Hört sich schon komisch an, wenn einem das Wort „Therapie“ über die Lippen -geschweige denn die Finger- geht. Seit knapp einem Monat habe ich mir eine ordentliche „Blog-Abstinenz“ verordnet. Keine Blogs lesen. Kein Blog schreiben. Kein Bock auf Blog. Dafür steht Twitter im Vordergrund. Wenn ich schon daran denke, einen langen Artikel zu schreiben, obwohl ich in wenigen Zeichen, mitunter nur 140 Stück, eine Aussage treffen kann. Dann weiß ich genau: Blogs sind für mich im Moment ad acta gelegt.

Doch mit meinem „Blog-Off“ Motto, was sich so kernig in der Überschrift liest, möchte ich etwas bewirken. Ich stehe mit Herzensblut hinter dem Gedanken, dass Twitter die neue Form der Kommunikation ist. Über 5.000 Tweets habe ich bestimmt manuell verfasst, insgesamt komme ich derzeit auf 5.462 Tweets beim @MikeSchnoor mit Linkfischer-Tipps als ReRSS dieses Blogs. Wichtig wird das Microblogging, das übliche detailierte und leicht verliebte „normale Bloggen“ verliert leicht von seinem Reiz.

Zumindest nach mittlerweile fünf, nahezu fast sechs Jahren als Blogger aus Deutschland ist mir klar, dass das Blog nicht alles ist. Es gibt mehr. In Höchstzeiten kam ich auf 90 Postings pro Monat, danach ebbte es auf einen Blogeintrag pro Tag, danach ein Blogeintrag für alle zwei Tage und weniger ab. Dagegen steht eines: Microblogging erfüllt mich. Indem ich meine Gedanken direkt rausjage, zumindest das eine oder andere @Reply erhalte oder mit einem Retweet beglückt werde, weiß ich, dass bekannte und sogar wildfremde Menschen mich wahrnehmen. Das ist eine einzigartige Situation, die uns durch Social Media als Technologie und Kommunikationsmedium ermöglicht wird.

Doch was für mich die Therapie „Blog-Off“ bedeutet ist eigentlich nur eines: Ich möchte das Bloggen verändern. Bestimmt geht es anderen Autoren genauso. Immer die gleiche Leier. Ich suche etwas neues. Eine neue Herausforderung des persönlichen und professionellen Schreibens. socialbuzz.de wird kommen. In wenigen Tagen – hoffe ich zumindest. Mehr dazu möchte ich jetzt nicht verraten. Und wer dem MikeSchnoor.com treu ist, wird hier wieder etwas mehr inhaltliches aus meiner Feder lesen können. Ich freue mich darauf – und hoffe, dass ihr, liebe Leser und Leserinnen, euch ebenfalls darauf freuen werdet. :)

Ich wunderte mich, was der Hashtag #hoppusday bei Twitter dieses Wochenende als höchste Platzierung der „Trending Topics“ bedeutet. Gäbe es kein Google Translate, wäre ich auch bei der Suche schnell gescheitert. Bei Google gibt es bereits knapp 260 Suchergebnisse, doch keines war wirklich hilfreich. Also recherchiert man selbst, was beim Microblogging-Tool Nummer 1 spontan abgeht.

Wenn ein halbes Land verrückt spielt, weil niemand geringeres als Mark Hoppus, seines Zeichens Sänger und Bassist von Blink 182, von der Fansite action182 geehrt wird – dann kommt #hoppusday für diesen Sonntag dabei heraus. Natürlich mischt er selbst fleissig mit, zumal er auch bei Twitter mit rumgeistert. Was das ganze Spektakel bringt? Nichts, außer nur ein wenig Spaß am Sonntag und zumindest für ein paar deutschsprachige Blogleser und Follower eine kleine Erklärung. :)

Wie würde es aussehen, wenn wir unser ganzes Getue und Gehabe von Twitter im echten Leben auf der Straße zeigen würden? CollegeHumor zeigt’s uns allen mit Real Life Twitter (via @Ibo)!

