Schön, dass es zu den berüchtigten Deutschen Blogcharts eine kleine Alternative gibt: Twingly. Scheinbar soll eher die Kombination aus Qualität der Blogs und weiteren Faktoren zusammen mit den urtypischen Verlinkungsgraden einen Blogrank auf einer Skala von 0 bis 10 darstellen. Derzeit hat mein Blog trotz mangelhafter Pflege und nahezu nicht spürbarer Aktualisierung einen Rank von 6 und belegt Platz 99 der Charts bei Twingly.

Alles in allem ist dies wesentlich besser, als dass sich auf sterbende Verlinkungen in einer schier endlosen Blogosphäre ausgeruht wird. Die Unterschiede sind dramatisch, so dass sich Nico sich ein Loch in den Ast freut, wesentlich höher als bei den DBCs gerankt zu sein. Robert sieht darin eine feine Entdeckungsreise für anderssprachige Blogs, zumal das Blogranking von Twingly in insgesamt zwölf Sprachen zur Verfügung steht. Ich sehe es ähnlich – und hoffe auf ein baldiges Sterben der Bewertung von Blogs in Marketing-, PR- oder Textlink-Kreisen, sobald es um die Wertigkeit der Blogs geht. Die Schreibe zählt, der Autor zählt, der Verlinkungsgrad geht.

Kommen wir kurz zu dem Verlinkungsgrad über Technorati in einer wertvollen Minute des Ausschweifens. Ich muss für mich selbst behaupten, dass Technorati mittlerweile nur noch eine Altlast, ja vielmehr ein Ballast des Web 2.0 symbolisiert. Eher selten hat mich der Verlinkungsgrad eines Blogs interessiert, da es schließlich um die Inhalte selbst ging. Auch nach der großen Bereinigung von Spamblogs bleibt Technorati ein unsinniger, unnutzbarer Koloss. Da Twingly noch frisch ist, kann es bei guter Führung und zumindest laut eigener Aussage („Twingly is a social blog search engine providing spam-free results.“) wirklich die Perlen der Blogkultur auf internationaler und nationaler Ebene ans Tageslicht fördern. Ich bin gespannt, ob Twingly die neue Messlatte für Blogs wird! :)

Es kommt darauf an, ob man als PRler für ein Unternehmen arbeitet oder sich für eine öffentliche Einrichtung oder Institution engagieren darf. Die zu verbreitenden Botschaften und die kommunikative Lage unterscheiden sich auf das Äußerste. Der strenge Wettbewerb für Städte, Länder, Verbände und alle weiteren Behörden unterliegt speziellen Anforderungen an jegliche Maßnahmen aus dem Feld der Public Relations und des Marketings.

In der Öffentlichkeit ist dieser Wettbewerb viel zu selten thematisiert, so dass ich mich über diese Nachricht irgendwie freuen kann. Die Fachzeitschrift Public Marketing ist jetzt ganz neu am Start und behandelt genau dieses spezielle Feld der modernen Kommunikation:

„Marketing und Markenführung zählen heute zu den unverzichtbaren Faktoren des Managements im öffentlichen Bereich. Mit unserem neuen Fachmagazin Public Marketing wollen wir die führende Plattform für Informations- und den Erfahrungsaustausch werden“, erklärt Peter Strahlendorf, Verleger und Herausgeber von Public Marketing.

Berichtet wird über die Marketing- und Kommunikations-Aktivitäten aus dem öffentlichen Raum nebst Vorstellung der erfolgreichen „Macher“ und deren Agentur-Partner. Mit über 60 Seiten und einer Startauflage von 2.500 Exemplaren bringt der Hamburger New Business Verlag in diesen Tagen die erste Ausgabe auf den Markt. Die nächste Ausgabe wird aller Voraussicht nach im Februar 2009 erscheinen und orientiert sich schwerpunktmäßig an dem Thema Universitäten. Ab 2010 soll eine monatliche Erscheinungsweise geplant sein.

