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Die berühmte und wohl angesehenste US-amerikanische Zeitung The New York Times verabschiedet sich ab dem 19. September von ihrem Paid-Content Angebot für die Internetausgabe.

Since we launched TimesSelect in 2005, the online landscape has altered significantly. Readers increasingly find news through search, as well as through social networks, blogs and other online sources. In light of this shift, we believe offering unfettered access to New York Times reporting and analysis best serves the interest of our readers, our brand and the long-term vitality of our journalism. We encourage everyone to read our news and opinion – as well as share it, link to it and comment on it.

Auch in Deutschland hatte bereits die Horizont für ihr Online-Angebot das große Umdenken in Szene gesetzt. Ich kann es nur begrüßen, denn die NYT ist schließlich ein führendes Blatt – und sollte die herrschenden Trends im Internet für ihr Onlinependant berücksichtigen.

Eigentlich ist der Artikel in der SZ doch sehr aufschlussreich. Doch seien wir mit uns selbst mal ehrlich. Warum funktionieren Weblogs in den USA ganz anders als in Deutschland? Es liegt an den rechtlichen Rahmenbedingungen. Hier muss ein Impressum zu finden sein, drüben reicht jediglich ein kleines Kontaktformular. Oftmals kommt man bei Recherchen nicht an den eigentlichen Autor eines Blogs in den USA heran. Auch ist die Abmahnwut der deutschen Anwälte für (mit Verlaub) irgendwelche nichtssagenden Mandanten den deutschen Bloggern ein Dorn im Auge. Schreibe ich einen kritischen Beitrag über XYZ laufe ich Gefahr, in wenigen Tagen oder Wochen nach Eintritt in die Google-Platzierung einen bestimmten Brief eines Anwaltes zu erhalten, der mich letztendlich die Existenz kosten kann, wenn nur die Summen hoch genug sind. Aber natürlich – in Deutschland sind die Blogger zurückhaltend, haben ihre kleine Blogosphäre erdacht, in der sie sich wie junge Fische im lauwarmen Wasser beblubbern.

Wozu ich jedoch zustimme ist der Mangel an Bedarf einer deutschen Medienlandschaft an der freien Meinung und entsprechend unabhängigen Berichten, wie sie durch Weblogs entstehen. Die öffentlich-rechtlichen Medien bieten exquisiten Journalismus, der in ihrer Unabhängigkeit mit vielen privatwirtschaftlichen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen in der Regel eine gesunde Mischung ergibt. Bewußt zeichne ich die journalistischen Angebote einiger privaten TV-Anstalten hier nicht ab.

Gibt es den Streit untereinander?
Aber befinden wir uns hier in der Blogosphäre in einem „Clinch“ untereinander oder sogar in Kontroverse mit den Medien? Meiner Meinung nach sind diese Probleme nur Einzelschicksale. Man möge mir verzeihen, aber schon die Idee jemanden an den virtuellen Pranger zu stellen ist doch eine Obszönität an sich, nur weil derjenige sich entscheidet, seine Blogbeiträge mit Werbung in Form von Bannern oder Links auszustatten? Diese Clinch-Situation ist doch meist nur darin begründet, dass der kritikwütende Gegner sich durch beispielsweise steuerliche Hintergründe oder die allgemeine Arbeitssituation nicht an zusätzlichen Einnahmen erfreuen darf. Die Texte selbst sind doch in den meisten Fällen werbefrei, außer jemand schreibt „Hinweis: Dieser Blogeintrag ist von Blaaah vermittelt worden.“ vor seine Texte. Letztendlich gibt es hier eine Pflicht zur Kennzeichnung solcher Inhalte um den Ärger zu vermeiden.

Autorität durch Authentizität
Vielleicht ist aber auch die selbstzerfleischende Masse an anonymen sich hinter Pseudonymen versteckenden Blogger das Problem, dass sich in Deutschland die Blogger-Szene nicht als Instrument der modernen Meinungsmacher herauskristallisieren kann. Für mich zählen nur echte Namen der Autoren und nicht ein Nickname hinter dem man sich verstecken könnte. Meiner Meinung nach ist also der Autorität von Weblogs nur über Authentizität der Autoren selbst zu erreichen. Und solange sich neben so genannten Krawallbloggern nur eine Handvoll Autoren mit echtem Namen in der wahrgenommenen Öffentlichkeit findet, wird es keine Revolution oder Gleichberechtigung von Bloggern und den journalistischen Medien geben. Ein wichtiger Schritt wäre die Qualifizierung des Bloggens in Form eines Vereines, der einen Presseausweis für Blogautoren ausstellt. Ganz genau nach dem Verfahren, wie es der Deutsche Journalisten-Verband, der Fachbereich Medien von ver.di, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. mit ihren Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern praktizieren.

