Eines der wichtigsten Herzstücke der Pressearbeit ist und bleibt der Verteiler. Die Wichtigkeit der individuellen Erstellung und regelmäßige Pflege von Verteilern müssen PRler sich immer wieder vor Augen führen. Meist fällt diese Aufgabe unter den Tisch, auch ich stelle nach einigen Wochen immer wieder fest, dass die Verteilerpflege nicht außer Acht gelassen werden darf. Im Prinzip ist dies ein Kardinalfehler, bei dem sich jeder am eigenen Ohr ziehen darf. Doch am Ohr ziehen ist nur eine Möglichkeit, sich selbst rechtschaffend mit dem Thema auseinander zu setzen. Pressearbeit wird immer moderner, wir müssen uns auch mit einem Verteiler beschäftigen, der mehr als nur gut ist. Er muss Journalisten und Bloggern gerecht werden. Doch kann man beide Arten strikt trennen oder müssen die Informationen für beide Arten der Veröffentlichung gemischt werden?
Mit einem guten Verteiler erreicht die Pressearbeit seine Ziele. Alle und wirklich alle Medien sind hier vollständig aufgelistet, die für die eigenen Themen der Pressearbeit in Frage kommen. Neben den zentralen Kontaktdaten sind auch Informationen über Erscheinungsweise und Reichweite essentiell. Die vollständigen Kontaktdaten der einzelnen Redakteure und Journalisten runden den Verteiler über alle Mediengattungen wie TV, Print, Online, Radio und mittlerweile Social Media ab. Social Media is the key – so sagt man zumindest. Wäre die Welt doch so einfach, sich nach den Wünschen der einzelnen Menschen zu offenbaren, dann hätten wir ein wunderschönes Szenario für Public Relations gefunden. Jeder potentielle Kontakt zu Journalisten, Kommunikatoren und Medien würde sich bereitwillig dazu erklären, Presseinformationen regelmäßig wohl dosiert per E-Mail zu empfangen. Doch wir sind hier ja nicht bei „Wünsch Dir was“, denn die Realität sieht anders aus: objektiv nachforschen, freundlich nachfragen, bewusst nachbohren, sinnvoll nachrecherchieren bis ein Verteiler up-to-date ist. Diese Arbeit fällt leicht, aber sie raubt die Zeit. Und vor allem im Umfeld von Social Media ist hier kein traditionelles Vorgehen gefragt.
Wie können Redaktionen die Public Relations Manager dieser Welt erleichtern? Einige sehr online-affine Redaktionen nutzen zentrale Sammeladressen und Verteilersysteme, um alle Redakteure mit Presseinformationen zu versorgen. Vor allem setzen kleine bis mittelgroße Online-Angebote auf diese Option. Natürlich fällt bei zentralen Sammeladressen viel unter den Tisch, doch erleichtert diese interne Struktur der Redaktionen wiederum die regelmäßige Recherche. Wenn einige Kontakte mit direkten E-Mail-Adressen die Position oder den Arbeitgeber wechseln, kommt oft eine ewige Abwesenheitsnotiz, ein Bounce oder der Hinweis, dass man die redaktionelle Arbeit auf andere Bereiche verlagert hat. Manchmal wird man noch nicht einmal benachrichtigt und stellt bei der regelmäßigen Pflege des Verteilers überraschend fest, dass der Kontakt seit einiger Zeit im Nirvana verschwunden war. Im schlimmsten Fall möchten Kontakte die Presseinformationen überhaupt nicht haben, weil schon genügend Informationen über bezahlte Verteilersysteme wie ots/newsaktuell oder press1 das Postfach zum Überlaufen bringen. Agenturen wie dpa oder Reuters jagen in Deutschland unzählige Meldungen über ihre Redaktionsterminals, internationale Kommunikations- und Presseagenturen versorgen weltweit die Journalisten mit inhaltlich interessanten, aber oftmals schlecht übersetzten Texten. Von den kostenlosen Diensten eine Pressemitteilung zu veröffentlichen mal abgesehen, birgt vor allem Online-PR im Umfeld von Social Media viele Chancen und Potentiale, aber auch unglaublich viele Risiken.
Wie war das nochmal mit den Bloggern? Wie kann man nur im Umfeld der Social Media insbesondere den individuellen Anforderungen eines Bloggers gerecht werden? Vor einiger Zeit schrieb ich in 2007 hierzu einen längeren Artikel, der im Netz positiven Anklang erhielt. In der Praxis erübrigte sich jedoch mittlerweile die Ansprache von Bloggern. Sind wir doch einmal ehrlich zueinander: Blogger sind keine Redakteure, sie sind einfach anders. Das ist auch gut so. Ich selbst spüre es am eigenen Leib. Ganz persönlich reagiere ich kaum auf fremde Presseinformationen, die mir für mein Blog zur Veröffentlichung zugespielt werden. Ich schaue mich gegebenenfalls interessiert auf den jeweiligen Angeboten um, habe aber kaum Zeit einen Artikel zu schreiben – selbst wenn ich es wollte. Vielleicht liegt es auch an den Themen, mit denen man als Blogger versorgt wird. In der Regel sind diese den Themen der klassischen PR gleichzusetzen. Viele Pressemeldungen behandeln darüber hinaus die Dinge, die nicht zu meinen persönlich präferierten Themenfeldern passen. Social Media, Web 2.0, Public Relations, Medien, Marketing und die Blogkultur sind für mich relevant. Andere Blogger sind vielleicht die Crème de la crème der Deutschen Blogcharts oder Lesercharts, doch selten sind sie für PR-Themen offen – außer es handelt sich um Journalisten und Fachleute, die das jeweilige Blog betreiben. Und ich spreche aus Erfahrung: Einen Blogger zielgerecht mit Informationen zu versorgen ähnelt mittlerweile der Sysiphos-Arbeit.
