Schlagwortarchiv für: Werbung

Werbung kennt jeder. Wir alle kommen an ihr nicht vorbei und konsumieren sie mehrfach am Tag. Egal ob es Plakate sind, eine Anzeige in einer Zeitschrift oder Zeitung, die Berieselung in Radio- oder TV-Werbespots – letztendlich haben sie alle eines gemeinsam: Je öfter die Werbemaßnahmen und deren Werbebotschaften präsent sind, desto stärker erinnert sich der Rezipient an die Marke. Das gilt auch im Fall von Online-Werbung, die jedoch die Nutzer regelmäßig auf die Palme bringt. Der jüngste Aufruf einzelner Portalbetreiber, auf den Einsatz von AdBlockern zu verzichten, markiert einen Höhepunkt der seit langer Zeit schwelenden Diskussion um Online-Werbung. Die Werbung im Internet steckt in einer knietiefen Krise.
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Seit einiger Zeit geistert ein neudeutsches Unwort durch den digitalen Zeitgeist: Wir tweeten! Bitte was? So ein Unsinn! Das weiß doch jedes Kind, dass wir twittern! Weil es das Blog heißt und nicht der Blog. Weil wir facebooken und nicht facebuchen! Wer hat Schuld für diese Misere? Die Werbung! Eine unselige Momentaufnahme über die Unkultur der deutschen Werbeversprecher und ein Appell an die deutsche Sprache…
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Journalisten und PR-Leute stehen öfters am Scheideweg der Kommunikation. Nicht immer klappt alles am Schnürchen, manches Statement wird wider Erwarten doch verwendet. Das sind Peanuts im Vergleich zur Frage der Verteiler. Spätestens dann kommt es zum Eklat, wenn der Aussand der PRler einfach so in das Postfach der Journalisten trudelt. Warum bin ich auf dem Verteiler? Woher stammen meine Daten? Was erlauben Sie bitte, mich mit PR-Gewäsch zu belästigen? Typische Fragen, die sich in radikalisiert kurzer Zeit in ein „BITTE STREICHEN!“ oder „ICH VERLANGE DATENAUSKUNFT NACH BDSG!“ manifestieren. Bei seinen eingefleischten und guten Kontakten kommt das eher selten vor. Schließlich kennt man seine Pappenheimer. Gerade bei neuen Kontakten auf dem Verteiler, welche anhand einer Recherche respektive eines Datenexports bei größeren PR-Dienstleistern als potenzielle Multiplikatoren identifiziert wurden, ist es nicht immer leicht, die Gemüter zu beruhigen. Weil in absehbarer Zukunft die Datenschutznovelle des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) jeden Versender zur Überprüfung seiner Kontaktdaten zwingt, habe ich für die PR-Branche kurz nachgeforscht.
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Vor etwas mehr als einem Jahr kündigte der deutsche PR-Rat an, stärker gegen Schleichwerbung im Internet vorzugehen. Insbesondere richtete sich die Forderung an Blogger, den Absender der kommunikativen und werblichen Maßnahmen offenzulegen. Aus aktuellem Anlass kann man bei Facebook, Twitter und MySpace oder per Video sehr gut beobachten, wie Ross Antony, zugleich Prominenter und auch Blogger, sehr aussagekräftig für die Fluglinie „easyJet“ als Testimonial auftritt. Darf man das? Ich fragte nach…
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Die Werbeagentur Jung von Matt und die „BILD“-Zeitung machen heute mit der erfolgreichen deutschen Band „Wir sind Helden“ gemeinsame Schlagzeilen. In einem fast harmlosen Schreiben richtet sich die eine Seite an die prominenten Künstler. Die Werbekampagne der Zeitung solle von den Helden als Testimonials unterstützt werden. Schließlich konnten andere Prominente bereits für die Werbeaktion gewonnen werden. Für alle beteiligten Protagonisten entrichtet die „BILD“-Zeitung einen entsprechenden Obolus in Höhe von 10.000 Euro an von den Künstlern ausgewählte gemeinnützige Organisationen.
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Dieses Video macht schon Lust auf den neuen VW Passat im Modell für 2012. Ein kleiner Steppke versucht verkleidet als Darth Vader die Macht zu benutzen, um verschiedene Dinge im Haushalt zu bewegen. Doch nichts will reagieren – bis auf das Auto, das wie von Magie dem „Star Wars“-Universum entsprungen ist.
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Es fiel ein Sack Reis um. Nicht in China, sondern diesmal in Deutschland. Wahrscheinlich von der Laderampe irgendeines El-Kawehs, dessen Frachtpakete nicht mehr nach Ägypten transportiert werden dürfen. So regen sich unzählige Menschen darüber auf, dass einige wenige Menschen sich eine kleine goldene Nase verdienen wollen: Einen handfesten Skandal wollte netbooknews.de-Blogger Sascha Pallenberg aufklären. Dem Autoren wurden vertrauliche Informationen zugespielt, dass rund 100 Blogs für einen Artikel mit Link auf ein bestimmtes Online-Angebot ganze fünfzig bis siebzig Euro pro Kopf verdient haben sollten.
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In wenigen Tagen ist es soweit: Am 25.11.2010 treffen im Rahmen des internationalen Kongresses „The World after Advertising“ in der Düsseldorfer Rheinterrasse Visionäre und Vorreiter der Werbeindustrie auf Entscheider aus Unternehmen und Agenturen entlang der Werbe-Wertschöpfungskette. Für den Standort Nordrhein-Westfalen wird mit diesem Kongress ein ziemlich guter Jahresabschluss stattfinden. Auch ich werde mit von der Partie sein und hoffe auf spannende Gespräche.

