenden Respekt sieht man bei Peer Schrader, der meiner Meinung nach einen Vorgang des Artikelklaus amüsant, aber dazu auch wunderbar pointiert schildert. Ein Autor unter dem Pseudonym „Taipan“ veröffentlicht fremde Artikel, dabei „Werben im Netzwerk“ aus Peer’s Feder, in einem Online-PR-Portal:

Es gibt genug Beispiele, die belegen, dass Textklau eines der wesentlichen Prinzipien ist, auf denen seine Einträge bei Online-Artikel.de basieren (für „Werben im Netzwerk” muss er außerdem Zugriff aufs „Horizont”-Archiv für Abonnenten haben, weil der Text sonst nirgendwo erschien).

Den Text und viele weitere muss man definitiv kopiert haben. Traurig, aber wahrscheinlich wahr, ist die Tatsache, dass der Portalbetreiber mit der Autoren-ID „1“ eigenständig diese peinliche Nummer durchgezogen hat und vorerst versucht die Spuren im Netz zu verwischen. Genau aus solchen Gründen schätze ich die mannigfaltigen Möglichkeiten von Weblogs, dass sich insbesondere Journalisten außerhalb ihrer üblichen Medien vergleichsweise frei und detailiert zu einem Thema äußern können. Im Rahmen der Berichterstattung in einem Printtitel wäre das sicherlich nicht möglich gewesen. Das transparente Internet hilft hier wiederum bei der Recherche, denn heutzutage gibt es den gläsernen User – und wenn er etwas verbockt, sieht man das zum Glück sofort. Asche auf euer Haupt ihr Contentdiebe!

Manche Mails lassen mich doch an dem Verständnis von einigen Menschen an Blogs und dabei insbesondere Corporate Blogs zweifeln. Ich finde es sehr lobenswert, wenn Studierende sich mit dem Thema beschäftigen. Auch Umfragen sind immer ein spannendes Thema. Vor allem ist es die Kontaktaufnahme, die immer die Frage nach dem Ton mit sich zieht – bei dem man sich auch vergreifen kann… und weil das Thema zum Glück keinen aktuellen Bezug hat und etwas veraltet ist, nehme ich mir die Freiheit heraus um dazu noch ein paar Worte zu verlieren.

Liebe(r) Corporate Blog- Betreiber/in,

In der Regel ist der Autor eines Corporate Blogs doch immer bekannt – entweder findet sich das im Impressum, im Blog selbst oder im RSS Feed als Autorenhinweis… das persönliche Anschreiben ist doch immer der Door Opener! Warum werde ich als Autor nicht respektiert und mit undisclosed-recipients gleichgesetzt?

wir haben Sie bereits einmal bezüglich unserer Online-Umfrage „Rezipienten von Corporate Blogs“ kontaktiert. Damals haben Sie uns entweder nicht geantwortet, oder uns mitgeteilt, dass Sie uns nicht unterstützen möchten.

Das kann passieren, dass man eine Umfrage nicht wie begeistert aufnimmt und die Teilnahme an einer Umfrage einfach durch das Nicht-Teilnehmen proklamiert. Ich wette, dass dies bei unpersönlichen Umfragen bereits zu 80% der Fall sein wird, dass die Umfrageteilnehmer die E-Mail in die Tonne drücken. Und ganz nebenbei gesagt – man hat schon mitgemacht, nur muss man dann durch die Ergebnisse gehen und nachschauen, woran es denn liegt, dass man jemanden noch einmal anschreibt – vielleicht weil man nicht brav wie ein Schaf alle Angaben gemacht hat oder den individuellen Link verwendet hat?

Trotzdem erlauben wir uns, Ihnen den Link zu unserer Umfrage, die jetzt online ist, zuzusenden. So haben Sie die Möglichkeit den Fragebogen einmal anzuschauen.

Denkt man in logischen Schritten, sollte den Herren von der Umfrage klar werden, dass man auch vorher keine Lust dazu hatte, auch nur irgendwie daran teilzunehmen. Warum erneut nerven? Entweder oder – aber nicht so.

Wir hoffen natürlich, dass sie Ihre Meinung ändern und in Ihrem Corporate Blog auf unsere Umfrage hinweisen.

Wie bitte? In einem Corporate Blog auf eine Umfrage hinweisen? In privaten oder thematischen Blogs kann ich das verstehen, doch die Rezipienten eines Corporate Blogs, um die es auch in der besagten Umfrage geht, würden die Umfrage verfälschen, wenn sie selbst über ihr Verhalten abstimmen.

Falls wir Sie überzeugen konnten, bitten wir Sie um eine kurze Rückmeldung (mit Permalink des Posts), dass der Eintrag Online geschalten ist. So können wir Ihnen dann ein Exemplar der Studie mit den Ergebnissen zukommen lassen.

Technorati und Konsorten helfen dem eigenständigen und eigenverantwortlichen Betreiber einer Umfrage diese nötigen Rückschlüsse zu ziehen.

Um einen allfälligen Aufwand für Sie so gering wie möglich zu halten, finden Sie im Anhang einen Vorschlag für einen entsprechenden Blog-Post, der auf die Studie und die Online-Umfrage verweist.

Tja, das findet man meistens auch, wenn man nach dem Titel der Studie „Rezipienten von Corporate Blogs“ googelt… ich finde das einfach schade. Kann es nicht besser funktionieren als mit unpersönlichen E-Mails umzugehen?