Die Branche meint immer öfters zu vermelden, dass unzählige Blogger auf heiße Informationen und Neuigkeiten wissbegierig warten. Welche Blogger sind denn so heiß auf Presseinfos? Im Grunde genommen sind es doch gar nicht so viele. Meist handelt es sich um virale Aktionen, die bei Bloggern Anklang finden. Über diese Themen wird berichtet. Oder über schmuddellige Affären und Schlammschlachten, die auf Kosten von anderen ausgetragen werden. Selbst ich gestehe, dass ich daran desöfteren Interesse habe. Das ist auch gut so, doch einen positiven Effekt der PR-Arbeit mit Bloggern lässt sich kaum messen. Wenn man die Blogosphäre analysiert, stellt man dies ernüchternd fest. Außerdem kommunizieren viele Blogger nicht eindeutig, ob Sie Presseinformationen überhaupt per E-Mail erhalten möchten oder nicht. Die Kontaktaufnahme über Verteilerlisten wird dann durch fehlende E-Mail-Adressen erschwert. Im Idealfall landet man mit seinen Pressetexten auf einer Blacklist oder wird generell bei Webmail-Providern ohne das eigene Zutun in einen Junk- oder Unbekannt-Ordner verschoben. In dem Fall liebe ich Verteiler ganz außerordentlich und komme mir manches Mal vor wie ein Spammer. Im Grunde genommen ist es nur eine Gradwanderung zwischen Spamming und dem Versand von Presseinformationen. Man schreibt eine Vielzahl von Kontakten an und hofft auf Veröffentlichung. Blogger sind darüber hinaus wesentlich reizempfindlicher als Journalisten.
Festzuhalten bleibt, dass selbst der aktuellste Verteiler primär dazu dienen wird, die Kontakte zu Journalisten zu erfassen und zu pflegen. Hiermit kann man seit Jahren punkten. Blogger sind dabei nicht gut aufgehoben. Blogger über persönliche Anschreiben oder über Verteiler sind kaum zu erreichen. Nun frage ich mich natürlich, ob ich der einzige im Bunde bin, der die Welt der PR im Umfeld von Social Media so sieht… was meinen denn die lieben Leser hierzu? Ist das ein wenig „Wunsch-PR“, wie ich im Titel schrieb? Oder kann man doch den Grad zwischen Public Relations und Social Media Relations wandern, und alle Seiten gleichermaßen mit Presseinformationen zu bedienen? Ein Tipp am Rande noch: Old-School ist wieder in. Ich werde eine ganze Masse an potentiellen Kontakten persönlich per Mail und/oder Telefon anfragen. Dieser Aufwand gleicht einer Sysiphos-Arbeit, die einen qualitativen Super-Verteiler im Ergebnis tragen wird. :)
Verzieht euch, ihr kleinen SEO-Blogspammer!
BlogkulturMittlerweile erreicht man den Punkt, an dem man des Bloggens wirklich überdrüssig wird. Es treiben sich Gestalten im Netz herum, denen man niemals die Tür öffnen würde. Genauso ist es beim Bloggen. Hier ist mein Haus und mein Heim. Niemand darf ungefragt rein. Außer über Kommentare. Und die müssen authentisch sein. Daher mein Aufruf an die dunklen Gestalten des Web: Verzieht euch, ihr kleinen SEO-Blogspammer! Denn nach mehreren Jahren habt ihr jungfräulichen Mini-Agenturen und Einzelunternehmer es immer noch nicht verstanden, dass Blogger keine Linkschleudern für euren SEO-Müll sind. Blogger schreiben worüber sie gerne schreiben wollen, und wenn sie einen Dienst in einer Liste nicht aufnehmen wollen, bleibt es ihnen überlassen. Freundlich darauf hinweisen ist eine Sache, das legitimiert auch den einzelnen Kommentar. Aber über Tage und Wochen lang mittels erneuten Kommentaren es trotzdem zu versuchen, irgendwie den ollen Link in meinem Blog zu publizieren, ist einfach ein „Pfuibah“.
Wunderbar ist das Satzkonstrukt „da wir festgestellt haben, dass Sie sich an der […] Diskussion nicht beteiligt haben“. Nun frage ich mich ernsthaft, ob man von mir erwartet, dass ich zu jedem Mist, der im Internet diskutiert wird, meinen eigenen Senf ablasse? Guten Morgen! Schon einmal nachgedacht?