Faszinierend. Ich schätze Authentizität sehr. Besonders bei Twitter blieb man in der Vergangenheit ja von so mancher Überraschung nicht verschont. Ein ein Raab enttarnte sich als absoluter Fake, ein Herr Calmund gibt immerhin zu, dass offen für ihn gezwitschert wird – doch ein Michael Kessler twittert für die Menschen. Im aktuellen DWDL-Interview reflektiert der Schauspieler und Moderator über seine Aktivitäten mit dem Microblogging-Dienst unter @kesslermichael. Die beste Antwort von Michael ist dabei vor allem diese: „Viele Promis ‚lassen twittern‘. Das kam für mich von Anfang an nicht in Frage.“

Ghostwriter, Praktikanten, Stabsassistenzen – alles ist quatsch. Wer mit seinen Fans auf dieser hautnahen Ebene kommunizieren möchte, darf das Ruder nicht aus der Hand geben. Sonst landet man nach einer Weile schnell im Aus, oder ein Wahlhelfer posaunt über falsch eingestellte Tweetdeck-Settings ganz schnell eine politische Botschaft raus, die kurz darauf im offiziellen Polit-Twitter auftaucht. Naja, alles öde, was nicht authentisch ist. Schließlich twittern wir alle ja auch – und das nicht zu knapp.

Doch zurück zum Thema. Twitter ist mehr als nur ein langweiliger Marketingkanal. Ein Prominenter hat mit Twitter bestimmt nicht im Sinn, hier eine neue PR-Schleuder aufzubauen. Twitter dient für Michael als schönes Interaktionsmedium, um mit seinen Fans auf kritischer Ebene produktiv zu sein. Außerdem spielt man neuerdings zwischen den Medien ein wenig Ping-Pong und experimentiert etwas für aktuelle Aufzeichnungen herum. Immerhin konnte er mit seinem Team für die Sendung „Berliner Nacht-Taxe“ bereits zwei Twitterer spontan rekrutieren. Diese Form der Kontaktaufnahme könnte dem immer schwerfälligen Fernsehen eine schöne Würze geben.

Ich stelle mir schon im Happywonderland für Twitterer vor, dass man in naher Zukunft auf solche Aufrufe bei Twitter schnell reagieren sollte: Nicht im Publikum? Wer zuerst eine DM sendet, kann um die Million mitspielen! – die Kandidatenshows in Deutschland könnten damit sogar richtige Spannung über den ganzen Tag lang live im TV erzeugen, wenn es nicht alles schon vorher aufgezeichnet wäre. :)

Heute erlebe ich die Auswirkungen eines sehr nachdenklichen Montags. Manche mögen’s heiß, manche mögen’s eher kalt – und manche möggen Twitter. Eine schöne, aber sehr anstrengende Parodie zu Twitter hat Lisa Nova gemacht. Das Video rockt mit der perversen Sucht des „Follow Me“ Prinzips und der gepitcht schnellen Stimme der Protagonistin.

Das Verhalten im Video demonstriert meiner Meinung nach die Relevanz von Twitter in unser aller Köpfen. Wir erleben den Zeitgeist der ansteckenden Suchtkrankheit von 140 Zeichen hier im Schnelldurchlauf. Kompakter Bullshit von diversen Tweets als durchgängiges Video. Einerseits ist das Video absolut köstlich gedreht und geschnitten, andererseits stimmt es mich nachdenklich. Kommunizieren wir noch oder leben wir in einer Hemmschwelle, die durch die besagten 140 Zeichen begrenzt wird? Wer formuliert denn noch längere Sätze. Kürzen wir uns nicht selbst und verstümmeln wir die Kommunikation nicht? Twitter lebt. Die Medien lieben es. Die Nutzer sind begeistert davon. Bald wird auch der Rest unserer Freunde und Verwandten einen Twitteraccount haben und die kleinen Belanglosigkeiten des Lebens rausposaunen. Ich freue mich manchmal innerlich, wenn „Twitter is down“ unser aller Leben beflügelt. Microblogging kann ja so verrückt sein… und Lisa Nova kam damit bestimmt auf so manch neue Follower. :)

Anstatt sich traditionell nur auf Blogs zu konzentrieren, expandiert Rivva in das Segment des Microbloggings. Der Monitoring-, Analyse- und Trendscout-Dienst erweist zumindest jedem PRler einen unglaublich wertvollen Nutzwert, wenn neben den angesagtesten Diskussionsthemen und heißen Artikeln der Blogosphäre und Medienwelt jetzt auch die Retweets der Nation angezeigt werden. Was soll man nur sagen – Retweet!?

Bringt ein neues Layout wieder freude am Bloggen? Ich denke ja. Zugegeben, mit dem Kölner Karneval der vergangenen Tage konnte ich mich überhaupt nicht dazu bewegen, einen geistigen Erguss in Richtung Blogosphäre zu bringen. Stattdessen hielt ich mich an einigen Abenden damit lieber auf, das leicht düstere Layout des Blogs aufzufrischen.

