Momentan thematisiere ich „Deutschland“ und „Deutsche“ in meinen Blog-Einträgen. Komisch irgendwie, aber es ist doch so passend. Warum? Nun, gegen den Deutschen herrschen ja zahlreiche Vorurteile, und eines davon ist ja, dass der Deutsche entweder knauserig ist oder spendabel. Wo genau die jeweilige Ausrichtung hinpendelt, sehen wir zur Zeit bei der Spendenaktion von Bild.

Anscheinend spenden die Deutschen wohl nicht so gerne, wenn es dafür keine richtige Quittung gibt. Das Selbstwertgefühl der inneren Bestätigung seines Befriedigungsverhältnisses der Annerkennung… kurz – ohne die Spendenquittung tun wir uns doch schwer, oder nicht? So löblich es ist, für Kinder eine Werbeanzeige zu kaufen, die leider keine Spendengutschrift aber Mehrwertsteuer mit sich bringt – so schlecht scheint das Geschäft zu laufen.

Bis heute hat sich seit der Entdeckung dieses Ideenklaus von vergangener Woche nicht viel getan. Die großen Sponsoren sind bisher noch ausgeblieben, und so beläuft sich die gespendete Summe auf insgesamt 45800 Euro zzgl. 7328 Euro Mehrwertsteuer. Findige Unternehmen setzen das natürlich von der Steuer ab…

Ob sich da nun noch was tut, und ob die Marketingabteilung der Bild.T-Online sich noch bis Weihnachten den einen oder anderen Braten unter’s Messer legt? Die Million ist noch weit entfernt…

Meine Gebete wurden erhört, denn seit meiner Mail vom 31. Oktober diesen Jahres hat sich an der Webseite von Werben&Verkaufen (www.wuv.de) etwas geändert. Auf meine damalige Anfrage, ob w&v nicht auch einen RSS Feed anbieten würde, erklärte mir Herr Schaller von der „Webmaster Online-Technik“ noch, dass es nur einen sogenannten „Newsfeed“ geben würde. Dieser Service beinhaltete die Einbindung der gebrandeten Nachrichtenschlagzeilen von w&v auf der eigenen Webseite, jedoch interessierte es mich damals nicht.

Heute aber, nach einem erneuten (regelmäßigen) Besuch der w&v Webseite, erblickte ich einen wunderschönen Button in leuchtendem Orange mit dem Schriftzug „RSS News“. Yes! Und dazu gibt es auch einen Podcast! Alle weiteren Informationen finden sich unter der zentralen Feeddistributionsseite. Danke, dass ihr auf den Zug aufgesprungen seid!

Ach ja, da war doch was?! Die Kinderschokolade wurde kürzlich erst schockgeredesigned (tolles Wort), und in Klein-Bloggersdorf ließen sich einige wie auch ich zu dem Thema ergibig aus. Seit kurzem gibt es, wie Volker in einem Kommentar anmerkte, die Petition gegen das neue Gesicht: Weg mit Kevin!

Beteiligt euch liebe Leser und „petitiert“! Die alte Schokolade soll bleiben, oder gefälligst gereredesigned werden. Schließlich gibt es wieder die Ahoj-Brause – und eventuell gibt es bald wieder Treets und keine M&Ms mehr, wenn Kevin wieder zum Günther wird.

Unter dem Motto „Ein-Pixel-für-Kinderstartet seit heute läuft seit dem 21. November eine neue Kampagne von Bild.T-Online. Ziel des Ganzen ist es, die hauseigene Spenden-Aktion anzukurbeln. Dies geschieht mit Werbeflächen von 10×10 Pixeln zum Preis von 1 Euro pro Pixel, die für jeden Kunden erkäuflich sind – zuzüglich Mehrwertsteuer.


(Screenshot zum Vergleich kombiniert – man betrachte die kleine „Eigenwerbung“ bei der TMDH im Gegensatz zu der gewaltigen Headergrafik bei Bild.T-Online)

Meiner Meinung nach ist das eine ganz einfache Kopie des Prinzips der „The Million Dollar Homepage„, bei der ebenfalls jedes verfügbare Pixel zu einer größeren Pixeloberfläche von 10×10 Pixeln als Werbefläche verkauft werden. Es sieht genauso aus, es ist kopiert, es ist geklaut. Wenn der Betreiber der ursprünglichen Webseite ein entsprechendes Patent auf seine Idee angemeldet hat, kommt es für Bild.T-Online noch ganz dicke. Ob Tim aber auf einen Rechtsstreit gegen eine karikative Aktion wert legt, bezweifel ich. So kann Bild.T-Online ja noch mal mit einem blauen Auge davon kommen und für die Kinder sammeln. Schade, dass Bild.T-Online nicht wenigstens irgendwo auf seiner Webseite darüber berichten kann, dass schon jemand anders die Idee seit ein wenig längerer Zeit schon erfolgreich betrieben hat.

