Wer eine Webseite hat, hat heutzutage entweder keine neuen Inhalte zu präsentieren (siehe meine private Homepage), oder aber man kümmert sich um redaktionelle Inhalte, die in regelmäßigen Abständen niemals an Aktualität verlieren. Selbiges gilt auch nebenbei für die Maschinerie des Online-Auftritts von Harald Schmidt. Vor etlichen Wochen dachte ich, es wäre darum geschehen, dass der RSS Feed verkümmert und abstirbt. Nahezu gelöscht hatte ich ihn schon… fast. Bis ein kleines gallisches Dorf Paulchen Panther… also keine Sorge, es geht weiter, denn „Heut‘ ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder keine Frage!

Heute Abend auch wieder im Programm der ARD: Harald Schmidt. Endlich mal wieder etwas sinnvolles zu sehen, und auch zu lesen. Denn seit geraumer Zeit war im RSS Feed, den ich von der Schmidtschen Seite abonnierte, kein neuer Eintrag mehr zu lesen – bis auf einen Aussetzer kam endlich nach langer Wartezeit der heutige Eintrag. Danke.

Der Sommer neigt sich dem Ende, der Herbst kommt bestätig näher. Die Menschen finden sich wieder in ihren Häusern ein, um zusammen ein wenig Gemeinschaftlichkeit erleben zu können. Was bietet sich da näher an, als sich zu großen Gruppen zusammenzuschließen, um daraus einen medialen Event zu zaubern? Die Kandidaten für die Events der nächsten Wochen sind folgende drei Kongresse:

  • Media In Transition am 07. bis 08. September 2006 in München:
    Die Informationsrevolution in unserem medialen Zeitalter wird hier beleuchtet. Media Content Management, Web 2.0 Trends, Distribution und Marketing & Strategy sind die Schwerpunkte. Die Preise sind mit 460 Euro bis 850 Euro für diesen Kongress am günstigsten, auch für Studenten scheint es eine gesonderte Ermäßigung zu geben.
  • Chance Web 2.0 am 25. September 2006 in Köln:
    Neue Wege im Internet beschreiten – man möchte als thematischen Schwerpunkt die Veränderung der Kundenbeziehung durch neue Möglichkeiten der Kommunikation aufgreifen (z.B. durch Unternehmens-Weblogs), wobei festzuhalten ist, dass man sich noch nicht auf das endgültige Thema festgelegt hat – total Web 2.0 eben. Schön daran ist, dass hier 15 Wildcards an Blogger vergeben werden. Zu schade, dass ich im Urlaub davon nix mitbekommen habe. Preislich liegt dieser Kongress recht günstig mit 890 Euro für einen Tag mit Vollprogramm, zumal es für Frühbucher entsprechende Rabattaktionen gibt.
  • Web 2.0 Kongress am 09. bis 12. Oktober 2006 in Offenbach bei Frankfurt:
    Themenschwerpunkt sind Neue Kommunikations- und Business-Modelle mit WEB 2.0 und RIA, wobei der Kongress mit Workshops und teilweise parallelen Vortragsreihen und Keynotes gespickt ist. Irgendwie ist das sehr zeitaufwendig, der Preis für die Veranstaltung liegt auch mit 1.795 Euro für den reinen Kongress bis 2.795 Euro für den Kongress und die Workshops recht hoch.

Wo würde ich am liebsten hingehen? Natürlich zu ALLEN drei Kongressen. Doch leider halten mich die Preise für die Anfahrt und die Kongressteilnahme selbst derzeit vom Besuch ab. Aber vielleicht entwickelt sich ja etwas schönes wie bei meinen super Erfahrungen beim Next10Years Kongress bei SinnerSchrader… ;)

Die Macht des Internets ist ein unglaublicher Sog, der einen doch ziemlich tief in den digitalisierten Wahnsinn treiben kann. Zu Hause nutzen wir eine schöne A-DSL Leitung und unser WLAN Netz. Hier im Urlaub schaut es ja anders aus. Man braucht Geduld, Hingabe, ja ein wenig Inspiration.

