Vor wenigen Wochen traf sich eine Gruppe von Webenthusiasten und diskutierte im Rahmen eines anderen BarCamps in Köln über das Wandern in freier Natur. Das Leben im digitalen Zeitalter zwischen dem festen Arbeitsplatz und dem mobilen Pendant mit iPhone und Laptop im Handgepäck bedeutet letztendlich auch einen Verzicht auf Entspannung und ein wenig Lebensqualität. Als kleine Gruppe waren wir von der Idee begeistert, uns für einige wenige Tage von dem Rest der digitalen Welt abzuschotten und dennoch aktiven Wissensaustausch mit Spaß und Interesse zu verbinden. In weiterführenden Gesprächen kamen wir als diese interessierte Gruppe auf die Idee, ein WanderCamp für andere Webenthusiasten und Social Medianer zu konzipieren und den Event eigenständig zu organisieren. In der letzten Woche konkretisierte sich das Interesse am WanderCamp, so dass wir uns entschieden, endlich Gas zu geben!
Wir freuen uns daher sehr, heute den ersten Startschuss zur weiteren Planung für das erste „WanderCamp 2010“ zu veröffentlichen. Nicht ohne Grund lautet unser Leitmotto für das WanderCamp auch „Entschleunigung 2.0 – Social Media war noch nie so offline„. Die Organisation des WanderCamp 2010 erfolgt zentral durch Oliver Berger (@oliverberger), Mike Schnoor (@MikeSchnoor), Anne Grabs (@annellchen) und das Team vom 13. Stock (@13stock). Weitere potentielle Mithelfer heißen wir herzlich willkommen.

Die Herausforderung besteht nun in der Planung bis zur eigentlichen Durchführung. Wir setzten ganz im Sinne von Social Media auf die Kollaboration und Interaktion mit allen potentiellen Teilnehmern. Wir laden Euch ein, gemeinsam am WanderCamp 2010 zu arbeiten und eure Ideen einzureichen. Dazu haben wir eine Facebook-Fanpage ins Leben gerufen, die in Kürze neben dem üblichen Informationsstreaming um einige Features wie auch das Diskussionsforum erweitert wird. Ein konkreter Termin für das WanderCamp 2010 steht noch nicht fest, aber der Event soll selbstverständlich bei einem wärmeren und besseren Wetter stattfinden, so dass wir den Frühsommer des Jahres bereits im Auge behalten. Nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß.
Dafür suchen wir ebenfalls nach potentiellen Locations in ausgewählten, möglichst zentral liegenden Wanderregionen in Deutschland, z.B. Eifel, Bergisches Land, Harz, Thüringer Wald. Dazu zählen auch Wanderrouten, die verschiedene Schwierigkeitsgrade für Anfänger und fortgeschritte Wanderer entsprechende Anreize geben. Für Vorschläge sind wir sehr offen. Vielen Dank bereits an Christian Schmitz für erste konkrete Ideen für die Eifel-Region.
Die Inhalte des zweitägigen Events möchten wir gerne mit den Teilnehmern gestalten. Ganz offline geht natürlich nicht, aber wir hoffen auf einen gewissen Verzicht seitens der Teilnehmer. Mögliche Themen umfassen: Geocaching-Elemente, GPS-Navigation, Foursquare und Gowalla, Tourguides, Wanderexperten, Wildness-Survival-Tipps, Schnitzen, Bogenschießen, Wanderausrüstung und selbstverständlich Grillen unter freiem Himmel mit saftigen Steaks und frischem Stockbrot.
Wie ihr sehen könnt, ist ein Konzept wie das WanderCamp 2010 nicht ohne Kosten umsetzbar. Für das WanderCamp 2010 suchen wir ab sofort Sponsoren, die uns und die Teilnehmer bei diesem Event unterstützen wollen. Die genauen Details zum Sponsoring werden wir in Kürze bekannt geben, darunter z.B. Busfahrt, Hostel/Hotel/Campingplatz, Catering, Ausrüstung. Selbstverständlich sind alle Ideen, die wir hier zusammengefasst haben, nur der erste Ansatz.
Zum Abschluss die Short-Facts noch einmal auf einen Blick
Worum geht es?
Wir planen ein Wochenende im Sinne der Netzkultur – aber nicht mit dem Laptop oder MacBook im Gepäck. Wir gehen an die frische Luft mit Wanderstiefeln, wetterfester Kleidung, Rucksack und einem knallharten Wissensaustausch von morgens bis abends über das Wandern, Berge, Seen, Pflanzen, Tiere und das Überleben in der Wildnis.
Wer macht mit?
Jeder, der Lust auf Wandern hat und sich dabei für zwei Tage anderen Themen und Fragen widmen möchte, die er sonst im Alltag ausblenden muss.
Wo finde ich weitere Infos?
Bleibt immer auf dem Laufenden mit aktuellen Neuigkeiten bei Twitter: twitter.com/wandercamp
Wie mache ich mit?
Gestaltet das WanderCamp über Facebook selbst mit: bit.ly/wandercamp
Wie lauten die Hashtags?
#WanderCamp oder #WC2010
Wo finde ich das WanderCamp-Logo zum Download?
Das Logo basiert auf dem BarCamp-Logo von SpreadBarCamp und ist unter CC-Lizenz, NC SA 3.0 verwendbar.
Hier gibt es das WanderCamp-Logo als PSD, AI und EPS. Als JPG ist das Logo bei flickr zu finden.
Wer organisiert alles?
Das WanderCamp 2010 ist ein gemeinsames Projekt von Oliver Berger (@oliverberger), Mike Schnoor (@MikeSchnoor), Anne Grabs (@annellchen) und dem Team vom 13. Stock (@13stock).
7 Tipps zur effektiven Konferenz-Promotion über Social Media
Events, Marketing, Public Relations, Social MediaKonferenzen, Messen, Veranstaltungen – wir besuchen sie häufig und regelmäßig als Gäste, aber auch als Referenten und Aussteller. Im Zuge der Medienwirksamkeit finden mittlerweile zahlreiche Events immer stärker im Netz statt. Und nur wenige Veranstalter verzichten gänzlich auf die mediale Inszenierung vom Vorfeld über den eigentlichen Event bis zur Nachberichterstattung. Sie folgen dabei einem einfachen Schema: Je mehr inhaltliche Relevanz und Affinität zu Medien und zum Internet gegeben ist, desto stärker wird die Präsenz bei Twitter oder Facebook ausgebaut.
Noch vor wenigen Jahren waren Besucher ausschließlich auf die offiziellen Informationskanäle angewiesen. Auf die Event-Ankündigung folgte der schriftliche Registrationsprozess, einige weitere postalische Mailings hielten die Besucher auf dem aktuellen Stand. Mittlerweile lösen regelmäßige Mailings, Pre-Events wie zur dmexco oder zur Cebit, sowie das Engagement der Veranstalter bei Twitter oder Facebook diesen vergleichsweise teuren Prozess durch das digitale Momentum ab.
Events sind im Digitalen Zeitalter angekommen
Sehen wir von mittlerweile sehr bekannten Web-Konferenzen wie next oder re:publica ab, erfreuen sich die Veranstalter von traditionsbewussten Events sehr deutlich am partizipativen Nutzer. Nicht mehr alleine ein Redaktionsteam vor Ort, sondern der Konferenzbesucher selbst greift zum Smartphone oder Laptop, um seine Eindrücke der Welt öffentlichkeitswirksam mitzuteilen.