Neulich saßen wir noch unter Studierenden zusammen und scherzten über das Pay TV Programm, welches ja im Prinzip kein Zusatznutzen für den ehrlichen Fernsehzuschauer sei, der seine Sendungen entweder auf DVD (legal oder illegal) oder aus dem frei verfügbaren Programm bezieht. Mit wiederverwerteten Sendungen kann kein Reizpotential beim Konsumenten genutzt werden. Und wenige Tage später wird man mit der folgenden Nachricht nahezu erschlagen. Aber zu Anfang ein kleiner Exkurs über Deutschland in seiner naher Zukunft:

„Klein Erna sitzt zu Hause, anstatt in der Schule zu sein. Sie greift emotional-bedingt zu der Fernsehbedienung, um das Fernsehgerät anzuschalten. Wie auf Kommando zappt die kleine von Kanal 1 bis 4, um endlich den Vormittag mit ein wenig geistigem Smalltalk der unteren Bevölkerungsschicht zu versüßen. Doch sie erkennt nur ein schwarzweisses Rauschen, schlägt auf den Fernseher, zappt weiter, nur um zahlreiche andere TV Sender mit dem gleichen Rauschen zu finden. Was ist blos los? Warum ist der Satellit ausgefallen? Aber die öffentlich-rechtlichen Sender, die man ja eh nur wahrgenommen hat, sind noch erreichbar. Haben sie das Programm etwa bewusst abgeschaltet? Ab heute sind die Privaten „Free-TV“ Sender nicht mehr frei verfügbar. Die Welt bricht hier für Klein Erna zusammen, weil die Eltern keinen Kabelanschluss haben, und nicht bereit sind, für die Verdummung des Mädchens die teuren Pay-Free-TV Angebote erkaufen möchten.“

Seit kurzem stehen die größeren Senderfamilien, die RTL Group und ProSiebenSat.1, mit dem Satellitenbetreiber SES Astra über eine Verschlüsselung ihrer Programme in Verhandlung. Anscheinend benötigen viele Zuschauer ein eigenes Zusatzgerät zur Entschlüsselung des Sendesignals, mit welchen eine zusätzliche Gebühr für den Konsumenten verbunden ist. Jedoch dementierte ProSiebenSat.1 den Bericht der FAZ am heutigen Morgen, und RTL lässt einen noch spekulieren. Es passt ja zur Masche von RTL.

Die 4,5 Millionen der betroffenen Zuschauer sind aber ein wichtiger Partizipant am Umsatzgenerator „Werbung“, mit dem sich die Privaten üblicherweise finanzieren. Insbesondere durch die Werbung, Sponsoring oder andere werbemarkt-relevante Aktionen kommt das Geld in die Kasse der „Free-TV“ Sender. Aber anscheinend ist es nie genug, besonders im Hinblick auf die vergangenen Zeiten hat sich jedoch eines geändert: Die Werbewirtschaft zahlt nicht mehr astronomische Summen an die TV Sender wie damals

Die Wirtschaft, die schon seit geraumer Zeit an den Säulen des Werbemarktes rüttelt, wird den Wegfall eines solchen Zielpublikums gewiss nicht ohne Kürzungen hinnehmen. Weniger Rezipienten bedeutet eine Marktschrumpfung, die den werbenden Unternehmen einen Wegfall des bisherigen Absatzmarktes über das Medium TV beschert. Die privaten Sender können diesen Verlust keinesfalls über eine Gebühr für die Satelliten-TV-Nutzung auffangen. Dieses finanzielle Disaster ist also nur eine theoretische Möglichkeit – die Wirtschaft wird es nicht hinnehmen.

Warum sollte sie es auch? Wenn ich mit meiner Werbung entsprechend weniger Rezipienten ansprechen kann, zahle ich auch weniger und werde vom bisherigen Preisniveau abweichen. Was dann mit den TV Sendern passiert, kann mir doch als Waschmittelhersteller egal sein.

