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Ich wollte schon heute früh über das Thema schreiben, aber es kam einfach so vieles dazwischen. Lycos, ein nachtschwarzer Labrador, steht in Deutschland vor dem Aus. Das einstige Vorzeigeunternehmen der New Economy hat es jetzt erwischt. Wie in der offiziellen Verlautbarung zu lesen ist, ergab eine strategische Prüfung, dass das Unternehmen einfach nicht mehr zu retten ist. Schade, dass es die Mitarbeiter in dieser Hinsicht so direkt trifft, aber die Aktionäre noch ein Stückchen vom Kuchen in Form einer Barausschüttung erhalten. Viel von Lycos wird der internetaffinen Bevölkerung in Deutschland wohl kaum in Erinnerung bleiben. Mal sehen, was sich aus den übrigen Teilen neu Schmieden lässt. Zumindest ich assoziiere bei Lycos immer nur den „agenturblogger“ Oliver Wagner, wobei bis dato bei ihm im Blog persönlich nichts dazu zu lesen ist. Nico sieht es ähnlich, Martin grübelt auch.

Es ist faszinierend, wie schnell sich eine Nachricht im Internet verbreitet. Ein prominentes Beispiel sieht man bei der Gerüchteküche um den Rücktritt von Lars Hinrichs als CEO und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Bereits am Donnerstag berichtete die Horizont sowie weitere Branchennewsdienste über die Personalie. Wann XING kommentieren würde, wie Lars Hinrichs die Meldungen kommentieren würde und was letztendlich daraus wurde, liest sich in seinem aktuellen Blogeintrag:

„Neue Ideen zu entwickeln und sie mit unternehmerischem Engagement umzusetzen. XING werde ich in der Zukunft als Mitglied des Aufsichtsrates weiter aktiv beratend zur Seite zu stehen. Zudem bin ich größter Einzelaktionär und beachsichtige es auch weiterhin zu bleiben.“

Ich freue mich für Lars und seine Familie zu dieser Entscheidung. XING entwickelte sich von einem Start-Up zu einem Unternehmen. Als Gründer wünscht sich Lars mehr unternehmerische Freiräume, die er gewiss mit einigen spannenden Ideen umsetzen wird. :)

trnd… da war doch was. Irgendeine Bewerbung, die ich wohl für das allererste Mal seit meiner Mitgliedschaft vor über zwei Jahren dort eingereicht habe. Engagement war gefragt. Ein umweltschonendes Reinigungsmittelchen sollte ausgetestet werden. Henkel geht mit Terra Active einen aktiven Produkttest an. Der menschliche Versuch! Wie würde man es dann passend sagen: „Adé ihr lieben Laborratten, auf zum Menschen!

Fluchs bewarb ich mich voller Freude und Erwartung. Als Familienvater hat man sehr wenig Zeit und gibt halt nur eine kurze Bewerbung mit typisch süffigem Bloggerlatein ab, warum man wohl meint, dass sich unsere kleine Familie für das aktive Ausprobieren von diesem lustigen, ökomäßigen Reinigungszeugs interessiert. Klar, ich hatte auch Lust darauf, ein gutes Probepaket von Terra Active zu erhalten – der Eigennutz sei ja nie verkehrt.

Doch scheinbar bin ich nicht gut genug für die Zielgruppenbindung des aktuellen trnd/Terra Activ-Projektes. Prompt kommt nach wenigen Tagen der Anmeldung, genauer gesagt am gestrigen Abend nach Dienstschluss, die Absage per E-Mail:

vielen Dank für Deine Bewerbung für die Terra Activ Meisterschaft! Da wir unglaublich viele tolle Bewerbungen bekommen haben, ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen. Leider hat es für Dich dieses Mal mit einer Projektteilnahme nicht geklappt. Aber schon sehr bald gibt es wieder neue und spannende Projekte bei uns! :-)

