So schnell kann es gehen. Wie Andreas uns im Kommentar darauf hinwies, ist das Thema Weblog-Pla.Net wohl vorerst erledigt. Denn dieser miese dreiste freche arrogante Contentdieb hat vorerst, vielleicht sogar endlich, womöglich für immer ausgediebt.

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Sein Hoster hat kurzerhand den Server abgeklemmt, weil wohl jemand nicht die Rechnungen bezahlt hat. Spammen will gelernt sein, und wer es richtig machen will, der zahlt auch fleissig – zumindest beim eigenen Hoster.

Nach RTL hat jetzt auch ProSiebenSat.1 eigenen „YouTube“-Klon“ – so titelte gestern das Medienmagazin DWDL. Zwar ist es mittlerweile nichts neues, dass Unternehmen sich miteinander und untereinander aneinander beteiligen. Doch gerade die Tatsache, dass ein Medienunternehmen des Fernsehmarktes sich ein Internetunternehmen einverleibt, um damit mehr Medieninhalte zu generieren, eine Community aufzubauen, und so sein etabliertes Marktsegment zu festigen und gleichzeitig in einen neuen Markt einzutreten – das ist relativ frisch und noch nicht sehr oft in der deutschen Medienlandschaft passiert.

Die Samwer Brüder haben somit bewiesen, dass nur allein ihr Name das Geld auf den Tisch gebracht hat. Dieser Deal, welcher bestimmt die eine oder andere Million auf ihr Konto gebracht hat, ist einerseits beneidendswert, aber andererseits nur eine Farce in der Entwicklung des Internets.

In der Blogosphäre kursieren ebenfalls schon seit gestern entsprechende Meldungen, und wie beispielsweise eine recht interessante Diskussion bei Gugelproductions bestätigt, ist dies wieder nur ein weiteres Zeichen dafür, dass die „Jamba“ Brüder Samwer einen erneuten Deal mit MyVideo eingefädelt hatten. Mehr auch nicht! Doch auch diese Diskussion zeigt, dass eine Übernahme dieser „jungen“ Internetunternehmen gewisse Tücken aufweisen. Sobald die eine oder andere Senderfamilie das kleine Internetunternehmen mit seinen Videos geschluckt hat, wird sich der Inhalt dieser Internet-Video Plattformen gewaltig verändern:

[…]dass sich daraus eine große Chance für Sevenload ergibt, die als verbleibender unabhägiger Anbieter dynamischer und entschlossener auf die Wünsche der Internetgemeinde eingehen können, während Clipfish und MyVideo an einer Integration der Dienste in die Mutterkonzerne arbeiten[…]

Sehen wir es also so, dass die einverleibte Struktur des Dienstleisters für Internet-Videos dem Medienunternehmen RTL oder ProSiebenSat.1 einen Vorteil bringen wird, oder vielleicht doch eher sich nachteilig auswirkt? Vorteile ergeben sich definitiv durch den Content, durch die Knüpfung von Synergien mit der Internet-Technologie und dem TV-Medium. Doch Nachteile gibt es, so wie ich es erwarte, speziell in dem Bereich Community. Können die beiden Senderfamilie wirklich eine Mehrnutzen für sich und gleichzeitig die Nutzer der Internetplattformen generieren?

Wenn dieser Mehrnutzen aus einem kompletten Archiv von GZSZ oder den gesammelten Folgen von GALILEO ausschaut, dann wird gewiss der Nutzer im Internet davon profitieren. Selbst wenn es kleine Ausschnitte aus den Sendungen, einzelne Beiträge, oder die Stefan Raab Maschinerie geben wird, kann ein Nutzer damit befriedigt werden. Der Mehrnutzen ist somit existent, und ebenfalls kann das Medienunternehmen auch einen neuen (kleinen) Werbeplatz anbieten. Doch der Medieninhalt allein garantiert nicht, dass der Rezipient sich diesem auch annimmt. Für den eingefleischten Fan eines jeden Formates ist dies schlichtweg der Traum – endlich kann man ungestört zu jeder Tageszeit die Folge ansehen, wo Petra noch mit Tim fröhlich gekuschelt hat, bevor Andrea ihn ihr ausgespannt hat. Gut, wer es braucht, wird womöglich auch dafür noch einen kleinen Endbetrag pro Episode hinblättern. Doch wer es nicht braucht ist die immer wieder existierende und damit übernommene Community.

