Der alte Esel ist verkauft. Der mitunter recht schlecht performende Gravatar, eines der webzwonulligen Urgetüme primär für Weblogs, wird von Automattic aufgekauft. Das Unternehmen Automattic steckt hinter WordPress.com – ob der Deal einigen Blogbetreibern gefallen wird und ob die Performance-Probleme behoben werden ist eine Frage der Zeit… zumindest sollen die Pro-Features der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Immerhin etwas.

Zwar steht das Video bei Herrn Knüwer als Beispiel für optische Anreize, dennoch wird hier die Sinnlosigkeit von politischen Veranstaltungen wie „Zukunft Ruhrgebiet“ veranschaulicht.

Und ganz nebenbei erinnert mich Mister Zukunft an den „Vater“ von Equilibrium oder an den alten Apple Spot mit dem „Hammer“ irgendwann aus den 80er Jahren… :)

Laut Nielsen Media Research sind die Ausgaben für Werbesendungen in den ersten neun Monaten 2007 um 7,7 Prozent gestiegen. Das ergibt ein Plus von 173 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro der insgesamten Aufwendungen. Die Zahlen beziehen sich auf den Bruttowerbemarkt im Direct Mail-Bereich im Zeitraum von Januar bis September 2007.

Die Briefkästen quillen über, das Volk erfreut sich an mehr höchstwahrscheinlich unerwünschter Werbepost. Ich glaube kaum, dass sich die Mehrheit der Postkastenbesitzer in Deutschland dazu bereit erklärt hat, sich das unpersönliche Werbevolumen im Briefkasten noch in einer erhöhten Auflage anzuschauen. Entweder gibt es mehr Briefkästen zu füllen oder es wird einfach mehr in den Schlitz gestopft.

Zugegebenermaßen finde ich eines dabei sinnvoll: Prospekte der umliegenden Einkaufszentren mit Rabatt- und Gutscheinaktionen. Alles andere ist irrelevant und damit Spam! :)

Na klar – ich wußte bescheid. Doch ich verweise lieber auf den Artikel von Henning Krieg, der die Misere beim derzeitigen OnlineStar 2007 schildert. Sagen wir es so – die Leute wissen nicht was sie tun. Und redaktionell geprüft werden die Links beim Onlinestar auch nicht. Aber Danke für die Wahl! :) Es erinnert mich schon an eine Posse, die eher schlecht gekonnt als gewollt in Aktion tritt…

Die BILD startet ab dem 16. Oktober 2007 ein eigenes Mobilportal. Über das „BILDmobil“-Prepaid-Angebot soll der Kunde kostenlos und dabei ohne Datenübertragungsgebühren surfen können. Der neue digitale Informationskanal soll den hauseigenen Lesern und Anzeigenkunden eine zusätzliche Möglichkeit bieten, auf einen damit verbundenen Mehrwert durch einen LIVE-Ticker aus der BILD-Redaktion zugreifen zu können.

Jedes SIM-Lock-freie Handy kann die UMTS-Prepaid-Karte von der von moconta, ein
Gemeinschaftsunternehmen von arvato und Vodafone, bereitgestellten Dienstleistung unter www.bildmobil.de nutzen. Ob die journalistische Qualität dabei im Vordergrund steht, wie es Chefredakteur Kai Diekmann mit dem „journalistischen Spektrum“ anpreist, wird sich wohl in der Praxis zeigen. Vermuten lässt sich dabei jedoch, dass der Mehrwert sich zentral auf die typischen Klatsch und Tratsch Meldungen rund um Prominente, Skandale und erblößende Peinlichkeiten dreht. Der mit dieser Aktion verbundene marketingrelevante Ansatz, sich am großen Kuchen der Mobilfunkdienstleistungen zu beteiligen, liegt natürlich klar auf der Hand. Wer mag, der soll – und wer nicht, der liest halt den Kölner Express! :)

Am Wochenende war genug Zeit dafür, endlich wieder in der Kölner Innenstadt zu bummeln. „iPod Touch“ hieß das Schlagwort, welche uns in den Gravis Store lockte. Warum wird dort eigentlich niemals die zweite Tür geöffnet, sondern es werden verkehrspolitisch alle Leute durch einen Eingang gelotst? Der freundliche Mitarbeiter teilte uns dann auf die Anfrage, ob wir ein Zubehörset für den „ipod Touch“ haben könnten, mit leicht resignierter Stime mit, dass er zwar das Gerät bestellen könne, aber noch kein iPod vorrätig wäre. Nach einer aufklärerischen Feststellung, dass wir den ipod Touch ja schon besäßen und Zubehör haben wollten, war ihm klar, es müsse im Internet online zu bestellen sein. Pustekuchen, da war nichts auf der Gravis Store Seite was auf optisch passende und damit einwandfrei verwendbares Zubehör für den schlanken iPod Touch passen würde. Das war harmlos, das ist nicht schlimm, der Markteintritt des iPod Touch für Deutschland ist noch ein wenig weit entfernt. Aber man kann ja vorbestellen…