Erstens entscheide ich selbst, welche Inhalte ich in meinem Blog publiziere. Da hilft es auch nicht, dass ihr mit eurer bemittleidenswerten Blogspammerei über die Kommentare als Spam erkannt werdet. Es wird euch auch nicht weiterbringen, mir solche werblichen Mails zu schicken. Zweitens ist und bleibt das Blog keine Werbeschleuder im Content-Bereich. Da ihr das Blog wohl per RSS abonniert habt, wisst ihr genau, dass es sich hier um euch handelt, ohne dass ich euren ganzen Firmennamen nennen muss. Den letzten Respekt habt ihr noch. Drittens möchte ich mich bei euch bedanken. Ja, vielen Dank für diese Anregung zu einem Blogeintrag. Hat mich sehr gefreut – und jetzt bitte – verzieht euch. SEO-Spam tut hier nicht Not. Eure Domains sind jetzt wirklich bei mir im Geist geblacklistet. :)
ProSieben am Rande des guten Geschmacks?
Marketing, MedienGestern Abend startete die heiß erwartete Serie „Fringe“ von J.J. Abrams auf ProSieben zur Primetime. Selbst ich konnte nicht widerstehen, diesem Mystery-Highlight aus dem Weg zu gehen. Ich genoss es förmlich, die Neuauflage eines „X-Files Reloaded“ mit Verschwörungstheorien und paranomalen Ereignissen zu schauen. Mein persönliches Fazit ist: Abgefahren und ganz nett, nach dem Pilot muss sich zeigen, ob für mich ein Dauerbrenner daraus wird. Ein Bekannter teilte mir aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen als „Programmscout“ mit, dass „Fringe“ in den USA nur eine kleine Fangruppe hätte. Die Story sei zu schwierig für das Massenpublikum, ein Erfolgshit wie „LOST“ hätte sich aus „Fringe“ nicht entwickelt. Nun gut, nicht jeder Zuschauer steht auf Verschwörungstheoretiker mit paranormalem Wissenschaftsgewussel.
Was ich als tendenzieller „Nichtgucker“ aber an den Tagen davor verpasst hatte, erschloss sich mir erst durch die aufmerksamen Äuglein der DWDL-Redaktion. Im Vorfeld zum Serienstart von „Fringe“ schaltete ProSieben entsprechende Werbespots, die wie ihre hauseigene „Newstime“-Nachrichten aufgemacht waren. Der Anchorman des Senders, Michael Marx, berichtete in Form einer Breaking-News-Ausgabe über mysteriöse Ereignissen in den USA mit Szenenbildern der neuen Serie. Werbung beeinflusst die Menschen zielgerichtet zwecks kommerziellen Handlungen. Werbung spricht emotionale und informierende Botschaften aus. Werbung animiert als absatzfördernde Kommunikation zum Konsum. Doch eines ist Werbung nicht: am Rande des guten Geschmacks.
Diese Marketing-Aktion hat jetzt sehr viel Aufmerksamkeit intensiv erregt, die Öffentlichkeit erfolgreich vereinnahmt und die Jugendschützer auf den Plan gerufen. Solche Werbeverwirrungen sollten meiner persönlichen Meinung nach in keiner Weise im vorabendlichen Programm ausgestrahlt werden. Laut DWDL wird die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) ein Prüfverfahren gegen den Sender einleiten. Immerhin scheinen sich diese Werbemaßnahmen für den Sender ausgezahlt zu haben. Die Einschaltquoten sprachen wiederum für sich. Doch ob dies an der Serie oder an den Werbespots lag, entscheiden die Zuschauer in den kommenden Wochen.
Der Internationale Deutsche PR-Preis ist ausgeschrieben
Public RelationsEndlich ist es soweit! Unsere Branche vergibt ihre höchsten Preise. In den Köpfen jedes PRlers schwebt mittlerweile das Wort „PR-Preis“ so greifbar nah. Doch ich musste beim „Headline-Screening“ dieser Meldung am gestrigen Tage schon etwas schmunzeln, obwohl ich ja genau wußte, welcher Inhalt der Meldung folgt: „Der Internationale Deutsche PR-Preis“ ist ausgeschrieben.
Momentchen – gleich international und deutsch? Bedarf der diesjährige „Internationale Deutsche PR-Preis“ mit genau dieser neuen Namensgebung jetzt Erklärungsnot? Sind wir jetzt international, oder sind wir jetzt deutsch? Gibt es einen territorialen Mix? Sind besondere internationale Agenturen oder PRler gefragt, die sich speziell auf dem deutschen Markt von der Öffentlichkeitsarbeit beflügelt fühlten? Oder sind doch nur Deutsche von diesem Preis angesprochen, die sich auf internationaler Ebene mit einer gewagten Aktion einen Namen machen konnten? Stop, Cut!