Aber eventuell ist das alles nur müde Zukunftsmusik oder sogar ein kleiner Marsch in Richtung Front aller Meinungsmacher, die ja durch einen Irakkrieg oder eine Präsidentschaftswahl in den USA noch nicht initialisiert wurde.

Die BV Deutsche Zeitungsholding GmbH übernimmt die Netzeitung. Die Holding gehört zur europäischen Mecom Group des bekannten Medienmoguls David Montgomery, zu dessen Portfolio ebenfalls die Titel Berliner Zeitung, Berliner Kurier und die Hamburger Morgenpost gehören. Die Netzeitung wurde 2000 durch Michael Meier gegründet und etablierte sich als vielgenutztes Informationsmedium, das sich auch sehr nah am internetaffinen Leser orientierte. Das digitale Onlinemedium ist laut eigenen Angaben die erste und einzige in in Deutschland betriebene Internetzeitung, die nicht an einen Print-Titel gekoppelt ist. Laut Informationen des Spiegels bleiben mit der Netzeitung verknüpfte Angebote wie „Netdoktor.de“, „Golem.de“ und „Autogazette.de“ weiterhin erhalten.

Ob die Netzeitung in Zukunft auch als gedruckte Version in die Offline-Welt vorrückt, bleibt abzuwarten. Ein Tabloidformat als Gratiszeitung kann ich mir jedenfalls als eine charmante Art des Markteintritts vorstellen.

Das Internet verändert sicht zunehmend in ein eigenständiges Medium. Auch die Konsumenten von Informationen, Nachrichten und Wissen sind darauf angewiesen, dass die täglich genutzten Nachrichtenportale immer up-to-date sind. Dass die Aktualität der Nachrichtenlage dabei in den meisten Fällen von sich überzeugt, versteht sich von selbst. Vor zahlreichen Wochen konnte ich bereits einen schönen Vergleich der Nachrichtenseiten über die sichtbaren Formen der Anzeigen bzw. Werbemaßnahmen liefern – heute verwerte ich gelieferten Inhalt. Denn es ist ein brisantes Thema, was sich in dem hier veröffentlichten PDF aufzeigen wird: Die Webzwonulligkeit der deutschen Nachrichtenportale – die teilweise auf den Internetseiten mangelnd oder schlichtweg nicht vorhanden ist.

Zusammengetragen wurden diese Informationen durch akribisches Austesten, Ausprobieren und mühsames Zusammenschreiben bereits vor etlichen Wochen von Armin „Farlion“ Meier und ich schlimmer Finger hatte bis zu diesem Wochenende keine Zeit dazu gehabt, alle diese wertvollen und aufschlussreichen Daten zu veröffentlichen. Schande über mein Haupt, aber ich gelobe Besserung und werde das PDF um die gängigen Magazine und Zeitschriften für die Themen „Marketing und Werbung“ und „Computer & IT“ nachtragen, die es im deutschsprachigen Internet zu finden gibt.

Viel Spaß beim Lesen, und vielen Dank an den Farlion! [PDF Download]

Eine der größten deutschen Zeitungen hat sich ein Facelifting im Internet gegönnt. Die ZEIT erstrahlt in neuem Glanz. Der ganze Hintergrund und damit die ganze Wahrheit liest sich im Blog der Redaktion – und das sogar in wahrlich gewaltigen Ausmaß. Viel Erfolg mit dem „zeitgemäßen“ Auftritt… mit Kommentaren und im Blog auch mit Trackbacks! ;)

…ist die Bahn. In der Bürgerzeitung, der von dem lokalen ISP mitorganisierten AAL-Literatur, liest sich sogar ein sehr amüsanter Artikel, der wohl vielen Kölner Bürgern aus dem Leben spricht: KVB – K ommt V ielleicht B ald.

