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Armer Rob. Nun blickt die ganze Welt mit verschiedenen Erwartungen auf dich. Dein Blog bei eBay ist mittlerweile 20.150 Euro an Geboten wert. Das ist bereits eine stolze Summe für ein Blog. Ich hoffe inständig, dass es trotz der Zusammenarbeit mit eBay keine SEO-Müllschleuder wird.

Immerhin hat Techcrunch die Story mit ein wenig Verwunderung aufgegriffen. Immerhin gibt es einen süffisant klingenden, mit durchaus kritischen Tönen behafteten „Kaufguide“ für deutsche Weblogs von Don Alphonso. Die Medien haben zumindest zum Anfang des Jahres dadurch ein gefundenes Fressen, was sich restlos ausschöpfen lässt.

Kleinbloggersdorf schreibt sich die Finger wund – ob es aus Neid auf das anstehende Geld, tiefersitzendem Hass, Stolz auf den Erfolg eines deutschen Bloggers oder sonstige emotionale Gründe sind. Im Prinzip ist es auch egal, was aus „Basic Thinking“ wird. Robert ist der alleinige Autor des Blogs und damit der größte USP. Wer das Blog und die noch zu bereinigenden Inhalte kauft, muss innerhalb von wenigen Tagen etwas besonderes daraus machen, da sich sonst der Hype um das Blog im schnellebigen Internet vollkommen verlieren wird. Also Robert, viel Erfolg bei deinem medialen Ritterschlag als offizieller Alphablogger von Deutschland. Das wirst du bestimmt so schnell nicht vergessen und eine Story für die Enkelkinder ist es allemal. :)

Angeregt durch den aktuellene Fall rund um das Problem mit seriösem Journalismus in Deutschland stelle ich mit Besorgnis fest, dass trotz der Relevanz des Blogeintrags von Peter Glaser eines irgendwie sauer aufstößt. Warum veröffentlicht Herr Glaser eigentlich die E-Mails ohne es zu anonymisieren? Klar, eine anonyme Veröffentlichung macht die Story nicht zum Scoop des Tages. Dennoch fühle ich mich unwohl bei dem Gedanken, dass man ohne nachzufragen die E-Mails einfach so veröffentlicht.

Generell spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, dass man Spammails oder Newsletter oder sonstige Sachen im Sinne des Zitatsrechts veröffentlicht. Ich bin selbst so einer, der ganz oft den Spam veröffentlicht und kritisiert hat. Das in diesem Fall abgeleitete Bashing muss jedoch nicht sein und sollte selbst für Herrn Glaser einem Fauxpas gleichkommen. Pfui. Das gehört sich eigentlich nicht für Blogger, sondern ist irgendwie doch ein etwas arrogantes Auftreten als Reaktion auf die ursprünglich entgegengebrachte Arroganz. Aber was soll’s – let the battle begin. Fight ‚til the end and cause havoc and riots within the German Blogosfear. :)

Und keine Google. Selbst wenn sich Marco Dettweiler und Peter Glaser mittlerweile öffentlich gegeneinander aufstraucheln und das Thema in der Blogosphäre einen Höhenflug erlebt, dreht sich alles doch nur um eines: Wer hat Recht?

Hätte ich „Die Welt ist eine Google“ verwendet, wäre ich sicherlich nicht als erstes auf der Suche nach einem potentiellen Zitatgeber. Berühmte Zitate ja – für alles andere bin ich eher nicht derjenige, der beim privaten Schreiben auf die Blumen anderer Autoren pinkelt. Aber in meiner Situation wäre ich sicherlich nicht so rechthaberisch wie in der E-Mail auf die Anfrage nach Zitatskonformität. So wie es von Herrn Dettweiler rüber kam, hat er durchaus mit einer Note an Arroganz reagiert. Dennoch eine sehr spannende Lage der Nation – Die Welt ist ein Journalismus. Ist dieser Journalismus aber seriös genug, oder klärt sich das durch das gegenseitige Bashing?

Immerhin gibt es für die Stuttgarter Zeitung jetzt ein wenig Blog-PR, denn das ist ein Thema, was jeder aufgreifen will. :)

Gut Ding will Weile haben. Nach Jahren wird in einem der deutschen Vorzeige-Zeitschriftentitel über Blogger auf mehreren Seiten geschrieben. Nicht über den Internet-Artikel, sondern direkt durch den Kauf der Zeitschrift stieß ich auf das jüngste Machwerk unserer deutschen Medienlandschaft. Es hat mich jedoch nicht überzeugt. Anstatt sich mit der Veränderung der Medienlandschaft auseinander zu setzen, wird vielmehr der Blogger als individualistisches Ego dargestellt. Was in den USA aufgrund einer unerträglich genialen Auffasungsmentalität der digitalen Bohéme funktioniert, ist und bleibt ein Problem der Blogkultur in Deutschland.

