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Seit langem hatte ich mich persönlich nicht mehr zu den diversen Wettbewerben im deutschen Fernsehen hinreißen lassen. Wie sie nur alle heißen: DSDS, Popstars, Supertalent, Starsearch, X-Factor – alles in allem nur ein bunter Mix eines musikalischen Soaptainments. Nie kam etwas daraus hervor, das für längere Zeit die Herzen der Deutschen mit Feuer und Flamme entfachen konnte. Doch der Prozess und das durchaus positive Feedback zu dem Eurovision Song Contest 2010 erweckten schon im Vorfeld ein Gefühl der Hoffnung. Diese Hoffnung verwandelte sich endlich am gestrigen Abend zur unglaublich verrückten Realität: Die zierliche Lena Meyer-Landrut sang Deutschland auf den Gipfel des Triumphs. Wir sind nicht nur Papst, wir sind Gewinner des Eurovision Song Contests.

„Es ist unglaublich, ich kann das noch gar nicht glauben! Es ist ein so wahnsinnig tolles Gefühl, ich kann das gar nicht beschreiben … Jetzt erstmal den Moment genießen. Ich bin noch richtig im Schock. Ich hoffe, dass in Deutschland so richtig die Party abgeht“, erklärte Lena den Vertretern des NDR. Im Prinzip ein klein bisschen Wahnsinn von einer jungen Künstlerin, die Europa überraschte.

Die Deutsche Sensation in Oslo hat uns alle verblüfft. Die Performance des Songs hatte es in sich und schien den Geschmack von Millionen Zuschauern und den verschiedenen Landesvertretern in den nationalen Jury-Kommitees zu treffen. Zudem war Lena die einzige Sängerin, die einen gröhlenden Background Chor im Publikum hatte.

Germany – 12 Points. Germany – 10 Points. Germany – 12 Points. Starke Punkte von Ländern, von denen man niemals erwartet hätte, dass sie Deutschlands junge Interpretin Lena überhaupt in ihr Herz schließen würden. Nach nur wenigen Minuten erhob sich „Satellite“ von Lena an die Spitze. Ein langes Zittern quer über die osteuropäischen Punkte hinweg, doch schon nach 31 von 39 abgegebenen Landesvotings war klar: Die Mission ist erfüllt, Lena und Deutschland sind uneinholbar – und unser Traum wurde war. Für Deutschland konnte in der gesamten Geschichte des Wettbewerbs bisher nur Nicole den ersten Platz für sich mit „Ein bisschen Frieden“ im Jahr 1982 gewinnen. In diesem Jahr waren 25 Kandidaten angetreten, während 39 Länder ihre Stimmen abgeben durften.

Die Ergebnisse des Eurovision Song Contests 2010
Rang Land Interpret Titel Punkte
01. Deutschland Lena Meyer-Landrut Satellite 246
02. Türkei maNga We Could Be The Same 170
03. Rumänien Paula Seling & Ovi Playing With Fire 162
04. Dänemark Chanée & N’evergreen In A Moment Like This 149
05. Aserbaidschan Safura Drip Drop 145
06. Belgien Tom Dice Me And My Guitar 143
07. Armenien Eva Rivas Apricot Stone 141
08. Griechenland Giorgos Alkaios & Friends OPA 140
09. Georgien Sofia Nizharadze Shine 136
10. Ukraine Alyosha Sweet People 108
11. Russland Peter Nalitch & Friends Lost And Forgotten 98
12. Frankreich Jessy Matador Allez Olla Olé 98
13. Serbien Milan Stankovic Ovo Je Balkan 82
14. Israel Harel Skaat Milim 71
15. Spanien Daniel Diges Algo Pequeñito (Something Tiny) 68
16. Albanien Juliana Pasha It’s All About You 62
17. Bosnien-Herzegowina Vukašin Brajic Thunder And Lightning 51
18. Portugal Filipa Azevedo Há Dias Assim 43
19. Island Hera Björk Je Ne Sais Quoi 41
20. Norwegen Didrik Solli-Tangen My Heart Is Yours 35
21. Zypern Jon Lilygreen & The Islanders Life Looks Better In Spring 27
22. Moldawien Sunstroke Project & Olia Tira Run Away 27
23. Irland Niamh Kavanagh It’s For You 25
24. Weissrussland 3+2 Butterflies 18
25. Großbritannien Josh That Sounds Good To Me 10

Nicht ohne Grund bin sehr dankbar dafür, dass Lena beim Eurovision Song Contest 2010 den Sieg holen konnte. Die vergangenen Jahre waren alles andere als erfolgreich. Nach dem swingenden Witz-Duo von 2009 und dem Flop mit den No Angels aus 2008, der erblindeten Sängerin und der abgedrehten Lou war eigentlich nur einer durchweg erfolgreich: Stefan Raab und seine Talente überzeugten die Jury und die Zuschauer.

Blicken wir auf Guildo Horn, Max Mutzke und die Performance von Stefan Raab persönlich zurück, erkennt man, dass er einen gewissen Riecher für den musikalischen Erfolg der Deutschen aufweisen konnte. Dies braucht natürlich einen Vorlauf, eine gute Taktik und eine äußerst lobenswerte Zusammenarbeit der öffentlich-rechtlichen TV-Sendeanstalten mit dem Privatsender ProSieben. Allen Kritikern und Unkenrufen zum Trotz konnte niemand geringeres als Stefan Raab mit seinem gesamten Prozess des Vorentscheids eine Kandidatin ausfindig machen, die gesangliches Talent beweist und einen fast globalen Wettbewerb für sich entscheiden kann. Die Feierlichkeiten sei allen gegönnt!

Insgesamt ist dieses Vorgehen von Stefan Raab und seinem gesamten Team eine sehr ausgeklügelte Strategie, die durch gezieltes Marketing und Promotion vor allem hier in Deutschland einen unbestechlichen Charme und Erfolg aufweist. Wenn Bohlen der Poptitan ist, dann ist Raab der griechische Göttervater der Musik, der den Titanen vom Thron stößt. Das erkennen auch andere Kritiker, und diese Stimmen scheinen lauter zu werden. Das Erste, ProSieben, Stefan Raab und die Popwellen in der ARD wollen auch im kommenden Jahr mit „Unser Star für …“ ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen. Ob in Berlin, in Köln, in Hamburg oder in München – es wird in Deutschland sein!