Der dort ausgewiesene iPod Touch ist für knapp 399 Euro zu kaufen, obwohl Apple ihn selbst mit $399 Dollar anbietet – ein Preisunterschied von ca. 117,50 Euro nach aktuellem Kurs. Natürlich ist man dann davon überzeugt, dass diese Preispolitik seitens dieses Storebetreibers initiiert ist, jedoch findet man genau den selben Preis auf der deutschen Apple Seite wieder. Keine Schuld für den Storebetreiber! Aha!

Dieser Preis ist ganz schön frech und empört mich als Käufer von hochwertigen Produkten. Zum Glück haben wir einen guten Freund in den USA, der uns mit diesen Gadgets auch trotz einem erhöhten Versandkostenpreis dennoch günstiger versorgen kann als die inländischen Dependancen des eigentlichen Herstellers.

Gewiss gibt es die Stimmen, die von preispolitischer Marktentscheidung unken werden, aber ein solcher Preisunterschied von gefühlten 120 Euro, der durch eine 1:1 Adaption für den deutschen Markt erzwungen werden kann, ist meiner Meinung nach nicht einfach nur dreist sondern Kundenabzocke. Klassische Formen des Marketingtriebes innerhalb der jeweiligen Abteilungen eines Hauses machen natürlich nichts anderes, aber heutzutage gibt es das Internet und jeder kann herausfinden wie teuer etwas in einem anderen Land ist und sich dieses Gerät zur Not importieren. Deutsche Sprachdateien draufgepackt und fertig – Shopping in Germany is really out of date!

Zeit ist Mangelware. Wer arbeitet und dann dieses frohlockende Quietschen im Hinterkopf hört, dass man sich doch in seiner spärlichen Freizeit zum Bloggen begeben könnte, der weiß genau, dass die Freizeit ein unbezahlbares Gut ist. Wo kommen aber eine Vielzahl der Themen her, die mich interessieren und die ich zum Teil sogar aufgreife? Es gibt bis dato kein besseres Tool als Rivva, das sich zu einer der feinsten Blogthemen Suchmaschinen im deutschsprachigen Raum mauserte.

Zwar gibt es derzeit mal wieder Kritik an den Mechanismen der Blogosphäre, indem nur die größeren Blogs auf die eigenen oder ihnen wichtigen Themen verlinken, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass die anderen Dienstleister am Markt nur den überflüssigen, unstrukturierten Feuchtraum bieten, der wirklich der Klowand-Propaganda gleich kommt. Die Struktur bei Rivva formt die Blogosphäre so gut, dass zum Glück keine persönlichen Leidenswege, das Katzenblog oder das Strickblog an Relevanz gewinnen. Aber das obliegt sicherlich einem Leser, nach welchen Suchmustern und Filtern er sich im Netz bewegt.

Wenn Rivva neben der sehr guten Strukturierung auch eine vertikale Tiefe zu jedwedem Tag oder einem größeren Zeitraum bietet, können kleine Blogs oder gar die Nischenblogs an Zustrom gewinnen. Solange jedoch nur der Inhalt zu Medien, Technik und Marketing dominiert, wird da auch nichts werden, denn die Blogosphäre ist und bleibt eine nach Schwanzlängenvergleichen getriebene Dorfsau. Ob Journalismus hin oder her – es spricht bei der Schar der Blogger nur eines, nämlich das Ego des einzelnen Autoren… oder hat jemand da draußen ganz ehrlich soviel Anstand, sich durch viele Blogs zu lesen und dann zu sagen „Wow – dieses Minithema mache ich zur Supernummer und verlinke es!“? Soviel zur vielgerühmten Blogkultur in Deutschland… ;)

Wie Thorsten Lückemeier per E-Mail mitteilte, erneuert die Geschenke Community edelight seine Plattform zu Beginn der Vorweihnachtszeit. Statt klar strukturierter und damit vielleicht auch altbewährter Boxenaufteilung wartet edelight mit der grafischen Integration von Wunschzetteln auf – ein klarer Wiedererkennungswert für Geschenke, Wünsche und vielleicht auch Gelüste, denn man kann sich auch Schokolade wünschen.