Eine Community ist meiner Erfahrung nach ganz bestimmt nicht darauf erpicht, alte abgefrühstückte Inhalte von anno dazumal in einem Internet-TV-Sender als Wiederaufbereitung (quasi als „olle kamelle“) zu finden. Vielmehr ist eine Community daran interessiert, eigene Inhalte zu erstellen, zu bewerten, zu sondieren, zu nutzen. Und gerade dabei sehe ich es auch als eine Bestätigung, dass beispielsweise sevenload im Gegensatz zu Myvideo oder Clipfish gänzlich andere nutzerbasierte Inhalte präsentiert. Wie hieß es so schön in den Kommentaren des Eintrages?

Es ist wie bei Apple und Microsoft, nur das „Apple”. also Sevenload, bisher nicht die Fehler von Apple macht (Anfang der 90er den Kunden aus den Augen zu verlieren und von 30% auf 3% Marktanteil zu schrumpfen).

Sollte in Zukunft sich alles so entwickeln, würden Myvideo und Clipfish (und ihre Medienkonzerne) zu einer Plattform für grobe, unpersönliche und maximal die Allgemeinheit ansprechende Inhalte werden, während sich sevenload zu einer Plattform für individualisierte, persönliche, am User orientierte Inhalte mausert. Die Entwicklung wird absehbar sein – nicht heute, aber bestimmt in der nahen Zukunft. Der Medieninhalt von morgen ist auf mich als Rezipienten zugeschnitten, von mir als Produzenten konzeptioniert und ganz bestimmt nicht von einem Medienunternehmen „von oben herab“ doktriniert, wie es ja die übliche Praxis der Programmkonzeption ist.

Ich spiele einfach auch einmal mit dem deutschsprachigen MySpace herum… es ist eine aktive Testreihe, in der ich in der nächsten Zeit chronologisch die mir aufgefallenen Sachen festhalten werde.

13:15 Uhr: Anmeldevorgang bei MySpace gestartet. Name, Vorname und das übliche Tüddellütt eingegeben. Gleich soll ich ein Bild hochladen, das lasse ich mal lieber vorerst. Ebenfalls lade ich ganz bestimmt niemanden mit in meine kleine Community ein.

13:19 Uhr: Erschrocken! Ein „Tom“ aus Californien hat mich als seinen Freund bestätigt. Hallo?! Wer ist das?! Ok, ein Community-Mitarbeiter, der da ist, um mir zu helfen.

13:21 Uhr: Was soll das? Ich wollte doch keine Nummer sein, sondern auch einen schönen Nickname haben wie Robert es hat… gleich mal meinen neuen Freund Tom fragen, warum das so ist.

MySpace-Benutzer-Name/URL: 107284691 | http://www.myspace.com/107284691
Dein MySpace-Benutzer-Name oder URL kann nicht geändert werden.

13:25 Uhr: Sauber. Tom möchte mir nicht helfen, wenn es um direkte Probleme geht. Anstatt also direkter Ansprechpartner zu sein, dient Tom nur als FAQ-Monster. Echte Probleme, die ich nicht über das Interface bestätigen und lösen kann, werden an den Kundenservice weitergeleitet. Ich schrieb das hier:

Hi Tom,

zu schade, dass Du mir doch nicht helfen kannst. Aber wer auch immer diese Nachricht empfängt – ich möchte wissen, wie ich eine Profil-URL ohne diese dumme Nummer bekommen kann. Also sowas wie www.myspace.com/mike anstatt www.myspace.com/107284691 ?!