Natürlich ist mit dem diesjährigen PR-Preis der gesamte deutsche Sprachraum gemeint, sprich Deutschland, Österreich, die Schweiz und im Prinzip jede Region, wo noch Deutsch gesprochen und geschrieben wird. Um es aber einfach zu erklären: Zielgruppe sind deutschsprachige PRler oder Agenturen mit deutschsprachigen Kampagnen – natürlich sehr gerne mit internationalem Flair!
Vergeben werden in diesem Jahr folgende Preise:
Im Prinzip besteht die Möglichkeit, dass jeder hier Punkten kann. Also ran an die Bouletten und ran an den Speck! Denn eines ist sicher: Der Einsendeschluss der Bewerbungen ist der 30. April 2009.
Twitter Whore Video
MicrobloggingHeute erlebe ich die Auswirkungen eines sehr nachdenklichen Montags. Manche mögen’s heiß, manche mögen’s eher kalt – und manche möggen Twitter. Eine schöne, aber sehr anstrengende Parodie zu Twitter hat Lisa Nova gemacht. Das Video rockt mit der perversen Sucht des „Follow Me“ Prinzips und der gepitcht schnellen Stimme der Protagonistin.
Das Verhalten im Video demonstriert meiner Meinung nach die Relevanz von Twitter in unser aller Köpfen. Wir erleben den Zeitgeist der ansteckenden Suchtkrankheit von 140 Zeichen hier im Schnelldurchlauf. Kompakter Bullshit von diversen Tweets als durchgängiges Video. Einerseits ist das Video absolut köstlich gedreht und geschnitten, andererseits stimmt es mich nachdenklich. Kommunizieren wir noch oder leben wir in einer Hemmschwelle, die durch die besagten 140 Zeichen begrenzt wird? Wer formuliert denn noch längere Sätze. Kürzen wir uns nicht selbst und verstümmeln wir die Kommunikation nicht? Twitter lebt. Die Medien lieben es. Die Nutzer sind begeistert davon. Bald wird auch der Rest unserer Freunde und Verwandten einen Twitteraccount haben und die kleinen Belanglosigkeiten des Lebens rausposaunen. Ich freue mich manchmal innerlich, wenn „Twitter is down“ unser aller Leben beflügelt. Microblogging kann ja so verrückt sein… und Lisa Nova kam damit bestimmt auf so manch neue Follower. :)
Verwirrung: Was sind denn nun Social Networks?
MedienDie ganz klassische Netwerk-Theorie geht von Verknüpfungen aus, die einzelne Punkte in einem Netzwerk über verschiedene Spezifizierungen und Zusammenhänge miteinander logisch verknüpfen. Verwandschaft, Freundschaft, sexuelle Beziehungen, Werte, Visionen, Ideen, Gefallen oder Missfallen, Konflikte, Harmonie, Handel, Geschäftsbeziehungen – dies sind Beispiele dieser Netzwerklogik zwischen Individuen oder Organisationen. Bedenken wir hierbei, dass das gesamte deutsche Internetpublikum laut einer aktuellen ComScore Analyse im Januar 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 37,6 Millionen Besucher wuchs, fragt man sich schon, wie hoch der Anteil von Social Networks in diesem Nutzungszeitraum ist:
Laut Meldung ist der Zuwachs um 36 Prozent auf 23,6 Millionen Besucher für Social Networks unglaublich enorm. Doch was misst ComScore da wirklich? Sind es ausschließlich Social Networks wie XING, LinkedIn, MySpace oder FaceBook? Bekommen hier Social Media Angebote eine tragende Rolle? Scheinbar ist alles dabei vertreten, wenn man das ganze Internet vermisst. Überraschende Gewinner der Analyse sind Yasni.de und Pennergame.de – doch sind das Social Networks? Yasni ist rein oberflächlich gesehen eine Personensuchmaschine, die für meinen persönlichen Geschmack recht wenig soziale Interaktion bietet. Ein reiner „Ego Dienst“ oder pauschaler Einblick in das Leben für diverse Personaler und Headhunter kann kaum ein Social Network sein – sollte Yasni das anders sehen, freue ich mich auf einen anregenden Kommentar. Pennergame ist ein Browserspiel – was für diverse Zeitgenossen einen täglichen Zeitvertreib darstellen kann, zeigt ebenfalls wenig vom Charakter klassischer Netzwerke. Man muss sich heute wirklich fragen, was nun Social Networks eigentlich sind!
