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Nur noch wenige Stunden und wir alle stehen vor einer Wiederholung des berühmten Y2K-Bugs. Die mysteriöse „Twitpocalypse“ deutet darauf hin, dass die individuelle Identifikation für jeden einzelnen Tweet, der bei Twitter rausgejagt wird, sich bei 2,147,483,647 Tweets maximiert. Hilfe, wir werden alle untergehen, wenn unser geliebtes Nummer Eins Tool für Microblogging (oder wie ich es gerne als Social Chat Programm bezeichne) den Geist aufgibt.

Aber alles halb so wild. Sehen wir es aus technischer Sicht, ist dies meiner Meinung nach absoluter Blödsinn. Das klassisch verwendete Integer-Maß ist doch mittlerweile für solche unglaublich datenlastigen Anwendungen wie Twitter einfach out-of-date. Schon der Int64 bringt es auf 9.223.372.036.854.775.807 maximale Werte im „signed“-Bereich, und im „unsigned“-Bereich sogar 18.446.744.073.709.551.615 – der Int128 bringt es sogar auf einen Wertebereich von stolzen 1,70141*1038, falls eine 128-Bit Technologie im Einsatz wäre, was wiederum sehr teuer ist. Bis wir das aber alles durchtweeten, ist Twitter schon verkauft und nicht mehr gehyped – so in zwei oder drei Jahren mit exponentiellem Wachstum und dem wilden Treiben von Social Media Spammern. :)

Mir scheint, das diese Twitpocalypse nur eine ziemlich clevere Werbeaktion für die iPhone Applikation von wherecloud namens „Reportage“ ist – aber mehr auch nicht.

Wie schnellebig doch unsere Zeit ist. Da gibt es die Deutschen Twittercharts, in denen sich der Popkulturjunkie alias Jens Schröder regelmäßig durch die deutschen Tweeple wühlt, um eine anständige Top-75 anhand der Followerzahlen zu generieren. Ich schätze diesen manuellen Service sehr, doch jetzt steht mit Tweetranking ein kollaboratives Social Media Tool am Start, bei denen die Tweeple ihre eigenen Lieblingstweeple selbst anderen Leuten empfehlen können:

„Twitterer empfehlen Twitterer“ – nach dieser Methode entsteht aus deinen Empfehlungen ein Verzeichnis der interessantesten Menschen auf Twitter. Die Ranglisten zeigen, wem sich zu folgen lohnt.

Natürlich ist das Tool schön mit Twitter selbst gemasht. Die Empfehlungen sind über Hashtags gegliedert, so dass man klar sehen kann, wer der Held von „SEO“ ist. Ein Spaß ist das auf jeden Fall wert, doch man sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch ein typisches Missbrauchspotential bei Empfehlungen vorhanden ist. Das sieht man sofort bei den Empfehlungen für „Finance“, „Börse“ und „News – wo letztendlich die Liste durch „DGAP“-Accounts verunstaltet ist. Doch bei Follower-Autofollow-Pushs ist das ja das geringste Übel. Klar ist, dass mich bisher keiner empfohlen hat, denn ich bin nicht lesenswert. Aber liebe Leute, empfehlt daher wirklich, wen ihr gerne lest, denn so bringt ihr Twitter dem Massenpublikum immer näher! Twitterer oder Tweeple, ich finde letzteren Begriff natürlich cooler. :)

Köln konnte wieder ganz sozial sein und etwas Besonderes feiern. Das BarCampCologne3 lockte am vergangenen Wochenende hunderte Besucher an. Das Wissen zu teilen, sich über die neuesten Trends auszutauschen, ein wenig Klönschnack und Networking – hochgesteckte Ziele für die Teilnehmer, die großteils auch erfüllt wurden. Schließlich waren alle freien Plätze restlos vergeben. Für mich war es nach einer etwas längeren Abstinenz zur persönlichen Ebene der schönen Social Media Netzkultur ein guter Einstieg. Neben diesem ganzen Hin und Her auf dem BarCamp freute es mich, so viele Bekannte wieder zu treffen. :)