Zwischen den Vorträgen und auch während des Programms greifen die Zuhörer einzelne Themen auf, verbreiten sie mal als losgelöste oder auch zusammenhängende Statement-Tweets. Wer vor Ort ist, informiert sich über das Geschehen in anderen Panels. Und wer zu Hause oder im Büro bleibt, kann ohne weiteres ein wenig aktuelles Zeitgeschehen verfolgen. Auch beim medienforum.nrw ist dieser Trend unter dem Hashtag #mefo10 zu beobachten. Insgesamt ist diese Entwicklung sehr lobenswert. Die Konferenz wird durch die Besucher belebt.
Wie setzen Veranstalter Social Media für Konferenzen richtig ein?
Jeder Veranstalter muss sich heute darüber im Klaren sein, dass seine Besucher weitaus mehr Informationen und eine mediale Rundumversorgung erwarten. Als grundlegende Ideen in Hinblick auf den Einsatz von Social Media bei Events möchte ich folgende Punkte als Empfehlung für Veranstalter zukünftiger Events festhalten.
7 Tipps zur effektiven Konferenz-Promotion über Social Media
Eine Konferenzseite muss neben dem aktuellen Programm und Referenteninformationen auch mit sämtlichen anderen Web-Präsenzen des Events verbunden sein. Cross-Linking zum Twitter-Account oder der Facebook-Fanpage, zum Ticketing-System bei Amiando, zu XING über die einzelnen Ansprechpartner, Social Media Newsroom mit Fotos und Videos von YouTube, sevenload, Flickr und Sharing-Buttons zu diversen Bookmarking-Dienstleistern. Der „Like“-Button von Facebook oder das „Tweet this“-Konzept muss ebenfalls für jede Konferenzseite integriert sein.
Ein kapitaler Fehler seitens zahlreicher Veranstalter ist das fehlende Engagement mit den Fans oder Followern. Wenigstens seinen eigenen Followern sollten Events bei Twitter folgen. Ein Gegenargument, was man immer wieder hört, beinhaltet das eindeutige Bemängeln eines sauberen Twitter-Feeds zur Verwaltung des Twitter-Accounts. Das ist jedoch eine völlig falsche Ausgangslage. Der Twitter-Feed sollte nicht nur die eigenen Tweets zur Visualisierung darstellen. Viel besser eignen sich kollaborative Tools und Clients zum Management des Twitter-Accounts. Schließlich sind bei größeren Events mehrere Mitarbeiter gleichzeitig bei Twitter unterwegs, so dass Hootsuite, CoTweet, Tweetdeck, Sesmic und andere Hilfsprogramme wesentlich effizienter für die Verwaltung des Twitter-Accounts geeignet sind. Als Appell für jeden Veranstalter gilt: Folgt euren Followern aktiv, sobald sie euch folgen – diese Belohnung erfreut nicht nur die einzelnen Besucher, sondern kann mit noch stärkeren Re-Tweets und Thementweets unter den jeweiligen Hashtags honoriert werden.
Egal ob #mefo10, #dmexco, #next10 oder #webciety – jeder Event vertraut mittlerweile auf seine eindeutige Identifikation in Twitter. Für das Pflichtprogramm wird in der Regel bei längeren Konferenznamen gerne die Abkürzung des Events mit oder ohne Jahreszahl verwendet. Daran sollten sich auch Veranstalter mit ihrer Hashtag-Vorgabe halten. Als Kür gilt in der Szene der Einsatz von speziellen Hashtags für die verschiedenen Tracks/Räume der Konferenz, die am Eingang des Raumes und gerne an der Beamerwand oder in der Präsentation selbst platziert werden sollten, wie z.B. #raum1 oder #raumzwei.
Foursquare und Gowalla liegen bei vielen Besuchern im Trend. Eine Konferenz sollte über einen offiziellen Account bei beiden Diensten den Veranstaltungsort sowie einzelne Konferenzräume vor Beginn der Konferenz hinterlegen. Mit einer exakten Geo-Position finden spielfreudige Nutzer einen kleinen Zusatzanreiz, sich medial bei der Konferenz auszutauschen und gegebenenfalls auch im Wirrwarr der Besucherströme zu finden
Neben Twitter eignet sich Facebook hervorragend dazu, um die Besucher mit Informationen und attraktiven Klickanreizen in Form von Bildern oder Videos immer auf dem Laufenden zu halten. Zudem bieten Engagement-Ads bei Facebook im Vorfeld der Veranstaltung die Option, neue potenzielle Besucher mit sehr genauen Targeting-Optionen zu werben.
Eine alte Faustregel gilt immer noch: Besucher lockt man durch ein abwechslungsreiches Programm an. Zahlende Gäste hingegen stehen oft vor dem Problem, dass ihre präferierten Vortragsthemen zeitgleich abgehalten werden. Der Königsweg von professionellen Konferenzen ist eine Aufzeichnung von jedem Panel in voller Länge, die nicht als Live-Stream im Web übertragen werden müssen, sondern nach einigen Tagen den Besuchern als „Konserven-Videos“ zur Verfügung gestellt werden. Eine eigene Video-Seite ähnlich der DLD und parallele Platzierung der Videos bei Videoportalen wie YouTube oder sevenload in einem eigenen Conference-Channel bieten zudem virales Potenzial, aber auch zusätzliche Reichweite und Aufmerksamkeit. Es steht jedem Veranstalter frei, die Videos in voller Länge öffentlich zugänglich zu machen, nur den registrierten Besuchern for free oder zusätzlich gegen eine „Pay-Per-View“-Option für Nicht-Teilnehmer der Veranstaltung. Gewiss ist mir bei diesem Punkt sehr wohl bewusst, dass mein Arbeitgeber ähnliche Produkte anbietet. Für das gesteigerte Erlebnis als Messe- oder Konferenzbesucher und als Empfehlung zur Konferenz-Promotion in Social Media soll dies keinen Einfluss haben.
Insgesamt betrachtet ist die deutsche Konferenz-Landschaft in der Medienwelt schon jetzt gut im Social Web positioniert. Ein wenig Finetuning und Justieren einzelner Stellschräubchen sind jedoch notwendig, um den (zahlenden) Besuchern mit dem Event als ein absolutes Highlight im Gedächtnis hängen zu bleiben. Ich hoffe, dass meine Anregungen für künftige Events aufgegriffen und nicht nur bei Themen zu Medien/TV/Radio/Print/Internet/Social Media ihren Anklang finden werden. Selbst die Möbelindustrie, Foto- und Videoproduktion, Law-Events, B2B-Messen, Dienstleistungsgewerbe und jede erdenkliche Fachmesse kann diese einfachen Mittel zur Konferenz-Promotion nutzen, um einzelne Erfolge feiern zu können. Leider ist abseits von medien- und internetaffinen Konferenzen nur sehr wenig Engagement in Social Media vorhanden. Nicht jeder Aspekt macht bei jedem Event auch Sinn, doch mindestens einen der sieben Punkte sollten Konferenzbesucher in Zukunft erwarten dürfen.
Gerne lade ich meine Follower und natürlich die Leser meines Blogs ein, fleißig mitzudiskutieren: Welche Erwartung im Sinne vom Einsatz von Social Media für Konferenzen teilt ihr – und welche Punkte sind eures Erachtens nach wertvoll?