Was wir früher als Live-Blog führten, wurde mittlerweile durch Twitter abgelöst. Hier konnte man bei den einschlägigen Stichworten #ESC und #Eurovision sehr gut verfolgen, wie unglaublich schnell das Netz in Echtzeit reagiert. Viele wollten ihre Meinung verbreiten, mit dabei sein und sich von dem Gefühl eines pan-europäischen Wettbewerbs überwältigen lassen. Auch wenn daran geglaubt wurde, dass Twitter das neue Public Viewing für Nerds sei, so glaube ich eher, dass Twitter den Fernsehkonsum und die Liveberichterstattung auf ein ganz neues Niveau quer durch alle Bevölkerungsschichten verändern wird. Wir alle sind mit Social Media dabei!

Ich kann nur darauf hoffen, dass Lena sich und ihrer Musik treu bleibt, gemeinsam mit Stefan Raab auf dem nationalen und internationalen Parkett weiter Fuß fassen wird, und ihren Fans so erhalten bleibt, wie wir sie kennen gelernt haben. Vielen Dank für diesen Moment des nationalen Stolzes, eines nationalen Glücksgefühls und ein wenig charmanten Patriotismus, den Deutschland in diesen Tagen für sich beanspruchen darf.

Das ist fett! So derbe! Richtig hart! Ich bin das erste Mal seit Jahren wieder davon überzeugt, dass Deutschland eine kleine Chance beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo hat. Keine gecasteten Kandidaten mit emotional beflügelten Hintergründen und träumerischen Superstar-Ambitionen. Keine endlos in den Medien durchproduzierten Alt-Stars, die auf ein letztes Flackern am Firmament hoffen. Keine Querelen mit Produzenten und ihren besiegelten Songs, die auch eigentlich niemand hören möchte. Es geht um keinen Grandprix de la Eurovision Chanson mehr, sondern um den Eurovision Song Contest. Deutschland findet sich endlich selbst wieder und bringt mit Lena Meyer-Landrut eine vollkommen unbekannte, aber außergewöhnliche Sängerin an den Start.

Lena ist anders, aber dennoch authentisch, wie man nur sein kann. Sie ist ganze 18 Jahre jung, das Singen liegt ihr im Blut und die Kritik der wechselnden Jury von „Unser Star für Oslo“ war nahezu immer positiv. In zeitnahen Online-Umfragen zum gestrigen Finale triumphierte sie gegen ihre letzte Kontrahentin. Selbst die Medien, die sonst immer sich die Mäuler über Show-Kandidaten zerreißen können, berichten über die herausragende Sängerin durchweg in guter Tonalität. Was will man mehr?

Lena zog souverän durch die ersten Runden und sang sich auf ihre eigene Art direkt ins Finale. Nach ihren bisherigen Auftritten in der Show beurteilt ist diese Sängerin auch ziemlich durchgedreht, was für sie sogar eine echte Chance auf dem internationalen Parkett bedeuten kann. Songs die keiner durch eine Massenabfertigung der Plattenindustrie kannte und eine individuelle Performance, mit der Lena zeigte, dass sie die gesungenen Texte auch ausleben kann – so wirbelte die junge Dame mit unglaublichem Erfolg durch die gemeinschaftlich von ProSieben und ARD/NDR ausgestrahlten Sendungen von „Unser Star für Oslo“.

Insgesamt hatten sich mehr als 4500 Menschen für das Casting beworben. Im Vergleich zu anderen Casting-Shows, bei denen die Kandidaten mit knallharten Verträgen an der kurzen Leine gehalten werden, mag dies recht wenig sein. Auch die Tatsache, dass nur 20 Kandidaten über sechs Wochen hinweg ihren Weg ins Finale bestreiten konnten, wirkt positiv, weil die Kandidaten als Sänger und nicht als Spiegel der Gesellschaft respektive der gewünschten Zuschauerschaft präsentiert wurden. Zwar gilt diese neue Show allgemein als eine Art Streichelzoo der Fernsehbranche, weil einfach keine negative und harte Kritik aus den Mündern der Jury zu hören war. Hier gab es kein „Erniedrigungs-TV“ im Löwenkäfig. Schließlich betonte der Jury-Präsident Stefan Raab in den ersten Shows immer wieder, dass dieses Konzept der Talentsuche sich um Musik und Talent, also die Qualität des deutschen Vertreters beim Eurovision Song Contest, drehen sollte. Doch braucht man das heutzutage noch wirklich betonen, seitdem andere Casting-Shows sich nur auf die emotional angeschlagenen Kandidaten und das daraus zu ziehende Schlammschlacht-Potential konzentrieren?

Als mündiger Zuschauer, der sich nicht wirklich auf Sendeformate interessiert, die nur der Quotenlüge zur Liebe erstellt sind, sehne ich mich nach Authentizität und Glaubwürdigkeit der Show und der Kandidaten. Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, in denen solche Formate die Fernsehlandschaft noch prägten. Das Konzept von „Unser Star für Oslo“ vermittelt ein Gefühl von Sehnsucht, Heimat und Nähe auf musikalischer Ebene. Im Prinzip so ähnlich wie Social Media uns lehrt, dass wir als Nutzer und Kunden genau diesen Anspruch von Unternehmen und Medien erwarten, so begehren wir dieses Mindestmaß auch von Fernsehsendungen, die zu unserer Unterhaltung dienen. Lieber auf diese Art und Weise, als ein durch den Kakao gezogenes Format mit Comedy-Aspekten aus den letzten Jahren. Eurovision bedeutet internationalen Starruhm. Das wollen wir, das brauchen wir, der Eurovision Song Contest gehört ganz ur-basis-demokratisch dem Volk. Hoffentlich dürfen wir einen Erfolg in Oslo erleben.