Demotivierende trnd-Erstteilnahme. Erfolgsmechanismus der Melancholie. Abgestempelt als langweilige Standardabsage vom E-Mail-Massenversand. Und nein, die anderen Projekte sind irgendwie nicht so pralle. Selbst wenn es neue spannende Projekte gäbe, die interessieren doch kaum. Das Ego verlangt nach Terra Active! Oder einem Ausgleich. Wann kann ich einen Audi Q7 fahren, den ich von trnd vor die Haustür geliefert bekomme und für ein halbes Jahr lang inklusive Benzin und Steuern testen kann? Ich will die Kiste brausen. Warum kleckern und nicht klotzen? Aber halt, Zielgruppe dabei sind natürlich im Grunde genommen nur Edelpedels oder Familien… doch ob da was von bei in der angesprochenen Community zu finden ist, kann man wohl nie so richtig beantworten.

Also, dann halt ohne uns beim neuen trnd-Projekt. Scheinbar sind Familien für den Küche-vs-Bad-Contest nicht öko-cool genug. Dafür gibt’s jetzt Nils Hemmerle, in seiner Form Produktmanager, in voller Bandbreite im Terra Activ-Projektblog zu bestaunen. Ober er selber schreibt? Immerhin rauschen fast über 1000 Kommentare von den Teilnehmern ein, bei denen man sich manchmal fragen muss, ob der liebe Gott vielleicht doch noch etwas Hirn vom Himmel herunter wirft. Viel Spaß mit der leicht irreparabel beschädigt wirkenden Zielgruppe in dem Projekt, die emotional die Kommentare mit purer Euphorie über einen Produkttest durchrauschen. Es hätte noch der Kommentar „Erster!“ gefehlt. Aber genug davon.

Ich finde trnd gut. Ich finde Henkel gut. Ich kenne Terra Active noch nicht. Vielleicht schickt man uns ja trotzdem eine schöne Produktprobe zu, die Kontaktadresse sollte ja nicht allzuschwer aufzufindene sein. Aber ich bin hochgradig vom Bewerbungsprozess enttäuscht. Und als Ergebnis schreibt man einen Blogeintrag. Ausgerechnet noch am Samstag. Doch was ist letztendlich mehr wert für die Beteiligten… ein langweiliger Testbericht oder (Achtung!) ein ganzer Blogeintrag? :)

„Wer ist hier der Chef? Ich!“ – egomanisch berieselte Antworten in solcher Form sind durchaus gängig in diversen Unternehmen. Was sich laut turi2 ein gewisser Marc Zuckerberg in einem aktuellen FAZ-Interview mit der Aussage „Ich“ auf die Frage nach dem Chef des Social Networks leistet, sehe ich weitaus kritischer an, als wenn sich ein Kleinunternehmer in der Form über seinen Fünf-Mann-Betrieb äußert.

Wie jedes Unternehmen braucht Facebook einen Chef, der als Lichtgestalt das Unternehmen nach außen hin symbolisiert und seine Interessen vertritt. Doch solche plakativen Aussagen sind doch eher peinlich für eine Company, die in erster Linie auf dem reinen User-Generated-Content sein Geschäft aufbaut. Zwar ist Zuckerberg der Gründer und letztendlich Unternehmenschef, aber wenn er mit seinem Cowboy-Getue (Achtung! Imageprobleme der USA verleiten zu dieser Bezeichnung!) solche formidablen Aussagen trifft, tut es mir um die anderen Mitarbeiter leid. Schließlich braucht ein Chef seine Wasserträger, die das gesamte System, auf dem Facebook basiert, auch tragen und in jedem Detail kennen. Der Erfolg hat wirklich seinen Preis – das Ego wird intensiv gebürstet. Oder sehe ich das ein wenig zu kritisch?

Web 2.0 zelebrieren viele Nutzer aktiv, andere erkennen noch nicht einmal, dass sie webzwonullige Anwendungen nutzen. Eigentlich sprießen Start-Ups im Zeitalter des Web 2.0 förmlich aus dem Boden. Doch in kurzer Zeit könnte dem illustren Treiben, das bei vielen kleinen Start-Ups in den vergangenen Wochen und Monaten zu beobachten war, ein jähes Ende gesetzt werden. Deutschland wird die Auswirkungen der Finanzkrise insbesondere im Web 2.0 Segment spüren.