Ab sofort gibt es eine klare, helle Optik mit einfacher Haupt-Menüführung. Wozu das dunklere Hintergrundgefussel, wenn es auch ohne diese Sachen geht. Weißer Hintergrund macht sich immer gut. Jetzt kommen noch ein paar kleinere Anpassungen, trennende Linien, kleine Widgets und Infobereiche für die Sidebar – und dann ist alles rund.

Die alten Kategorien habe ich bis auf wenige restliche Randerscheinungen bereinigt. Mittlerweile stelle ich fest, dass nur wenige Besucher sich auf genau diese klassische Hierarchie und Benutzerführung verlassen. Im Schwerpunkt liegt ganz eindeutig der einzelne Artikel, der über Suchmaschinen oder über Twitter angesteuert wird, während die Besucher über RSS-Feeds ihr übriges beitragen. Wozu hier noch großartig mit unglaublich vielen Kategorien rumspielen, wenn sich die Themen um eine Handvoll an Inhalten dreht? Kategorien sind nur überflüssiger Ballast einer Usability-Phase der frühen Dotcomtod-Phase, den man heute nicht mehr pflegen braucht. Tags sind im Vergleich zu Kategorien in Blogs wesentlich wertvoller… aber die Story kennt man ja nur zu gut.

Inhaltlich habe ich mich entschlossen, in Zukunft noch stärker auf Marketing, Medien-, Kommunikations- und PR-Themen einzugehen und auf Twitter als Microbloggingtool wesentlich persönlicher zu agieren. Naja, was sollte man erwarten. Ich hoffe, dass meine Leser mir auch weiterhin treu bleiben. Let’s rock! :)

Microblogging ist Trend des Jahres – zumindest in unseren Kreisen der Kommunikatoren, Evangelisten, Social Medianer und Webzwonuller steht fest, dass Twitter der Renner ist. Mittlerweile erreicht Twitter das Massenpublikum, immer wieder hauen neue User in die Tasten und jagen 140 Zeichen rund um den Globus. Das Suchtpotential ist enorm, man zwingt sich zu ungezwungener Kommunikation zwischen Banalitäten des Alltags und dem professionellen Charme von Fachwissen und Expertise.

Manche User haben neben einem privaten Account oder dem zentralen Firmenkonto einen extra Account für besondere Informationen eingerichtet, damit sie ihre bisherigen Follower nicht unnötig bespammen befruchten. Ich überlege seit einiger Zeit, mir nebst einem Lifestream auch ein Zweitkonto zum Microblogging anzulegen, um andere Sichtweisen als meine ganz privaten Formulierungen ins Netz zu jagen.

Die Essenz der Kommunikation auf möglichst relevante Art kommt Twitter sehr zu gute. Microblogging trumpft auf und viele einstige Early Adopter sind sich einig, dass diese Verbreitung von Informationen einfach effektiver ist, als lange Textpassagen zu einem Thema zu verfassen. Twitter bringt es auf den Punkt. Hier Im Blog schwafelt man ja durchaus vor sich hin, bevor man sein Ziel erreicht.

Weblogs können hier jedoch nicht ganz mithalten. Sie wurden einst als Klowände beschimpft, weil sie kritische Stimmen im Netzwirrwarr darstellten. Doch über die Zeit haben sie sich als feste Größe in der Informationsgesellschaft behaupten können. Nur als Massenphänomen konnten sie sich hier in Deutschland nicht durchsetzen, während sie in den USA den traditionellen Medien den Rang ablaufen. Dennoch haben Blogs den unglaublichen Vorteil, dass hier detailiert die Meinung erklärt wird und Berichterstattung ausführlich vorgenommen werden kann. Dies ist ein wesentlicher Nachteil vom Microblogging, doch hier wiederum reicht nur ein Link zu dem längeren Blogeintrag – und die Informationsschleife ist perfekt. Alles findet seinen Platz.

Die Aufnahme und Interaktion mit Informationen ist bei Twitter aber wesentlich schnellebiger, sobald man klassische Kommentare zu Blogartikeln betrachtet. Reaktionen im Twitterstream erfolgen meist in Echtzeit, oder man reagiert wenige Sekunden später auf Anfragen, die man seinen Followern stellt. Wiederum spielt sich bei diesem Beispiel die primäre Kommunikation im Blogeintrag ab, während Twitter als Lockmittel eingesetzt wurde.