Wir schaffen es in unseren Breiten nicht, über den Tellerrand zu blicken und unsere medialen Momentaufnahmen in stilistische Ergüsse zu wandeln. Insbesondere die Banalisierung der Inhalte ist ein deutsches Phänomen, was sich die amerikanische Blogosphäre bisher auf ihrem Erfolgskurs nicht angetan hat. Die Meinungsfreiheit ist drüben einfach höher geschätzt und hier nur bei Bedrängnis ein Leuchtturm im düsteren Fahrwasser. Kein Wunder also, wenn hier kein Schwein die Blogs verfolgt – mit Ausnahme von Bloggern, Journalisten und medienaffinen Denkern. Wir haben keine Nicht-Geeky und Nicht-Bloggy Leser, die regelmäßig tagtäglich durch einen Blogger auf dem Laufenden gehalten werden wollen. Nur unsereins beflügelt sich selbst durch den Exzess der Blogkultur.

Erst kürzlich stellte ich fremden Menschen in der U-Bahn die Frage nach dem Bildblog. Keiner kannte es. Spreeblick? Fehlanzeige. Spiegelfechter – wäre das eine neue Sportart? Der Vollständigkeit halber: Robert Basic kannte auch niemand – mich selbst konnte auch keiner so richtig zuordnen. Was den deutschen Blogs fehlt sind nicht eigene Themen, politische Eskapaden oder verschärfte Meinungsbildung und journalistische Recherche, sondern nur eines: Die Leser müssen her!

Und solange sich die deutschen Onlinenutzer nicht um die durchaus persönlichen Belange ihrer Mitmenschen über Weblogs annehmen, wird auch nicht viel passieren, als dass ein paar tausend Leser (gemessen an Unique Usern im Monat) durch die Blogosphäre rauschen. Meine Mutter, meine Tante, meine Großmutter, meine Cousine, mein Cousin – zwar sind einige davon nicht im Internet, aber selbst diejenigen, die sich im Netz tummeln, nutzen doch eher StudiVZ anstatt sich mit Blogs zu beschäftigen.

Nachtrag vom 22. Juli 2008: Der Ehre halber muss ich nach Lesen dieses Artikels von Olaf festhalten, dass meine Ehefrau natürlich hochgradig netzaffin ist. Außerdem hat meine Tochter schon eine eigene Domain. Einige weitere Leseperlen möchte ich natürlich zum SPIEGEL-Thema auch verlinken: Lukas Heinser, Sven Keßen, Erich Kubitz, Jens Berger oder Besim Karadeniz – um nur einige Beispiele zu nennen. :)

Besonders zu internationalen Meisterschaften freut sich der deutsche Bürger über seine Nationalhymne und die Flagge des Landes. Man darf endlich Farbe bekennen. Schwarz, Rot, Gold – in der richtigen Reihenfolge ergibt das einen Sinn. Nur für die ARD nicht. Dort wurde ein peinlicher Fehler aufgedeckt, als in den Tagesthemen über das bevorstehende Halbfinalspiel zwischen Deutschland und der Türkei berichtet wurde.

Rot, Schwarz, Gold? Anstatt zuzugeben, dass der Fehler peinlich ist, und dafür einzustehen, entschied man sich stattdessen auf das Vertuschen. Die Medien merken es, die Blogger merken es sowieso natürlich nach wenigen Minuten, und die ARD steht da wie ein begossener Pudel im Rampenlicht. Immerhin unterlieft dem Nachrichtensprecher Tom Buhrow kein Fehler, sondern nur dem verantwortlichen Bildredakteur. Aufgrund der unangenehmen Peinlichkeit erspare ich mir den dokumentarischen Screenshot des Fernsehbildes – den gibt es ja ohne weiteres im Netz zu finden.

Offenbar gibt es ein eindeutiges Nachspiel im Fall der Markenverrücktheit mancher deutscher Kleingeister. Wer mit einer zu Deutschland zugeordneten IP-Adresse auf www.gmail.com zugreifen möchte, bekommt ab sofort folgenden Hinweis:

In Deutschland können wir keine Dienste unter Gmail anbieten. Hier nutzen wir den Namen Google Mail.

Wenn Sie in Deutschland unterwegs sind, können Sie Ihre Mails unter http://mail.google.com abrufen.

Oh, und wir würden gerne die URL oben verlinken, dürfen das aber auch nicht. Schade.

Allgemeine Informationen zu Google erhalten Sie unter www.google.com oder www.google.de.

Ein wenig Sarkasmus kommt bei der Meldung schon hervor. Wieso man die Markenrechte von GMail doch in Deutschland so sehr beschützt, fragt sich so mancher Fan von GMail. Denn „Google Mail“ ist einfach doof.

Nach fast einem halben Jahr ist der Web 2.0 Film endlich in den deutschen Kinos der deutschen Blogosphäre angelaufen.