Update vom 01. Juli 2010:
Nicht vorenthalten möchte ich dem geneigten Lese auch die 10 Tipps zur erfolgreichen Eventkommunikation im Blog von Anja Beckmann, die in der Hinsicht einen relativ klassischen Ansatz verfolgen, aber als Gesamtpaket mit den obigen sieben Tipps eine gute Ausgangslage bilden.
Sperren, Löschen oder Pressefreiheit für ein FAZ-Blog?
Medien, Public Relations, Recht, Social MediaPress this! Not the button, but the Press. Kuscheln wir uns eng zusammen und schauen mal, was im Internet so los ist. Auf dem Heimweg las ich zufällig doch tatsächlich folgenden Artikel mit dem markigen ersten Satz: „Heute ist mein Blog bei der FAZ „gesperrt†worden.“ Zu Anfang dachte ich, meine Augen würden mich trüben. Das kann nicht wahr sein. Hier scherzt jemand. Doch tatsächlich wurde laut des Artikels das FAZ-Blog von Michael Seemann alias „mspro“ von der Redaktion abgeschaltet.
Zuerst war es nur ein einzelner Blogeintrag, doch dieser brachte den Stein ins Rollen. Fehlende oder nicht ausreichende Rechte an dem verwendeten Bildmaterial, wie in diesem Fall durch die Redaktion kritisiert wurde, stellen Verlage vor eine große Herausforderung. Bevor man eine Abmahnung oder Honorarforderung seitens des Fotografen oder Rechteinhabers riskiert, ist der schnelle Griff zur Deaktivierung von fraglichen Beiträgen durchaus gängige Praxis. Schließlich geht es um den Geldbeutel, der uns allen lieb und teuer ist. Dieser Grund für die Entfernung eines einzelnen Artikels wirkt auf den ersten Blick durchaus verständlich. Doch gerade an dem Punkt entwickelt sich eine sehr spannende Geschichte.
Nach Überprüfung des fraglichen Artikels stellt der FAZ-Blogger „mspro“ seinen Artikel selbstverständlich ohne das fragliche Bildmaterial online – mit einem Hinweis auf die Veränderung. Der alte Text wirkt gewiss auch ohne die Illustration. Der Leser darf am Inhalt teilhaben. Genau an diesem Punkt, und da empfehle ich durchaus den obigen Artikel zu studieren, sieht sich die Redaktion gezwungen, das Blog scheinbar restlos zu entfernen und wertvolle Inhalte schlimmstenfalls restlos zu vernichten.
Ich respektiere vieles und kann die Entscheidung zur Deaktivierung eines Beitrages aufgrund der fehlenden Bildrechte wirklich nachvollziehen. Aus der Business-Sicht sprechen viele Gründe für den Schutz vor Honorarforderungen bei Bildern. Aber den Tod eines ganzen Blogs und aller Artikel zu riskieren stellt fast schon einen eklatanten Widerspruch zur Pressefreiheit dar, die auch auf Blogs als publizistische Werke zutrifft. Der Autor wird zwar nicht durch staatliche Instanzen an der Veröffentlichung von Inhalten und der Meinungsbildung gehindert, sondern durch eine Redaktion selbst. Insbesondere die Tatsache, dass der fragliche Blog den Namen „crtl-verlust“, also den Kontrollverlust als Titel trägt, spiegelt die Ohnmächtigkeit der traditionellen Medien mit Lichtgeschwindigkeit wider. Was nicht passt, wird passend gemacht – oder abgestellt. Für die Redaktion der FAZ kann dieser Schritt, das Blog und seinen Autor zu entfernen, keinesfalls von Vorteil sein. Fast 60 Kommentare und unzählige Tweets machen seit wenigen Stunden die Runde.
Wenn das nicht der beste Weg zum Social Media PR-Gau für die Redaktion ist? Wollen wir es mal nicht hoffen und darauf setzen, dass sich alle Beteiligten zusammen finden und die mögliche Kurzschluss-Reaktion noch einmal in aller Ruhe überdenken. In dem Fall des Eingeständnisses eines Fehlers kann ich nur darauf plädieren, auch mal die Fünfe grade sein zu lassen, wenn der „crtl-verlust“ wieder hergestellt wird.
Top 10 Pressemitteilungen zur Fußball WM 2010
Marketing, Medien, Public RelationsEhrgefühl, Nationalstolz, Patriotismus, Freude… mit solchen Worten umschreiben wir gern das Erlebnis der Fußball Weltmeisterschaft. In diesem Jahr blicken wir voller Hoffnung nach Südafrika, wo in wenigen Stunden auch unsere Deutsche Nationalelf antreten wird, um bei der FIFA Weltmeisterschaft 2010 mit um den Worldcup-Titel zu spielen. An der heimischen Werbefront überschlagen sich die Medien mit stündlich und minutiöser Berichterstattung rund um dieses globale Großereignis – wie man unschwer bei Google bei der Suche nach „Fußball WM“ in den Nachrichten erkennen kann.
Vom journalistischen Medienrummel abgesehen, entdecken insbesondere die werbetreibenden Unternehmen ihre sportliche Seite und spielen sich die schönsten Bälle gegenseitig zu. Zwar möchte der eine Sportartikelhersteller adidas gänzlich auf TV-Werbung zur WM 2010 verzichten, aber dieses Bekenntnis ist auch in der Omnipräsenz der Marke auf den Spielertrikots zurückzuführen. Andere Markenunternehmen hingegen können nicht genug davon bekommen, ihre werblichen Momentaufnahmen – und damit fast alles und jeden – mit einem Fußball auf der Standarte in den Orlog zu schicken.
Vor allem die Text-Perfektionisten geben sich eine geballte Schlacht der Wörter und versuchen, mit eingängigen Begriffen gleich noch ein wenig SEO über aktuelle Pressemeldungen zur WM 2010 zu erzeugen. Beispiele gefällig? Gerne, im Netz gibt es genügend Material. Darunter sind inhaltlich interessante Themen, aber auch so manche Pressetexte, die einem schon mehr als ein Stirnrunzeln oder Kopfschütteln abfordern. Es folgt die ultimative Top 10 Liste der besten, interessantesten, lustigsten und überflüssigsten Pressemeldungen zur Weltmeisterschaft 2010.
Die Top 10 der auffälligsten Pressemeldungen zur Fußball-WM 2010
Mit einer solchen Liste bewegt man sich natürlich immer auf dem Glatteis, vor allem wenn man selbst kräftig in der PR selbst persönlich mitmischt. Man zeigt mit dem Finger auf andere und prangert sie damit indirekt an. Doch diese Top 10 der Pressemitteilungen zur Fußball WM 2010 soll kein öffentlicher Pranger sein, sondern ein nachdenkliches Beispiel. Schließlich verbreiten wir alle unsere Presseinformationen auch ins Social Web. Diese Situation lädt charmant zu einem Diskurs ein – als Dialog auf Augenhöhe für alle, die mitdiskutieren möchten und konstruktive Kritik üben wollen.