Was mir persönlich sehr gefiel war die konsequente Miteinbeziehung von Social Media in der gesamten Zeit von „Unser Star für Oslo“. So twitterte die @tvtotal-Redaktion und tauschte sich mit den Fans während der Sendung aus, die Website zeigt alle Videos der Shows und die Fanbase von Lena Meyer-Landrut bei Facebook bricht heute wahrscheinlich die 20.000er Marke. Andere Showformate des deutschen Fernsehens schaffen und können es wohl nicht, ihre bisherigen Kommunikationswege in der Form aufzubrechen. Vielleicht nehmen sich andere Produzenten daran ein Beispiel, denn ohne zeitgemäßes Kudos an die Fans wird man auf Dauer nicht in den Medien auch nur eine Chance haben.

Gestern verfolgten wir das letzte Aufbäumen im aktuellen Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009 auf ProSieben. Niemand geringeres als Stefan Raab lud führende Politiker der Regierung und Opposition in die Sondersendung von „TV total“. Ihren Platz in der Sendung nahmen Christian Wulff (CDU), Franz Müntefering (SPD), Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Guido Westerwelle (FDP), Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Gregor Gysi (DIE LINKE.) ein. Wer fehlte war offensichtlich: Frau Merkel und Herr Steinmeier ließen sich vertreten.

In etwas mehr als drei Stunden debattierten und diskutierten die Spitzenkandidaten und ihre Vertreter vor einem lautstarken Publikum und wetterten gegen alles und jeden. Immerhin versprühte diese Sendung genug Würze für unentschlossene Wähler, die nach dem langweiligen Kanzlerduell sich nach einem Schlagabtausch sehnten. Während das damalige TV-Duell zu einer Farce zwischen bisherigen Koalitionspartnern wurde, entwickelte sich in der gestrigen Sendung zumindest Potential für einen verbalen Schlagabtausch. Und das tat den Wählern gut, wenn sie am Samstagabend noch Zeit für diese Elefantenrunde hatten.

Was Netzbürger interessieren mag: Ja, die Piraten waren nicht in Person, sondern nur als Teil der Debatte vertreten. Der platte Startschuss von Herrn Guttenberg, der die Piraten süffisant als „vor Somalia“ abwiegeln wollte, kam selbst bei den anderen Politikern nicht gut an. Daraus schlug Herr Trittin einen Bonus, indem er von Gesprächen mit den Piraten erzählte und sich für die Interessen der Piraten bekundete. Doch mit einem hat er wohl recht: Wenn die Piraten die Fünf-Prozent-Hürde nicht erklimmen, kann mit den Stimmen nichts erreicht werden. Deswegen plädierte Trittin auch für die Stimme an die Grünen, die aller Wahrscheinlichkeit nach eher im Bundestag vertreten sein werden als die Piraten. Urteilen über diese Situation, die schon einen gewissen Wahrheitscharakter besitzt, sollte jeder selbst nach bestem Wissen und Gewissen.

Es ist nicht verwunderlich, dass laut jüngster Pressemitteilung diese Ausgabe von „TV total“ mit 25,3 Prozent bisher die stärkste Wahlsendung bei den jungen Zuschauern im Alter von 14-29 Jahren war, was auf insgesamt 15,2 Prozent MA bei den 14-49-jährigen Zuschauern widerspiegelte. Das nicht offizielle Endergebnis der „TV total Bundestagswahl“ liest sich wie eine Kampfansage sowohl an die regierenden Parteien als auch an die Opposition:

  • CDU/CSU: 26,6%
  • SPD: 17,7%
  • FDP: 19,9%
  • BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 15,4%
  • DIE LINKE.: 20,5 %

Heute entscheiden wir uns für die Zukunft in Deutschland. Wir sind die Wahlberechtigten. Geht wählen!

Mir juckte es in den Fingern, als ich gestern Abend ProSieben einschaltete und die einzig interessante Sendung genoss: Schlag den Raab ist zurück und der bekannte Moderator stellt sich seinen Herausforderern. Das erfolgreiche TV-Format begeistert seit geraumer Zeit die Massen, bei Twitter findet sich zu #sdr einiges. Einer von fünf Kandidaten darf nach einem Publikums-Voting gegen den Gastgeber Stefan Raab in insgesamt 15 Spielen antreten, um mit Können, Geschick und etwas Glück den Preis in Höhe von 500.000 Euro mit nach Hause nehmen. Gestern Abend bestimmte das Publikum Hans-Martin Schulze, einen Pharmazie-Praktikanten aus Oldenburg. Der junge Mann wirkte sehr sportlich, durchtrainiert, athletisch – ein guter Allrounder, der es mit dem Wunderkind Stefan Raab messen würde.

Doch nach wenigen Sekunden entwickelte sich durch das Auftreten des jungen Mannes eine ungeahnte Eigendynamik der mehrstündigen Sendung, wie man sie bisher noch nie gesehen hatte. Das Publikum, die Moderatoren und Kommentatoren, die Fernsehzuschauer und wahrscheinlich selbst Stefan Raab mussten feststellen, dass der Kandidat alles andere als im Bewerbungsvideo war. Ein hohes Maß an Selbstgefälligkeit, blanker Stolz, anhaltender Hochmut, ungebändigte Schadenfreude, aggressive Siegesgästen, anfeuernde Selbstgespräche – dieses Verhalten missbilligte scheinbar jeder während der Live-Sendung. Man weiß natürlich nie, wie man sich selbst in einem sportlichen Wettkampf mit dem Adrenalinrausch vor laufender Kamera verhalten wird. Doch merkt der Kandidat nicht zumindest nach den ersten Ausrutschern, dass er sich wirklich auf Glatteis begeht? Dieser Abend lässt sich als Lehrstück auf jedenfall für alle zukünftigen Kandidaten der Show werten. Schaut euch die Sahnestücke aller Spiele und Szenen ganz genau an, damit ihr nicht auch die Ungunst des Publikums spüren müsst.

Über Twitter konnte man gestern Abend und selbst noch heute am Vormittag verfolgen, wie sich die Netzgemeinschaft binnen weniger Sekunden einheitlich gegen einen Unbekannten stellt. Die Tweets wurden wirklich bei nahezu jedem negativen Kommentar mit „#hassmartin“ verschlagwortet. Auch im offiziellen Forum konterte das Fernsehpublikum sehr eindeutig. Zwar ist diese Demonstration der Ablehnung keinesfalls produktiv für den Moment selbst, aber man konnte wunderbar beobachten, dass Hans-Martin alles andere als ein Publikumsliebling war. Zu fragen bleibt allerdings, weshalb sich das Publikum auf ein ähnlich tiefes Niveau herablassen musste? Wie Stefan Niggemeier in einem Artikel der FAZ treffend formulierte, blieb dabei allerdings unklar, „welchen Grund nun ausgerechnet diese Leute haben sollten, sich mit ihrer begeistert zur Schau gestellten Asozialität dem sozial ungeschickten Kandidaten überlegen zu fühlen.“ Statt des Social Mob macht Twitter-Deutschland jetzt auf Twobbing?

