Schlagwortarchiv für: Twitter

Das ist fett! So derbe! Richtig hart! Ich bin das erste Mal seit Jahren wieder davon überzeugt, dass Deutschland eine kleine Chance beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo hat. Keine gecasteten Kandidaten mit emotional beflügelten Hintergründen und träumerischen Superstar-Ambitionen. Keine endlos in den Medien durchproduzierten Alt-Stars, die auf ein letztes Flackern am Firmament hoffen. Keine Querelen mit Produzenten und ihren besiegelten Songs, die auch eigentlich niemand hören möchte. Es geht um keinen Grandprix de la Eurovision Chanson mehr, sondern um den Eurovision Song Contest. Deutschland findet sich endlich selbst wieder und bringt mit Lena Meyer-Landrut eine vollkommen unbekannte, aber außergewöhnliche Sängerin an den Start.

Lena ist anders, aber dennoch authentisch, wie man nur sein kann. Sie ist ganze 18 Jahre jung, das Singen liegt ihr im Blut und die Kritik der wechselnden Jury von „Unser Star für Oslo“ war nahezu immer positiv. In zeitnahen Online-Umfragen zum gestrigen Finale triumphierte sie gegen ihre letzte Kontrahentin. Selbst die Medien, die sonst immer sich die Mäuler über Show-Kandidaten zerreißen können, berichten über die herausragende Sängerin durchweg in guter Tonalität. Was will man mehr?

Lena zog souverän durch die ersten Runden und sang sich auf ihre eigene Art direkt ins Finale. Nach ihren bisherigen Auftritten in der Show beurteilt ist diese Sängerin auch ziemlich durchgedreht, was für sie sogar eine echte Chance auf dem internationalen Parkett bedeuten kann. Songs die keiner durch eine Massenabfertigung der Plattenindustrie kannte und eine individuelle Performance, mit der Lena zeigte, dass sie die gesungenen Texte auch ausleben kann – so wirbelte die junge Dame mit unglaublichem Erfolg durch die gemeinschaftlich von ProSieben und ARD/NDR ausgestrahlten Sendungen von „Unser Star für Oslo“.

Insgesamt hatten sich mehr als 4500 Menschen für das Casting beworben. Im Vergleich zu anderen Casting-Shows, bei denen die Kandidaten mit knallharten Verträgen an der kurzen Leine gehalten werden, mag dies recht wenig sein. Auch die Tatsache, dass nur 20 Kandidaten über sechs Wochen hinweg ihren Weg ins Finale bestreiten konnten, wirkt positiv, weil die Kandidaten als Sänger und nicht als Spiegel der Gesellschaft respektive der gewünschten Zuschauerschaft präsentiert wurden. Zwar gilt diese neue Show allgemein als eine Art Streichelzoo der Fernsehbranche, weil einfach keine negative und harte Kritik aus den Mündern der Jury zu hören war. Hier gab es kein „Erniedrigungs-TV“ im Löwenkäfig. Schließlich betonte der Jury-Präsident Stefan Raab in den ersten Shows immer wieder, dass dieses Konzept der Talentsuche sich um Musik und Talent, also die Qualität des deutschen Vertreters beim Eurovision Song Contest, drehen sollte. Doch braucht man das heutzutage noch wirklich betonen, seitdem andere Casting-Shows sich nur auf die emotional angeschlagenen Kandidaten und das daraus zu ziehende Schlammschlacht-Potential konzentrieren?

Als mündiger Zuschauer, der sich nicht wirklich auf Sendeformate interessiert, die nur der Quotenlüge zur Liebe erstellt sind, sehne ich mich nach Authentizität und Glaubwürdigkeit der Show und der Kandidaten. Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, in denen solche Formate die Fernsehlandschaft noch prägten. Das Konzept von „Unser Star für Oslo“ vermittelt ein Gefühl von Sehnsucht, Heimat und Nähe auf musikalischer Ebene. Im Prinzip so ähnlich wie Social Media uns lehrt, dass wir als Nutzer und Kunden genau diesen Anspruch von Unternehmen und Medien erwarten, so begehren wir dieses Mindestmaß auch von Fernsehsendungen, die zu unserer Unterhaltung dienen. Lieber auf diese Art und Weise, als ein durch den Kakao gezogenes Format mit Comedy-Aspekten aus den letzten Jahren. Eurovision bedeutet internationalen Starruhm. Das wollen wir, das brauchen wir, der Eurovision Song Contest gehört ganz ur-basis-demokratisch dem Volk. Hoffentlich dürfen wir einen Erfolg in Oslo erleben.