Danke & Ciao
Mike

13:28 Uhr: Beim Aktualisieren meines komischen Nummern-Profils wollte ich meine alten Schulen hinzufügen. Das ging nicht. Anstatt mir die Schule im System zu hinterlegen, wurde ich mit einer Fehlermeldung beglückt:

Schools matching „Fördegymnasium Flensburg“ in all, Deutschland
Es wurden keine Schulen gefunden.

Na wunderbar. Die Aktualisierung der restlichen Schulen brauche ich wohl nicht angehen. Was machen wir nun, wenn ich meine Universität angeben möchte? Heißt es dann, die Uni gibt es nicht?

13:35 Uhr: Wow, mein Profil ist nun mit ganz spannenden Informationen gefüllt. Ich weiß ja nicht was es mir bringt, aber nahezu nichts von diesen Begriffen entspricht auch nur im Kern dessen, was ich eigentlich hier wollte.

13:36 Uhr: Statusmeldungen sind schon klasse. Ganz besonders, wenn ich mich selbst am Kopf dabei kratze: „Mike gehört zu deinem erweiterten Netzwerk.“ Ja, das dachte ich mir schon.

13:38 Uhr: War ich das? „Sorry! an unexpected error has occurred. This error has been forwarded to MySpace’s technical group.“ Ich wollte doch nur ein paar neue Freunde hinzufügen…

13:43 Uhr: Puhhaaa… ich habe es selbst erledigt: http://www.myspace.com/sichelputzer ist nun meine neue URL bei Myspace! Sehr einfallsreich, ne?

13:44 Uhr: Rene hat ja eine gute Nase, was „heiße Kontakte“ anbelangt…

14:00 Uhr: Irgendwie habe ich die Lust an Myspace für das erste verloren. Ich klickte mich durch fast alle Profile bei Rene glaube ich, und kam nur bei Pornostars und Sternchen an. Ich fass es nicht – deswegen auch das rudimentäre Fazit: Myspace ist nichts weiter als ein Pornoclub! Macht weiter so! ;)

Sehr schön. Der liebe Robert testet sich ein wenig durch die neue deutschsprachige (und damit nicht unbedingt deutsche) Community – den Myspace.de Klon vom großen Vorbild aus dem englischsprachigen Raum. Herrlich an Rob’s Testreihe ist jedenfalls, dass sein Profil mit seinen unglaublich frischen 26 Jahren doch sehr anschauliche, ja nahezu obszöne Interessen wahrnehmen mag. Doch was muss man da auf einmal lesen?

Und social Spam habe ich mittlerweile auch schon bekommen: In meinem Postfach trudelte die Message von irgendeiner schottischen Musikgruppe ein. Ich solle deren Tracks anhören und sie hoffen, in Europa ihren Namen bekannter zu machen. Tja, wo User, da Spam.

Na herzlichen Dank. Soetwas brauche ich nicht – also den Spam, nicht die Komm-Uh-Nitty von Myspace. Wobei diese sicherlich nicht für mich als potentiellen User tragfähig ist, zumal ich ganz bestimmt keine „I’m a 14 year old female teenager (aka 60/m/fat)“ Kontaktaufnahmen brauche. ;)

Nach dem Prinzip „Masse statt Klasse!“ vollzieht sich ein Wandel in Deutschland: Die Bürger sind im Netz. Oder mit anderen Worten gesagt – laut der aktuellen ARD/ZDF-Online-Studie 2006 ist die Mehrheit der deutschen Bundesbürger mit insgesamt 60% der Gesamtbevölkerung der Erwachsenen um weitere 1,1 Millionen Menschen online. Interessant an dieser Entwicklung ist zumindest, dass nahezu jeder vierte Internetnutzer zumindest gelegentlich Videos im Netz anschaut oder eine Liveübertragung über dieses Medium mitverfolgt. Der Anteil der Abonnenten von Online-Radioprogrammen oder Nutzer von Audiodienstleistungen (z.B. MP3 Downloads) ist mit 40% relativ hoch.

Erschreckend jedoch ist, dass Podcasting nur von 6% der Internetnutzer aktiv genutzt wird. Bedenkt man jedoch, dass in den vergangenen Jahren diese Form der Medienkommunikation gänzlich nicht in den Studien vertreten war, ist es jedoch ein kleiner Erfolg.