Doch warum ich das hier im Blog aufschreibe, das ist einfach erklärt: Mir fällt in letzter Zeit verstärkt auf, dass diverse ComScore Meldungen über den deutschen Markt den Anschein erwecken, nicht vollständig recherchiert zu sein oder Informationen falsch zu interpretieren. Entweder ist der Markt um viele Anbieter größer oder nicht richtig abgebildet, oder es werden Aussagen getätigt, die sich für nationale Zahlenfetischisten wirklich nicht erschließen. Sollte man dabei lieber schmunzeln, statt in die Kritik zu gehen? Statistiken sollte man nur nach ausführlicher Prüfung trauen. Ich gehe davon aus, dass diverse Online-Nachrichtenportale oder auch das eine und andere Fach- und Branchenmagazin die ComScore Meldung und die schönen Tabellen in dieser ursprünglichen abdrucken werden. Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. :)
Drei Tipps für zeitliche Blogpostings mit maximalem Erfolg
BlogkulturZwar konnte ich in den vergangenen Tagen aufgrund vieler offlinebedingten Aktivitäten und Projekte mich nur stiefmütterlich um mein Blog kümmern, möchte dafür heute aber einen kleinen Erfahrungsaustausch machen. Ich habe anhand meiner eigenen Blogeinträge gemessen, dass es wirklich ideale Zeiten für einen neuen Blogeintrag gibt. Natürlich hängt alles von der Zeitzone eurer Leser ab, ich beziehe mich primär auf Deutschland. Generell sehe ich zwei Kernzeiten für gute Blogeinträge. Ein Negativbeispiel darf natürlich nicht fehlen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Normalerweise lesen die Menschen die Blogs als aller erstes zu Hause oder im Büro. Wer in der Zeit einen neuen Artikel raushaut, kann gut Punkte machen. Andere Blogger nehmen einen solchen Artikel gerne auf. Ebenfalls lesen Journalisten das Blog. Manchmal generiert sich auch ein Onlinebericht bei einem guten Fachmedium daraus.
Entweder nach der Mittagszeit oder kurz vor der Kaffeezeit bequemen sich viele Leser zum Lesen. Diese Zeit kann man auch ausnutzen und ein aktuelles Tagesgeschehen aufgreifen und kommentieren. Vor allem wirkt ein Artikel in dieser Zeit, weil einige Bürohengste genau dieses Zeitfenster nutzen, um nach dem morgendlichen Blog-Genuss auf neue Perlen zu stoßen.
Generell bezeichne ich hier die Zeit ab 22 Uhr als problematisch, außer es liegt ein hoch aktuelles Thema an. Als Persönlichkeiten haben alle Blogger jedoch immer noch ein Privat- bzw. Familienleben. Es könnte zu illustren Fragen führen, warum um 4 Uhr morgens gebloggt wird. Daher würde ich nach Mitternacht nur sehr ungerne einen Blogeintrag veröffentlichen. Falls jemand um die Zeit aktiv schreiben möchte, kann man ja auch den Blogeintrag am nächsten Tag veröffentlichen. :)
Für die restlichen Zeiten gilt: Dazwischen ist es natürlich nie verkehrt, etwas zu schreiben. Es hängt auch immer von den Lesegewohnheiten eurer Leser ab, wie stark sich das zeitliche Bloggen auf sie zum Positiven hin auswirkt. Dazu noch eine Empfehlung zur Einteilung nach Wochentagen. Denkt vielleicht wie ein Verleger. Wann erscheinen die meistgelesenen Zeitungen und Zeitschriften? Je nach Medium hat man sich auf seit Jahren etablierte Tage eingefahren. Die W&V und die Horizont erhalte ich als Fach- und Branchenmedien am Donnerstag, alle zwei Wochen erscheint kress zum Freitag, die Internet World Business wiederum am Montag. Gebt euren Blog-Lesern ein Gefühl für Regelmäßigkeit und Kontinuität – etwas, das ich leider im Moment hier im MikeSchnoor.com nicht direkt verfolge – doch es hilft unglaublich.
Hier ein Beispiel für eine mögliche Zeitplanung:
Nicht zu verachten sind automatische, zeitgesteuerte Postings, die man mittlerweile über nahezu jede gängige Blogsoftware einsetzen kann. Wer fünf gute Themen in zwei Stunden ins Blog jagt, kann das lieber auf mehrere Tage auslagern.
Außerdem sollte jeder „Fachblogger“ sich zwischen Harmonie oder Disharmonie mit anderen Medien entscheiden: Themenspezifische Artikel können an die regelmäßige Erscheinungsweise von größeren Printtiteln angepasst werden. Ich orientiere mich stark an den Branchenmagazinen (s.o.), aber man kann sich gut an techniklastigen Monatstiteln orientieren, an Unternehmertum-/Wirtschaftsblättern, oder an so ungefähr allem, was man unter „Lifestyle“, „Mode“ oder „Essen/Trinken“ verstehen kann. Film- und Kinohighlights wären klassisch für die Mitte der Woche zu platzieren, wenn die Leser nach Entscheidungsgrundlagen für Donnerstag als typischen Kino-Tag suchen.
Was hier natürlich weniger berücksichtigt ist, ist ganz klar das Microblogging mit Twitter und Konsorten. Das ist zu fast jeder Tageszeit möglich, manchmal jedoch verwundert es mich schon, wie viel Zeit so manche gestandene Menschen haben, um als Dauer-Tweeter sich einen Namen zu machen. Vielleicht haben ja andere Blogger ähnliche Erfahrungen gemacht. Wie steht ihr zu dem Thema und was sind eure Erfahrungen mit Blogposts? Oder spreche ich hier doch zu stark aus der Sichtweise eines Medienmenschen und PRlers? Ich freue mich auf eure Kommentare! :)
Rivva mit Retweet-Funktion
MicrobloggingAnstatt sich traditionell nur auf Blogs zu konzentrieren, expandiert Rivva in das Segment des Microbloggings. Der Monitoring-, Analyse- und Trendscout-Dienst erweist zumindest jedem PRler einen unglaublich wertvollen Nutzwert, wenn neben den angesagtesten Diskussionsthemen und heißen Artikeln der Blogosphäre und Medienwelt jetzt auch die Retweets der Nation angezeigt werden. Was soll man nur sagen – Retweet!?