Diese Botschaft möchte ich auch mit diesem Text erreichen. Mir widerstrebt es zwar, mich so intensiv und ausgiebig das sportliche Großereignis der Fußball Weltmeisterschaft 2010 für die Profilierung des eigenen PR-Egos auszuschlachten. Denn wer sich nur einmal einen klaren Kopf in diesen heißen Tagen machen kann, kommt zu einer logischen Schlussfolgerung zwischen dem Wahnsinn der WM 2010 und dem Ansporn der Öffentlichkeitsarbeit. Auch Twitter muss manches Mal für die PR herhalten…
Ganz gleich welche noch so unglaubliche Pressemitteilung jemand in diesen Tagen verbreiten möchte – sie wird sang- und klanglos in der Reizüberflutung der Medienwelt untergehen. Ganz nebenbei werden zahlreiche Journalisten, und da muss ich auf meinen gesunden Menschenverstand vertrauen, so wenig wie möglich versuchen, die Werbebotschaften der WM-geilen Unternehmen aufzusaugen. Stattdessen bauen sich sogar einige Medienvertreter einen Filter, der schlichtweg alles, was auf „Fußball“ oder die Weltmeisterschaft nur hört, in die Ablage P und damit ins Nirvana schickt.
Liebe PR-Kollegen, bitte vertraut auf euch selbst und versucht nicht alles zu biegen oder zu brechen. Bekennt euch zu anderen Themen, nutzt die Chance für relevante Inhalte und platziert sie in den Medien. Und falls der Chef oder Kunde von dem „Nein“ zur WM überzeugt werden müssen, nutzt einfach euren gesunden Menschenverstand aus und besteht darauf, authentische und glaubwürdige PR zu machen. Zwar befreit diese nicht von der Pflicht einer Meldung, aber manche Dinge müssen einfach nicht sein. Schließlich sind wir die Experten, also vertraut bitte uns und unseren Erfahrungen und Beurteilungen.
Lena Meyer-Landrut macht unsere Eurovision wahr!
Marketing, Medien, Microblogging, Social MediaSeit langem hatte ich mich persönlich nicht mehr zu den diversen Wettbewerben im deutschen Fernsehen hinreißen lassen. Wie sie nur alle heißen: DSDS, Popstars, Supertalent, Starsearch, X-Factor – alles in allem nur ein bunter Mix eines musikalischen Soaptainments. Nie kam etwas daraus hervor, das für längere Zeit die Herzen der Deutschen mit Feuer und Flamme entfachen konnte. Doch der Prozess und das durchaus positive Feedback zu dem Eurovision Song Contest 2010 erweckten schon im Vorfeld ein Gefühl der Hoffnung. Diese Hoffnung verwandelte sich endlich am gestrigen Abend zur unglaublich verrückten Realität: Die zierliche Lena Meyer-Landrut sang Deutschland auf den Gipfel des Triumphs. Wir sind nicht nur Papst, wir sind Gewinner des Eurovision Song Contests.
„Es ist unglaublich, ich kann das noch gar nicht glauben! Es ist ein so wahnsinnig tolles Gefühl, ich kann das gar nicht beschreiben … Jetzt erstmal den Moment genießen. Ich bin noch richtig im Schock. Ich hoffe, dass in Deutschland so richtig die Party abgeht“, erklärte Lena den Vertretern des NDR. Im Prinzip ein klein bisschen Wahnsinn von einer jungen Künstlerin, die Europa überraschte.
Die Deutsche Sensation in Oslo hat uns alle verblüfft. Die Performance des Songs hatte es in sich und schien den Geschmack von Millionen Zuschauern und den verschiedenen Landesvertretern in den nationalen Jury-Kommitees zu treffen. Zudem war Lena die einzige Sängerin, die einen gröhlenden Background Chor im Publikum hatte.
Germany – 12 Points. Germany – 10 Points. Germany – 12 Points. Starke Punkte von Ländern, von denen man niemals erwartet hätte, dass sie Deutschlands junge Interpretin Lena überhaupt in ihr Herz schließen würden. Nach nur wenigen Minuten erhob sich „Satellite“ von Lena an die Spitze. Ein langes Zittern quer über die osteuropäischen Punkte hinweg, doch schon nach 31 von 39 abgegebenen Landesvotings war klar: Die Mission ist erfüllt, Lena und Deutschland sind uneinholbar – und unser Traum wurde war. Für Deutschland konnte in der gesamten Geschichte des Wettbewerbs bisher nur Nicole den ersten Platz für sich mit „Ein bisschen Frieden“ im Jahr 1982 gewinnen. In diesem Jahr waren 25 Kandidaten angetreten, während 39 Länder ihre Stimmen abgeben durften.
Nicht ohne Grund bin sehr dankbar dafür, dass Lena beim Eurovision Song Contest 2010 den Sieg holen konnte. Die vergangenen Jahre waren alles andere als erfolgreich. Nach dem swingenden Witz-Duo von 2009 und dem Flop mit den No Angels aus 2008, der erblindeten Sängerin und der abgedrehten Lou war eigentlich nur einer durchweg erfolgreich: Stefan Raab und seine Talente überzeugten die Jury und die Zuschauer.
Blicken wir auf Guildo Horn, Max Mutzke und die Performance von Stefan Raab persönlich zurück, erkennt man, dass er einen gewissen Riecher für den musikalischen Erfolg der Deutschen aufweisen konnte. Dies braucht natürlich einen Vorlauf, eine gute Taktik und eine äußerst lobenswerte Zusammenarbeit der öffentlich-rechtlichen TV-Sendeanstalten mit dem Privatsender ProSieben. Allen Kritikern und Unkenrufen zum Trotz konnte niemand geringeres als Stefan Raab mit seinem gesamten Prozess des Vorentscheids eine Kandidatin ausfindig machen, die gesangliches Talent beweist und einen fast globalen Wettbewerb für sich entscheiden kann. Die Feierlichkeiten sei allen gegönnt!
Insgesamt ist dieses Vorgehen von Stefan Raab und seinem gesamten Team eine sehr ausgeklügelte Strategie, die durch gezieltes Marketing und Promotion vor allem hier in Deutschland einen unbestechlichen Charme und Erfolg aufweist. Wenn Bohlen der Poptitan ist, dann ist Raab der griechische Göttervater der Musik, der den Titanen vom Thron stößt. Das erkennen auch andere Kritiker, und diese Stimmen scheinen lauter zu werden. Das Erste, ProSieben, Stefan Raab und die Popwellen in der ARD wollen auch im kommenden Jahr mit „Unser Star für …“ ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen. Ob in Berlin, in Köln, in Hamburg oder in München – es wird in Deutschland sein!
Was wir früher als Live-Blog führten, wurde mittlerweile durch Twitter abgelöst. Hier konnte man bei den einschlägigen Stichworten #ESC und #Eurovision sehr gut verfolgen, wie unglaublich schnell das Netz in Echtzeit reagiert. Viele wollten ihre Meinung verbreiten, mit dabei sein und sich von dem Gefühl eines pan-europäischen Wettbewerbs überwältigen lassen. Auch wenn daran geglaubt wurde, dass Twitter das neue Public Viewing für Nerds sei, so glaube ich eher, dass Twitter den Fernsehkonsum und die Liveberichterstattung auf ein ganz neues Niveau quer durch alle Bevölkerungsschichten verändern wird. Wir alle sind mit Social Media dabei!
