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Hiermit verfassen wir eine abendliche Analyse zur aktuellen prekären Lage von ProSieben, einem Mediengiganten in Deutschland, dessen schwächelnde Quoten von zwei US-Erfolgsserien bei den werberelevanten Zielgruppen zur Aufruhr sorgen:

Laut DWDL setzt der Sender ProSieben zum 22. Februar die Serien Las Vegas und Nip Tuck ab, um ab Mitte März die Heidi Klum Show „Germany’s Next Topmodel“ von ein auf zwei Stunden zu verlängern, und gleichzeitig andere Formate zu profilieren.

Obwohl gerade diese beiden Serien durch amüsanten schwarzen Humor uns beiden -Katharina und mir selbst- sehr positiv aufgefallen sind und mittlerweile zu unseren Top-Shows unter der Woche gehören, möchte der ProSieben Geschäftsführer Andreas Bartl sie aus dem Programm streichen. Entweder, so ist unsere gemeinsame Meinung darüber, besteht diese Interessensdiskrepanz der Zuschauer durch ein schlechtes Marketing, oder eine generell schlechte Platzierung im Abendprogramm. Besonders im Vergleich mit den etablierten Erfolgsmodellen von RTL und Vox, welche auf die „Crime Scene Investigators“ und ähnliche Formate setzen, stellt sich ProSieben quer, anstatt zu akzeptieren, dass selbst ein so farbprächtiges Format wie „Las Vegas“ und „Nip Tuck“ nicht an den Erfolg des Leichenaufschneidens heranreichen können.

Leider um eines Gottes Willen besteht nicht die Möglichkeit, diesen Erfolg auch nur ansatzweise bei unserem verballhornten deutschen TV Publikum umzuleiten oder gar auf andere Wertedimensionen zu verweisen. Das Publikum wählt ein schnetzelndes TV-Format als sein Favorit, um zu erkennen, dass Leichenfledderei alltagstauglich wird.

Dazu noch ein kleines Zitat unsererseits:

Er: „Ich will doch nicht jeden Tag lang diese Leichen-Aufschneide Serien sehen?!“
Sie: „Das nennt man ‚Immunisieren‚, Schatz!“

Und gerade des Immunisierens wegen möchte man bei meinem ursprünglichen Lieblingssender der 90er Jahre an den Serien „Emergency Room“ und „Medical Investigation“ trotz sinkender Marktanteile festhalten, und plant zudem eine Erweiterung dieser pervers-widerlichen Formate mit „Greys Anatomy“ ab dem 14. März, bevor Heidi Klum’s Flopmodel Show am Folgetag mit zwei Stunden purer Dämlichkeit strotzt. Dafür müssen anspruchsvolle und intelligent aufgemachte Serien verschwinden, nur um des Volkes Willen zu erfüllen, welcher sich einzig und allein auf folgendes Dreieck stützt: Werbetreibende versorgen das Medienunternehmen mit Werbeumsätzen, welche durch die Rezipienten der Sendungen und den zwischengeblendeten Werbespots gesteigert werden können.

Sollte das gesendete Format also nicht das dumme Volk erfreuen, wird mir nichts dir nichts ein Riegel dem ganzen vorgeschoben. Ohne auf die Vernuft zu hören. Ohne den Mut zu haben, sich dem Medium, dessen Werte und Identifikationen man vertritt, auch nur annähernd wieder zu nähern, um das mediale Fernsehprogramm zu stärken und sich selbst auf dem Markt auch in engen Nischen zu etablieren, wird ein Downfall eines Senders auch trotz der großen Gewinnsteigerungen weiter und weiter fortgeführt werden.

Nachdem wir unser Blog im neuen Look genießen können (also die Administrationsoberfläche ist damit gemeint), fällt uns auf, dass gerade die Burner-Show des Tages auf ProSieben läuft: Germany’s Next Topmodel.