Aber seit ungefähr 30 Minuten (plus minus 5) aktualisiert sich schleppend meine komplette RSS Feed Liste – und es nimmt kein Ende. Die E-Mails über den Webmail-Client bauen sich derweil nur im Minutentakt auf. Jedwede Internetseite braucht mindestens zwei Minuten, falls man nicht vorher frustriert auf JavaScript per manueller Deaktivierung verzichtet. Selbst einen Blogeintrag an den Server zu schicken fraß auch fast eine Minute der kostbaren Zeit. Die Bestellung eines neuen Buches über Amazon dauerte durchweg 10 Minuten vom ersten Klick bis zur endgültigen Auftragsbestätigung.

Wie schön es doch ist, immerhin über eine Verbindung mit dem Modem zu verfügen. Man ist dann nicht ganz abgekapselt im Urlaub! Und ich gestehe: Ich bin ein Mensch mit ausgebrochener Mediensucht! ;)

Es war schön mit Dir, wir haben dich alle gemocht. Du wunderschöne Gebühr, die keine Gebühr, sondern nur ein Beitrag war. Ein Beitrag, der als Gebühr für viele Menschen wahr wurde, und andere zum Alptraum. Die GEZ Gebühr kommt in die Jahre und wird nicht mehr so sehr geschätzt, wie früher einmal. Die BBC möchte den Rundfunk in Citizen-Media Journalismus umwandeln – mit den technischen Grundlagen des Web 2.0. Und in Deutschland sprechen sich immer mehr Politiker gegen den Dinosaurier GEZ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus. Was für ein Vormittag! So viel Web 2.0, so viel Citizen-Media Journalismus vs. traditionelle Medien, dass man förmlich in geekisch-orgasmiatische Stimmungen versetzt wird. ;)

Stolpersteine werden einem oft in den Weg gelegt, und viele Unternehmen erkennen noch nicht das Potential von dem magischen „Web 2.0“. Heute gibt es ein wenig schöne Lektüre der traditonellen Medien, die man sich selbstverständlich ansehen sollte:

Das nahezu klassische Beziehungsdrama, was sich in zahlreichen Firmen und in privaten Kreisen vollzieht, kennen wir alle: Networking oder Vitamin B braucht jeder von uns. Ohne genau diese Connections in die Wirtschaft über Bekannte, Freunde und Verwandte steht man allzuoft ganz allein auf Wald und Flur. Katharina und ich selbst sind natürlich auch immer bestebt, unsere eigenen Netzwerke auszubauen.

Doch was sich jetzt mit dem MerkelCast erlaubt wurde, grenzt eher an Vetternwirtschaft als an Vitamin B. Wie das Spiegel Online Blog berichtet, produziert nun der Schwiegersohn des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber den MerkelCast:

Einer der Vorstände von Evisco ist Stoibers Schwiegersohn Jürgen Hausmann. Hausmann ist seit mehreren Jahren mit Stoibers Tochter Constanze verheiratet. „Beziehungen spielten aber bei der Vergabe keine Rolle“, betonte er […]

Gewiss gibt es immer gute Gründe, sich für und wider einen Anbieter auf dem rasant wachsendem Markt des Citizen-Media Journalismus, insbesondere des Podcastings, zu entscheiden. Doch soetwas grenzt ein wenig an Ideenarmut und wie schon erwähnt nach ausgereizter und damit ausgespielter Vetternwirtschaft. Getreu nach dem Motto ‚tschuldigung das ham wir nur geklaut! sticht es einem ins Auge, dass neben Parteigenossen auch gleich brav der Schwiegersohn mitmischen darf und eine ordentliche Stange Geld verdienen kann. Andere Podcasting Dienstleister wollten sowieso günstiger als die veranschlagten 40.000 Euro den Merkelcast produzieren… sogesehen wurde denen vor der Nase der Etat weggeklaut. Und ein geschicktes Marketing hinter diesem Vorstoß, oder den Sieg auf einem Pitch – das sehe ich darin nicht.

Ein Artikel im SpOn-Blog hat doch wirklich meine Aufmerksamkeit erregt. Im Zuge dessen, dass sich die RTL-Gruppe und auch Viacom’s MTV überlegen, in Zukunft das digitale Satelliten-TV über Astra zu verschlüsseln und nicht mehr kostenlos anzubieten, wagt Holger Dambeck als Autor des Spiegel Artikels eine wilde Behauptung:

Das Ende der GEZ?
Bislang gilt: Wer einen Fernseher hat, oder ab 2007 einen PC mit Internetanschluss oder ein TV- fähiges Handy, muss GEZ-Gebühren zahlen. Ob tatsächlich ein öffentlich-rechtliches Programm geschaut wird, ist dabei egal.