Was mir persönlich sehr gefiel war die konsequente Miteinbeziehung von Social Media in der gesamten Zeit von „Unser Star für Oslo“. So twitterte die @tvtotal-Redaktion und tauschte sich mit den Fans während der Sendung aus, die Website zeigt alle Videos der Shows und die Fanbase von Lena Meyer-Landrut bei Facebook bricht heute wahrscheinlich die 20.000er Marke. Andere Showformate des deutschen Fernsehens schaffen und können es wohl nicht, ihre bisherigen Kommunikationswege in der Form aufzubrechen. Vielleicht nehmen sich andere Produzenten daran ein Beispiel, denn ohne zeitgemäßes Kudos an die Fans wird man auf Dauer nicht in den Medien auch nur eine Chance haben.

Sobald ich mich mit Menschen unterhalte, die eher wenig mit Social Media zu tun haben, vielleicht noch ihr XING oder Facebook-Profil pflegen, kommt immer mal ein Batzen an Fragen auf: Warum bloggst Du? Warum nutzt Du Twitter? Was soll jetzt Foursquare? Reicht es nicht langsam? Meine Antwort ist dazu ziemlich einfach: Ich nutze Social Media und mache das alles, weil es mir Spaß macht. Und wenn es mir keinen Spaß macht, nutze ich diese Tools aus der kunterbunten Welt von Social Media einfach nicht. Da kann auch mal gut ein wenig Zeit ins Land ziehen, wie auch hier beim Blog. Ganze zwei Monate sogar. Doch dann packt einen die Lust und man legt los.

Doch Manche Menschen machen sich jedoch ernsthafte Gedanken, wie man zum Beispiel Foursquare besser für seine Freunde machen sollte. Die liebe PR-Kollegin Sabrina theoretisiert in ihrem aktuellen Blogeintrag, dass man durch ein paar Guidelines die Nutzung von Foursquare wesentlich besser für seine Freunde in den Griff bekommen kann. Man braucht sie nicht in die Flucht zu schlagen und würde so einen höheren Unterhaltungswert für andere bieten. Gut, jedem das seine, doch manches Mal frage ich mich, wozu man sich damit beschäftigen muss, Regeln für andere zu erstellen, wenn man einfach jemandem per „unfollow“ oder „cancel friendship“ zeigen kann, dass man keinen Bock mehr auf das Gesülze hat. In den Kommentaren habe ich mich schon geäußert: Ich sehe das Treiben bei Foursquare nicht so kritisch, wundere mich zwar manchmal über nächtliche Location-Parties, aber schließlich dienen die ganzen Social Media Tools und Apps für mobile Endgeräte auch meist nur zu einem Zweck: Man stellt sich selbst öffentlich dar – so wie man möchte und nicht anders.

Wer also sehen möchte, wo man sich herumtreibt und was man für Informationen verbreitet, der macht das zum Selbstzweck. Wer vor allem meine oder die Updates von anderen Leuten betrachten will, der entscheidet sich aktiv dafür und möchte explizit diese Infos beziehen. Von echter Freundschaft bekundet ein „Friend-Request“ und der dazugehörige „Approval“ eigentlich nicht. Es ist vielmehr unsere Informationsgier, die Geilheit der Besserwisser, um die es sich dreht. Vielleicht möchte man informativ befriedigt werden. Wir sind selbst so scharf drauf, unsere digitalen Abbilder mit persönlichen Randnotizen bei Twitter und sogar mit „geolocationbased“ Spuren im Netz zu verbreiten, dann sei es uns gestattet, dies auch so zu tun, wie wir es wollen. Keine Regeln! Wer partizipieren möchte, darf das gerne freiwillig tun. Niemand wird gezwungen, aber man braucht auch niemanden in Schranken weisen. Das versucht schließlich der Staat durch genügend Regulierungsbestrebungen zu Genüge. Wir machen, was wir wollen – und ja, brav wie wir sind, so halten wir uns an bestehende Gesetze.