Löst also Twitter das Bloggen ab? Eine wilde Frage, die im Grunde genommen nur damit beantwortet werden kann, dass Twitter das Bloggen ergänzt, und dass das Bloggen wiederum Twitter ergänzt. Beide Formen der Kommunikation laufen harmonisch ab. Natürlich stellt man fest, dass weniger im Blog geschrieben wird als noch vor einigen Jahren. Auch ich hatte einmal 90 Blogeinträge im Monat verfasst. Heute komme ich nur auf eine niedrige zweistellige Anzahl. In der Qualität, und so maße ich es mir an zu sagen, erhält das Bloggen dadurch jedoch einen enormen Wert. Nicht jeder Mist fließt in das Blog ein, sondern spezifische Informationen finden ihren Weg zu den Lesern. Daher glaube ich fest daran, dass Twitter die Blogs nicht ablösen wird. Die Kombination beider Werkzeuge macht in Zukunft den Nutzwert der Veröffentlichung von Informationen aus.

Der weltweit größte Microblogging-Dienst Twitter ist down. Eine Interaktion über das Webinterface ist nicht möglich. Auch Applikationen und Widgets sind ohne Funktion. Der Welt stockt für einige Minuten der Atem. Kommt Twitter wieder zu Potte?

Oder liegt dieser Ausfall, bei dem der berühmte Wal im Sichtfeld eines jeden Nutzers prangert, an der jüngsten Berichterstattung über die Monetarisierung von Twitter – und der kürzlichen Richtigstellung bezüglich Premiumaccounts?

Immerhin hat diese eine Aussage von Biz Stone über die Einführung von kostenpflichtigen Modulen bei Twitter zu einem kleinen Aufruhr in der Medienwelt geführt. Aus Sicht des PRlers bewirkt die Bekanntmachung eines solchen Zitats für Twitter im Moment nur den Aufruhr, doch sollte der Microblogging-Service in Kürze an der Börse gehandelt werden, kann diese kleine Panik zu herben Kursverlusten führen. Sicherlich hat Biz Stone hier genug Erfahrung im Umgang mit Medien, doch es sollte für jeden ein Lehrbeispiel für Kommunikation darstellen, nichts Unbedachtes zu äußern. Wie die (potentiellen) Investoren die Situation sehen, kann man sich im Traum wohl kaum vorstellen… :)

Nachtrag: Aha, jetzt heißt es Database Maintainance. Zur Stoßzeit in Europa. Was will man machen als an einem frequentierten Wochentag das System umkrempeln? :(

Vor einigen Tagen schrieb ich noch ein paar Gedanken zum Thema des möglichen Verkaufs von Twitter. Jede Finanzierung bedeutet über kurz oder lang der Weg zur Monetarisierung des Geschäftsmodells. Bisher war der Dienst für jeden umsonst, doch jetzt berichtet Brand Republic über die wahre Methode, wie Twitter seinen Dienst monetarisieren möchte.

Co-founder Biz Stone told Marketing: ‚We are noticing more companies using Twitter and individuals following them. We can identify ways to make this experience even more valuable and charge for commercial accounts.‘ He would not be drawn on the level of charges.

Sorry Biz, aber die Idee ist grundsätzlich interessant, aber in der Durchführung kaum realisierbar. Monetarisierung hin oder her, die Nutzung von Twitter für Unternehmen ist insbesondere für die Kommunikation in Marketing und Public Relations essentiell geworden. Microblogging ist hip und trendy, der Hype schlechthin. Professionals der ganzen Welt setzen auf Microblogging mit Twitter und mischen dabei unwillkürlich das unternehmerische und professionelle mit dem persönlichen Inhalt.

Da stellt sich doch die Frage: Wieso wollt ihr die Nutzung von Twitter für offizielle Accounts von Unternehmen nicht mehr kostenlos anbieten? Wie unterscheidet man zwischen einem Twitter-Account, der von Personen und nicht von Unternehmen genutzt wird? Mein Account bei Twitter ist hochgradig persönlich. Doch in gewissen Momenten schiebe ich Tweets zum Thema meines Arbeitgebers in Form einer URL auf ein Video durch, das eine oder andere Mal poste ich auch Links zum Thema Public Relations oder diskutiere darüber via Twitter. Würde ich damit für meinen Twitter-Account bezahlen müssen, wenn ich nicht nur die Belanglosigkeiten des Lebens in den Orkus jage?