Mit einer Smartcard für ARD und ZDF wäre die Situation anders. Ohne die Karte könnte man die Programme nicht schauen – müsste also folgerichtig auch keine GEZ-Gebühren zahlen.

Lieber Herr Dambeck,

dazu muss ich anmerken, dass ihr Artikel eine gewisse Meinungsbildung vertritt, die keinesfalls legitimiert ist. Nach der aktuellen Gesetzeslage und der allgemeinen staatlichen Regulierungsbemühungen in unserer Gesellschaft gilt folgendes als unmissverständlich und faktisch unantastbar: Die ARD und das ZDF nebst ihren „Dritten Programmen“ sind öffentlich-rechtliche Unternehmen. Diese haben den Grundversorgungsauftrag als ihren Programmauftrag per Gesetz (siehe Rundfunkstaatsverträge, Landesrundfunkgesetze, Grundgesetz) zu befolgen, welcher durch die publizistische Grundversorgung von Information, Bildung und Unterhaltung bedingt ist.

Ferner gilt für deren Medienprodukt zu beachten, dass dieses den Charakter eines öffentlichen Gutes hat. Das Medienprodukt der öffentlich-rechtlichen TV-Sender ist daher daran gebunden, folgende zwei Kernaussagen zu befolgen: Der sogenannte „Nicht-Ausschluss im Konsum“ bedeutet dabei, dass ein Konsument nicht von der Nutzung dieses Gutes ausgeschlossen werden kann, und gleichzeitig herrscht eine „Nicht-Rivalität im Konsum“, indem kein Konsument den anderen Konsumenten durch selbige Nutzung des Gutes von der eigenen Nutzung des Gutes wiederum ausschließt.

Richtig, das ist haarscharfes Wischwasch der Medienwissenschaften. Sobald die ARD und das ZDF jemals ihr Angebot über den Kabel- und Satelliten-Empfang hin verschlüsseln, ist der Charakter des öffentlichen Gutes aufgehoben, und ebenfalls kämen die Sender in ihrer Aufgabe der Grundversorgung nicht mehr nach, indem schon der einzelne Zuschauer, der keine Smartcard zur Entschlüssellung besitzt, schon vom Konsum her ausgeschlossen ist.

Hatten Sie überhaupt jemals beim Zusammenskribbeln ihres Artikels darüber nachgedacht, was eine Verschüssellung für die Gesellschaft zur Folge hätte? Ich hege meine berechtigten Zweifel, denn ansonsten hätten sie sicherlich ein wenig mehr in die hochgepriesene journalistische Arbeit in Bezug auf die Recherche von Medienwissenschaften und Medienökonomie investiert. Herzlichen Dank dafür, dass „Der Spiegel“ sich dadurch in seiner Online-Ausgabe wie ein Boulevardmagazin liest. Ich hoffe nur, dass dieser Medieninhalt nicht integraler Bestandteil der Print-Ausgabe ist. Ihre abschließende Bemerkung („So wird uns die GEZ wohl auch weiterhin erhalten bleiben.„) jedenfalls erinnert mich an das, was ich bei der BILD Zeitung lese – lapidarische Meinungskundgebung ohne jedwede erdenkliche Begründung.

Worin besteht also der Unterschied zwischen einem privatwirtschaftlichen Medienunternehmen und den Unternehmen des ÖR? Ganz genau darin, dass die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen jederzeit sich verschlüsseln können, um von der Gesellschaft ihr mittlerweile unerträgliches Programm abzuwenden. Den Ausschluss vom Konsum der öffentlich-rechtlichen Sender kann man auf gesellschaftlicher Ebene nicht akzeptieren, geschweige denn nur verantworten.

Eine abschließende Frage, die ein wenig zur Erheiterung dienen darf: Wie sollen die ÖR ohne Einnahmen aus der GEZ-Gebühr eine Finanzierung von Smartcards vornehmen, wo sie sich schon nicht aus Werbung finanzieren dürfen? Und wäre es überhaupt legitim, das Geld dafür auszugeben, wenn es schon Diskussionen darüber gibt, ob diese Sender eine Website besitzen dürfen oder nicht?