So kommen mir Nico Lumma’s süffisant geschriebene 10 Goldene Regeln für Twitter ganz recht. Ich würde mich nicht wundern, wenn wirklich irgend ein windiger Marketingfuzzi oder PRler sich daran versucht, für Dienste, die er/sie nicht versteht, auch schöne Regeln aufzusetzen – nur um dann in irgendeiner Fachpublikation mit Bildchen abgelichtet zu werden. Auch das kann eine Form des puren Egos sein. Kurzum, ich sehe es ähnlich, vielleicht auch genauso wie Sebastian Keil, der ein wunderbares Video zu den „Benimmdich“-Thesen gedreht hat, mit dem ich diesen Blogeintrag auch abschließe.

Twittern mit mehreren Nutzern unter einem zentralen Account ist eine kleine Herausforderung. Wir alle besitzen ja unseren eigenen, in der Regel sehr privaten Twitter-Account. Doch in einigen Fällen verbreitet man ausgewählte Inhalte auch im Namen eines Unternehmens. In der PR nicht ganz unüblich, im Marketing ebenfalls kein Thema. Twitter ist schließlich der hochmoderne Kommunikations- und Distributionskanal für 140 Zeichen.

Auch wir zwitschern mit mehreren Personen. Üblicherweise schauen wir die letzten Tweets an, um inhaltliche Doppler zu vermeiden. Oder wir fragen nach und erkundigen uns kurz über interne Nachrichtensysteme – ja, wir fragen untereinander nach, ob der eine oder die andere schon ein Thema gezwitschert hat. Doch trotz aller Vorbereitung kann man sich nicht immer vollkommen abstimmen, wenn man in der Twittersphere herumzwitschert. Vor wenigen Minuten passierte jedoch der Fall der Fälle, die man mit allen Absprachen vermeiden will: Wir zwitscherten einen Doppeltweet!

Oje, manch einer wird jetzt laut rufen: „Da habt ihr einfach Pech gehabt!“ So ist es jetzt uns ergangen, als wir den neuen WebTV-Channel von Michael Kessler im Twitter-Account von @sevenload vorstellen wollten. Natürlich hatten wir dazu einen Blogpost geschrieben, um die Neuigkeit inhaltlich auszubauen. Twitter durfte selbstverständlich nicht fehlen. Weil wir unseren Nutzern im Idealfall sofort über die Inhalte informieren möchten, zwitscherten wir also los. Und nur mit einem Unterschied von vielleicht zwei Sekunden veröffentlichten wir nach bestem Wissen und Gewissen die Neuigkeit.

Nun gut. Weil wir offen damit umgehen wollen, wie wir uns allesamt auch persönlich in Social Media positionieren, möchte ich auch diesen inhaltlich doppelten Tweet nicht aus dem Twitter-Account von @sevenload löschen. Letztendlich fliegt er nach kurzer Zeit aus der Timeline heraus, bei den Followern dürfte das ebenfalls zu keiner großartigen Wahrnehmungsverschiebung führen.

Vielleicht fragt sich der eine oder andere Nutzer, wie wir Twitter befeuern. Das ist relativ einfach erklärt, obwohl wir verschiedene Dienste dafür einsetzen. Neben dem zentralen Zugang bei Twitter setzen wir dafür CoTweet ein, so dass verschiedene Mitarbeiter einen eigenen Zugang zu unserem Twitter-Account haben. Außerdem nutzen wir die Schnittstelle von unserer Facebook-Seite, um das Veröffentlichen von Videolinks zentral zu steuern. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, das eigentliche Passwort zum Twitter-Account wissen nur wenige Mitarbeiter – und das ist auch gut so. :)