Doch damit nicht genug. Das Internet wurde parallel zur Sendung dafür genutzt, mehr über diesen Anti-Sympathieträger herauszufinden. Schnell kamen Einträge aus dem örtlichen Telefonbuch zum Vorschein, denn ein Hans-Martin in Oldenburg zu finden ist gewiss nicht schwer. Die Aufforderung, dem Kandidaten mit einem persönlichen Telefonanruf die kommenden Tage ganz anders als erwartet zu gestalten, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Der junge Mann sollte sich schnellstmöglich eine neue Nummer zulegen. Für die Online-Reputation des jungen Mannes, der seine berufliche Karriere ja noch vor sich hat, tat sein Auftritt keinesfalls etwas positives ab. Google spricht Bände. Und sein Freundeskreis, wie Florian Meyer thematisiert, wird gewiss das eine oder andere Mal darüber nachdenken, wie sich ihr Freund in aller Öffentlichkeit vor einem Millionenpublikum präsentiert hat. Immerhin steht für den jungen Mann eine Tatsache fest: „Ich bin auch nicht hierhin gekommen, um neue Freunde zu gewinnen, sondern das Geld.“ Ein wirklich schöner Preis für jemanden, der nach eigenen Angaben einen IQ von 143 besitzt.

Heute ist der Live-Blog Event für Katharina und mich. Wir geben richtig Gas und wollen mal zeigen, dass wir uns die Finger so richtig schön wund schreiben können.

20:13 Uhr
Wir warten gespannt auf den Beginn der TV total Wok WM 2006 und werden mit einer Dauerwerbesendung über einen der Werbespots mit Franz Beckenbauer eingestimmt. Na wenn das Mal nicht für Erdinger Weißbier der Hit des Abends ist?

20:16 Uhr
Live aus Insbruck wird uns der Raabsche Feiertag präsentiert. Dicke Stars, dicke Hose, und der Auftritt von Stefan Raab auf einem Ketten-Quad.

20:18 Uhr
Mein Gott müssen die halbnackten Mädels nicht frieren? Das kennen wir doch schon aus dem Show-Act von seinem Crashrennen. Stefan Raab als sogenannter Präsident des Weltverbandes der Wok-Sportler… kampfesmutig ist er und kündigt an, dass er den Titel haben will.

20:21 Uhr
Richtig, wir wollen den Wok-Sport in die Olympischen Winterspiele integrieren! Da lachen ja die Hühner, lieber Herr Raab. So viel Tenor wie heute hat man selten gehört. Auf zu den Höhepunkten des gestrigen Qualifyings auf der Sprungschanze von einem namenhaften Hersteller von Mobiltelefonen…

20:25 Uhr
Der Experte: Wer als erstes die Bahn herunter fährt, verliert an Geschwindigkeit. Warum? Weil die Bahn komplett durchgeflutscht wird, in dem ein Wok sie also freikratzt oder sonstwie… egal. Der Experte Raab sieht inseinem Fuchsschwanz-Bärenfell-Outfit aus, als ob er sich seine Unterhose durchschwitzt.

20:31 Uhr
Zur Zeit scheinen sämtliche Mitwirkenden an der Show nur Unsinn von sich zu geben. Jeder ist Experte, jeder weiß was, jeder tut was, und jeder spielt sich auf: Die ProSieben Crew in voller Montur… aber Achtung! Der erste Lauf!

20:33 Uhr
Markus Prock gibt Gas. Schön schief, schön schnell, der erste Lauf „defloriert“ also die glänzende Bahn. Die siebente Kurve ist die X-Box 360 Kurve! Mit 77 km/h rudert er in das Ziel mit 1:02.683!

20:35 Uhr
Georg Hackl wollte mit einem aus Schlitten-Stahl gebautem Wok antreten, durfte es aber nicht. Dafür ist er dennoch schnell bei den Zeitmessungen! 58.264 Sekunden bringen den vorerst ersten Platz!

20:40 Uhr
„Grautvornix“ Smudo und das Bärenmarke-Bärchen – ein herrliches Bild. Aber mit 1:05.101 gibt diese Fahrt nur den vorerst dritten Platz dank der Dreher am Anfang. Der Arme schwitzt ja richtig!

20:43 Uhr
Joey Kelly ist „lausig vorbereitet“ aber mit Heizdecke am Po! Dafür legt er eine bessere Startzeit als Georg Hackl hin. Das ist ein gefährlicher erster Platz mit 88 km/h und damit 57.098 Sekunden Fahrzeit! Dafür mag er es nicht, dass er von Sonya Kraus am Mund begrabbelt wird.

20:47 Uhr
Danke für die Privaten! Die erste Werbepause ist da. Persönlich bin ich ja begeistert darüber, dass es diese Splitscreen-Sachen gibt… so kann man bei RTL locker mitraten, was für eine Antwort bei „Wer wird Millionär?“ gesucht wird, und gleichzeitig in unserem Fall die Werbung auf ProSieben mitverfolgen.

20:58 Uhr
Live dabei, live geht es weiter. Die Wok Piloten starten durch mit Christina Surer, die ein wenig wie Keira Knightly grinst. Visier runter vom Uvecs Wok-Helm… und ab geht’s! Nur mit 1:06.006 landet sie auf Platz 5. Zu schade!

21:02 Uhr
Bruce „Almighty“ Darnell ist genauso wie alle anderen Teilnehmer mutig – und waghalsig. Aber der New Yorker rollt ein wenig langsam den Hügel runter… wird wohl in der hinteren Platzierung sein. Er dreht sich um 180° in der lustig angestrahlten X-Box Kurve, schnellt dann mit dem Rücken zr Fahrtrichtung weiter… der neue Negativrekord mit fast 25 Sekunden Verzögerung: 1:22.898!