…der „essentielle” Punkt „Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit” bekam nur eine 3,04. Zufriedenstellend kann dies Ergebnis nicht sein, denn Zuverlässlichkeit sollte oberstes Ziel sein. Was nutzt der schönste Bahnsteig, wenn die Bahn nicht pünktlich kommt?

Persönlich kann ich die „BZ“ nur empfehlen, jedoch habe ich mich aufgrund Zeitmangels und dem recht hohen Aufwand bisher dagegen entschieden, ein Kölsches Thema einzureichen… schaun wir mal was die Zukunft so bringt. Zumindest ist die BZ eine sehr amüsante lokale Alternative zur Readers Edition.

Seit wenigen Stunden erlebt der Focus einen durchaus gelungenen Relaunch – aufgeräumt, intuitiv bedienbar, webbig. Bei Peter Turi gibt es schon einige positive Punkte, denen ich mich nur anschließen möchte. Jedoch fällt mittlerweile auf, dass sich die deutschen Nachrichtenseite bzw. Nachrichtenportale zunehmend ähneln. Auch im Design Tagebuch ist man darauf aufmerksam geworden.

Heute schmiede ich den einen Ring – als großen Rundumschlag durch die geläufigsten Nachrichtenseiten von Deutschland in einer optischen Nebeneinanderstellung. Einerseits war das Thema von Werbung in Blogs und Mainstream-Medien in den vergangenen Tagen hin und her geschoben worden, andererseits ist für mich die fatale Ähnlichkeit von einigen Anbietern am Markt das Zeichen für die fehlende Individualität der Dienste. Wichtig bei diesem Kuriositätenkabinett ist für mich der sichtbare Bereich in 1000 Pixeln Breite auf einer 1280x1024er Auflösung. Die Wahl der Titel fiel dabei primär auf meine persönlichen Präferenzen – wir können gerne ergänzen.

Berliner Zeitung
 
Ich sehe die BLZ als wichtige Zeitung für die Hauptstadt an. Auffällig ist hier die direkte Nutzung von Google Adsense, was bei keiner anderen von mir betrachteten Nachrichtenseite zum Einsatz kommt. Ist hier eventuell eine neue Vermarktungsstrategie nötig? Eine Sidebar, eine Navigationsbar.
http://www.berlinerzeitung.de

Financial Times Deutschland
 
Ganze zwei Werbeflächen waren heute Morgen auf der FTD eingeblendet, von denen nur einer im Bereich der Navigation auftaucht. Eigenwerbung sei erlaubt, jedoch wirkt dadurch der Aufbau undynamisch auf mich. Eine Sidebar, eine Navigationsbar.

Focus
 
Der neue Relaunch von Focus zeigt das von SpOn verinnerlichte L-Format. Vom Aufbau her stark an SpOn und SZ angelehnt – ob das nun ein gutes Zeichen ist, mag ich nicht deuten. Eine Sidebar, Navigation on top.
http://www.focus.de

Frankfurter Allgemeine Zeitung
 
Auch hier ist das klassische L-Format zu sehen. Auffällig ist der Headerbereich, der ein wenig verschoben wirkt. Störend wirken die drei Spalten. Zwei Sidebars, Navigation on top.
http://www.faz.net

Frankfurter Rundschau
 
Keine direkt sichtbare Werbung bis auf den kleinen Banner oberhalb der Seite. Oder wird wegen der Farbe alles von Douglas gesponsert? Eine Sidebar, eine Navigation.
http://www.fr-online.de

Hamburger Abendblatt
 
Herzlich willkommen zum fettesten, fiesesten LayerAd, der den gesamten Contentbereich verdunkelt. Einige der L-Formate waren so groß, dass die gesamte Breite auf über 1024 Pixel wuchs. Eine Sidebar, zwei Navigationen als Navigationsbar und on top.
http://www.abendblatt.de

Handelsblatt
 
Das Handelsblatt verstrickt sehr geschickt den Inhalt mit Werbung, dennoch wirkt es dabei weniger störend als bei anderen Versuchen, da die Farb- und Formwahl sehr gediegen ist. Eine Sidebar, zwei Navigationen als Navigationsbar und on top.
http://www.handelsblatt.com