Man merkte eines sehr deutlich: Twitter löst das Bloggen ab, das Bloggen gerät zur Nebensache, oder das Blog wird für längere Gedankengänge und Artikel genutzt, während bei Twitter alles über den Äther rauscht. So ähnlich kam auch in den zwei Twitter-Sessions die Intention zum Tragen, dass Twitter für jeden PRler eine Pflichtaufgabe zum Monitoring wird. Egal welche Tools oder Dienstleister man einsetzen möchte, Twitter ist in der Unternehmenskommunikation mittlerweile unverzichtbar. Das aktive Twittern jedoch ist für jedes Unternehmen immer eine Fallentscheidung. Hierzu schreibe ich in Kürze noch einen längeren Artikel – keinen Tweet. Die Teilnehmer der Twitter-Session waren, falls nicht jemand vergessen wurde, jedenfalls eine bunte Mischung von Freiberuflern, Kommunikatoren, PRlern, Beratern, Bloggern und Journalisten:
@atalmon
@carmenhi
@chris_kra
@drikkes
@edriven_de
@hansdorsch
@hirnrinde
@jases
@jellytwitts
@jessicasnews
@kehrseite
@lennarz
@lolog
@medpartnerplus
@mika73
@mosworld
@prinz_rupi
@MikeSchnoor
@stefanandreas
@zoomer49

Über Twitter ging auch die primäre Kommunikation vom BarCampCologne3 ab. Beim Tag #bcc3 kam eine Flut von individuellen, gruppendynamischen und natürlich auch mal sinnfreien Tweets hervor. Das war schön! :)

Vielen Dank an die Sponsoren QSC, Otto, SalesForce, Vodafone, peopleinteractive, yingiz, Supreme NewMedia, UniDocs, DocCheck, Railslove, antwerpes, Kölner Internet Union, missionpoken, sonntagmorgen, Saftblog, make.tv, Gaffel, Beer Stickr, t3n, allmyTea, O’Reilly, Deutsche Welle, Host Europe, OpenSourcePress, Censet und pkw.de sowie an die Organisatoren Franz, Sascha, Nicole und Igor. Und diejenigen, die sich in die Teilnehmerliste eintrugen, aber nicht erschienen, sollten sich in Grund und Boden schämen. :)

Weitere Berichte, die das BarCampCologne3 angehen, finden sich bei Annabell Preußler, Prinz Rupi, iFranz, mixxt, Stefan Evertz, t3n & t3n, Sascha Assbach und mthie.

Hört sich schon komisch an, wenn einem das Wort „Therapie“ über die Lippen -geschweige denn die Finger- geht. Seit knapp einem Monat habe ich mir eine ordentliche „Blog-Abstinenz“ verordnet. Keine Blogs lesen. Kein Blog schreiben. Kein Bock auf Blog. Dafür steht Twitter im Vordergrund. Wenn ich schon daran denke, einen langen Artikel zu schreiben, obwohl ich in wenigen Zeichen, mitunter nur 140 Stück, eine Aussage treffen kann. Dann weiß ich genau: Blogs sind für mich im Moment ad acta gelegt.

Doch mit meinem „Blog-Off“ Motto, was sich so kernig in der Überschrift liest, möchte ich etwas bewirken. Ich stehe mit Herzensblut hinter dem Gedanken, dass Twitter die neue Form der Kommunikation ist. Über 5.000 Tweets habe ich bestimmt manuell verfasst, insgesamt komme ich derzeit auf 5.462 Tweets beim @MikeSchnoor mit Linkfischer-Tipps als ReRSS dieses Blogs. Wichtig wird das Microblogging, das übliche detailierte und leicht verliebte „normale Bloggen“ verliert leicht von seinem Reiz.

Zumindest nach mittlerweile fünf, nahezu fast sechs Jahren als Blogger aus Deutschland ist mir klar, dass das Blog nicht alles ist. Es gibt mehr. In Höchstzeiten kam ich auf 90 Postings pro Monat, danach ebbte es auf einen Blogeintrag pro Tag, danach ein Blogeintrag für alle zwei Tage und weniger ab. Dagegen steht eines: Microblogging erfüllt mich. Indem ich meine Gedanken direkt rausjage, zumindest das eine oder andere @Reply erhalte oder mit einem Retweet beglückt werde, weiß ich, dass bekannte und sogar wildfremde Menschen mich wahrnehmen. Das ist eine einzigartige Situation, die uns durch Social Media als Technologie und Kommunikationsmedium ermöglicht wird.

Doch was für mich die Therapie „Blog-Off“ bedeutet ist eigentlich nur eines: Ich möchte das Bloggen verändern. Bestimmt geht es anderen Autoren genauso. Immer die gleiche Leier. Ich suche etwas neues. Eine neue Herausforderung des persönlichen und professionellen Schreibens. socialbuzz.de wird kommen. In wenigen Tagen – hoffe ich zumindest. Mehr dazu möchte ich jetzt nicht verraten. Und wer dem MikeSchnoor.com treu ist, wird hier wieder etwas mehr inhaltliches aus meiner Feder lesen können. Ich freue mich darauf – und hoffe, dass ihr, liebe Leser und Leserinnen, euch ebenfalls darauf freuen werdet. :)

Ich wunderte mich, was der Hashtag #hoppusday bei Twitter dieses Wochenende als höchste Platzierung der „Trending Topics“ bedeutet. Gäbe es kein Google Translate, wäre ich auch bei der Suche schnell gescheitert. Bei Google gibt es bereits knapp 260 Suchergebnisse, doch keines war wirklich hilfreich. Also recherchiert man selbst, was beim Microblogging-Tool Nummer 1 spontan abgeht.