21:08 Uhr
Stefan Raab macht auch einen Dreher, zwei Dreher, sonstwie Dreher und er rauscht auch mit dem Rücken in Fahrtrichtung herunter, jedoch ist er schnel dabei, wird aber nur auf den vorerst dritten Platz mit 1:00.451 kommen.

21:11 Uhr
André Lange als ehemaliger Bobsportler flitzt den Hang hinunter und dreht sich ebenfalls! Wie lustig das doch ist, rückwärts ins Ziel zu kommen und richtig viel Zeit einzubüssen – 1:02.756 war die Endzeit! Das heißt also laut Kommentator „Aftershow Party“ und besaufen. Na fein!

21:14 Uhr
Elton im Frostablog! Nein, Elton im Frosta-Wok! Er dreht sich ebenfalls und landet mit 1:06.137 auf dem achten Platz! Ob die asiatischen Heilkräfte des Frosta-Teams geholfen haben? Wohl eher beim Mannschaftsfahren werden wir das sehen können.

21:17 Uhr
Sven Hannavald rauscht mit 71.2 km/h mit einer ziemlich unspektakulären Fahrt lang, aber kommt mit 1:00.443 auf Platz drei! Knapp den Herrn Raab geschlagen!

21:20 Uhr
Wir kommen wohl bald zu den Vierer-Woks! Gruppenkuscheln auf der Eispiste. Na wenn das mal nicht das Eis zum schmelzen bringt?

21:23 Uhr
Der erste Verdi-Wok Vierer-Wok ist unterwegs. Es sieht schon ziemlich cool aus, wie die vier vom mister+lady jeans Ladies-Wok die Fahrt bestreiten, und mit 55.141 damit eine Bestmarke vorlegen!

21:26 Uhr
Die roten Teufel vom ProSieben Märchen-Wok startnen so, als ob sie alle gleichsam in der Kurve ankommen wollen. Aber nur der zweite Rang. Das kommt davon, wenn man auf allen vieren im Ziel endet!

21:30 Uhr
Wenn ich so rüberschaue, was Katharina so bei DSDS sehen darf, bin ich ehrlich gesagt ein wenig im Moment von der Wok WM gelangweilt. Eine Fahrt durch den Eiskanal folgt der nächsten, und keine besonderen Show-Highlights. Dafür halt WERBUNG!

21:35 Uhr
Toll es gibt jetz die Wok WM für uns alle zum Kaufen! Kauft! Gebt euer Geld aus…

21:38 Uhr
Cheffe is‘ dran, ‚eh! Toll, Stefan „Cheffe“ Raab und seine Band-Kollegen rollen ebenfalls gegen die Banden! Was wurde aus der Wildcard? Der exzellente Pilot bringt eine 53.919 auf die Bahn. Nice!

21:42 Uhr
Deejott Bobo und Dee-Dee-Dee im Storck Riesen Wok legen eine 54.073 hin. Naja, hätte schlimmer kommen können!

21:46 Uhr
Der „Seat Hackl-Wok“ ohne den großen George bringen sich in Fahrt. Und mit nur einer Zehntel zu wenig liegen sie auf Platz 2 mit 54.038! Wann kommen die Show-Acts? Sollte da nicht noch Pink sein? Stupid Girls? Na?

21:50 Uhr
Die Flugbegleiterin Astrid Rosie hat die Wildcard im Frosta Wok gewonnen. Na wenn das mal ein Qualifying im Frosta Bistro war… hihi ;) Dann legt der FRoSTA Elton & Friends Wok los und sind mit einem kleinen Vorsprung vorne. Drei Zehntel Vorsprung bringen den Bahnrekord mit 53.086 und den ersten Platz! Na klar, denn Frosta ist für alle da! Wen interessiert denn da noch der Raab?

21:53 Uhr
Der „Fisherman’s Friend“ Wok holt die Führung mit 52.527 Sekunden in diesem ersten Lauf. Ob ich mir den zweiten Lauf noch antun werde, bezweifel ich in diesem Moment. Es hat irgendwie nix, sich über die einzelnen Fahrten die Finger wund zu tippen. Da schiele ich schon neidisch auf Kat’s DSDS Geschreibe… und ab in die Werbung!

22:06 Uhr
Ja nun geht es weiter mit Team Austria und ihren getunedten Woks! Aber das wird keine Bestzeit werden, da jetzt schon Zeitverluste mit einem schweren Sturz bei 84 km/h den Sieg verhindern! Das sieht nach einem Parallelflug des ersten und zweiten Piloten aus. 55.733 Sekunden! Böse!!!

22:11 Uhr
Das Team Bärenmarke liegt mit 59.619 Sekunden im hinteren Feld. Nix großes, nix berauschendes. Irgendwie verliert die Wok WM mit jeder Minute ihren anfänglichen Charm des Klamauk-Sports…

22:14 Uhr
Der Surf-Weltmeister im Wok misst sich mit der Konkurrenz. Nebenbei wird fleissig Werbung für den Sponsor bet-and-win vom Kommentator „gelabert“. Schnell sind sie ja, aber was die Quoten angeht – wer weiß. Mit 90.6 km/h ist das recht fix, aber nur 55.034 Sekunden bringen den sechsten Platz.

22:17 Uhr
Sean Paul mit Everblazin liefert den ersten Show-Act! Da hat aber die Mucke einen fetten Fehler gehabt, und Sean Paul schaut dämlich in die Wäsche, und der DJ hat ein echtes Problem. DAS IST FEHLERHAFT! Das ist peinlich. Es hört sich an wie ein Wecker, der morgens nervig piept. Geschmacklich mag das ja für die einen oder anderen Leute vertretbar sein, aber dass die Musik so krank und mit einem fetten Fehler behaftet war… naja!

22:24 Uhr
Nun kommen so einige nervige Zusammenfassungen, die ich mir aber selbst nicht mehr antuen möchte. Deswegen ist vorerst ein wenig DSDS als primäres Programm im Flimmerkasten zu sehen. Wobei nein, ich muss mich korrigieren. Es ist der jeweils zweite Lauf – aber ich werde es mir beim besten Willen nicht mehr geben, den Rest der Wok WM mir reinzupfeiffen. Ich bedanke mich schon einmal und wünsche eine gute Nacht!