Thematisiert man die Entwicklung unter der Betrachtung von weniger strengen Gesetzmäßigkeiten, wie es eine statistische Untersuchung bzw. Studie erfodert, lässt sich folgende Entwicklung vorhersagen.

  • Der Internetnutzer wird weniger Fernsehen, die Reichweite des Internets wird somit steigen.
  • Das Fernsehen wird Marktanteile verlieren, die Werbeeinnahmen werden durch die sinkende Reichweite ebenfalls sinken.
  • Die Internetunternehmen werden neue Geschäftsmodelle realisieren, welche zu einer weiteren Festigung des Marktes dient.
  • Die TV-Sender und die dazugehörigen Medienunternehmen werden versuchen, ihre Bestreben nach einer (neuen) Regulierung des Internets zu verstärken, um diese wachsende Konkurrenz zu reglementieren.
  • Eine Medienlobby wird stillschweigend gegründet, um die Interessen der privaten Medienunternehmen auf politischer Ebene zu vertreten und um diese Regulierung zu fördern.
  • Chancen und Potentiale werden in der nahen Zukunft für Internetunternehmen vermehrt aufkommen, die Internetunternehmen werden noch stärker in die alten (Zuschauer-)Märkte eindringen und trotz des Lobbyismus die Medienunternehmen in einen Verdrängungswettbewerb drängen.
  • Das neue Medienunternehmen ist ein Internetunternehmen, welches sich der technischen Möglichkeiten des Internets und des TV-Programms annehmen wird.

Wenn man nun bedenkt, dass diese Nutzer immer mehr zu den „freien Anbietern“ im Netz wechseln, also zu den Dienstleistern von Bild- und Videoübertragung, bleibt also nur noch abzuwarten, ab wann ein (erneuter) Aufschrei durch die Medienunternehmen unserer Zeit hallt: Meiner Meinung nach wird das Internet dem Radio und Fernsehen zahlreiche Zuschauer und damit Sendeanteile abknöpfen. Das Web 2.0, fast sogar das damit verbundene Theoretikum „Web 3.0“ mit seinen hochgradig interaktiven und personalisierten Nutzern, wird seinen Beitrag dazu leisten, um eine solche Entwicklung zwar nicht heute, aber dennoch vielleicht morgen oder in den kommenden Monaten einzuleiten. [via Golem]

Liebe Leser/innen,

seit einigen Minuten haben wir in unserem Appartement hier in Alicante endlich das WLAN verfügbar. Somit ist es uns eine Freude, Ihnen und insbesondere Euch den vollen Hochgenuß vom MikeSchnoor.com und Skykat zu bieten. Wir bedanken uns herzlichst für die entgegengebrachte Treue und verbleiben bis in die späteren Abendstunden oder zum morgigen Tag mit unseren allerbesten Grüßen, Wünschen und Hoffnungen! Spanien kann doch so toll sein, man glaubt es kaum. Auf jedenfall haben wir hier viel zu berichten – unsere Mitbewohner, die Spanier, die Stadt, und unsere Bilder!

Möge das Internet mit Euch sein,
Katharina und Mike

Hier in Spanien gibt es natürlich auch viele schöne Lokalitäten, in denen wir mittlerweile gerne in der Abendzeit einkehren. Unter anderem gehört auch dieser Eintrag bei Qype dazu: La Sidrería Escondida in Alicante. Nur leider unterstützen die lieben Kollegen von diesem tollen Social-Software Adressen-Dienstleister keinesfalls die Lokalitäten, die außerhalb von Deutschland sind. Kann man das nicht noch erweitern? Es gibt doch bestimmt so einige Menschen, die (platt gesagt) am Ballermann sind und darüber qypen wollen.

Nachtrag: Im hauseigenen Qype-Blog bin ich auch auf eine temporäre Lösung gekommen: Vorerst die Einträge mit Tags wie „Spanien“ oder „Alicante“ ausstatten… das sollte helfen!