Entdecken, Empfehlen, Wünschen – drei Schritte, die jeder Neuling auf der Plattform verstehen muss. Es ist essentiell, dass gerade die neuen Nutzer sich in zwei oder drei Schritten über die Funktion einer Plattform im Klaren sein müssen, wenn der Mehrwert eine reine Dienstleistung am Kunden ist. Amazon, eBay oder wie hier edelight sind Portale, die sich über Produkte dem Massenmarkt und seinen Kunden auf erklärende Weise nähern müssen, sofern die Marke nicht selbst als Synonym für die eigentliche Leistung steht. Ein rein digitales Produkt bzw. Dienstleistung bräuchte nicht immer erklärende Wegweiser.

Im Zuge des optischen und technischen Relaunchs wird es neben rein funktionalen auch inhaltliche Änderungen am Konzept der Plattform geben:

  • Neuer Claim: Aus „einfach schenken“ wird „products you love“.
    Für meinen Geschmack ist der englische Claim zu dem Namen der Plattform ideal, jedoch wird das deutsche Publikum, was als Kernzielgruppe im Vorweihnachtsgeschäft die Dienstleistung nutzen muss, abgeschreckt. Viele Marken distanzieren sich von den einst hippen englischen Titeln und Claims und kehren zur Muttersprache zurück – z.B. hat Douglas sich von „Come In And Find Out“ zu „Macht das Leben schöner“ gewandelt.
  • Neue Bookmarking-Technologie: Bis dato war bookmarken (empfehlen und wünschen) in Shops mit Frames nicht möglich. Mit unserer neuen Browsererweitung für Firefox und Internet Explorer sind wir die Ersten, die diese Barriere deutlich reduzieren können.
    Das verspricht viel, jedoch sind die etablierten Social Bookmarking Dienstleister wie oneview oder Mister Wong auf deutschem Boden bestimmt in der Lage, dafür eine gesunde Partnerschaft einzugehen oder aber ihre Bookmarklets und Extensions/Plugins für die jeweilige Shoppingplattform anzupassen. Ein extra Plugin verlangsamt in jedem Fall den Browser und man müsste schon ein eindeutiger Fan der Plattform sein, um dieses Plugin zu installieren. Poweruser gibt es, aber die Masse zu bewegen erachte ich als schwierig.
  • Qual der Wahl-Umfrage: Nutzer können eigene Umfragen erstellen und sich z.B. bei Kaufentscheidungen oder Schenk-Anlässen unterstützen lassen (als Widget auch für das eigene Blog nutzbar).
    Umfragen sind ein Zeitvertreib für die Nutzer und ein Wiederbringer von denen, die sich für den Ausfall der Ergebnisse interessieren. Eine schöne Unterstützung zur Trafficgenerierung ist das allemal. Zu Widgets siehe wie folgt.
  • Listen veröffentlichen: Einfaches Veröffentlichen Deiner Wunsch- oder Empfehlungslisten mit dem überarbeiteten Widget.
    Hier stellt sich immer wieder die Frage nach dem Sinn und Zweck dieser Veröffentlichung. Wer es mag, wer es braucht – Wunschlisten als Widgets dienen primär der Reichweitensteigerung der Plattform. Das ist gesund, aber die Implementation eines Widgets innerhalb der Sidebar eines Blogs macht nur bedingt Sinn, da es mittlerweile Widget-Anbieter wie Sand am Meer gibt. Nahezu jede Plattform bietet Widgets, und nach drei Widgets ist für viele Webseitenbetreiber auch erstmal Schluss. Die Chance mit einem neuen Widget die begehrten Plätze zu ergattern ist eine Herausforderung.
  • Volle Community-Funktionen: Direkte Kommunikation der Nutzer untereinander ist ab jetzt möglich (Nachrichten schreiben, Freundschaften schließen, etc). Darüber hinaus gibt es verschiedene eigene Statistiken.
    Gängiger Klassiker, ohne den man nicht launchen sollte. Insbesondere Fans des Social Networking als willige Nutzer werden ohne die kommunikativen Elemente sich nicht im Portal aufhalten.
  • Entdecken-Portal: Vielfältige Sortierfunktionen zum Anzeigen von Shops, Kategorien, Nutzern, Listen, Produkten, etc.
    Logisch – ich versuche mit den ersten 10 Klicks, sofern ich die einem Portal überhaupt gestatte, mir einen Überblick zu verschaffen. Dabei steht das Entdecken im Vordergrund. Sortieren und Suchen nach jeglichen Inhalten ist eventuell auch der Garant dafür, dass Powernutzer die Plattform lieben werden.
  • Wunschlisten-Import: Einfacher Import Deiner Amazon-Wunschlisten.
    Gibt es auch einen Export? Wenn es einen Import gibt, muss ein Export her. Nicht um direkt zur Konkurrenz zu wechseln, jedoch um sich ein eigenes Backup zu erstellen oder daraus eine schöne Liste für die Großmutter zu Weihnachten zu zaubern. Letztendlich ist zumindest von meiner Verwandtschaft nur ein geringer Teil im Netz. Die Exportierung sämtlicher Wünsche ist für alle diejenigen, die immer noch nichts mit Web 2.0 anfangen können, irgendwann ein Relevanzkriterium, sobald Weihnachten oder Geburtstage näher rücken.
  • Nutzer-Portal: Übersichtliche Darstellung der Top-Nutzer nach Community-Rang und Verkäufen.
    Das Gesicht ist wichtig. Der typische Endkonsument orientiert sich an den Gesicherten der Menschen, die eine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ein soziales Ranking zur Feststellung der Top-User hilft das eigene Ego zu polieren und den neuen Nutzern einen gewissen Reiz zu geben, sich in die elitäre Reihe einzugliedern. Dennoch ist in einigen Fällen immer zu fragen, ob auch trotz der webzwonulligen Athmosphäre der Nutzer bei einer produktorientierten Plattform wichtiger als das Produkt selbst ist…