Heute abend ist es wieder einmal soweit, dass sich Deutschland’s Fernsehstars und -sternchen untereinander einen schönen Quotenkampf bieten. Wie gestern schon vorab angekündigt, werden wir deshalb gleich zwei Mal live bloggen.

Bei Deutschland sucht den Superstar auf RTL präsentieren sich die drei Kandidaten mit folgenden Songs:

  • Vanessa Jean Dedmon
    1. Greatest Love of all (Whitney Houston)
    2. I turn to you (Christina Aguilera)
    3. Für Dich (Yvonne Catterfeld)
  • Mike Leon Grosch
    1. You are so beautiful (Joe Cocker)
    2. Mandy (Westlife)
    3. Against all Odds (Phil Collins)
  • Tobias Regner
    1. Here without you (3 Doors Down)
    2. How you remind me (Nickelback)
    3. Father and Son (Ronan Keating)

Zur Wok WM 2006 auf ProSieben hatten sich gestern Abend folgende Mannschaften qualifiziert:

  • TV total mit Stefan Raab, Alfonso, Dominik und Rüdiger
  • ProSieben Märchen-Wok mit Axel Stein, Stefan Gödde, Charlotte Engelhardt, Bernhard Hoecker und Bruce Darnell
  • Team Austria mit Markus Prock, Mirjam Weichsel-braun, Felix Baumgartner, Christian Clerici und Michael Konsel
  • Fisherman’s Friend Gold-Wok mit André Lange, Sandra Kiriasis, Christoph Langen, Silke Kraushaar und Susi Erdmann
  • FRoSTA Elton & Friends mit Elton, Lars und Ande von Mundstuhl und dem Wildcard-Gewinner
  • mister+lady jeans Ladies-Wok mit Christina Surer, Alida Kurras, Sabine Pfeifer, Isabelle Knispel und Nandini Mitra
  • Bärenmarke Musik-Wok mit Smudo, Ole Tillmann, Ben, Johanna Klum und Giovanni Zarella
  • betandwin Sport-Wok mit Sven Hannawald, Björn Dunkerbeck, Mark Warnecke, Markus Beyer und Dieter Thoma
  • Seat Hackl-Wok mit Georg Hackl,Kai Böcking, Norbert Dobeleit, Simon Gosejohann und Patrik Kühnen

Na wenn das mal kein spannender Schlagabtausch auf Quotenniveau wird? Let the battle begin! [via RTL und TV total]

Für den morgigen Samstag haben wir uns etwas besonderes ausgedacht. Wir werden zu den ultimativen TV-Events jeweils einzelnd in separaten Themen einen Live-Blog Event durchführen. Dazu werden Katharina und ich unseren Fernseher im Two-in-One Modus (Split-Screen/Dual-Modus) laufen lassen, und dabei gleichzeitig in einem Artikel über folgende zwei Sendungen schreiben:

  • Wok WM 2006
    initiiert von Stefan Raab um 20:15 Uhr auf ProSieben
  • Deutschland sucht den Superstar
    mit der Jury um Dieter Bohlen um 21:15 Uhr auf RTL

Zu diesen Publikumsmagneten gibt es vorerst nicht mehr viel zu sagen. Und wenn alles glatt läuft, darf man sich als Leser wie mittlerweile gewohnt unseren satirisch-entspannten Kommentaren parallel hingeben. Na wenn das mal nichts wird…? ;)

Zum Live Blog des Bundesvision Song Contest 2007 hier entlang!

Die Konkurs… Konkurrenz ist groß! Stefan Raab moderiert heute zusammen mit Jeanine Reinhardt und Elton sein deutsches Pendant zu den europäischen Musikawards. Na dann mal los und heraus aus dem Quotenloch! ProSieben hat heute seine Chance, den anderen bösen Sendefamilien am Markt (es gibt ja im Prinzip nur noch eine andere) die Stirn zu bieten. Der „Bundesvision Song Contest 2006“ legt los!

Wenigstens geht es heute mal nicht mit musikalischen Legastenikern wie bei „Deutschland sucht den Superstar“ an den Start, sondern mit mehr oder minder etablierten Lokalmathadoren und Profis!

Ich weiß noch nicht ob ich heute hier Live-Bloggen sollte, oder nur die Perlen der Dämlichkeit aus dem Programm ziehen soll. Nichtsdestotrotz nehmen sich auch andere Blog Autoren dem Thema an – und zwar bei: Franziskript, der Popkulturjunkie, Johannes Ries, deep-resonance und thelastbeat schreiben sich schon die Finger wund!

Ok, ich habe mich entschieden! Zeit zum eigenen Fingerwundschreiben :)

Nordrhein-Westfalen: AK4711
Das hat mir irgendwie nicht gefallen. Die Damen singen so stressig und sinnfrei, dass es sich schon wieder lohnt, sich zurück zu lehnen und sich auf die Suche nach DSDS Songs im Internet zu machen.

Niedersachsen: Marlon
Die Ballerinas tanzen zu dieser willenlosen Musik des blonden Wuschelkopfes ebenfalls willenlos. I don’t know Jack! Dankeschähn!

Saarland: Reminder
Da kommen wir mal gleich hin! Augen zu und rein… wenigstens hört es sich bei den Jungs, die bewußt ohne Frontfrau auftreten möchten, ja wie um stattliche Musik an! Irgendwie haben die Jungs geschmack. Hat ja schon bald Green Day Qualitäten!

Baden-Württemberg: Massive Töne
Für die Jungs zahle ich kein Lösegeld. Eventuell liegt es daran, dass ich den modernen 2k Hiphop nicht mehr so faszinierend finde, als wenn ich die Zeit meiner Jugend mit Fanta4 und Co. zu hören verbracht habe. Mein Job mit zurückgegelten Haare? Mein Gott!!! Was war das? Das sind ja neue Massive Töne. Ich habe Angst…

20.50 Uhr – WERBEPAUSE!
Und wer möchte sich die CD mit allen (wirklich allen, leider) Beiträgen kaufen? Die Werbung ist irgendwie lustig – da ist heute alles dabei. Nebenbei: Warum sollte man sich eigentlich die Highlights der „Grammy Awards 2006“ ansehen, wenn doch eh schon alles bekannt ist?