Andreas Göldi sieht das Ende kommen, da der Markt für frisches VC-Geld praktisch geschlossen ist. Anstatt auf kräftige Finanzspritzen zu hoffen, müssen junge Start-Ups ihre Geschäftsmodelle aufpolieren und andere Finanzquellen suchen. Umsätze kann man nur schreiben, wenn die Quellen dafür erschlossen werden können. Ich befürchte bereits, dass sich die weltweite Finanzkrise in wenigen Tagen mit einer angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt zurückmelden wird. Auch viele Start-Ups werden erleben, dass das gehoffte Wachstum ausbleibt. Zumindest sollte man die Investments abschließen.

Doch wie in der „Dotcomtod“-Phase wird es dem Web 2.0 nicht ergehen. Wer sich geschickt anstellt und ein gutes Management für ein Unternehmen aufbauen kann, zeigt nach außen, dass man eine „Blase“ abwenden kann. Das große Schlottern wird vor allem kleine auf pure Individualität aufgebaute Projekte betreffen, während die größeren etablierten Unternehmen am sich konsolidierenden Markt behaupten werden. Wie mögliche Auswege dargestellt werden, bleibt definitiv abzuwarten. Fluchen hilft wenig, denn Geld ist immer da. Man muss nur gegen die Ideenlosigkeit kämpfen.

Bereits auf der CeBIT 2008 in Hannover zeigte T-Systems, dass die Technologie von Morgen bereits heute seinen Lauf nimmt und uns alle irgendwie beeinflussen wird. Wer einen frischen Kaffee trinken wollte, konnte im Szenario „Kaffee-on-Demand“ seine eigene Kaffeemischung zusammenstellen. Die Wunschsorte wurde an die älteste Kaffeerösterei Deutschlands, Plum’s Kaffee in Aachen, übermittelt, so dass man per Video-over-IP wenige Sekunden später mitverfolgen konnte, wie die eigentliche Produktion, Etikettierung und Versand dieser neuen Kaffeesorte realisiert wird. Sehr technisch, sehr modern, sehr publikumswirksam in Szene gesetzt.

Ganz anders kommt sonntagmorgen.com als frischgebrühtes Startup daher. Ähnlich des Konzeptes von mymuesli versuchen Tamer, Till, Kim und Alex den Kaffeekonsum unserer Zeit zu revolutionieren.

Auf der Bestellseite des Münsteraner Startups kann aus insgesamt neun verschiedenen Kaffeesorten kombiniert und gewählt werden, diverse Aromen verfeinern den Geschmack. Die Devise lautet daher „ausprobieren“ – vielleicht können wir auch im Büro ein kleines geschmackliches Kaffeeexperiment gestalten und unserem brühwarmen Filterkaffee eine andere Note geben.

Nur der Preis ist für den regulären Versand etwas hoch, so dass sich wohl als breites Zielpublikum eher eingeschworene Kaffeefreunde oder Unternehmen definieren lassen. Für 250 Gramm mit Versand soll man um die 10 Euro berappen – der handelsübliche Kaffee wirkt dabei wirklich wie eine tägliche Volksdroge. Wer jetzt auf der Suche nach Alternativen ist, findet auch bei KaffeeSolo.de oder KaffeeShop24.de seinen morgendlichen Muntermacher. :)

Ganze 44,6 Milliarden Dollar ist Microsoft das weltweite Internetunternehmen Yahoo wert. Damit bläst Microsoft nach dem Griff zu Facebook endgültig zum Angriff auf Google. Die Zusammenlegung von Microsoft und Yahoo soll im zweiten Halbjahr 2008 vollzogen sein. Microsoft posaunte erst kürzlich seine Gewinnspanne aus, während Yahoo von Gewinneinbrüchen erzählen musste.