Ein leicht amüsantes Phänomen stellt sich in dem Ergebnis von Twitter Grader für Köln heraus. Ibo hat mich mit 0,2 Punkten geschlagen. Er belegt den ersten Platz der Twitter Elite in Cologne, ich folge auf dem zweiten Platz und meine liebe Ehefrau folgt auf der siebten Position.

Wie schön klein die Welt doch ist, und wie wichtig man für eine Stadt doch werden kann – wir sind lokale Twitter-Patrioten! Jetzt intensivieren wir als nächstes das Bloggen wieder, damit nicht solche wirren Zeilen als Tagcloud entstehen: „ich alle mit zu und die ein mal heute den grade mich so, auf beim dass nicht ist twitter für der bei im wird das tochter es jetzt :)“

Microblogging wurde dieses Jahr für viele Web 2.0-Jünger zum absoluten Trend. Zahlreiche Services entstanden daraufhin mit dem Ziel, den Nutzer mit 140 Zeichen den literarischen Erguß zu entlocken.

Pownce war bis heute einer dieser Anbieter. Mit der Ankündigung, Pownce bis zum 15. Dezember zu schließen und an Six Apart zu verscherbeln, schneidet man sich ins eigene Fleisch. Scheinbar kann man gegen den Platzhirsch Twitter nicht anstehen, denn Twitter ist übermächtig.

Ich habe kurzerhand meinen alten Pownce-Account deaktiviert. Genutzt habe ich den Service kaum, wenn nicht sogar selten. Was übrig bleibt kann man an einem Finger abzählen: Der Tod eines durchaus cleveren Start-Ups, das sich gegen Twitter trotz allerlei Finesse nicht durchsetzen konnte. Da hilft doch nur der gute Weg zurück zum Bloggen – es lebe die Blogkultur und das Pendant in Form von Twitter.

Ein interessantes Experiment übt Ibo derzeit in seinem Blog aus: Geburtstag 2.0 – Der kommunikative Selbsttest. Anstatt die üblichen, persönlichen Geburtstagsgrüße abzuwarten, testet er aus, wie schnell die Blogosphäre und Social Network Connections auf seinen persönlichen Feiertag reagiert. Wann er die 100er oder 1000er Marke der Glückwünsche knackt, bleibt wohl nur noch eine Frage der Zeit! Und bei mir ist es auch in knapp zwei Monaten soweit, bei meiner Frau in wenigen Tagen und bei unserer Tochter in etwas mehr als einem Monat. :)

Ich wollte schon heute früh über das Thema schreiben, aber es kam einfach so vieles dazwischen. Lycos, ein nachtschwarzer Labrador, steht in Deutschland vor dem Aus. Das einstige Vorzeigeunternehmen der New Economy hat es jetzt erwischt. Wie in der offiziellen Verlautbarung zu lesen ist, ergab eine strategische Prüfung, dass das Unternehmen einfach nicht mehr zu retten ist. Schade, dass es die Mitarbeiter in dieser Hinsicht so direkt trifft, aber die Aktionäre noch ein Stückchen vom Kuchen in Form einer Barausschüttung erhalten. Viel von Lycos wird der internetaffinen Bevölkerung in Deutschland wohl kaum in Erinnerung bleiben. Mal sehen, was sich aus den übrigen Teilen neu Schmieden lässt. Zumindest ich assoziiere bei Lycos immer nur den „agenturblogger“ Oliver Wagner, wobei bis dato bei ihm im Blog persönlich nichts dazu zu lesen ist. Nico sieht es ähnlich, Martin grübelt auch.