Wir sind gerade bei den lustigen Nominierungen und den damit verbundenen Abwahlen angelangt, und die liebe Heidi Klum startet ihren Psychoterror: „Es hat nicht gereicht… für einen von euch. Micaela – Du bist weiter!“

Aber der Sendung zum Trotz. Persönlich halte ich ja nichts von solchen Castingshows, Dokushows, und wie sie nicht alle noch heißen mögen, aber wenn nach CSI nichts anderes läuft? Was soll man da noch machen? Das deutsche Fernsehen ist meiner Meinung nach totgefahren! Wo bleiben die innovativen Ideen und Wagnisse, die diese Medienlandschaft alle Mal noch verkraften kann? Traut euch was, liebe Fernsehleute, oder stellt mich oder Katharina ein bei euch. Schließlich studieren wir ja Medienmanagement. ;)

P.S.: Leider wird die ziemlich lustige Serie „Las Vegas“ heute zum vorletzten Mal ausgestrahlt. Wie traurig…

Nun ist es endgültig: nach den Querelen der vergangen Wochen um die Übernahme der ProSiebenSat1 Media AG zieht der Axel Springer Verlag sich zurück. Nachdem zunächst die Absage durch das Bundeskartellamt gefolgt von einer Untersagung der Fusion durch die KEK kam, sieht man die wirtschaftlichen und juristischen Risiken nun als zu hoch an, um die Fusionspläne weiter zu verfolgen. Absehbar war dies ja schon seit einer Weile.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie der US-Medienunternehmer Haim Saban weiter verfahren wird. In der Diskussion um den Verkauf der Senderfamilie sind neben dem französischem Sender TF1 und SBS Broadcasting aus Luxemburg ebenso amerikanische Medienkonzerne und Investoren. Bis die nächste Entscheidung ansteht, wird die Holding der ProSiebenSat1 Media AG wohl zunächst einmal auf eigenen Füßen weitermachen müssen.

[via DWDL]

Seine sterblichen Überreste konnten nur noch tot aus der Halle geborgen werden„, sagt Katrin Sandmann. Was denken sich eigentlich Reporter bei ProSieben, wenn sie obige Sätze in die Kamera sagen?

Gleich danach schallert der Nachrichtensprecher vor der kamera, dass Frau Merkel auch beim „Ausbesuch“ ist – verstehe vollkommen. Ob da noch mehr kommt, bis Catch me if you can anläuft?

Unter www.welove.de/flirt/weblogs findet sich die neue ProSieben Kultur unter dem Banner von Blogs. Herzlichen Glückwunsch dazu, doch teilt bitte eurer PR Agentur wunder media bitte mit, dass das Design (wie von Robert treffend festgestellt) keinesfalls übersichtlich aussieht.

Ich freue mich, ein paar aktivere Artikel von den Moderatoren zu lesen, denn Weblogs leben von einer gewissen Authentizität und Aktualität, und mit nur einem Eintrag gibt es wirklich nicht viel von dem Weblog-Geschäft bei euch zu sehen. Wie wäre es damit, wenn ihr mit uns selbst sprecht? Wir sind Blog Autoren, und einige davon sind wie ich selbst auch mit Medien zugange – als angehender Medienmanager und Marketingmensch trifft die Optik und der Stil jedenfalls nicht das, was Weblogs alles verursachen und bedeuten können. ;)
Wir spielen hier in Klein-Bloggersdorf nicht Trendscout oder Hippedie-Hopp, sondern nähern uns dem Thema vom großen Blog ganz natürlich. Ihr schreibt leider zu kurz, zu wenig, und seht auch noch ganz gar fürchterlich aus. Ach und noch eines: Eine Homepage hatte ich auch schon früher, bevor Weblogs in Mode gekommen waren – nur damals hatte ich nicht das, was ein Weblog ausmacht: Ein gelungenes Content-Management-System, mit dem ich auf einfachste Art und Weise mein geschriebenes Wort auf der Homepage darstellen konnte. [via Rob und dem PR Blogger]

Nun ist es soweit! Das Fernsehprogramm hat sich in Deutschland im Jahre 2006 gründlich gewandelt. Nicht nur, dass die klassischen Erlösmodelle im TV angewandt werden, sondern auch Sponsoring betrieben wird – wir dürfen nun unter dem leiden, was schon in den E-Mail Accounts herumwabert.