Gratis, umsonst, kostenlos. Das Internet und diverse Social Media Angebote offerieren den Nutzern unzählige Inhalte zum interagieren und konsumieren. Vornehmlich sind redaktionelle Inhalte ein hochwertiges Gut, dass von irgendwem erstellt und produziert werden muss. Die Recherche, das Schreiben, das Bereitstellen – dieser Aufwand von unzähligen Redaktionen verschlingt beachtlich viel Geld. Journalismus at Highspeed versus die Forderung nach Qualitätsjournalismus – das kennen wir ja zu genüge. Wer gute Inhalte konsumieren möchte, bezieht solche Inhalte im Abonnement gegen Bezahlung. Die Alternative für die Refinanzierung von digitalen Inhalten stellt, wie seit Jahr und Tag bekannt, die Online-Werbung in all ihren Facetten dar: Ob Display-Ads oder InVideo-Advertising – mittlerweile findet sich für jeden Content-Anbieter eine Option zur Refinanzierung des redaktionellen Aufwands.

Die berüchtigte „Kostenlos-Kultur“ im Internet ist nämlich nicht kostenlos, denn ein wirklich werbefreies Angebot gibt es nicht. Mit Ausnahme von wenigen Bloggern, die selbst keine Werbebanner oder Anzeigen schalten, oder den bekannten „Paid-Content“-Angeboten, findet der Nutzer nahezu kaum echte „kostenlose“ Inhalte, die einen inhaltlichen Informationswert oder nachhaltigen Mehrwert liefern.

Fachpublikationen und Branchenmagazine kämpfen auch in Deutschland um die Gunst der Leser. Mittlerweile nicht mehr zu wöchentlichen Erscheinungsterminen, sondern zu jeder Stunde. W&V, Horizont, DWDL, Internet World Business, kressreport oder turi2 sind besonders im Bereich Medien, Marketing und Kommunikation die Vorreiter der Informationsverbreitung. Auch bei Twitter treffen sich die Redaktionen und sind mit ihren Informationen meist schneller, als es die Post erlaubt. Kommen wir zurück zur Ausgangslage. Denn all dies möchte doch bitte finanziert werden.

Nun kommt Twitter als weiterer Distributionskanal daher, das natürlich für die Branche eine neue Option zur Verbreitung ihrer Inhalte ist. Auch gestandene Nachrichtenportale wie Spiegel Online setzen auf Twitter zur Verbreitung ihrer Nachrichten. Meist erfolgt dies als Tweet, der einer Kopie der RSS-Feeds gleicht, manchmal steckt auch eine gewisse persönliche Kommunikation, der vielgelobte Dialog auf Augenhöhe, mit den Followern statt. Die Fachmagazine rund um Medien, Marketing und Kommunikation stehen da an vorderster Stelle. Ich bin immer wieder begeistert über den einen Tweet im Dialog mit den Redaktionen. Bis dato ist diese Informationspolitik mit Dialogcharakter fast immer „werbefrei“. Bis heute zumindest.

Ab sofort startet der @kressZwitscher ein neues Vermarktungsangebot für Werbetweets:

kress bietet Ihnen ab sofort die Möglichkeit einen Anzeigen-Tweet auf http://twitter.com/kressZwitscher zu buchen. Mit dieser innovativen Werbeform können sie Nachrichten in Echtzeit kommunizieren und erreichen eine Zielgruppe, die besonders affin für aktuelle Geschehnisse in der Medien- und Marketing-Welt ist. Die Follower von „kresszwitscher“ sind aktive Multiplikatoren, die Meinungen bilden und verbreiten – unsere Nachrichten werden sehr häufig „retwittert“, das heißt, unsere Follower leiten die Nachrichten an ihre Follower weiter usw.
Pro Tag wird nur ein Anzeigen-Tweet versendet, so können wir Ihnen eine einmalige Exklusivität bieten, denn Sie müssen den Werberaum nicht mit anderen Werbungtreibenden teilen.