Ich kann nur darauf hoffen, dass Lena sich und ihrer Musik treu bleibt, gemeinsam mit Stefan Raab auf dem nationalen und internationalen Parkett weiter Fuß fassen wird, und ihren Fans so erhalten bleibt, wie wir sie kennen gelernt haben. Vielen Dank für diesen Moment des nationalen Stolzes, eines nationalen Glücksgefühls und ein wenig charmanten Patriotismus, den Deutschland in diesen Tagen für sich beanspruchen darf.
re:publica 2010 – Medienmomente und Kongresskultur
Blogkultur, Medien, Politik, Public Relations, Social MediaBerlin. Die Hauptstadt von Deutschland, ein Schmelztiegel der Kulturen. Das Zentrum des politischen und sozialen Dialogs, aber auch der Spielplatz für Digital Natives auf der re:publica 2010. Ein politisch-kulturelles Klassentreffen im Social Web begeistert auch in diesem Jahr die Massen mit über 1.600 angemeldeten und bis zu 2.500 erwarteten Besuchern. Noch vor einigen Jahren waren wir einige wenige, die sich in die Kalkscheune rund um newthinking und Spreeblick scharten. Die Gespräche über neue und gleichzeitig interessante Themen beflügelten die Geister in dieser freundschaftlichen Atmosphäre des kleinen Kreises. Nicht minder relevant ist der eigentliche Networking-Charakter dieser Veranstaltung. Wie auf jedem Kongress spielen die Vorträge eigentlich eine untergeordnete Rolle. Egal ob eine Koryphäe wie Jeff Jarvis auf der #rp10 spricht oder einst noch die Bloglesung durch die Twitterlesung abgelöst wurde – die Kontakte sind oftmals der einzige Grund, um vor Ort in Berlin zu erscheinen.
Starkes Medieninteresse an der deutschen Netzkultur
Für eingefleischte Netzaktivisten, die den Alltag zwischen Wirtschaft, Kultur, Politik, Digitaler Bohéme und Leben in Social Media meistern, entpuppt sich die re:publica 2010 als ein Ort der Aufmerksamkeit. Wir verstehen vieles neu und adaptieren immer öfters Social Media in unseren Alltag und vermischen unser Leben mit der Netzkultur. Auch die Medien haben diese Relevanz erkannt, dabei vielleicht nicht immer verstanden, aber sie sind sich bewusst darüber, dass das soziale Web ein Teil ihrer Zukunft ist. Nicht ohne Grund konnte sich die „Bloggerkonferenz“ von einem Szenetreffen zu einem Kongress von internationaler Tragweite mausern. Die Berichterstattung streift in diesem Jahr quer durch die Medienlandschaft und findet sich in klassischen Zeitungsmedien wie der Stuttgarter Zeitung, der Zeit, dem Tagesspiegel oder im ARD Morgenmagazin wieder.
Fleißig wird also über dieses Phänomen berichtet, dass Blogger anders sind und zu einem so gewaltigen Kongress im Stande sind. Das „Mysterium Blogger“ wird damit immer gerne so polarisierend ausgenutzt, als wären Blogger von einem anderen Planeten. Ja, die machen auch Medien und verbreiten ihre Meinung. Doch das ist ein alter Hut. Vergessen wird dabei viel zu leicht, dass es den kulturellen Typus eines Bloggers im Grunde genommen auch nicht gibt. Nahezu jeder deutsche Blogger schreibt nur nebenbei, als Zeitvertreib oder zur Unterstützung seiner beruflichen Expertise.
Kaum jemand verdient Hauptberuflich durch das Bloggen. Den wenigen Ausnahmen in Deutschland sei es gestattet. Aber die meisten Blogger, und das darf ich der Masse unterstellen, sind in ihrem Leben an feste Rituale aus der Arbeitswelt gebunden. Der eine ist Journalist, der andere Berater, wiederum arbeitet jener im Marketing, dieser in der PR, andere sind aus der IT eines Unternehmens, gänzlich andere Blogger sind selbstständig und so mancher ist auch nur Besitzer eines Restaurants oder Weinhändler – doch alle sind irgendwie Experten in ihren jeweiligen Gebieten und bloggen einfach. Sie teilen ihr Wissen und bilden eine Netzgemeinschaft, die auch im realen Leben außerhalb des Internets stattfindet. Schade, dass die Medien auf dem publizistischen Massenmarkt noch nicht verstanden haben, dass das „Mysterium Blogger“ nur eine einfache Tarnung ist: Ein Deckmantel der modernen Netzgesellschaft.
Exquisite Kontaktmesse
Auch ich mache keinen Hehl daraus: Die re:publica 2010 gönne ich mir nicht als Besucher oder Kongressteilnehmer in den Vortragsräumen. Die Vorträge selbst sind in der Regel vom Thema her bekannt, wenige Referenten stellen gänzlich neue Thesen und Gedanken vor. Wer in Social Media aktiv lebt, wabert üblicherweise zwischen Neuem und Altbekannten umher und bildet sich seine eigene Meinung.
Vielmehr verstehe ich einen Kongress wie die re:publica 2010 als Pflichttermin, um mit Branchenvertretern, potentiellen Geschäftspartnern, Journalisten, Bloggern und natürlich auch PR-Kollegen das eine oder andere Wort zu wechseln. Schmoozing at best mit einem kleinen Business-Ansatz im Hinterkopf. Nicht ohne Grund stehen für die wenigen Stunden, in denen ich heute in Berlin verweilen werde, mehrere Termine am Stück auf der Agenda. Vorteilhaft für mich ist, dass die Termine ausschließlich Gespräche sind und alle potentiellen Gesprächspartner in unmittelbarer Nähe vertreten sind. Im Gegensatz zu einer Messe bietet die re:publica als Kongress definitiv einen Vorteil. Niemand huscht von einem Stand zum nächsten, als wäre man im Irrgarten einer dmexco gefangen. Was will man also mehr, als unter dem Strich ein positives Ergebnis durch die effektiven Gespräche und direkten Kontakte?
Startschuss zum WanderCamp 2010
Events, Microblogging, Social MediaVor wenigen Wochen traf sich eine Gruppe von Webenthusiasten und diskutierte im Rahmen eines anderen BarCamps in Köln über das Wandern in freier Natur. Das Leben im digitalen Zeitalter zwischen dem festen Arbeitsplatz und dem mobilen Pendant mit iPhone und Laptop im Handgepäck bedeutet letztendlich auch einen Verzicht auf Entspannung und ein wenig Lebensqualität. Als kleine Gruppe waren wir von der Idee begeistert, uns für einige wenige Tage von dem Rest der digitalen Welt abzuschotten und dennoch aktiven Wissensaustausch mit Spaß und Interesse zu verbinden. In weiterführenden Gesprächen kamen wir als diese interessierte Gruppe auf die Idee, ein WanderCamp für andere Webenthusiasten und Social Medianer zu konzipieren und den Event eigenständig zu organisieren. In der letzten Woche konkretisierte sich das Interesse am WanderCamp, so dass wir uns entschieden, endlich Gas zu geben!
Wir freuen uns daher sehr, heute den ersten Startschuss zur weiteren Planung für das erste „WanderCamp 2010“ zu veröffentlichen. Nicht ohne Grund lautet unser Leitmotto für das WanderCamp auch „Entschleunigung 2.0 – Social Media war noch nie so offline„. Die Organisation des WanderCamp 2010 erfolgt zentral durch Oliver Berger (@oliverberger), Mike Schnoor (@MikeSchnoor), Anne Grabs (@annellchen) und das Team vom 13. Stock (@13stock). Weitere potentielle Mithelfer heißen wir herzlich willkommen.