Der Anbieter „Partypoker.net“ sponsored die neueste TV Serie „Las Vegas“ auf ProSieben. Unsere spontane Reaktion war „Nun gibt’s Spam im Fernsehen!“ – und leider haben wir Recht damit.

Neulich saßen wir noch unter Studierenden zusammen und scherzten über das Pay TV Programm, welches ja im Prinzip kein Zusatznutzen für den ehrlichen Fernsehzuschauer sei, der seine Sendungen entweder auf DVD (legal oder illegal) oder aus dem frei verfügbaren Programm bezieht. Mit wiederverwerteten Sendungen kann kein Reizpotential beim Konsumenten genutzt werden. Und wenige Tage später wird man mit der folgenden Nachricht nahezu erschlagen. Aber zu Anfang ein kleiner Exkurs über Deutschland in seiner naher Zukunft:

„Klein Erna sitzt zu Hause, anstatt in der Schule zu sein. Sie greift emotional-bedingt zu der Fernsehbedienung, um das Fernsehgerät anzuschalten. Wie auf Kommando zappt die kleine von Kanal 1 bis 4, um endlich den Vormittag mit ein wenig geistigem Smalltalk der unteren Bevölkerungsschicht zu versüßen. Doch sie erkennt nur ein schwarzweisses Rauschen, schlägt auf den Fernseher, zappt weiter, nur um zahlreiche andere TV Sender mit dem gleichen Rauschen zu finden. Was ist blos los? Warum ist der Satellit ausgefallen? Aber die öffentlich-rechtlichen Sender, die man ja eh nur wahrgenommen hat, sind noch erreichbar. Haben sie das Programm etwa bewusst abgeschaltet? Ab heute sind die Privaten „Free-TV“ Sender nicht mehr frei verfügbar. Die Welt bricht hier für Klein Erna zusammen, weil die Eltern keinen Kabelanschluss haben, und nicht bereit sind, für die Verdummung des Mädchens die teuren Pay-Free-TV Angebote erkaufen möchten.“

Seit kurzem stehen die größeren Senderfamilien, die RTL Group und ProSiebenSat.1, mit dem Satellitenbetreiber SES Astra über eine Verschlüsselung ihrer Programme in Verhandlung. Anscheinend benötigen viele Zuschauer ein eigenes Zusatzgerät zur Entschlüsselung des Sendesignals, mit welchen eine zusätzliche Gebühr für den Konsumenten verbunden ist. Jedoch dementierte ProSiebenSat.1 den Bericht der FAZ am heutigen Morgen, und RTL lässt einen noch spekulieren. Es passt ja zur Masche von RTL.

Die 4,5 Millionen der betroffenen Zuschauer sind aber ein wichtiger Partizipant am Umsatzgenerator „Werbung“, mit dem sich die Privaten üblicherweise finanzieren. Insbesondere durch die Werbung, Sponsoring oder andere werbemarkt-relevante Aktionen kommt das Geld in die Kasse der „Free-TV“ Sender. Aber anscheinend ist es nie genug, besonders im Hinblick auf die vergangenen Zeiten hat sich jedoch eines geändert: Die Werbewirtschaft zahlt nicht mehr astronomische Summen an die TV Sender wie damals

Die Wirtschaft, die schon seit geraumer Zeit an den Säulen des Werbemarktes rüttelt, wird den Wegfall eines solchen Zielpublikums gewiss nicht ohne Kürzungen hinnehmen. Weniger Rezipienten bedeutet eine Marktschrumpfung, die den werbenden Unternehmen einen Wegfall des bisherigen Absatzmarktes über das Medium TV beschert. Die privaten Sender können diesen Verlust keinesfalls über eine Gebühr für die Satelliten-TV-Nutzung auffangen. Dieses finanzielle Disaster ist also nur eine theoretische Möglichkeit – die Wirtschaft wird es nicht hinnehmen.

Warum sollte sie es auch? Wenn ich mit meiner Werbung entsprechend weniger Rezipienten ansprechen kann, zahle ich auch weniger und werde vom bisherigen Preisniveau abweichen. Was dann mit den TV Sendern passiert, kann mir doch als Waschmittelhersteller egal sein.