Bereits mit 200,00 Euro ist man beim Gezwitscher von kress mit von der Partie und kann bis zu 110 Zeichen an fast 8.000 Follower verbreiten. Eine einfache und kostengünstige Alternative, um die Werbebotschaft an den Mann und an die Frau zu brignen. Die wiederum natürlich nicht ausschließlich die Tweets in ihrer Übersicht erhalten, sondern viele weitere Tweets anderer Tweeple zum Mitlesen. Da geht ein Tweet schnell mal unter. Es vergehen nur wenige Sekunden, bis bei mir die Tweets aus der individuellen Twitter-„Home“ nach hinten durchgereicht werden. Werbung würde sich dann zumindest bei mir schnell aus den Augen verlieren. Wird also die Werbung dann auch als echte Werbung gekennzeichnet, so dass „Werbung: “ vor dem Werbetweet zu lesen ist? 10 Zeichen von 140 weniger, abzüglich der 110 Zeichen ergeben nur 20 Zeichen für eine letzte (Short-)URL auf das beworbene Angebot.

Ich nutze Twitter mit @MikeSchnoor nahezu ausschließlich privat und hoffe, dass dies meinen Followern auch bewusst ist. Neben dem üblichen Tratsch und Netzgeflüster bestehen viele Tweets überwiegend aus Links zu diversen Online-Angeboten, natürlich auch mal dem eigenen Links. Da fragt man sich doch, ob die Streuverluste von werblichen Tweets nicht sogar so hoch ausfallen, dass sich diese Offerte nicht über kurz oder lang in Wohlgefallen auflöst?

Vor allem ist die Zielgruppe der Follower viel zu undurchsichtig, da keine vollständigen sozio-demografischen Angaben für die Mediaplanung bei Twitter im Profil hinterlegt sind. Der Aufwand, jeden Follower zu analysieren, liefert über die verfügbaren Profilangaben zu wenige Details. Selbst das händische Auswerten der Nutzer über die Profillinks zu Webseiten, Blogs oder XING-Accounts beinhaltet viele ungenaue Details. Es wäre durchaus eine viel zu vage Vermutung, dass die Follower eines Mediums den typischen Leitbildern einer Media-Analyse, respektive Zielgruppen-Analyse hinsichtlich Geschlecht, Alter, Beruf, Familienstand, Einkommen und Bildung entsprechen. Bucht man den Werbetweet auf gut Glück oder sucht man die Masse statt Klasse?

Und wie wirkt sich ein Werbetweet auf die Follower aus? Würden sie die werbliche Tweets aktiv nutzen, oder doch selbst bei nur einem Werbetweet pro Tag unfollowen? Newsletter und Webseite zu kress liefern für wissbegierige Follower selbstverständlich ebenfalls die Nachrichten, die zwar mit Werbung refinanziert werden, aber durch die Detailfülle wiederum punkten können. Das Heft steht dabei außer Frage. Oder die Follower greifen natürlich auf konkurrierende Angebote zurück.

Ich bin persönlich sehr gespannt, wie erfolgreich die Werbetweets werden und ob sich hier eine Erlösquelle für gut besuchte Twitter-Accounts ergibt. Bisher hörte man in der Twittersphere nur von Fehlversuchen eines Werbetweet-Modells – so wie Social Media halt ist, springt es einem direkt, unverblümt und ehrlich zurück ins Gesicht.

Der durchaus beliebte ShortURL-Dienst „tr.im“ ist geschlossen. Dieser überraschende Umstand erreichte mich direkt, als ich selbst eine URL verkürzen wollte. Bis zum Ende des Jahres wird zumindest die Weiterleitung über bestehende ShortURLs aufrecht erhalten, danach wird der Dienst komplett eingestellt und vom Netz genommen.

  • Statistics can no longer be considered reliable, or reliably available going forward.
  • However, all tr.im links will continue to redirect, and will do so until at least December 31, 2009.
  • Your tweets with tr.im URLs in them will not be affected.