Zudem kann ich von meinem Arbeitgeber sevenload auch einen kleinen Anreiz bieten. sevenload lädt Euch ein, auf diesem Event neue Impulse für eine nachhaltige Positionierung im digitalen Zeitalter zu gewinnen.

Ihr könnt auf dem Event natürlich die Referenten kennenlernen und erfahren, wie ihre erfolgreichen Werbestrategien der Zukunft aussehen. Fragen lohnt sich immer! :)

Hier ein kleiner Auszug aus der Referentenliste

  • Arndt Groth, Präsident des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
  • Amir Kassaei, Chief Creative Officer der DDB Group Germany
  • Axel Schmiegelow, Geschäftsführer des Social Video Networks sevenload.com
  • Ken Doctor, US-Medienanalyst und Buchautor
  • Madlen Nicolaus, Social Media Manager EAMER von Kodak
  • Martin Meyer-Gossner, Strategic Marketing Services Director von IDG Global Solutions
  • Oscar Ugaz, Digital Business Manager von Real Madrid
  • Rob Gonda, Creative-Technology-Guru von SapientNitro

Das vollständige Programm sowie alle Informationen zu den Referenten und der Anmeldung findet ihr auf der Website www.world-after-advertising.com.

Vergünstigte Tickets
Mit sevenload bieten wir Euch außerdem die Gelegenheit, vergünstigte Tickets mit dem Code MC-TWAA-SEVEN zu erwerben. Die Einlösung des Codes erfolgt immer direkt über die Eventseite unter – wählt dort die Option „Hier klicken um einen Aktionscode einzugeben“ aus. Nach Eingabe der Daten erfolgt die automatische Zustellung der Tickets per E-Mail.

„The World after Advertising“ ist eine Veranstaltung der Mediencluster NRW GmbH in Kooperation mit der ALM (Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten) und LfM NRW (Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen), unterstützt durch die Partner sevenload, denkwerk und mymuesli.

Werbung verteufeln wir. Aber Werbung brauchen wir. Schließlich wird nahezu jeder und alles, was nicht „Paid Content“ ist, durch Werbung refinanziert. Nun haben Vermarkter immer lustigere Ideen, die Werbebotschaften ihrer Werbekunden an die Rezipienten zu senden. Klassisches Sender-Empfänger-Modell lässt grüßen. Der alte Banner hat bekanntermaßen ausgedient, die Werbebranche muss die Schockstarre hinter sich lassen, die wir dank des starken Einflusses von Google AdWords, Google AdSense und Facebook Ads tagtäglich erleben. Ja, man muss immer am Ball bleiben, damit man die Werbung den Rezipienten vorsetzen kann. Dies ist gut, denn wir erhalten damit ja kostenlose durch Werbung refinanzierte Inhalte. Für lau, for free.

Doch wenn die Werbung den Content belastet, hinterfrage ich die Werbewirkung dieser Online-Werbung. In diesem Fall wundere ich mich über den Einfallsreichtum der Vermarkter und Werbeagenturen. Als urtypischer Rezipient von solchen marketinglastigen Kommunikationsformen empfinde ich jedoch Bauchschmerzen.

„Das Page Morph-Ad startet als Wallpaper. Wenige Sekunden später klappt sich die Website, wie zwei Schwingtüren, auf und ein seitenfüllendes Rich-Media-Format wird angezeigt.“

Zwar ist bald Weihnachten, aber ein gewaltiger Banner sollte nicht wie ein Adventskalender oder eine Theaterbühne vor dem Content funktionieren. Wenn mir solch eine animierte Display-Werbung auf Webseiten begegnet, versuche ich sie schnellstmöglich wegzuklicken oder verlasse die Seite. Selbst dies scheint nur mit ein wenig Geduld möglich, schließlich möchten diese Schwingtüren geöffnet und geschlossen werden. Da verschwindet nix sofort beim Klick auf „Schließen“, vielmehr wird die Werbeform noch bis zum Ende animiert. Soll bestimmt schön aussehen, oder?