Neues Layout, neuer Fokus
Blogkultur, Microblogging, Social MediaBringt ein neues Layout wieder freude am Bloggen? Ich denke ja. Zugegeben, mit dem Kölner Karneval der vergangenen Tage konnte ich mich überhaupt nicht dazu bewegen, einen geistigen Erguss in Richtung Blogosphäre zu bringen. Stattdessen hielt ich mich an einigen Abenden damit lieber auf, das leicht düstere Layout des Blogs aufzufrischen.
Ab sofort gibt es eine klare, helle Optik mit einfacher Haupt-Menüführung. Wozu das dunklere Hintergrundgefussel, wenn es auch ohne diese Sachen geht. Weißer Hintergrund macht sich immer gut. Jetzt kommen noch ein paar kleinere Anpassungen, trennende Linien, kleine Widgets und Infobereiche für die Sidebar – und dann ist alles rund.
Die alten Kategorien habe ich bis auf wenige restliche Randerscheinungen bereinigt. Mittlerweile stelle ich fest, dass nur wenige Besucher sich auf genau diese klassische Hierarchie und Benutzerführung verlassen. Im Schwerpunkt liegt ganz eindeutig der einzelne Artikel, der über Suchmaschinen oder über Twitter angesteuert wird, während die Besucher über RSS-Feeds ihr übriges beitragen. Wozu hier noch großartig mit unglaublich vielen Kategorien rumspielen, wenn sich die Themen um eine Handvoll an Inhalten dreht? Kategorien sind nur überflüssiger Ballast einer Usability-Phase der frühen Dotcomtod-Phase, den man heute nicht mehr pflegen braucht. Tags sind im Vergleich zu Kategorien in Blogs wesentlich wertvoller… aber die Story kennt man ja nur zu gut.
Inhaltlich habe ich mich entschlossen, in Zukunft noch stärker auf Marketing, Medien-, Kommunikations- und PR-Themen einzugehen und auf Twitter als Microbloggingtool wesentlich persönlicher zu agieren. Naja, was sollte man erwarten. Ich hoffe, dass meine Leser mir auch weiterhin treu bleiben. Let’s rock! :)
Microblogging: Löst Twitter die Weblogs ab?
Blogkultur, MicrobloggingMicroblogging ist Trend des Jahres – zumindest in unseren Kreisen der Kommunikatoren, Evangelisten, Social Medianer und Webzwonuller steht fest, dass Twitter der Renner ist. Mittlerweile erreicht Twitter das Massenpublikum, immer wieder hauen neue User in die Tasten und jagen 140 Zeichen rund um den Globus. Das Suchtpotential ist enorm, man zwingt sich zu ungezwungener Kommunikation zwischen Banalitäten des Alltags und dem professionellen Charme von Fachwissen und Expertise.
Manche User haben neben einem privaten Account oder dem zentralen Firmenkonto einen extra Account für besondere Informationen eingerichtet, damit sie ihre bisherigen Follower nicht unnötig
bespammenbefruchten. Ich überlege seit einiger Zeit, mir nebst einem Lifestream auch ein Zweitkonto zum Microblogging anzulegen, um andere Sichtweisen als meine ganz privaten Formulierungen ins Netz zu jagen.Die Essenz der Kommunikation auf möglichst relevante Art kommt Twitter sehr zu gute. Microblogging trumpft auf und viele einstige Early Adopter sind sich einig, dass diese Verbreitung von Informationen einfach effektiver ist, als lange Textpassagen zu einem Thema zu verfassen. Twitter bringt es auf den Punkt. Hier Im Blog schwafelt man ja durchaus vor sich hin, bevor man sein Ziel erreicht.
Weblogs können hier jedoch nicht ganz mithalten. Sie wurden einst als Klowände beschimpft, weil sie kritische Stimmen im Netzwirrwarr darstellten. Doch über die Zeit haben sie sich als feste Größe in der Informationsgesellschaft behaupten können. Nur als Massenphänomen konnten sie sich hier in Deutschland nicht durchsetzen, während sie in den USA den traditionellen Medien den Rang ablaufen. Dennoch haben Blogs den unglaublichen Vorteil, dass hier detailiert die Meinung erklärt wird und Berichterstattung ausführlich vorgenommen werden kann. Dies ist ein wesentlicher Nachteil vom Microblogging, doch hier wiederum reicht nur ein Link zu dem längeren Blogeintrag – und die Informationsschleife ist perfekt. Alles findet seinen Platz.