Scheinbar konnte das tr.im-Team keinen potentiellen Investor von dem Dienst überzeugen, zudem auch kein Geld mit dem Kürzen von URLs verdient werden kann. Seitdem bit.ly sich auch bei Twitter durchgesetzt hat, gebe es keinen Anlass für tr.im auf dem klar abgesteckten Markt weiter zu kämpfen. Persönlich hatte ich mich für tr.im entschieden, vor allem weil ein Zeichen gegenüber bit.ly eingespart werden konnte. Der König ist tot, es lebe der König – in diesem Fall ist dies bit.ly.

Abgeschaltet. Nicht erreichbar. Ausgezwitschert! Twitter ist derzeit nicht mehr im Netz abrufbar. Bei Techcrunch spricht man vom spannendsten Ausfall seit der ersten Sichtung vom „Fail Whale“. Also war es jetzt China, Nordkorea oder doch der Iran?

Faszinierend ist aber, dass man mich auf diversen Kommunikationskanälen anschrieb und fragte, ob ich auch Twitter nicht aufrufen könnte. Als Kommunikator muss man jedoch nicht immer in Twitter rumfuchteln, dafür haben wir doch keine Zeit. Konzentriertes Arbeiten ist viel wichtiger, und wenn ich den Retweet jetzt herausholen könnte, würde ich hier auch zustimmen, dass Twitter beim konzentrierten Arbeiten einfach nur ablenkt. Deshalb lasse ich Twitter auch während der Arbeitszeit bewusst aus und schaue nur gezielt nach Informationen im Stream oder bekomme meine „Alerts“ zu gewissen Suchbegriffen. Doch mancher Mensch sieht Twitter als Lebensinhalt – wie abhängig sind wir doch nur vom Microblogging geworden?

Update: In den Kommentaren bei Techcrunch wird gemunkelt, dass der Denial-of-Service mit den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zusammenhängt. Auch soll Facebook teilweise betroffen sein. Eine Kollegin teilte mir auch mit, dass LiveJournal betroffen sein sollte. Digitaler Racheakt auf die Social Media Portale von US-Anbietern?

Update 2: Beim Wired Magazine gibt es eine sehr interessante Grafik, die einen DoS-Angriff für jedermann auf Englisch sehr einfach verdeutlicht. (via @Karrierebibel) Gründer Biz Stone nahm im offiziellen Twitter-Blog eine minimale Stellung dazu. Auch einige deutsche Medien berichteten über den Angriff.

Besitzt ihr auch einen englischen Webstoff, aus dem so manche Träume im Internet gewoben sind? Ich zumindest nicht, denn ich schreibe keine Tweeds und nutze auch kein Twidder. Stattdessen gibt es eine Menge Tweets in meinem Account auf Twitter zu lesen. Doch manche Leute versuchen jetzt ihr Bestes zu geben und legen neue Accounts an, die oftmals schon mit dem „tweet“ innerhalb des Namens vergeben sind. Stattdessen wird der Tweed genommen, was in dem Fall von Twitter doch urkomisch wirkt. Deutsche Tweeds? Es sind doch Englische. Und kann man Computer Tweeds auch anziehen?

Heute ist der Abend der Veränderung. Keine großen Dinge, die die Welt bewegen könnten. Nein, es sind nur essentielle Machenschaften einer persönlichen Note, die hierans Tageslicht kommen. Das Blog „MikeSchnoor.com“ erstrahlt noch dezenter als vorher – mit einem neuen Farbton. Sind wir doch mal ganz ehrlich: Ich konnte diesen leicht aggressiven roten Farbton hier im Blog nicht mehr sehen. Daher jetzt alles in einem hellen und einem dunklen Blauton. Damit man sich ganz wohlig und harmonisch aufgehoben fühlt, falls man diese Zeilen auch im Browser und nicht im Feedreader konsumieren mag.