Wenn ein halbes Land verrückt spielt, weil niemand geringeres als Mark Hoppus, seines Zeichens Sänger und Bassist von Blink 182, von der Fansite action182 geehrt wird – dann kommt #hoppusday für diesen Sonntag dabei heraus. Natürlich mischt er selbst fleissig mit, zumal er auch bei Twitter mit rumgeistert. Was das ganze Spektakel bringt? Nichts, außer nur ein wenig Spaß am Sonntag und zumindest für ein paar deutschsprachige Blogleser und Follower eine kleine Erklärung. :)

Wie würde es aussehen, wenn wir unser ganzes Getue und Gehabe von Twitter im echten Leben auf der Straße zeigen würden? CollegeHumor zeigt’s uns allen mit Real Life Twitter (via @Ibo)!

Faszinierend. Ich schätze Authentizität sehr. Besonders bei Twitter blieb man in der Vergangenheit ja von so mancher Überraschung nicht verschont. Ein ein Raab enttarnte sich als absoluter Fake, ein Herr Calmund gibt immerhin zu, dass offen für ihn gezwitschert wird – doch ein Michael Kessler twittert für die Menschen. Im aktuellen DWDL-Interview reflektiert der Schauspieler und Moderator über seine Aktivitäten mit dem Microblogging-Dienst unter @kesslermichael. Die beste Antwort von Michael ist dabei vor allem diese: „Viele Promis ‚lassen twittern‘. Das kam für mich von Anfang an nicht in Frage.“

Ghostwriter, Praktikanten, Stabsassistenzen – alles ist quatsch. Wer mit seinen Fans auf dieser hautnahen Ebene kommunizieren möchte, darf das Ruder nicht aus der Hand geben. Sonst landet man nach einer Weile schnell im Aus, oder ein Wahlhelfer posaunt über falsch eingestellte Tweetdeck-Settings ganz schnell eine politische Botschaft raus, die kurz darauf im offiziellen Polit-Twitter auftaucht. Naja, alles öde, was nicht authentisch ist. Schließlich twittern wir alle ja auch – und das nicht zu knapp.

Doch zurück zum Thema. Twitter ist mehr als nur ein langweiliger Marketingkanal. Ein Prominenter hat mit Twitter bestimmt nicht im Sinn, hier eine neue PR-Schleuder aufzubauen. Twitter dient für Michael als schönes Interaktionsmedium, um mit seinen Fans auf kritischer Ebene produktiv zu sein. Außerdem spielt man neuerdings zwischen den Medien ein wenig Ping-Pong und experimentiert etwas für aktuelle Aufzeichnungen herum. Immerhin konnte er mit seinem Team für die Sendung „Berliner Nacht-Taxe“ bereits zwei Twitterer spontan rekrutieren. Diese Form der Kontaktaufnahme könnte dem immer schwerfälligen Fernsehen eine schöne Würze geben.

Ich stelle mir schon im Happywonderland für Twitterer vor, dass man in naher Zukunft auf solche Aufrufe bei Twitter schnell reagieren sollte: Nicht im Publikum? Wer zuerst eine DM sendet, kann um die Million mitspielen! – die Kandidatenshows in Deutschland könnten damit sogar richtige Spannung über den ganzen Tag lang live im TV erzeugen, wenn es nicht alles schon vorher aufgezeichnet wäre. :)

Heute erlebe ich die Auswirkungen eines sehr nachdenklichen Montags. Manche mögen’s heiß, manche mögen’s eher kalt – und manche möggen Twitter. Eine schöne, aber sehr anstrengende Parodie zu Twitter hat Lisa Nova gemacht. Das Video rockt mit der perversen Sucht des „Follow Me“ Prinzips und der gepitcht schnellen Stimme der Protagonistin.