Als Fazit möchte ich daher anmerken, dass das neue edelight viel stimmiger für gerade die User erscheint, die sich nicht im Web 2.0 konsequent aufhalten. Sich einzig und allein auf diese segmentierte Web 2.0 Zielgruppe zu konzentrieren würde einem massenmarkttauglichen Anbieter wie edelight auf Dauer auch keinen Erfolg versprechen. Gerade hier ist die Zielgruppe zwar entdeckungsfreudig und interessiert an neuen Diensten, jedoch verhält sich der aktive Nutzen zu dem passiven „Dabeisein“ exorbitant desaströs. Ich merke an meinem eigenen Nutzungsverhalten selbst, dass ich auf vielen der Web 2.0 Plattformen angemeldet bin, jedoch mich auf drei bis fünf verschiedene Communities konzentriere und dort ausschließlich aktiv die Funktionen nutze und die Inhalte mehr schlecht als recht konsumiere.

Außerdem investiere ich keinen Pfennig Cent für die Nutzung der Plattformen. Bis auf XING mit dem seit Jahren bestehenden Premium-Account konnte weder Flickr noch ein anderer Anbieter im Netz mein Geld entlocken.

Es ist daher nicht nur für edelight eine wichtige Frage, sondern jede Plattform muss eine Antwort darauf parat haben: Sind haptische Produkte ausschlaggebend oder die virtuelle Dienstleistung selbst? Den Weg, den edelight einschlägt, sich über die Wünsche der Nutzer, die daraus entstehenden Geschenke und letztendlich über die Dienstleistung am Kunden das Produkt in den Vordergrund zu heben, ist ein idealer Mittelweg um den Nutzer zu erfreuen, ihn zu halten und zu monetarisieren.

Was für den Nutzer zum Start ein kleines Goodie ist, entpuppt sich als „Tag it like…-Aktion“. Im Rahmen der neuen Aktionsreihe werden Nutzer mit hochwertigen Prämien noch stärker für ihre Leistung honoriert – zum Start gibt es ein gesponsertes „I-Songbook“ zu gewinnen.

Tagesthema für Menschen, die tagsüber arbeiten und einfach später die Nachrichtenlage sondieren. In einer detaillierten und wieder einmal herrlich süffisant geschriebenen full coverage Meldung formuliert Stefan Niggemeier den letzten Abend einer TV Größe: Eva Herman – Tschüss und auf Nimmerwiedersehen! Das Aus für Frau Herman kam bei Johannes B. Kerner im ZDF!

Aber die Dame braucht keiner mehr, wenn sie sich auf herablassende Art dem Publikum gegenüber verhält und sich von ihren gedanklichen Irrwegen nicht distanzieren kann. Manchmal sollte man auch als Frontfrau eines Nachrichtenmagazins einfach mal die Fresse halten – oder klipp und klar still sein, wenn man keine Ahnung hat. Aber das in den Kopf zu bekommen kann durchaus ein schweres Unterfangen sein. Hoffen wir also, dass die Zukunft des Fernsehens von der Eva Hermann verschont bleibt.

sevenload präsentiert exklusiv im Internet die 8. Staffel des Erfolgsformats – so lautet das Thema des Abends. Alles Wissenswerte kann man dazu im Corporate Blog lesen… sehen… hören… staunen!?

Persönlich bin ich wiederum gespannt, wie die Blogosphäre und die Journalisten der Medienhäuser auf der pressetechnischen Seite reagieren wird. Morgen wird die klassische Meldung gestreut – man darf gespannt sein. :)