Linktipps zu diesem Thema im Netz:

So wird es gemacht wie von Nicole da Silva! Mehr dazu brauche ich auch nicht sagen, außer das aktuelle Video der guten Dame per Mundpropaganda (also Blogpropaganda) zu verlinken!

Mehr zu ihrer Abrechnung mit der Musikindustrie, insbesondere den Plattenfirmen, gibt es bei ihr selbst zu lesen. [via Sevenload]

Denken wir ein wenig abstrakt. Diesen Sonntag kann man bei Technorati wieder erleben, was dem Zeitgeist unseres Jahrhunderts entsprechen zu scheint: Das Thema lautet Krieg. Es schlägt sich direkt in den eingegebenen Suchbegriffen und verwendeten Tags nieder, wie im beigefügten Screenshot zu sehen ist.

Zusammenfassen lassen sich die Tags ungefähr so:

Der Kampf zwischen Israel (Israel) und dem Libanon (Lebanon), die Miteinbeziehung der US-Amerikanischen Außenpolitik durch George W. Bush (Bush) und Condoleezza Rice gegenüber der Hisbollah (Hezbollah), dem Terrorismus (Terrorism) im ganzen Mittleren Osten (Middle East) – das lässt kaum Freiraum für etwas anderes. Es geht heiß her, denn der immerwährende Krieg (War) steht also groß im Kommen – und im Irak (Iraq) ist sowieso immer was los.

Ja, selbst prominente Stimmen sind dabei, an Popularität zu gewinnen, sobald sie sich zu dem Kriegsgeschehen in Libanon äußern. Mel Gibson ist wohl einer davon, der sich über das Bestreben Israels wohl oder übel anti-semitisch geäußert hat. Fehlt noch, dass jemand Sex damit in Verbindung bringen will – aber im Vollrausch am Steuer erwischt zu werden hat Mel Gibson wohl ziemlich… irritiert?

Aber irgendwie stimmt es einfach alles nur traurig, dass sich die Welt bekriegen muss. Doch wir hier sind wieder einmal viel zu weit entfernt und viel zu unmächtig, um irgendetwas zu bewegen. Selbst auf politischer Ebene kann man kaum etwas arrangieren, damit die Lächerlichkeiten von uralten Zwisten befriedet werden. Alles doof. Alles blöd. Alles traurig.

Technorati zeigt uns, wie grausam das Leben sein kann – aber auch wie direkt und ehrlich es zugehen kann. Was für eine tolle Medienmacht des einzelnen Users… manchmal mag ich kaum noch mehr die Nachrichten anschalten, wenn ich das verschönte Fernsehbild gegenüber den abscheulichen Momentaufnahmen der Citizien-Media Journalisten sehe…

Das da drüben bei den Briten von Channel 4 in ist selbst ohne eine Wertung abgeben zu wollen einfach nur ekelig: Masturbate-a-thon 2006 ist eine Fernsehsendung, bei der haufenweise gehirnamputierte Leutchen sich vor der Kamera selbst entblössen und Hand anlegen. Nachdem es also ein großer Erfolg in den USA war, wo man sicherlich gerne zuschaut aber niemals zugibt, es selbst zu tun, ist nun Europa dran. Besser gesagt – die alte Kolonialmacht Großbritanien.

„This year it’s time to bring the event across the pond to see if the great British public can embrace mass public masturbation. It’s time to find out if the only things allowed to be stiff in Britain are upper lips.“

Na wundervoll. Man mag mich vielleicht als prüde oder einfältig bezeichnen, aber sowas muss nicht im Fernsehen gesendet werden. Dafür gibt es doch spezielle Abonnements, bei denen man sich mit Pornos nur so eindecken kann. Wozu also dann das noch mit einem Special verbraten… yuck! Man soll ja Programmvielfalt schätzen, aber gewisse Sachen brauche ich mir nicht antun, auch wenn es nach 11 Uhr abends ist. Auch Kinder können sich soetwas ansehen, und dann wird es nicht mehr schön. Es ist also nicht mehr Sex, was im TV zählt, sondern schon der Voyeurismus bringt die Quote. Wie lange es wohl dauert, bis RTL2 sich dem Thema annimmt? [via LostFocus]