Die Aufnahme und Interaktion mit Informationen ist bei Twitter aber wesentlich schnellebiger, sobald man klassische Kommentare zu Blogartikeln betrachtet. Reaktionen im Twitterstream erfolgen meist in Echtzeit, oder man reagiert wenige Sekunden später auf Anfragen, die man seinen Followern stellt. Wiederum spielt sich bei diesem Beispiel die primäre Kommunikation im Blogeintrag ab, während Twitter als Lockmittel eingesetzt wurde.
Löst also Twitter das Bloggen ab? Eine wilde Frage, die im Grunde genommen nur damit beantwortet werden kann, dass Twitter das Bloggen ergänzt, und dass das Bloggen wiederum Twitter ergänzt. Beide Formen der Kommunikation laufen harmonisch ab. Natürlich stellt man fest, dass weniger im Blog geschrieben wird als noch vor einigen Jahren. Auch ich hatte einmal 90 Blogeinträge im Monat verfasst. Heute komme ich nur auf eine niedrige zweistellige Anzahl. In der Qualität, und so maße ich es mir an zu sagen, erhält das Bloggen dadurch jedoch einen enormen Wert. Nicht jeder Mist fließt in das Blog ein, sondern spezifische Informationen finden ihren Weg zu den Lesern. Daher glaube ich fest daran, dass Twitter die Blogs nicht ablösen wird. Die Kombination beider Werkzeuge macht in Zukunft den Nutzwert der Veröffentlichung von Informationen aus.
Gibt es die Wunsch-PR mit Journalisten und Bloggern im Verteiler?
Blogkultur, Public RelationsEines der wichtigsten Herzstücke der Pressearbeit ist und bleibt der Verteiler. Die Wichtigkeit der individuellen Erstellung und regelmäßige Pflege von Verteilern müssen PRler sich immer wieder vor Augen führen. Meist fällt diese Aufgabe unter den Tisch, auch ich stelle nach einigen Wochen immer wieder fest, dass die Verteilerpflege nicht außer Acht gelassen werden darf. Im Prinzip ist dies ein Kardinalfehler, bei dem sich jeder am eigenen Ohr ziehen darf. Doch am Ohr ziehen ist nur eine Möglichkeit, sich selbst rechtschaffend mit dem Thema auseinander zu setzen. Pressearbeit wird immer moderner, wir müssen uns auch mit einem Verteiler beschäftigen, der mehr als nur gut ist. Er muss Journalisten und Bloggern gerecht werden. Doch kann man beide Arten strikt trennen oder müssen die Informationen für beide Arten der Veröffentlichung gemischt werden?
Mit einem guten Verteiler erreicht die Pressearbeit seine Ziele. Alle und wirklich alle Medien sind hier vollständig aufgelistet, die für die eigenen Themen der Pressearbeit in Frage kommen. Neben den zentralen Kontaktdaten sind auch Informationen über Erscheinungsweise und Reichweite essentiell. Die vollständigen Kontaktdaten der einzelnen Redakteure und Journalisten runden den Verteiler über alle Mediengattungen wie TV, Print, Online, Radio und mittlerweile Social Media ab. Social Media is the key – so sagt man zumindest. Wäre die Welt doch so einfach, sich nach den Wünschen der einzelnen Menschen zu offenbaren, dann hätten wir ein wunderschönes Szenario für Public Relations gefunden. Jeder potentielle Kontakt zu Journalisten, Kommunikatoren und Medien würde sich bereitwillig dazu erklären, Presseinformationen regelmäßig wohl dosiert per E-Mail zu empfangen. Doch wir sind hier ja nicht bei „Wünsch Dir was“, denn die Realität sieht anders aus: objektiv nachforschen, freundlich nachfragen, bewusst nachbohren, sinnvoll nachrecherchieren bis ein Verteiler up-to-date ist. Diese Arbeit fällt leicht, aber sie raubt die Zeit. Und vor allem im Umfeld von Social Media ist hier kein traditionelles Vorgehen gefragt.
Wie können Redaktionen die Public Relations Manager dieser Welt erleichtern? Einige sehr online-affine Redaktionen nutzen zentrale Sammeladressen und Verteilersysteme, um alle Redakteure mit Presseinformationen zu versorgen. Vor allem setzen kleine bis mittelgroße Online-Angebote auf diese Option. Natürlich fällt bei zentralen Sammeladressen viel unter den Tisch, doch erleichtert diese interne Struktur der Redaktionen wiederum die regelmäßige Recherche. Wenn einige Kontakte mit direkten E-Mail-Adressen die Position oder den Arbeitgeber wechseln, kommt oft eine ewige Abwesenheitsnotiz, ein Bounce oder der Hinweis, dass man die redaktionelle Arbeit auf andere Bereiche verlagert hat. Manchmal wird man noch nicht einmal benachrichtigt und stellt bei der regelmäßigen Pflege des Verteilers überraschend fest, dass der Kontakt seit einiger Zeit im Nirvana verschwunden war. Im schlimmsten Fall möchten Kontakte die Presseinformationen überhaupt nicht haben, weil schon genügend Informationen über bezahlte Verteilersysteme wie ots/newsaktuell oder press1 das Postfach zum Überlaufen bringen. Agenturen wie dpa oder Reuters jagen in Deutschland unzählige Meldungen über ihre Redaktionsterminals, internationale Kommunikations- und Presseagenturen versorgen weltweit die Journalisten mit inhaltlich interessanten, aber oftmals schlecht übersetzten Texten. Von den kostenlosen Diensten eine Pressemitteilung zu veröffentlichen mal abgesehen, birgt vor allem Online-PR im Umfeld von Social Media viele Chancen und Potentiale, aber auch unglaublich viele Risiken.