Nebenbei gab es damals in der Verlagslandschaft auch vor wenigen Jahren (Monaten) den Trend zum „Premium Content„. Wer mit der Webseite keine Werbeeinnahmen erzielen konnte, schaltete kurzerhand einen Großteil der bisher frei verfügbaren Services ab und belohnte die Leser mit „Content Abonnements„, um ein weiteres Erlösmodell zu erstärken. Jedoch lehnte es die Mehrheit der Internet Nutzer ab, für die belanglosen Nachrichten des lokalen Zeitungsmarktes noch Geld zu zahlen, wenn ein Käseblatt direkt auf dem Tisch liegt, aber man gerne den Content im Internet aufbereitet nutzen wollte.

Dies wird auch mit den privaten TV Senderfamilien passieren: Die 4.5 Millionen Zuschauer werden sich überlegen, ob sie die Zusatzbox kaufen oder lieber auf das schmale Angebot, was fern von kulturgüterlichem Charakter ist, mit einer weiteren Gebühr bezahlen möchten. Die Präferenzen der Betroffenen, so wie ich es prognostiziere, wird sich eher auf eine Konzentration im digital terrestrischen TV verlagern. Der Zusatznutzen dieses medialen Angebotes ist weitaus höher, als ein mit zusätzlichen Kosten verbundenes Recycling der überaus frei verfügbaren Inhalte jemals bieten kann.

Die Erwägung, für die Rezipienten des Fernsehprogrammes eine Satelliten-Gebühr zu verlangen, ist demnach eher ein Rückschritt anstatt einer zukunftsweisenden Idee. Mir fiel auch Herr Knüwer auf, der sich ebenfalls so seine Gedanken zum Desperate Mediamanager macht.

Da kann man sich nur anschließen! Stromberg alias Christoph Maria Herbst muss als mediales sozialkritisches Kulturgut dem deutschen Fernsehzuschauer erhalten bleiben. Bei der Online Petition „We Love Stromberg“ muss man demnach vorbeischauen und unterzeichnen. Schließlich hat Herr Herbst auch den Deutschen Comedypreis 2005 in der Kategorie „Bester Schauspieler in einer Comedy-Serie“ gewonnen – schon deshalb sollte es uns allen wert sein, die Serie zu erhalten. Sie spiegelt nämlich genau das wieder, was in vielen Büros als Alltag angesehen wird. Vielleicht ist sich ProSieben deshalb nicht so sicher gewesen, eine Fortsetzung zu finanzieren?

Desweiteren haben auch schon Dimension2k, FACTorFAKE und Medienrauschen sich ein wenig ausgelassen.

Ich frage mich was dieser gekürzte und ‚abgeklaschte‘ Quatsch von ProSieben mit Babara Schöneberger soll. Es interessiert mich – als Frau – keineswegs was in ihrem kranken Hirn vorgeht: nein, Frauen denken nicht permanent nur an Schuhe, Männer und essen. Warum läßt ProSieben diesen Scheiß nur im Program… es ist ja noch nicht mal so, dass diese Frau atraktiv ist, oder irre ich da etwa? Wahrscheinlich läßt der Zuschauer diese 3-minütige Qual in völliger Resignation über sich ergehen.

Welch eine Neuerung, welch eine Reaktion! Das Optimus Keyboard ist da! Nein, kennen wir das nicht schon? Natürlich, und sitzt bei ProSieben im taff-Redaktionsteam jemand, der die letzten zwei Monate verschlafen hat? Das Optimus Keyboard ist doch alter Käse! Viele Leute in Kleinbloggersdorf haben darüber schon vor über zwei Monaten berichtet, und selbst ich war am 17. Juli mit der Nachricht dabei. Dazu kann ich mich nur herzlich bedanken und hoffe, die Sendezeit und Recherche für den Beitrag war es wert. Ich verabschiede mich mit der Bitte um die redaktionelle Qualitätsprüfung bezüglich der Aktualität der Themen und wünsche dem verantwortlichen taff.net-Reporter Julien Nissenbaum (mit Foto) noch einen schönen Abend.