Die Herausforderung besteht nun in der Planung bis zur eigentlichen Durchführung. Wir setzten ganz im Sinne von Social Media auf die Kollaboration und Interaktion mit allen potentiellen Teilnehmern. Wir laden Euch ein, gemeinsam am WanderCamp 2010 zu arbeiten und eure Ideen einzureichen. Dazu haben wir eine Facebook-Fanpage ins Leben gerufen, die in Kürze neben dem üblichen Informationsstreaming um einige Features wie auch das Diskussionsforum erweitert wird. Ein konkreter Termin für das WanderCamp 2010 steht noch nicht fest, aber der Event soll selbstverständlich bei einem wärmeren und besseren Wetter stattfinden, so dass wir den Frühsommer des Jahres bereits im Auge behalten. Nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß.
Dafür suchen wir ebenfalls nach potentiellen Locations in ausgewählten, möglichst zentral liegenden Wanderregionen in Deutschland, z.B. Eifel, Bergisches Land, Harz, Thüringer Wald. Dazu zählen auch Wanderrouten, die verschiedene Schwierigkeitsgrade für Anfänger und fortgeschritte Wanderer entsprechende Anreize geben. Für Vorschläge sind wir sehr offen. Vielen Dank bereits an Christian Schmitz für erste konkrete Ideen für die Eifel-Region.
Die Inhalte des zweitägigen Events möchten wir gerne mit den Teilnehmern gestalten. Ganz offline geht natürlich nicht, aber wir hoffen auf einen gewissen Verzicht seitens der Teilnehmer. Mögliche Themen umfassen: Geocaching-Elemente, GPS-Navigation, Foursquare und Gowalla, Tourguides, Wanderexperten, Wildness-Survival-Tipps, Schnitzen, Bogenschießen, Wanderausrüstung und selbstverständlich Grillen unter freiem Himmel mit saftigen Steaks und frischem Stockbrot.
Wie ihr sehen könnt, ist ein Konzept wie das WanderCamp 2010 nicht ohne Kosten umsetzbar. Für das WanderCamp 2010 suchen wir ab sofort Sponsoren, die uns und die Teilnehmer bei diesem Event unterstützen wollen. Die genauen Details zum Sponsoring werden wir in Kürze bekannt geben, darunter z.B. Busfahrt, Hostel/Hotel/Campingplatz, Catering, Ausrüstung. Selbstverständlich sind alle Ideen, die wir hier zusammengefasst haben, nur der erste Ansatz.
Zum Abschluss die Short-Facts noch einmal auf einen Blick
Worum geht es?
Wir planen ein Wochenende im Sinne der Netzkultur – aber nicht mit dem Laptop oder MacBook im Gepäck. Wir gehen an die frische Luft mit Wanderstiefeln, wetterfester Kleidung, Rucksack und einem knallharten Wissensaustausch von morgens bis abends über das Wandern, Berge, Seen, Pflanzen, Tiere und das Überleben in der Wildnis.
Wer macht mit?
Jeder, der Lust auf Wandern hat und sich dabei für zwei Tage anderen Themen und Fragen widmen möchte, die er sonst im Alltag ausblenden muss.
Wo finde ich weitere Infos?
Bleibt immer auf dem Laufenden mit aktuellen Neuigkeiten bei Twitter: twitter.com/wandercamp
Wie mache ich mit?
Gestaltet das WanderCamp über Facebook selbst mit: bit.ly/wandercamp
Wie lauten die Hashtags?
#WanderCamp oder #WC2010
Wo finde ich das WanderCamp-Logo zum Download?
Das Logo basiert auf dem BarCamp-Logo von SpreadBarCamp und ist unter CC-Lizenz, NC SA 3.0 verwendbar.
Hier gibt es das WanderCamp-Logo als PSD, AI und EPS. Als JPG ist das Logo bei flickr zu finden.
Wer organisiert alles?
Das WanderCamp 2010 ist ein gemeinsames Projekt von Oliver Berger (@oliverberger), Mike Schnoor (@MikeSchnoor), Anne Grabs (@annellchen) und dem Team vom 13. Stock (@13stock).
Die Zeit ist reif für Social Media Richtlinien!
Marketing, Public Relations, Recht, Social MediaSocial Media ist in aller Munde, doch für viele Unternehmen sind Twitter, Facebook und Konsorten noch in weiter Ferne. Die Gründe dafür liegen meist im Trivialen, nämlich den Schutz des Unternehmens selbst. Was die Mitarbeiter aus PR oder Marketing so treiben, ist ja ganz schön und nett. Sobald aber Mitarbeiter ihre Arbeitszeit in den sozialen Netzwerken verbringen, verlieren wir doch Millionen! Beispiele gefällig?
So manche Unternehmer denken wirklich in den altbackenen Hierarchie-Ebenen und wollen aus ihnen nicht herauskommen. Da soll nur ein Mitarbeiter behaupten, er würde geschäftliche Kontakte bei Facebook pflegen, wenn er während der Arbeitszeit doch wirklich nur mit seinen Freunden herumchattet. Schließlich gibt es bei Facebook ja nur Freunde. Auch schön ist die Ausrede, man würde Twitter als Informationsmedium und nicht als Chat ansehen. Die Chatten doch alle! Ganz zu schweigen von denjenigen Typen, die wirklich daran glauben, sich selbst mit ihrer Online-Reputation und sogar ihren Arbeitgeber durch irgendwelche Blogeinträge und ähnliche Aktivitäten in Social Media zu fördern. Pustekuchen! Geheimnisse werden einfach ausgeplaudert!
Wenn schon Facebook, dann doch bitte mit dem Hinweis, dass diese Webadresse gesperrt ist. Das macht schon die hauseigene IT-Abteilung. Schließlich machen die das Internet. Twitter steht sowieso ganz schnell auf der Banliste, zur Abwechslung ist der eigene Account bei Twitter immerhin freigeschaltet. Die Oberfläche von Twitter kann damit zwar niemand bedienen, aber die unternehmerische Logik erfordert auch so manche drastische Maßnahmen. Und die anderen sozialen Netzwerke, Communities und Portale sind ebenso böse. Wer Social Media einfach dicht macht, hält aus der Firma den Ärger fern?
Zweifelsohne schotten sehr viele deutsche Unternehmen sich gerne von der Außenwelt ab und leben noch in der Steinzeit des digitalen Zeitalters. Eine eigene Webseite wird gepflegt, der Kundenkontakt per Mail wird nur mühsam aufrecht erhalten und Werbung wird immer noch ausschließlich in TV und Radio geschaltet. Internet? Das ist doch voll von Kriminellen, die der Musikindustrie schaden wollen, aber gleichzeitig unseren Star für Oslo ganz nach vorne in die Charts mit ihren bezahlten und legalen Downloads bringen. Die extreme Ahnungslosigkeit von vielen Unternehmen, die eben nicht mit ihren Mitarbeitern und auch den Geschäftsführern in den sozialen Netzwerken bestmöglich vertreten sind, muss mit der einen oder anderen Stellschraube optimiert werden.
Wie bewegen sich mein Unternehmen und meine Mitarbeiter geschäftlich korrekt in Social Media? Auch wenn Mitarbeiter verschiedene soziale Netzwerke nur in ihrer Freizeit nutzen, verschwimmen private und berufliche Inhalte immer mehr im Social Web. Durch das steigende Interesse an sozialen Netzwerken, Online-Communities, Kommunikations-Tools und Dienstleistern rund um Social Media sehen Unternehmen einen Handlungsbedarf, ihre Mitarbeiter aktiv zu lenken und gleichzeitig ihre Marken, Produkte und Dienstleistungen zu schützen.