Wie war das nochmal mit den Bloggern? Wie kann man nur im Umfeld der Social Media insbesondere den individuellen Anforderungen eines Bloggers gerecht werden? Vor einiger Zeit schrieb ich in 2007 hierzu einen längeren Artikel, der im Netz positiven Anklang erhielt. In der Praxis erübrigte sich jedoch mittlerweile die Ansprache von Bloggern. Sind wir doch einmal ehrlich zueinander: Blogger sind keine Redakteure, sie sind einfach anders. Das ist auch gut so. Ich selbst spüre es am eigenen Leib. Ganz persönlich reagiere ich kaum auf fremde Presseinformationen, die mir für mein Blog zur Veröffentlichung zugespielt werden. Ich schaue mich gegebenenfalls interessiert auf den jeweiligen Angeboten um, habe aber kaum Zeit einen Artikel zu schreiben – selbst wenn ich es wollte. Vielleicht liegt es auch an den Themen, mit denen man als Blogger versorgt wird. In der Regel sind diese den Themen der klassischen PR gleichzusetzen. Viele Pressemeldungen behandeln darüber hinaus die Dinge, die nicht zu meinen persönlich präferierten Themenfeldern passen. Social Media, Web 2.0, Public Relations, Medien, Marketing und die Blogkultur sind für mich relevant. Andere Blogger sind vielleicht die Crème de la crème der Deutschen Blogcharts oder Lesercharts, doch selten sind sie für PR-Themen offen – außer es handelt sich um Journalisten und Fachleute, die das jeweilige Blog betreiben. Und ich spreche aus Erfahrung: Einen Blogger zielgerecht mit Informationen zu versorgen ähnelt mittlerweile der Sysiphos-Arbeit.
Die Branche meint immer öfters zu vermelden, dass unzählige Blogger auf heiße Informationen und Neuigkeiten wissbegierig warten. Welche Blogger sind denn so heiß auf Presseinfos? Im Grunde genommen sind es doch gar nicht so viele. Meist handelt es sich um virale Aktionen, die bei Bloggern Anklang finden. Über diese Themen wird berichtet. Oder über schmuddellige Affären und Schlammschlachten, die auf Kosten von anderen ausgetragen werden. Selbst ich gestehe, dass ich daran desöfteren Interesse habe. Das ist auch gut so, doch einen positiven Effekt der PR-Arbeit mit Bloggern lässt sich kaum messen. Wenn man die Blogosphäre analysiert, stellt man dies ernüchternd fest. Außerdem kommunizieren viele Blogger nicht eindeutig, ob Sie Presseinformationen überhaupt per E-Mail erhalten möchten oder nicht. Die Kontaktaufnahme über Verteilerlisten wird dann durch fehlende E-Mail-Adressen erschwert. Im Idealfall landet man mit seinen Pressetexten auf einer Blacklist oder wird generell bei Webmail-Providern ohne das eigene Zutun in einen Junk- oder Unbekannt-Ordner verschoben. In dem Fall liebe ich Verteiler ganz außerordentlich und komme mir manches Mal vor wie ein Spammer. Im Grunde genommen ist es nur eine Gradwanderung zwischen Spamming und dem Versand von Presseinformationen. Man schreibt eine Vielzahl von Kontakten an und hofft auf Veröffentlichung. Blogger sind darüber hinaus wesentlich reizempfindlicher als Journalisten.
Festzuhalten bleibt, dass selbst der aktuellste Verteiler primär dazu dienen wird, die Kontakte zu Journalisten zu erfassen und zu pflegen. Hiermit kann man seit Jahren punkten. Blogger sind dabei nicht gut aufgehoben. Blogger über persönliche Anschreiben oder über Verteiler sind kaum zu erreichen. Nun frage ich mich natürlich, ob ich der einzige im Bunde bin, der die Welt der PR im Umfeld von Social Media so sieht… was meinen denn die lieben Leser hierzu? Ist das ein wenig „Wunsch-PR“, wie ich im Titel schrieb? Oder kann man doch den Grad zwischen Public Relations und Social Media Relations wandern, und alle Seiten gleichermaßen mit Presseinformationen zu bedienen? Ein Tipp am Rande noch: Old-School ist wieder in. Ich werde eine ganze Masse an potentiellen Kontakten persönlich per Mail und/oder Telefon anfragen. Dieser Aufwand gleicht einer Sysiphos-Arbeit, die einen qualitativen Super-Verteiler im Ergebnis tragen wird. :)