Schon jetzt reichen mir die unsäglichen Banderolen, die sich vor den Content legen. Nun auch noch das Spiel mit den Türchen oder wahlweise mit einem Vorhang – je nach Betrachter. So kann man die Nutzer und vor allem ihre Geduld auch reizen. Damit gehen jedem Seitenbetreiber die Page Impressions (Ad Impressions) verloren, mein Visit hat eine kürzere Verweildauer und die gesamte Reichweite der zu vermarktenden Angebote schmälert sich. Schon doof für den Seitenbetreiber, und ziemlich doof für den jeweiligen Vermarkter. Aber manchmal machen wir alle ja ein wenig Werbung um jeden Preis. Wer sich fragt, wie diese überlappende, überklappende und überkandidelte Werbeform aussehen mag, kann sich selbst ein Bild davon machen. Natürlich muss ich nachträglich betonen, dass auch meine Brötchen im Prinzip durch Werbung und nicht durch „Goodwill“ finanziert werden. Doch es gibt meiner Meinung nach wesentlich effektivere Werbeformen als jene, die den Content vollständig überlagern.

Vor etlichen Jahren begannen Vermarkter mit dem Feldzug, das Internet über Werbung zu monetarisieren. Die Gratiskultur, die sich in den frühen 90er Jahren entwickeln konnte, wurde durch die „Gratis, aber nehme Werbung in Kauf“-Kultur abgelöst. Jahrelang füllte man unzählige Webseiten mit Display-Ads, die aufgrund geringer Bandbreite aus statischen oder animierten Werbebannern bestanden. Mit Flash konnte man irgendwann ein wenig mehr als den 468×60-Bannern zaubern. Doch was früher einmal als Standard galt, sind heute nur noch Peanuts im Vergleich mit der „XXL Box“ von der New York Times.

Der obige Screenshot (Anmerkung: Bild entfernt) verdeutlich ziemlich eindrucksvoll, welche Wirkung die herrliche Pracht von 468 x 648 Pixel auf den Nutzer haben. Jeder Vermarkter wird sich daran ergötzen, eine solche Display-Werbefläche im Portfolio zu haben. Ja, man sieht eine durchaus beeindruckende Werbefläche, die vollkommen mit Flash als Video-Ad genutzt werden kann. Von der Machart der „XXL Box“ bin ich als Nutzer vielleicht auch überzeugt, aber kaufe mir die gezeigte Uhr auch nicht. So kann ich wunderbar damit leben, den Content for free zu genießen, während die Werbung auf mich hereinprasselt – und abprallt. Schließlich schätze ich den redaktionellen Hintergrund und öffne Webseiten nicht wegen der Werbung. Und in diesem Moment fragt sich der eine Teil der Seele, die auf beruflicher Ebene auch dem Marketing ein Verständnis entgegen bringt und nicht ausschließlich der PR verschrieben ist, welche Gründe die Vermarkter und vor allem den Verlag dazu bewegen mögen, ein solches Mega-Ad als Format zu etablieren?

Die Antwort findet sich im Kampf der Verlage gegen die berüchtigte „Gratiskultur Internet“. Man merke, welche Einleitung dieser Artikel genoss. Wenn die Anzeigenplatzierungen in Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen dank Internet und Social Media künftig ausbleiben, schafft man sich Freiräume für die Werbekunden im Online-Auftritt eines Print-Titels. Ja, wir müssen alle damit leben, schließlich finanziert die Werbung unser aller täglich Brot. Das Trauerspiel selbst findet sich in der Machart der Anzeige wieder. Sie erscheint neben dem Content, also seriös vom redaktionellen Bereich getrennt. Nur die Nutzer werden wohl davon nicht geblendet werden, wenn sie einen thematischen Artikel lesen wollen. Wäre es ein mit dem Content fest integriertes Werbemittel, wie ein Video-Ad im Videoplayer oder eine den Text unterbrechende Werbeform als Werbeinsel oder Content-Ad, genießt die Werbung im Endeffekt doch mehr Aufmerksamkeit als bei der plumpen „Nebenbeischaltung“ im Bereich der Sidebar? Insgesamt fragt man sich schon nach dem Sinn dieses Werbemittels, doch egal wie man es drehen und wenden will – die XXL Box ist das Mega-Ad schlechthin. Und vollkommen fehlplatziert.