Netzeitung
 
Eigentlich passt die Netzeitung nicht in das „Printmedium“-Schema, aber ich sehe sie dennoch als relevant an. Auch hier dominiert das L-Format und ein direkt sichtbarer Content-Ad. Anzumerken ist jedoch, dass die Netzeitung letztendlich von den Anzeigen und Sponsorings lebt. Eine Sidebar, eine Navigationsbar.
http://www.netzeitung.de

Rheinische Post
 
Bei RP-Online ist derzeit keine größere Werbung bis auf die üblichen Verdächtigen in der Sidebar. Eine Sidebar, zwei Navigationen als Navigationsbar und on top.
http://www.rp-online.de

Spiegel
 
Zwar wird das L-Format hier prominent genutzt, doch zumindest ist bei SpOn der sichtbare Contentbereich hier befreit von Werbung. Eine Sidebar, Navigation on top.
http://www.spiegel.de

Stern
 
Ist die Content-Ad beim Stern nur die eine sichtbare Werbeform oder läuft keine Kampagne im L-Format? So genau weiß ich es nicht… Eine Sidebar, Navigation on top.
http://www.stern.de

Süddeutsche Zeitung
 
Auch bei der SZ ist das L-Format dominierend nebst Werbung in der Sidebar. Irritierend ist der im zweiten Screenshot gelblich umrahmte Bereich, der ohne Klickfunktion dahinvegetiert. Eine Sidebar, Navigation on top.
http://www.sueddeutsche.de

Welt
 
Pluspunkte sind die feine Ausarbeitung der Webzwonulligkeit, jedoch ist auch hier der rechte Seitenbereich angehäuft mit Anzeigen. Eine Sidebar, eine Navigationsbar.
http://www.welt.de

Zeit
 
Bei der Zeit fällt ein mehr als nur dominanter Anzeigenbereich im Inhalt ins Auge, der den Skyscrapper ja fast verschleiert. Ganz schrill: Eine Sidebar-Navigationsbar.
http://www.zeit.de

Fazit
Allen Titeln ist eines gemeinsam: 1000 Pixel sind ein Tabu. In Zeiten von Breitbild-Flatscreens oder hochauflösenden Grafikkarten erinnert mich dieses Problem an die Zeit, die ich in einer Online-Redaktion hoch im Norden verbrachte. Wehe wenn die Webseite nicht mehr auf jedem 800×600 Redaktionsterminal zu sehen war. Neue Bildschirme braucht das Land!

Ebenfalls ist das L-Format der Liebling von Werbevermarktern für Nachrichtenseiten. Schön umschlossen hindert es zu Anfang jegliche Betrachtung der Webseite, fällt dann aber durch ineinandergreifende Flashplayer auf und zeigt eigentlich einen grellbunten Bereich, den man sowieso irgendwie mit dem geistigen Auge ausblendet.

Die Welt sticht dabei durch die Webzwonulligkeit hervor, SpOn wird oft mit dem Magazincharakter kopiert, Handelsblatt und FAZ sind bei Wirtschaftsthemen die Messlatte. Aber wie gesagt, es sollte ja nur mal ein Überblick sein – das Kuriositätenkabinett der Nachrichtenseiten.

Jetzt ganz neu – die Horizont bloggt jetzt auch. Ein weiteres Printmedium stellt sich der Blogosphäre unter dem einprägsamen Namen Off the Record.

Mit Informationen, Einblicken, Skurrilen Inhalten und natürlich zahlreichen Meinungen zum Marktgeschehen schreibt der sogenannte „Spießer Alfons“ – ist das ein Pseudonym mit Bedeutung oder eine Anlehnung an einen gewissen Don? ;)

Wie schön das Leben doch sein kann. Man sitzt an seinem Rechner, hat den Laptop auf dem Schoß, macht mit der Digitalkamera oder dem Handy Mobiltelefon einen schönen Schnappschuss – und man ist in der Zeitung! Entweder bei der 1414-Bild oder bei wie bereits erwähnten anderen Leserblog-Verlagen, heute ist es für jeden von uns möglich, den privaten Seelenstriptease nicht nur von sich selbst, sondern auch von anderen uns total fremden Personen in Text und Bild und Ton zu bannen. Doch hat diese Masche überhaupt in der Zukunft noch einen Sinn? Der Schein trügt nicht, wenn man festhalten muss, dass immer mehr Verlage versuchen, eine Community rund um die hauseigene Tageszeitung oder ein anderes Käseblatt zu binden:

Und deshalb laden sie ihre Leser zum Schreiben. Viele wollen das sogar erstmal ausprobieren. Das Blöde ist nur: Nur wenige wollen das, was andere Leser schreiben, wiederum lesen. [via Thomas Knüwer]

Danke für die entsprechenden Anmerkungen, Herr Knüwer. Es erscheint in diesem Moment genau richtig, soetwas zu behaupten. Wenn ich eine Zeitung lese, konsumiere ich das Produkt aufgrund der journalistischen Qualität, sofern diese überhaupt bei einigen Blättern vorhanden ist. Mich interessiert es herzlich wenig, dass eine Gruppe von teilweise anonymen Lesern des Blattes sich herrlich zu diesem gebunden fühlt. Bin ich ein Verlagsmanager XYZ, der seine ABC-Zeitung mit neuen Inhalten füllen möchte, und sich dabei an der neuen semi-digitalen Leser-Blatt-Bindung ergötzt? Falsch! Soetwas bin ich (momentan) natürlich nicht. Der Medieninhalt aus dem Hause eines Citizen-Media Journalisten kommt mir auch nur in dem Fall interessant vor, wenn ich die Gesamtheit der von demjenigen Autoren geschaffenen Werke betrachte, der Autor mir aufgrund seines Schreibstiles gefällt, oder aus sonstigen Gründen – aber nicht, weil der Autor die ABC-Zeitung jeden Tag lesen mag und andere Leser mit seinem persönlichen Gefilde aus halbdurchwachsenen, pseudo-journalistischem Gedöns vollschreibt…

Heute darf ich, heute will ich, und heute kann ich endlich das veröffentlichen, was ich mir gestern zusammengeschmiert habe. Unsere eigene Tageszeitung ist noch so druckfrisch, dass sie schon die Nachrichten aus dem nächsten Jahr trägt!

Kampf gegen die Journalisten Steuer
Nach jüngsten Medienberichten zu Folge lautet es nach dem Willen der Vertreter des Volkes: „Schluss, Ende, Aus – Blogs müssen raus!“ Mit der gestrigen Verabschiedung des neuesten Mediendienstestaatsvertrages werden für die Bereitstellung von so genannten Weblog-Beiträgen die jeweiligen Autoren mit der neu eingeführten Journalisten Steuer belegt. Die deutschen Verlage bleiben davon aufgrund einer kleinen Unstimmigkeit des Gesetzestextes unberührt. Nur diejenigen freien Autoren, die neuerdings allumfassend als Journalisten gelten, werden für das Betreiben von Weblogs mit einer Zwangsabgabe besteuert.

Die neue Steuerabgabe trat zum 01. April 2007 in Kraft und wird dementsprechend von vielen großen deutschen Medienhäusern begrüßt. Der seit wenigen Monaten entbrannte Nachrichtenkampf zwischen den traditionellen Journalisten und den selbsternannten Bloggern findet damit ein vorerst jähes Ende. Die Lobbyisten der Medienbranche haben ein weiteres Mal die Verfassung ausgehebelt, um ihre Vormachtstellung im medialen Dschungel zu unterstreichen. Die Reaktion der Blogosphäre in nahezu allen großen innerdeutschen Städten ist mit Aufruhr und Protestmärschen in den gestrigen Abendstunden aus ihrem Schlaf auferwacht.

Die Redaktion des Weblogs „MikeSchnoor.com“ hatte sich schon vor der Inkraftsetzung des Mediendienstestaatsvertrages dazu entschieden, eine eigene Printausgabe als neugegründetes Verlagshaus zu publizieren, wie schon zwei Jahre vorher der Spreeblick Verlag als Vorbild diente. Bis dato scheint dies die einzige Möglichkeit für Blogger zu sein, der teuren Zusatzbelastung durch die Journalisten Steuer zu entkommen. […]

Was für ein Horrorszenario, nicht wahr? Soetwas sollte uns allen aber zum Denken anregen. Wie das geht, sieht man auch hier. [via Spreeblick]