Wir müssen doch ganz ernsthaft nachfragen: Wie viele Mülltonnen gibt es in Deutschland pro Haushalt? Wir kommen auf mindestens vier verschiedene Tonnen. Neben der „Restmüll“ Tonne stehen gleich noch der Bioabfall, der Papiercontainer und die Gelben Säcke bzw. Tonnen für den Plastikmüll. Außerdem gibt uns das Gefühl, die einzelnen Flaschen nach Farbgebung zu sortieren, ebenfalls den gehörigen Kick. Ferner trennen wir unseren Müll zum Recycling auf, und einige Menschen säubern sogar ihre kleinen Tüten, Kännchen, Päckchen… und wie es nicht alles noch heißt, bevor der fein säuberlich getrennte Müll in seinen eigenen kleinen Biosphären dahinvegetiert. Was danach mit dem Müll passiert, sehen wir in den „Sendung mit der Maus für Erwachsene“ Shows im Fernsehen: Galileo, Wunderwelt Wissen, Welt der Wunder, K1 Magazin – sie zeigen uns immer wieder, dass der deutsche Durchschnittsbürger vom braven wohlerzogenen Schlag ist. Der getrennte Müll wird recycled – aus Alt mach Neu. Und was macht der Rest der Welt? Wie beispielsweise hier in Spanien…

In Spanien liegt der Müll neben der Autobahn, neben der Landstraße, in der Stadt, in den Ecken – solange kein Tourist in der näheren Umgebung absteigen könnte, liegt der Mist einfach dort, wo man ihn entsorgt. Meistens sind es die berühmten Plastikflaschen, in denen das vielzitierte frische Trinkwasser enthalten ist. Warum auch im Auto behalten, wenn es der kostenlose Mülleimer aus dem Fenster auch tut? Recycling gibt es jedenfalls nicht dort, wo wir wohnen. Die Straßen haben zwar Mülleimer, die auch richtig lecker stinken, aber die Füllung selbiger ist ein wahrer Mix der Freude. Jeder Grüne oder Öko-Fan würde einen Herzinfarkt bekommen, sobald das Auge diese Berge sieht. Und wer zu viel vom Müll in der Wohnung oder auf dem Balkon sammelt, ist bald der Herr von Heerscharen des ekelhaftesten Ungeziefers. Also kommt alles in eine große Tüte wie bei uns auf dem Balkon und flugs in den Müllcontainer von der Straße geschmissen.

Wir fragten unsere Vermieterin extra danach, ob wir den Müll trennen sollten. Ihre Antwort darauf war, dass wir es gerne machen könnten, aber uns dennoch die unwiderruflichen Tatsachen des Ungeziefers oder der einheitlichen Müllsammlung vor Auge führen sollten.
Wenn wir uns nun vor Augen halten, ob das Müllproblem in Recycling-Deutschland versus dem Rest der nicht-trennenden Welt nun wirklich diesen Aufwand erfordert, oder ob für uns eine bessere Welt daraus entstehen mag – dann kann man einfach nur Abwinken: Wenn Deutschland den Müll fein säuberlich trennt, dann kräht woanders kein Hahn danach. Prozentual gesehen ist das nicht anders, als wenn man die Menschheitsgeschichte auf einer Uhr als eine einzige Sekunde abbilden würde…

Dennoch bleibt eines zu bestätigen: Es gibt vereinzelnd Mülltonnen, die speziell für Recycling ausgelegt sind. Doch diese zu nutzen widerstrebt vielen Menschen – glauben wir jedenfalls.

Natürlich sind wir hier in Alicante im Urlaub, doch auch in so einem Moment muss man sich am Ende des Tages nach der Hitze und der Rennerei geschlagen geben. Deswegen ist es zuweilen sogar auch hilfreich, den viereckigen Kasten im Wohnzimmer anzuschalten: Wir versuchen ein wenig besser in die spanische Sprache zu kommen und erleben die eine oder andere Sache, die einem doch schon Kopfzerbrechen bereitet.