Der Schutz für alle Beteiligten stellt demnach einen sehr wertvollen Bestandteil einer Unternehmensrichtlinie dar. Gleichzeitig ist aber auch die Förderung der Aktivität in Social Media ein relevanter Aspekt. Eine Abschottung oder Abkehr von den sozialen Netzwerken durch technische Barrieren oder juristische Schritte gegenüber den Mitarbeitern ist meiner Meinung nach ein gravierender Fehler.
Social Media Richtlinien sind ein angemessenes Mittel zur Bildung eines aktiven Bewusstseins für den richtigen Umgang mit den neuen Kommunikationsmechanismen im Internet. Die Fachgruppe Social Media im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. veröffentlicht heute einen neuen Leitfaden mit zehn Tipps für den geschäftlichen Umgang im Social Web. Insgesamt stellen wir sowohl Handlungsempfehlungen als auch eine Absicherung der Mitarbeiter und des Unternehmens vor potenziellen Risiken dar. Der Leitfaden zeigt somit die grundlegenden Inhalte zur Erstellung unternehmenseigener Social Media Richtlinien auf. Unternehmen sollten die für sie zutreffenden Inhalte des Leitfadens für ihre eigenen Social Media Richtlinien aufgreifen und ausführliche Informationen in Form von FAQ oder Tipps zu konkreten Anwendungsfällen mit Handlungsempfehlungen für Aktivitäten in Social Media bereitstellen.
Der Inhalt des BVDW Leitfadens „Social Media Richtlinien – 10 Tipps für Unternehmen und ihre Mitarbeiter“ behandelt die folgenden Punkte, die mir als einer der Autoren des Leitfadens sehr wichtig sind:
Die Handlungsempfehlungen der Fachgruppe Social Media im BVDW, die ich seit ihren Anfängen im Herbst 2008 auch persönlich als Unitleiter und Aktivist begleite, sprechen Unternehmen sowie beschäftigte Mitarbeiter an und dienen als Grundlage für individuelle Unternehmensrichtlinien. Es freut mich daher sehr, meinen Lesern hier im Blog auch den Lesebefehl zum PDF-Dokument zu geben. Einige Medien wie Meedia, t3n, IWB oder Golem haben bereits darüber berichtet.
Spannend sind jetzt die Meinungen der Leser – schließlich sind Social Media Richtlinien immer ein individuell zu bewältigendes Thema für jedes Unternehmen. Wir wollten erste Tipps geben und hoffen, dazu auch eine aktive Diskussion in der Community anzuregen. Schließlich entspricht Social Media in seinem Kern genau einer lebendigen Entwicklung. Wie sehen eure Erfahrungen mit Social Media Richtlinien aus? :)
Rivva – und das Leben danach…?
Blogkultur, Public Relations, Social MediaEingefleischte Blogger schätzen Rivva sehr. Der einst von Frank Westphal entwickelte Online-Service funktioniert bekanntermaßen nach dem Techmeme-Prinzip und zeigt die relevanten Diskussionsthemen der deutschsprachigen Blogosphäre auf. Die Topstories der webzwonulligen Nutzer kommen hier so richtig zur Geltung – Social Media at best. Meist liest man entweder etwas von Spiegel Online, der Faz oder von Heise im Nachrichtenfluss, doch auch so manche Blog-Perlen können sehr leicht nebst den üblichen Verdächtigen der Blogosphäre bei Rivva identifiziert werden.
Bisher war das bunte Treiben um Rivva für uns Nutzer vollkommen umsonst verfügbar. Einzig und allein die regelmäßigen Kosten für Frank als Betreiber waren uns allen im Hinterkopf bewusst. Dazu galt es Sponsoren zu finden, schließlich läuft Rivva frei von Werbung und generiert keine Einnahmen. Doch gerade als Frank für seinen kostenlosen Service die ersten Sponsoren finden konnte, deren ausgewählte Blogpostings eine entsprechend hochwertige Positionierung im Portal fanden, genau dann kam der Super-GAU und das Angebot von Rivva ging vorerst leider offline. Der Grund liegt im unmöglichen Zufall: Nachdem die Festplatten ihren Geist aufgaben, liefert der Server kaum brauchbare Signale mehr. Immerhin findet man das eine oder andere Mal bei Twitter einige Informationen wieder – doch das ist nur ein geringer Trost.
Sollte man Frank dabei als Privatperson unterstützen – also mehr als nur die Daumen zu drücken? Ich glaube ja. Zwar kann nicht jeder hohe Summen bereitstellen. Aber wir lieben Rivva. Auch wir – also die Presseleute im Social Web – brauchen solche Services und schätzen sie sehr, wenn durch das kostenfreie Angebot die letzten Jahre ein wenig versüßt wurden. Ich bin mir sehr sicher, dass diverse Einzelpersonen und/oder Unternehmen hinsichtlich ihres individuellen Webmonitoring auch einen kleinen Obolus in Form eines Jahresabonnements für Rivva zahlen würden. Dabei stelle ich mir keine exorbitanten Preise vor, sondern eine pauschale von 25 Euro im Jahr. Mit mehreren Mini-Abonnements sollte Rivva für die Rechenpower, Infrastruktur und auch die Backup-Systeme entsprechende Rücklagen bilden können. Ich hoffe zumindest, dass Frank dem „Cookie-Monster“ entkommen kann und demnächst wieder in voller Stärke mit Rivva die Blogosphäre unsicher machen wird. Ohne Rivva ist Social Media für deutsche Urgesteine doch nur die halbe Miete. :)
Lena Meyer-Landrut – Unser Star für Oslo!
Marketing, Medien, Microblogging, Social MediaDas ist fett! So derbe! Richtig hart! Ich bin das erste Mal seit Jahren wieder davon überzeugt, dass Deutschland eine kleine Chance beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo hat. Keine gecasteten Kandidaten mit emotional beflügelten Hintergründen und träumerischen Superstar-Ambitionen. Keine endlos in den Medien durchproduzierten Alt-Stars, die auf ein letztes Flackern am Firmament hoffen. Keine Querelen mit Produzenten und ihren besiegelten Songs, die auch eigentlich niemand hören möchte. Es geht um keinen Grandprix de la Eurovision Chanson mehr, sondern um den Eurovision Song Contest. Deutschland findet sich endlich selbst wieder und bringt mit Lena Meyer-Landrut eine vollkommen unbekannte, aber außergewöhnliche Sängerin an den Start.
Lena ist anders, aber dennoch authentisch, wie man nur sein kann. Sie ist ganze 18 Jahre jung, das Singen liegt ihr im Blut und die Kritik der wechselnden Jury von „Unser Star für Oslo“ war nahezu immer positiv. In zeitnahen Online-Umfragen zum gestrigen Finale triumphierte sie gegen ihre letzte Kontrahentin. Selbst die Medien, die sonst immer sich die Mäuler über Show-Kandidaten zerreißen können, berichten über die herausragende Sängerin durchweg in guter Tonalität. Was will man mehr?