Ich befürchte durch den Zusammenschluss beider Unternehmen, dass insbesondere der gemeine kleine Internetnutzer auf der Strecke bleiben wird. Viele Web 2.0 Portale wie z.B. Flickr oder Mybloglog sind bereits nur unter dem Yahoo-Anmelderhythmus nutzbar, und Microsoft ist in den Augen vieler als ebenbürtiger Datenkrake zu Google gesehen. Spaß bringt das Thema aber allemal, denn jeder darf jetzt wieder wie wild losschreiben und in alle Richtungen um sich hauen. Dass höchstwahrscheinlich mehere tausend Stellen von dem Zusammenschluss betroffen sind, sehen dabei die wenigsten. Ich bin gespannt, ob es ein entsprechendes Watch-Blog zu beiden Unternehmen geben wird…

Auch so kann man ein wenig Viralität und Mundpropaganda in seine Marketingaktion integrieren. Man verschenkt einfach einen Weihnachtskalender zur Weihnachtszeit an ausgewählte Blogger und befreundete Unternehmen – und schon erntet man die lang ersehnte Aufmerksamkeit. Beste Grüße an Hitmeister – es schmeckt uns sehr, hilft die Rundung des Bauches zu verfeinern und hält tagtäglich eine kleine schokoladige Überraschung bereit!

Auch andere Herrschaften konnten sich an der Schokolade ergötzen oder darüber maulen – Feed The Bloggers! Denn einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul – das ist Viralmarketing auf Schokoladenbasis! :)

Wobei es mich durchaus wundert, dass von A, B, C, D und sonstwelchen Bloggern gesprochen wird… hmph!

Laut einem aktuellen Forschungsbericht der TU Graz gilt für das Überleben der Menschheit nur noch ein oberstes Ziel: Der „Googleopus“ muss als Info- und Datenkrake vernichtet werden? Viel Lesestoff gibt es im entsprechenden Artikel bei heise, doch das Thema ist nicht ganz uninteressant. Natürlich gibt es in der Welt viele Kritiker, die das herrschaftliche Reich der einstigen Suchmaschine eingehen sehen würden. Und nur selten wird eine positive Äußerung zu Google gebracht, sofern es kein PR-Geschwubbel ist.

Doch was würde es bedeuten, wenn Google offiziell in seine Bestandteile zerschlagen wird und so ein kleines Netzwerk von eigentlich unabhängigen Dienstleistern auf die Beine stellt? Im Grunde genommen hat es für den Otto-Normalo als Verbraucher / Internetnutzer keine wirkliche Bedeutung, denn man wird getreu nach dem Motto „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ auch die Suchmaschine, den E-Mail Dienst, das Videoangebot, die Anzeigen mit AdSense und AdWords – ach was auch immer, man wird sich nicht ändern, denn der Mensch ist in der Regel ein kleines Gewohnheitstier.

Doch wie bei jeder Studie gilt eines: „Traue nur jeder Studie, die du selbst gefälscht hast.“ Ein amüsantes Produkt der Nebensächlichkeit findet sich in dem Betreuer der Studie, bei als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates eines Unternehmens für Wissensmanagement – quasi als Konkurrenz zu Google – agiert. Trau schau wem at best!

Pantoffeln – rein in den Club! Unter diesem Motto wurde diese Woche der Yabadu Club live geschaltet. Über 7.000 professionelle Reiseberichte und Tourenbeschreibungen finden sich neben Kartenmaterial mit Internet-GPS-Schnittstelle auf dem Yabadu Portal – so lautet das stolze Ergebnis nach drei Jahren harter Arbeit.

Heute erweitert Yabadu ihr interaktives Angebot für Reise-, Freizeit- und Outdoor-Aktivitäten mit einem neuen Community-Bereich, in dem die Nutzer des Web 2.0-Portals Kontakte knüpfen, Themen diskutieren und Erfahrungen, Tipps sowie Informationen austauschen können. Für die ca. 10.000 registrierten Mitglieder des Portals ist diese Nachrüstung ein essentieller Mehrwert. Ferner kann jedes Clubmitglied nicht nur auf dem digitalen Marktplatz des Portals stöbern, sondern auch selbst interaktive Kleinanzeigen schalten sowie Gleichgesinnte in ihrer näheren Umgebung oder für alle erdenklichen Reiseziele finden können. Wer das Interesse an einer bestimmten Outdoor-Sportart im Internet fröhnen möchte, kann sich mehr unter www.yabadu.de ansehen.