Nebenbei gab es damals in der Verlagslandschaft auch vor wenigen Jahren (Monaten) den Trend zum „Premium Content„. Wer mit der Webseite keine Werbeeinnahmen erzielen konnte, schaltete kurzerhand einen Großteil der bisher frei verfügbaren Services ab und belohnte die Leser mit „Content Abonnements„, um ein weiteres Erlösmodell zu erstärken. Jedoch lehnte es die Mehrheit der Internet Nutzer ab, für die belanglosen Nachrichten des lokalen Zeitungsmarktes noch Geld zu zahlen, wenn ein Käseblatt direkt auf dem Tisch liegt, aber man gerne den Content im Internet aufbereitet nutzen wollte.

Dies wird auch mit den privaten TV Senderfamilien passieren: Die 4.5 Millionen Zuschauer werden sich überlegen, ob sie die Zusatzbox kaufen oder lieber auf das schmale Angebot, was fern von kulturgüterlichem Charakter ist, mit einer weiteren Gebühr bezahlen möchten. Die Präferenzen der Betroffenen, so wie ich es prognostiziere, wird sich eher auf eine Konzentration im digital terrestrischen TV verlagern. Der Zusatznutzen dieses medialen Angebotes ist weitaus höher, als ein mit zusätzlichen Kosten verbundenes Recycling der überaus frei verfügbaren Inhalte jemals bieten kann.

Die Erwägung, für die Rezipienten des Fernsehprogrammes eine Satelliten-Gebühr zu verlangen, ist demnach eher ein Rückschritt anstatt einer zukunftsweisenden Idee. Mir fiel auch Herr Knüwer auf, der sich ebenfalls so seine Gedanken zum Desperate Mediamanager macht.

Zu allererst habe ich ein wenig stutzig geschaut, aber der Fischmarkt fragt sich, ob das Publikum für die Nutzung von Google zahlen würde. Ausgegangen wurde von einem Preis von 5 Dollar bei 37signals, was einem meistens einfach aufbringbaren Betrag pro Monat entspräche.

Foto vom Fischmarkt (bisher ohne Genehmigung)

Wer kann sich das aber leisten?
Für ein Unternehmen ist dies sicherlich ein erschwinglicher Preis, um die Mitarbeiter tatkräftig zu unterstützen, jedoch für Einzelpersonen ist dies ein wenig zu teuer. In meinem Haushalt nutze nicht nur ich das WLAN mit nur einem PC, sondern wir haben unsere zwei Laptops und den stationären PC. Zusätzlich gibt es auch Bekannte und Verwandte, die bei Gelegenheiten wie dem gegenseitigen Computerspielen oder bei akademischen Arbeiten gerne und häufig das Netz über unser WLAN durchforsten.

Sollte der Preis sich aber pro Nase binden, und nicht von einer Gruppe der Konsumenten genutzt werden können, wendet man sich eher von der Idee ab, für sein tägliches Googling Geld zu blechen. Jedoch wenn die Familie also, was meine Freundin und sämtliche Besucher unseres Haushaltes einschließt, das vorerst fiktionale Angebot „Google für 4,99€“ unter einem Account nutzen dürfen, kommt es schon in Frage, sich darüber Gedanken zu machen, für einen Service diese Pauschalpreispolitik mitzumachen.

Was ist das für ein Produkt?
Ob ein damit verbessertes Produkt auf dem Markt ist, oder doch nur das alte in einer neuen Verpackung, ist fraglich! Neu ist an dem Produkt Google nichts, der existierende Service wird nur verteuert angeboten und ist nicht mehr frei erhältlich. Google würde nur ein altes Produkt (in neuem Gewand und Preis) anbieten, auf einem Markt, der an sich alt ist. Diese Marktdurchdringung haben sie aber schon hinbekommen durch Implementierung von zahlender Kundschaft in die Google Service Reihe – Werbung, AdWords, AdSense, Ad ad ad ad!

Wo ist denn hier die Diversifikationsbildung?
Sobald ich für etwas bezahle, sehe ich die Notwendigkeit für Premium Content. Das wäre für Google ein neues Produkt auf einem neuen Markt, der sich wie eine weite Wiese voll frischem Grün ebnen würde. Bei einer Suchmaschine wie Google bedeutet dies, dass der Service von Google sich insoweit vom aktuellen Angebot unterscheiden muss, dass der Suchindex keinesfalls die Inhalte in der Art und Weise anbietet wie bisher gängig:

  • Echte Ergebnisse
    …ich möchte keine vorgefertigten Seiten vorfinden, bei denen zahlende Kunden in den ersten 3-4 Ergebnissen der Suchergebnis-Seite auftauchen, relevante Inhalte aber nicht auftauchen.
  • Werbung Adé
    …sämtliche AdWord Angebote oder ähnliches gehören ab dann woanders hin.
  • Seriösität
    …unseriösen Kram wie Pornoanbieter oder Linkfarmen will ich auch nicht mehr sehen.
  • Deep Web
    …ist der Schwachpunkt von Google, und ohne die Referenzen des Deep Web bringt Google nichts.