Das Verhalten im Video demonstriert meiner Meinung nach die Relevanz von Twitter in unser aller Köpfen. Wir erleben den Zeitgeist der ansteckenden Suchtkrankheit von 140 Zeichen hier im Schnelldurchlauf. Kompakter Bullshit von diversen Tweets als durchgängiges Video. Einerseits ist das Video absolut köstlich gedreht und geschnitten, andererseits stimmt es mich nachdenklich. Kommunizieren wir noch oder leben wir in einer Hemmschwelle, die durch die besagten 140 Zeichen begrenzt wird? Wer formuliert denn noch längere Sätze. Kürzen wir uns nicht selbst und verstümmeln wir die Kommunikation nicht? Twitter lebt. Die Medien lieben es. Die Nutzer sind begeistert davon. Bald wird auch der Rest unserer Freunde und Verwandten einen Twitteraccount haben und die kleinen Belanglosigkeiten des Lebens rausposaunen. Ich freue mich manchmal innerlich, wenn „Twitter is down“ unser aller Leben beflügelt. Microblogging kann ja so verrückt sein… und Lisa Nova kam damit bestimmt auf so manch neue Follower. :)

Anstatt sich traditionell nur auf Blogs zu konzentrieren, expandiert Rivva in das Segment des Microbloggings. Der Monitoring-, Analyse- und Trendscout-Dienst erweist zumindest jedem PRler einen unglaublich wertvollen Nutzwert, wenn neben den angesagtesten Diskussionsthemen und heißen Artikeln der Blogosphäre und Medienwelt jetzt auch die Retweets der Nation angezeigt werden. Was soll man nur sagen – Retweet!?

Microblogging ist Trend des Jahres – zumindest in unseren Kreisen der Kommunikatoren, Evangelisten, Social Medianer und Webzwonuller steht fest, dass Twitter der Renner ist. Mittlerweile erreicht Twitter das Massenpublikum, immer wieder hauen neue User in die Tasten und jagen 140 Zeichen rund um den Globus. Das Suchtpotential ist enorm, man zwingt sich zu ungezwungener Kommunikation zwischen Banalitäten des Alltags und dem professionellen Charme von Fachwissen und Expertise.

Manche User haben neben einem privaten Account oder dem zentralen Firmenkonto einen extra Account für besondere Informationen eingerichtet, damit sie ihre bisherigen Follower nicht unnötig bespammen befruchten. Ich überlege seit einiger Zeit, mir nebst einem Lifestream auch ein Zweitkonto zum Microblogging anzulegen, um andere Sichtweisen als meine ganz privaten Formulierungen ins Netz zu jagen.

Die Essenz der Kommunikation auf möglichst relevante Art kommt Twitter sehr zu gute. Microblogging trumpft auf und viele einstige Early Adopter sind sich einig, dass diese Verbreitung von Informationen einfach effektiver ist, als lange Textpassagen zu einem Thema zu verfassen. Twitter bringt es auf den Punkt. Hier Im Blog schwafelt man ja durchaus vor sich hin, bevor man sein Ziel erreicht.

Weblogs können hier jedoch nicht ganz mithalten. Sie wurden einst als Klowände beschimpft, weil sie kritische Stimmen im Netzwirrwarr darstellten. Doch über die Zeit haben sie sich als feste Größe in der Informationsgesellschaft behaupten können. Nur als Massenphänomen konnten sie sich hier in Deutschland nicht durchsetzen, während sie in den USA den traditionellen Medien den Rang ablaufen. Dennoch haben Blogs den unglaublichen Vorteil, dass hier detailiert die Meinung erklärt wird und Berichterstattung ausführlich vorgenommen werden kann. Dies ist ein wesentlicher Nachteil vom Microblogging, doch hier wiederum reicht nur ein Link zu dem längeren Blogeintrag – und die Informationsschleife ist perfekt. Alles findet seinen Platz.

Die Aufnahme und Interaktion mit Informationen ist bei Twitter aber wesentlich schnellebiger, sobald man klassische Kommentare zu Blogartikeln betrachtet. Reaktionen im Twitterstream erfolgen meist in Echtzeit, oder man reagiert wenige Sekunden später auf Anfragen, die man seinen Followern stellt. Wiederum spielt sich bei diesem Beispiel die primäre Kommunikation im Blogeintrag ab, während Twitter als Lockmittel eingesetzt wurde.

Löst also Twitter das Bloggen ab? Eine wilde Frage, die im Grunde genommen nur damit beantwortet werden kann, dass Twitter das Bloggen ergänzt, und dass das Bloggen wiederum Twitter ergänzt. Beide Formen der Kommunikation laufen harmonisch ab. Natürlich stellt man fest, dass weniger im Blog geschrieben wird als noch vor einigen Jahren. Auch ich hatte einmal 90 Blogeinträge im Monat verfasst. Heute komme ich nur auf eine niedrige zweistellige Anzahl. In der Qualität, und so maße ich es mir an zu sagen, erhält das Bloggen dadurch jedoch einen enormen Wert. Nicht jeder Mist fließt in das Blog ein, sondern spezifische Informationen finden ihren Weg zu den Lesern. Daher glaube ich fest daran, dass Twitter die Blogs nicht ablösen wird. Die Kombination beider Werkzeuge macht in Zukunft den Nutzwert der Veröffentlichung von Informationen aus.