Es gibt eine Besonderheit im spanischen Fernsehen, die womöglich nur bei den Soap Operas zu finden ist. Wenn einer der Akteure dieser über Jahre andauernden TV Formate um eine SMS zu schreiben zu seinem Mobiltelefon greift, wird das getippte Wort im unteren Bereich des Bildes abgebildet. Gerade weil Katharina und ich zu Hause in Deutschland sehr selten, fast gar nicht diese Soaps anschauen, sind wir über diese mediale Einbindung hochgradig amüsiert. Es fehlt hier eigentlich nur der kleine übergreifende Schritt, wie es die US-Erfolgsserie „Scrubs“ vormachte: Die Telefonnummer zu einem einzigen Telefon, mit dem man direkt auf das Set vom Dreh anrufen kann und so entweder mal einen der Darsteller oder von der Produktion am anderen Ende kurzerhand sprechen kann. Zwar wurde bei Scrubs keine extra Gebühr dafür verlangt, doch wäre dies sicherlich eine Möglichkeit, um insbesondere wieder dem deutschen Fernsehzuschauer ein wenig das Geld aus der Tasche zu ziehen…

Neben dieser kurzerhand entstandenen Idee stellten wir aber fest, dass vieles genauso bescheuert im spanischen TV ist wie wir es in Deutschland erleben müssen: Es gibt Clipshows, es gibt wie berichtet langatmige Soaps, es gibt Quiz-Shows, es gibt SMS Shows, es gibt Flirting Shows, es gibt noch mehr von alle dem, was wir zu Hause ja so lieben gelernt hatten. Es ist schön zu wissen, dass auch in Spanien der Zuschauer mit demselben Müll zugeschüttet wird… ;)

Als Deutscher denkt man meistens, dass wir Wasser im Überfluss haben. Natürlich weiß auch der gebildete Mensch, dass es in vielen Teilen der Welt keinesfalls selbstverständlich ist, dass man das Elixier des Lebens frei nutzen darf.

Zumindest hier im südlichen Teil Spaniens direkt an der Mittelmeerküste müssen wir feststellen, dass Wasser ein heikles Thema ist. Einerseits darf man sich mit dem kühlen Nass zwar duschen und die Hände waschen, das Geschirr spülen oder die Wäsche waschen – doch trinken darf man es nicht. Das Wasser aus der Leitung ist mit starken Chloriden versetzt, um Keime, Bakterien und Viren abzutöten und eine gewisse Reinheit zu erreichen. Selbst zum Zähneputzen ist es nicht geeignet, zumal der starke chemische Geruch eine abschreckende Wirkung hat, und obendrein der Geschmack ganz bestimmt nicht dem entsprechen würde, was wir Mitteleuropäer gewohnt sind.

Selbst im Fernsehen wird mittels staatlich geförderten Werbespots darauf hingewiesen, dass das Wasser sparsam verwendet werden soll. Ein Taschentuch muss ja nicht mit einer ganzen Toilettenspülung in den Abfluss gejagt werden. Genauso geben Hinweisschilder am Flughafen oder auf öffentlichen Toiletten die Information, dass man Wasser sparen soll und nicht unnötig den Hahn laufen lassen muss.

Doch verdursten wird hier niemand: Die Super-Mercados sind voll von Reihen mit kaufbaren Wasser. Und wenn ich die Preise über den Daumen geschlagen mit den Deutschen vergleiche, ist das Wasser hier absolut günstig. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Sixpack Mineralwasser mit 1,5l Flaschen so ungefähr 3,50 Euro kostet, hat man hier andere Preise. Natürlich kann man einzelne Flaschen kaufen, doch noch günstiger fährt man für insbesondere den häuslichen Verbrauch mit 5l Kanistern. Diese veranschlagen sich in der Haushaltskasse entweder für den Nestlé Aquarell mit 99 Cent als gehobene Preisklasse, aber im Durchschnitt mit ca. 25 Cent pro Kanister in den Doppelpack-Angeboten von weniger berühmt-berüchtigten Marken.