Das wollte ich auch mal hier loswerden. Mein erster Gang mit dieser unglaublichen Nachricht war übrigens in Richtung Twitter. Warum kann ich leicht feststellen: Twitter ist manchmal doch einfacher zu bedienen – und man fasst sich wesentlich kürzer, als in einem langen Bi-Ba-Blogeintrag. Und mir war ganz wichtig zu behaupten: Jetzt endlich ohne wichtigen Claim! Wie findet ihr die kleine, feine Veränderung? :)

Julian, Sarah, Martin und Conny haben eines gemeinsam. Sie sind bei Twitter und zwitschern dort fröhlich zu ihrem bunten Treiben im Namen von Ikea. Schließlich haben wir die Zeit erreicht, in der es in einem der größten Möbelhäuser Europas nur voll von „Midsommar“ ist. Dieses Jahr gibt es sogar die „Midsommar-Tour“ mit einer eigenen Kampagnen-Homepage. Man ist auf der Suche nach Schnäppchen, die es halt zu dieser Zeit so gibt. Die Tour soll quer durch Deutschland gehen, im Blog wird fleissig über den Stand der Dinge protokolliert – nebst der Bewerbung des einen oder anderen Angebots.

Ikea midsommar

Nebst den üblichen Werbemaßnahmen in den gängigen traditionellen Medien ist diese Aktion recht neu. Gelesen oder gehört habe ich zumindest davon noch nichts. Im offiziellen Pressebereich liest man bisher keine Meldung zu dem Thema. Bestimmt hebt man sich diese Homestory im Falle eines Erfolgs auf. Vielleicht ist es auch nur an mir vorbei gegangen, während die ganze Welt sich schon darüber im stillen Kämmerlein dazu austauscht. Doch durch den Follower, personifiziert in Form des @julianMidsommar, konnte ich zumindest etwas davon mitbekommen. :)

Alles in allem muss ich feststellen, dass diese Kampagne ganz nett ist. Ein kollektiver Roadtrip auf Abwegen. Standards und die Erlebniswelt von Social Media kommen gleichermaßen zum Einsatz. Damals zur Zeit von Nils und der Kampagne „Warte bis September“ gab es jedoch gerade in dem Punkt eine viel intensivere Erlebniswelt. Man konnte einen wildfremden Menschen beobachten und ihn anrufen, anchatten, anmailen – während die Kamera konsequent drauf hielt. Man hatte die Emotionalität der Interaktion sehr innovativ umgesetzt. Die Einrichtung des Zimmers wurde dabei sogar zur reinen Nebensache, und der virale Faktor steigerte sich umso mehr. Wird der Roadtrip der vier Ikea-Freunde zum „Midsommar-Fest“ ein einigermaßen gleiches Ergebnis in der Blogosphäre nach sich ziehen?

Ein interessanter Aspekt, den Henning Krieg in seinem Blog aufwirft, ist sicherlicht die Tatsache, dass wir Deutsche eine besondere Gesetzgebung bezüglich unserer Präsenzen im Internet haben. Auch Twitter ist im Internet ein Dienst, den wir zur Publikation nutzen. Brauchen wir also für unsere Twitter-Profile jetzt ein Impressum?

Viele von uns sind bei Twitter mit Klarnamen bereits vertreten – im Profil, im Namen oder in der Biografie. Meist hat man auch eine URL zu einer Homepage oder einem Blog hinterlegt, wo wiederum ein meist ausführliches Impressum vorhanden ist. Herauszufinden, wer hinter einem sehr aktiven Twitter-Account steckt, ist meistens recht einfach. Wir lieben ja alle die Selbstbeweihräucherung unserer Online-Reputation, dass wir uns alle nur daran ergözen, wenn unser Name irgendwo auftaucht.

Aber trifft also die Impressumspflicht für Angebote in Deutschland auch bei Twitter zu, welches wiederum kein Angebot aus Deutschland ist und auch kein deutsches Interface besitzt? Warten wir also auf den zweiten Teil von Henning’s Artikel zu der Impressumspflicht bei Twitter. Dann sollte auch bei last.fm ein Impressum für meine Hörgewohnheiten sein, auf Facebook lasse ich Twitter sogar mit einfließen, bei meinem XING-Profil brauche ich auch ein Impressum, da nicht alle Informationen dieses geschäftlichen Profils für jeden öffentlich einsehbar sind.