Das Geld, wovon sich Google all die schönen Services für seine User leistet, würde wegfallen und niemals von einer Pauschaulgebühr von einer Hand voll Dollars oder Euro gedeckt werden. Mit diesen Denkansätzen schließe ich das Thema um „Google für 4,99€“. Die Anforderungen an ein so innovatives Suchmaschinenprodukt sind zu hoch, um sie mit dem bisherigen Google zu erfüllen. Das einzige, was sich Google leisten kann ist eine weitere Marktdurchdringung mit seinem Suchsystem.

Einige meiner lieben Mitkommilitonen/innen sollten sich gehörig an die Nase fassen, wenn sie glauben, in einer Firmenwelt direkt Fuß fassen zu können. Daher mein abendlicher Lesevorschlag vom Werbeblogger: Brief an einen unbekannten BWL-Studenten. Speziell gilt diese Zukunfts-Vision für alle diejenigen, die nicht endlich in den Vorlesungen ihre labernden sabbernden Mäuler halten können und den Stumpfsinn des Barbie-Clans woanders hinscheißen – vielleicht wie beim „Heimscheißen“? Das zählt natürlich nur für einige derjenigen Studenten/innen, die aus den abgrundtiefen unteren Semestern stammen…

Und am Beispiel dieses fiktiven BWL-Studenten, der seinen Job als Junior-Anfänger bekommt. Na dann denkt euch einfach, ihr wärt mit eurem popeligen „BA“-Studienabschluss dabei, in einer Agentur diesen ersten echten Job zu bekommen. Denkt euch dann, ich wäre euer etwas gealterter Chef mit dem Masterabschluss. Schließlich bin ich fast eine Dekade älter als so einige von euch Kindsköpfen. Denkt euch dann, dass ich nur der Torwärter zur Hölle wäre. Wünscht euch, ihr wärt schon gestern gestorben. Willkommen im Club der Arbeitenden!

Nun ist es aus. Schon vor wenigen Wochen gab sich Günter Euringer als Mann hinter dem Gesicht der beliebten Kinderschokolade bekannt. Kurz darauf modernisiert der Hersteller Ferrero die Verpackung der leckeren Süßigkeit mit viel toller Milch durch ein neues Gesicht.

Und schon passiert es: Wir mögen es nicht!

Die Geschmackspolizei vom Fontblog hat zugeschlagen, und die Kommentare wie auch mein eigener sprechen für sich: Der grinsend frische Jahrtausend-Junge passt vielen älteren Käufern der Schokolade nicht recht in den Sinn.

Scheinbar hat Ferrero mit seinem jüngsten ReDesign-Coup einen kleinen Marketing-PR-Gau fabriziert, der so langsam ins Rollen kommt. Persönlich distanziere ich mich von einer Diffamierung des wohl recht unschuldigen Jungen, dennoch ist ein Traditionsbruch wie dieser nichts anderes als ein entsetzlicher Eklat von schon trügerischem Ausmaß! Ich werde wohl in Zukunft keine Packung Kinderschokolade mehr kaufen, insbesondere deshalb, weil ich nicht zu der Generation Manga, Handy, Chatter und Tokio Hotel Fan gehöre.

Welche Agentur hat euch bei Ferrerro nur dazu beraten? Die Eltern kaufen das für die Kinder …und auch gerne für sich selbst. Wer die Tradition bricht, kann vielleicht viele Kunden verlieren. Ab jetzt kaufe ich beim Gesichtsneutralen Lidl oder Aldi das entsprechende Produkt… einfach nur aus Protest!

The results of the previously mentioned Bloggerstudy have been published at Edelman’s Extranet. According to Richard Edelman himself, this Edelman/Technorati blog survey was conducted to:

  • Better understand bloggers’ attitudes towards corporations and PR firms
  • Help clients understand why and how they should engage the blogosphere

You may comment on either Richard’s or David’s blog about this survey.