Das neue WordPress 2.6.5 ist seit kurzem im Original und in der deutschen Version frei verfügbar. Das neue Release schließt einige Sicherheitslücken (XSS-Exploits) und behebt kleine Probleme der verbreiteten Blogsoftware. Das Update läuft einwandfrei, und wer möchte, braucht auch nur die wp-includes/feed.php und wp-includes/version.php aktualisieren – das schließt zumindest die gravierenden Lücken. Der Sprung von Version 2.6.3 auf 2.6.5 ist durch eine fälschlich in Umlauf gebrachte, gefälschte Version 2.6.4 zustande gekommen. Wer sich eine 2.6.4 installiert haben sollte, hat sein Blog für Angreifer geöffnet. :)

Ein wenig Blogkultur am Rande: WordPress ist meiner Meinung nach das bestgepflegteste, am einfachsten zu bedienende Blog. Gerade für Neueinsteiger bietet sich hier nahezu alles, was das Blogger-Herz begehrt. Als Content-Management-System ist WordPress zumindest für kleine Projekte der kostenlose Überflieger am Markt, für das persönliche Blog oder Fachblogs kann ich es nur empfehlen.

Es ist faszinierend, wie schnell sich eine Nachricht im Internet verbreitet. Ein prominentes Beispiel sieht man bei der Gerüchteküche um den Rücktritt von Lars Hinrichs als CEO und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Bereits am Donnerstag berichtete die Horizont sowie weitere Branchennewsdienste über die Personalie. Wann XING kommentieren würde, wie Lars Hinrichs die Meldungen kommentieren würde und was letztendlich daraus wurde, liest sich in seinem aktuellen Blogeintrag:

„Neue Ideen zu entwickeln und sie mit unternehmerischem Engagement umzusetzen. XING werde ich in der Zukunft als Mitglied des Aufsichtsrates weiter aktiv beratend zur Seite zu stehen. Zudem bin ich größter Einzelaktionär und beachsichtige es auch weiterhin zu bleiben.“

Ich freue mich für Lars und seine Familie zu dieser Entscheidung. XING entwickelte sich von einem Start-Up zu einem Unternehmen. Als Gründer wünscht sich Lars mehr unternehmerische Freiräume, die er gewiss mit einigen spannenden Ideen umsetzen wird. :)

Laut der neuen „Mediascope Europe 2008„, einer aktuellen Studie der European Interactive Advertising Associaton (EIAA), setzen die Menschen in Europa in Zukunft auf ein Medium: Das Internet avanciert sich endlich auch für die Wissenschaft und für Vermarkter von einem kommunikativen, informativen Medium zu dem Supermedium der Unterhaltung und sozialen Interaktion.

Im Gegensatz zum klassischen Fernsehen feiern digitale Medieninhalte ihren Siegeszug. Und ganz ehrlich – mit seiner puren Berieselungsfunktion und nahezu minimalistischer Call-In-Aktivität kann das altbackene TV-Programm nebst grottigem UriGellerTainment (UGT statt UGC – eine brandheiße, neue Wortschöpfung!) kaum Punkte sammeln. Je jünger die potentiellen Zuschauer sind, desto stärker ist ihr Bedürfnis das Internet zur Unterhaltung zu nutzen. Insbesondere die junge Generation Internet verzichtet auf klassische Medieninhalte, weil ihnen das Internet den traumhaften Gedanken der Medienkonvergenz bietet: Schnellstmöglicher Zugriff auf unzählige frei verfügbare Informationen mit der Möglichkeit zur eigenen Selektion. Und das alles wird unabhängig von Zeit und Ort geliefert.

Für mich ist das nur ein weiterer Beweis der durchaus weitsichtigen Visionen von diversen Web 2.0 Gründern, die genau diese Bedürfnisse mit ihren Applikationen und Social Networks erfüllen können. Die Nutzer danken es zu Recht. I’m lovin‘ it. :)

Irgendwie irritierend, was in dem Video über XING in den USA so abgeht. Gut gemachter Fake? Scheint so, denn der Reporter Lou Santini ist letztendlich ein Comedian. Trotzdem ein starkes Projekt mit viralem Charakter – und mal so gar nicht das Web 2.0 in den Vordergrund gestellt. Aber ich glaube, dass alles auf eine Aktion zum fünfjährigen Jubiläum des Kontaktnetzwerkes zurückzuführen ist… :)

Link: xing.com bombastische regelung in der US