Sachsen-Anhalt: Toni Kater
Miau! Die liebe Toni erinnert mich irgendwie an meine alte Klavierlehrerin! Bei allem Respekt, ich möchte sie ja nicht beleidigen, aber die Gesichtszüge und die Mimik haben starke Ähnlichkeit mit meiner guten alten Frau Köhncke. Und im Kostüm sieht sie mit ihrer Band aus wie verliebte Astronauten – ist aber ganz ok so. ;)

Thüringen: In Extremo
Zeit für ein wenig beschauliche Rittermusik, Minnegesang, und Alkoholexzesse! Die erinnern Katharina grade an Rammstein! Aber das ist halt nicht meine Zielgruppe… Mein Respekt an euch für die kontinuierliche Mühe und das Bestreben auch Musik zu machen. Aber einen dicken geschminkten Harfenspieler zu sehen, der in seinem müden Mönchskostüm zu irren Geplärre abrockt – da möchte ich lieber die Bälger von Tokio Hotel ertragen als das!

Rheinland-Pfalz: 200 Sachen
Verehrt Toni Marshall! Huldigt ihn. Aber die 200 Sachen sind uns sympathisch… und Kat raunt irgendwas von „200 kph in the wrong lane“ von den Russenmädels tATu. Häh? Wieso… ich muss das mal klären! Dennoch haben die 200 Sachen uns an die ersten Lieder von Rosenstolz erinnert! Hui! Schlampe! Schlampenlieder Schlampenfieber! Ja! Heiß! Oh ja…

Sachsen: Die Raketen
Die Männerquote steigt so langsam… aber so wie die Jungs singen, weiß man gleich, dass da keine Eier vorhanden sind. Ei dei dei… wieso ist dieses Ploppy-Floppy Stück ein „Popsong„? (Lieber Popkulturjunkie, ich bin jetzt mal auf deinen „Vernichter“ gespannt…) Ein halbes Plagiat!

21.20 Uhr – Werbung Teil 2
Ich muss die Kontaktlinsen rausnehmen. Schaumschläger und Keksle sind nix für mich heute abend…

Brandenburg: Diane
Der rote Feuerteufel hört sich an wie ein halber (ganzer) Schlager. Wenn ihr mal richtig hinhört, kommen einem gleich die Tränen. Die Unschuld gibt’s jedenfalls nicht mehr zurück… hihi! Ist ja gräßlich… (wie schreibt man das nun: grässlich, gräßlich, gresslich, greßlich… oops, das kam mir grad in den Sinn!)

Interstitial!
Meine lieben Freunde, die Moderation von Janine Reinhardt hinkt auch ein wenig vorn über, so wie es hinten rauskommt. Warum hat man eine Co-Moderatorin ausgesucht, die kaum in sinnvollen Sätzen (geschweige denn!) reden kann?

Bayern: TipTop
Ja? Bitte? Flipflop? Katzenklo? Go West? ZZ Top? WAS SOLL MIR DIESER SINNLOSE SONG SAGEN?! Welche Drogen habt ihr vor dem Auftritt genommen? Die wollen wir doch auch. Du du du… bist Flop! Haben die etwa bei „Fettes Brot“ mit dem Aufmarsch von „Emanuela“ abgeschaut? Stampfi Stampfi…. ahaha…

Interstitial
Das Land ist nicht kalt und flach, aber vielleicht bist Du einfach nur flach im Schädel, liebe Janine Reinhardt! Labertasche.

Schleswig-Holstein: TempEau
Gut, die vertreten meine Heimat. Da will ich mal nicht so doll meckern. Und Schwarzsauer haben wir noch nie hier gegessen. Sind wohl zugewandert oder so… ew! Aber Seelig war damals schon cool… hab noch irgendwo die schwarze CD rumliegen. Wenigstens haben die Jungs ein paar „Bunnies“ mitgenommen – und eine schwarzäugige Chucky Puppe. Haben die etwa ein wenig bei den Ärzten abgeschaut? AHEM! Ein „Babubbaba“ als rhytmisch-musikalisches Grummeln, um den Refrain einzuleiten, verleiht mir jedenfalls keinen schönen Tag.

By the way
Irgendwie kann ich es nicht mehr hören mit „Kommen wir zum wahrscheinlich schönsten Bundesland…„!

Hamburg: OleSoul
Die Ballade hat irgendwie etwas, was viele von den bisherigen Songs nicht hatten: Klang und Gesang. Schade nur, dass es an Herbert Grönemeyer erinnert, und dass der Refrain etwas mit „Cologne“ zu tun hat. Aber schön, besser als der obige Durchschnitt. Hat irgendwie einen guten Rang verdient, aber die Kiddies und Tokio Hotel Jünger werden es wahrscheinlich eh wieder verreißen!

Mecklenburg-Vorpommern: Pyranja
Meck Pom! Katharina’s Heimatland! Hihi! Und dann sowas. Rap-Pop mit Tic-Tac-Toe gemixt. Das schöne daran sind die Backgroundsängerinnen. Aber identifizieren kann sich Kat damit nicht. Wenigstens nicht ganz so peinlich wie letztes Jahr – mal was anderes als die Chaoten im Astronautenoutfit von Deichkind!

21.56 Uhr – Werbepause Teil 3
Die Müdigkeit nagt an unserem Durchhaltevermögen. Kat hat morgen um 8 Uhr eine Klausur, und ich werde genüsslich ausschlafen. Ein schöner Tag… die Welt ist schön ein schöner Tag! Jaja… mal sehen, was die letzten drei noch so drauf haben! Erstmal aber schön mit Frau Franziskript gleichziehen: Toilettenpause!

Bremen: Revolverheld
Ja,ja,rockt doch endlich mal. Irgendwie gefiel mir das schon nach all dem Gepläre! (Mike machte grade Cocktails!)

Hessen: Nadja Benaissa
Ja genau, da war ja mal was…eine waschechte Ex-NoAngels! Persönlich finde ich ja, dass sie ganz schön schwächelt beim Singen! Der Background-Chor hebt die Stimme gewaltig, aber sobald sie alleine trällert, merkt man, dass sie ihre besten Zeiten hatte!