Lena zog souverän durch die ersten Runden und sang sich auf ihre eigene Art direkt ins Finale. Nach ihren bisherigen Auftritten in der Show beurteilt ist diese Sängerin auch ziemlich durchgedreht, was für sie sogar eine echte Chance auf dem internationalen Parkett bedeuten kann. Songs die keiner durch eine Massenabfertigung der Plattenindustrie kannte und eine individuelle Performance, mit der Lena zeigte, dass sie die gesungenen Texte auch ausleben kann – so wirbelte die junge Dame mit unglaublichem Erfolg durch die gemeinschaftlich von ProSieben und ARD/NDR ausgestrahlten Sendungen von „Unser Star für Oslo“.
Insgesamt hatten sich mehr als 4500 Menschen für das Casting beworben. Im Vergleich zu anderen Casting-Shows, bei denen die Kandidaten mit knallharten Verträgen an der kurzen Leine gehalten werden, mag dies recht wenig sein. Auch die Tatsache, dass nur 20 Kandidaten über sechs Wochen hinweg ihren Weg ins Finale bestreiten konnten, wirkt positiv, weil die Kandidaten als Sänger und nicht als Spiegel der Gesellschaft respektive der gewünschten Zuschauerschaft präsentiert wurden. Zwar gilt diese neue Show allgemein als eine Art Streichelzoo der Fernsehbranche, weil einfach keine negative und harte Kritik aus den Mündern der Jury zu hören war. Hier gab es kein „Erniedrigungs-TV“ im Löwenkäfig. Schließlich betonte der Jury-Präsident Stefan Raab in den ersten Shows immer wieder, dass dieses Konzept der Talentsuche sich um Musik und Talent, also die Qualität des deutschen Vertreters beim Eurovision Song Contest, drehen sollte. Doch braucht man das heutzutage noch wirklich betonen, seitdem andere Casting-Shows sich nur auf die emotional angeschlagenen Kandidaten und das daraus zu ziehende Schlammschlacht-Potential konzentrieren?
Als mündiger Zuschauer, der sich nicht wirklich auf Sendeformate interessiert, die nur der Quotenlüge zur Liebe erstellt sind, sehne ich mich nach Authentizität und Glaubwürdigkeit der Show und der Kandidaten. Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, in denen solche Formate die Fernsehlandschaft noch prägten. Das Konzept von „Unser Star für Oslo“ vermittelt ein Gefühl von Sehnsucht, Heimat und Nähe auf musikalischer Ebene. Im Prinzip so ähnlich wie Social Media uns lehrt, dass wir als Nutzer und Kunden genau diesen Anspruch von Unternehmen und Medien erwarten, so begehren wir dieses Mindestmaß auch von Fernsehsendungen, die zu unserer Unterhaltung dienen. Lieber auf diese Art und Weise, als ein durch den Kakao gezogenes Format mit Comedy-Aspekten aus den letzten Jahren. Eurovision bedeutet internationalen Starruhm. Das wollen wir, das brauchen wir, der Eurovision Song Contest gehört ganz ur-basis-demokratisch dem Volk. Hoffentlich dürfen wir einen Erfolg in Oslo erleben.
Was mir persönlich sehr gefiel war die konsequente Miteinbeziehung von Social Media in der gesamten Zeit von „Unser Star für Oslo“. So twitterte die @tvtotal-Redaktion und tauschte sich mit den Fans während der Sendung aus, die Website zeigt alle Videos der Shows und die Fanbase von Lena Meyer-Landrut bei Facebook bricht heute wahrscheinlich die 20.000er Marke. Andere Showformate des deutschen Fernsehens schaffen und können es wohl nicht, ihre bisherigen Kommunikationswege in der Form aufzubrechen. Vielleicht nehmen sich andere Produzenten daran ein Beispiel, denn ohne zeitgemäßes Kudos an die Fans wird man auf Dauer nicht in den Medien auch nur eine Chance haben.
Ein Testimonial hat XING gemacht!
Marketing, Social MediaDie typischen Gesichter der Werbebranche sind bekannt. Eine Mutter im Kaufhaus empfiehlt Schokoriegel oder ein Waschpulver. Ältere Menschen schätzen das neueste Pharmaprodukt als Heilmittel. Und berufliche Erfolge werden anhand erfolgreicher Manager für die Rezipienten in Szene gesetzt. Durch das Testimonial in der Anzeige bekommt der Slogan zusätzliche Unterstützung. Eingefleischte Marketing-Experten schätzen es, mit echten Personen für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu werben. Der personifizierte Erfolg jener Protagonisten wirkt als pure Empfehlung – und selten kommen platte Werbebotschaften an die Wirkung von Testimonials heran. Im Grunde genommen ist diese Form der Werbung weder neuartig noch innovativ. Man sollte sie einfach abhaken können.
Nur leider findet man keinen SEO-Berater über die Suche von XING, der auf den Namen „Florian S.“ hört. Mich machte es schon stutzig, dass wirklich kein direkter Treffer bei XING auf dieses Testimonial zustande kam. Doch mit ein wenig Geschick erfährt man von einem SEO-Manager, zu dem dieser gängigen Vornamen und der abgekürzte Nachname passt. Dieser gute Mann arbeitet laut seinem Profil seit etwas mehr als einem Jahr bei XING und wirbt anscheinend jetzt für das Unternehmen. Das Profilbild zeigt auch auf den ersten Anschein sehr viel Ähnlichkeit mit dem Testimonial. Das Business Netzwerk XING scheint den richtigen Weg gewählt zu haben, seine eigenen Mitarbeiter in ihrer Werbekampagne als Testimonial einzusetzen.
Natürlich ist an diesem Vorgehen nichts Verwerfliches. Verständlicherweise ist dies von allen Beteiligten gern gesehen. Daher eignet sich auch eine Werbekampagne mit den eigenen Mitarbeitern hervorragend zur Imagepflege. Doch warum findet sich gerade hier kein echtes nutzergeneriertes Testimonial aus den Reihen der Mitglieder?
Wer Social Media als Plattformbetreiber für sein Geschäftsmodell zentral nutzt und aktiv in der Kommunikation auslebt, der sollte doch gerade dann in der Lage sein, sein Testimonial noch authentischer zu positionieren. Letztendlich bietet die richtige Wahl eines authentischen Testimonials einen höheren Nutzwert und mehr Authentizität als ein eigener anonymisierter Mitarbeiter. XING betreibt eine herausragende Community mit unzähligen Mitgliedern. Eigentlich sollte es dadurch eine Leichtigkeit sein, ein erfolgreiches Beispiel für den persönlichen Networking-Erfolg über das Business Netzwerk direkt zu identifizieren und bei Bedarf für die Werbekampagne einzuspannen. Diese Form von authentischen Testimonials würde mich persönlich noch stärker von den beworbenen Produkten und Dienstleistungen überzeugen. Vielleicht zeigt sich demnächst eine Trendwende in der Werbung, wenn Social Media noch stärker zur Markenkommunikation eingesetzt wird.
Nachtrag vom 24.02.2010:
Die ersten Fachmedien wie die Horizont sprechen von einer peinlichen Panne und bloggen über das Testimonial-Thema. Auch XING sah sich neben dem Blog-Kommentar dazu verleitet, eine offizielle Stellungnahme im Blog zu verbreiten. Andere Blogs springen natürlich drauf auf, wie auch Basicthinking, Gefahrgut, Rene Fischer und Gründerszene steigen mit ein.
Doch bleiben wir mal klar bei der Sache: Wer hat’s zuerst gefunden? Natürlich nicht die Schweizer, sondern der Sichelputzer war’s schon ein paar Tage zuvor. :)