Berlin: Seed
Oh nein! Oh neeiiiiinnnn… optisch so wie Black Eyed Peas und Outcast! Gesanglich aber nur so wie nur ein Neurotiker diesen Stampfi-Song umsetzen kann. Stampfi, weil auch wieder diese Mannsweiber eine Parade tanzen. Lustig ist es aber auch schon…irgendwie! PEACE!

STOP: Wer soll gewinnen?
Ja das ist eine gute Frage. Seed hatte die einzigen wirklichen Songs in den Charts. Der Popkulturjunkie meint dazu auch, dass Seed wohl nur dabei ist, um den Bundesvision Song Contest 2007 in die Hauptstadt zu retten. Die Abstimmung des Fernsehpublikums ist jedenfalls genauso kompliziert und nicht für jede Altersklasse gemacht. Schreibe eine teure SMS oder erledige einen Anruf, in dem man eine tolle Zahlenkette verwendet, um sein eigenes Bundesland und das seiner Wunschwahl zu wählen. Ahja… was?? Ich bin doch kein 13jähriger Tokio Hotel Fan, der so einen Handytippwahn hat?

Große Güte, die Zusammenfassung zeigt wieder die Perlen der Dämlichkeit von so einigen Gruppen. An meiner Meinung ändert sich dazu nichts. Leider ist die musikalische Qualität von 80% der Beiträgen wirklich daneben!

Abstimmung
Diese Abstimmung zieht sich mit einer solchen Schlepperei hin, so dass ich die Lust verliere, hier weiter zu machen. Katharina hat sich ins Bett verzogen, und ich tue nur Bestes daran, wenn ich zu ihr unter die Decke schlüpfe! Mal sehen, was morgen dabei rauskommt – wenn Seed jetzt schon in Führung liegt, dann sollen sie auch gewinnen! Auf auf für die Hauptstadt!

And the winner is…
Immerhin hat Schleswig-Holstein nicht den letzten Platz belegt! Aber die Musikgeschmäcker der jungen Handy-Zielgruppe sind ja bewiesenermaßen anders als von denjenigen, die Musik kennen und lieben, anstatt Müll zu hören.;) Und ja, Seed hat’s gemacht! Ja… schick.

Nur noch ein Jahr und wir dürfen in freudiger Stimmung zu alten Märchen aufhorchen. Eines davon wird vielleicht ungefähr wie folgt lauten:

Das Märchen von Herrn Raab
Es war einmal Herr Raab. Der war ein ganz großer TV Star im deutschen Fernsehen. Er hatte auch viele Sendungen, einige davon liefen mehrmals in der Woche, andere jedoch waren zu speziellen Anlässen gedacht. Und je mehr Herr Raab an neuen Sendungen herstellte und moderierte, desto mehr Geld floss in seine Kassen. Herr Raab verdiente viele Euros, und seine Produktionsfirma umso mehr. Dies machte die Medien-Könige zufrieden. Sie bekamen auch ihren Anteil vom Leibeigenen Herrn Raab.

Eines Tages jedoch, es war am Ende des Jahres, als Herr Raab mit neuen Formaten seiner Sendungen an der Reihe war. Er trumpfte auf mit einer Neuauflage seines berühmten waghalserischen Turmspringens. Aber dann zu der Weihnachtszeit wollte Herr Raab sein Volk mit wunderbaren Klängen und Gesängen begeistern. Das Volk hingegen trotzte der Versuchung, seine Sendungen zu empfangen. Seine Sendung wurde von fast niemandem außer einigen wenigen Menschen gesehen. Die Medien-Könige seines Königshauses ProSiebenSat.1 waren nicht mehr so glücklich darüber, dass das viele Geld, was vorher in die Sendung geflossen war, nicht wieder eingespielt wurde.

Und auch am letzten Abend des neuen Jahres sollte Herr Raab mit einem weiteren Highlight auf Sendung gehen, um mit seiner Silvester-Spezial-Sendung die Massen zu begeistern. Erneut verfehlte der Anspruch von Herrn Raab die Erwartungen seiner Medien-Könige. Die Medien-Könige waren von der Quote, die Herr Raab mit seiner Sendung erzielte, nicht begeistert.

Kurz darauf machten sie den Herrn Raab zu ihrem Medien-Sklaven, schalteten wenige Tage später seine Sendungen ab, und warfen ihn aus ihren Medien-Palästen heraus. Herr Raab war dann wieder das, was er am besten konnte: Der Sohn eines Metzgers, der auszog, um dem Volk das Fürchten zu lernen. In einem langen Streit vor den Gerichten des Landes zog er den Kürzeren und mußte sein ganzes Geld dafür hergeben, um den Medien-Königen die neuen durch ihn verursachten Kosten und Umsatzeinbußen zu zahlen, seine Rechnungen zu begleichen, und die Miete für sein Zimmer über der elterlichen Metzgerei bezahlen zu können.

Und die Moral von der Geschicht? Verarsche doch das Volke nicht. Es wird sich rächen ganz gemein, in dem es schaltet die Konkurrenz zu Weihnachten ein.

Dieses literarisch wertvolle Geschreibsel ist als Annekdote zum jüngsten Quoteneinbruch der Senderfamilie ProSiebenSat.1 zu verstehen. Weil die Quoten sich auch durch und gegen Stefan Raab’s Engagement für den Sender zur Zeit nicht erholen können, sehe ich die Konsequenz darin, dass einige Köpfe rollen werden. Herr Raab dient hier als Symbolfigur eines Helden, der dem Volke der Zuschauer trotzt, ihn aber nicht auf ewig binden kann. (Das wäre ja auch nur mit dem Einen Ring möglich gewesen.)

3,2,1… EBay macht’s möglich. Soeben schauten wir TV Total, um die aktuellen Geschehnisse zum Turmspringen mitzuverfolgen, und der liebe Herr Elton bemerkte nebenbei folgendes: Man kann den Sackschutz von Stefan Raab ersteigern.

Nebenbei hat Herr Raab sich es abgerungen, auch Kai Pflaume seinen Respekt zu zollen – für den Mut nicht zu springen. Wird man so zum TV Total Blogger, ähnlich dem, was BildBlog so treibt? Mir wird irgendwie Angst und Bange…