Link: sevenload.com

Die 35 Minuten bieten intensiven Genuß für Szenekenner und Neueinsteiger in die Web 2.0 Szene von Deutschland. Anhand von einigen bekannten Gesichtern versuchen die Macher des Films die Beweggründe für Web 2.0 und natürlich die Strategien der beteiligten Akteure transparent zu machen. Interview-Statements erklären die Geschichte und den Wandel von Web 2.0 und bieten einen Einblick in das Umfeld der Macher von Web 2.0 Plattformen.

Bereits vor fast einem halben Jahr fiel mir das Revival der „Du bist Deutschland” Kampagne mit dem Schwerpunkt der Kinder des Landes auf. In diesen Tagen können wir uns in der Medienwelt kaum noch vor der Kampagne retten. Die Idee ist gut, die Umsetzung monströs, das Mediavolumen ist ein millionenschwerer Betrag.

Doch wenn ich die Fernsehwerbung als werdender Vater mit vollem Stolz betrachte, kommen mir in wenigen Sekunden echte Zweifel an der Überzeugungskraft der Kampagne. So wird in der Werbung, die im vorabendlichen Programm unter anderem auf ProSieben ausgestrahlt wird, von unseren Kindern und Erben gesprochen. Verglichen wird das lobenswerte Ziel seinen eigenen Nachwuchs zu zeugen aber mit dem bewussten Verzicht auf den persönlichen Luxus. Kein neues Auto, keine größere Wohnung, keine Parties – das Singleleben was wir alle in unseren Herzen neben dem familiären Leben durchaus schätzen können wird verteufelt.

Die Kampagne hat in meinen Augen einen faden Beigeschmack: In der Situation als werdender Vater freut man sich auf seinen Nachwuchs und die daraus gewonnen Familie. In den letzten Sekunden der Werbung kommt das Gefühl auf, dass man sich wider erwarten eher nach dem schnellen Sportwagen, den heißen Klamotten, dem gesparten Geld und sonstigen kleinen individuellen Reichtümern sehnt. Wozu sollte man das aufgeben, wenn man eine millionenschwere Kampagne zu sehen bekommt, in der zwar die Ideale der Familie und ihrer Kinder gelobt, jedoch die finanzielle Not, in der sich kleine junge Familien befinden, kaum thematisiert wird? Mich ärgert dieser Dilettantismus bei der Darstellung eines Familienlebens mit Kindern. Warum werden nicht die Probleme zur Lösung in dieser Mutmachkampagne angesprochen? Warum wird so penetrant, ja nahezu widerlich ekelig das Thema der Kinder beschönigt?

Für mich spricht die „Du bist Deutschland” Kampagne in seiner Neuauflage zum Wohle der Kinder und der Familienfreundlichkeit keinen Mehrwert aus. Wir sind dazu gezwungen bereits vor der Geburt eine Kostennote in Höhe von ca. 1.200 Euro als über den Daumen geschlagene und zugleich minimale Grundlage für Anschaffungen wie Kinderbett, Wickelkommode, Schrank, einen Berg voller Klamotten, Geburtsvorbereitungskurse, einen Haufen voller Utensilien und Extras zur Pflege und Hege des Neugeborenen zu investieren. Zurück bekommt man in der Regel sehr schöne Emotionen und Momente voller Liebe und Zuneigung – und läppisch befriedigende monatliche Zahlungen vom Staat sowie die Tatsache, dass man einfach keinen dämlichen Kindertagesplatz für seinen Nachwuchs zugeteilt bekommt, wenn auch die Mutter ihre Karriere nicht einfach vernachlässigen soll.

Mit anderen Worten: Mut macht diese Kampagne für diejenigen, die in ihrer frühen Eltern-Phase stecken, auf keinen Fall wie es vielleicht bestehenden Eltern oder noch-Singles empfinden können. Sie ermuntert zwar, jedoch schrecken die Kampagne und die vermittelte Botschaft durch die fadenscheinige Oberflächlichkeit einfach nur ab und vernichtet auf soliden Wegen das Vertrauen in diejenigen, die für die Familie und ihre Werte stehen. Politische Stabilität und ein guter Kurs in Sachen Familienpolitik in Kombination mit der Bewerbung dieser Wertegemeinschaft sollte gelungener umgesetzt werden als die neue „Du bist Deutschland” Kampagne. Vielleicht sehe ich das in der Situation – als werdender Vater – vielleicht zu engstirnig, doch bestimmt spreche ich dem einen Leser oder der anderen Leserin direkt aus der Seele. Ich möchte dabei nicht böse klingen, sondern vielmehr meine Enttäuschung über die bisherige Familienpolitik äußern, die trotz der kleinen Optimierungsversuche durch Frau von Leyen keinen wirklich positiven Effekt für die junge kleine Familie gebracht hat.

In wenigen Monaten kommt vielleicht ein ungeahntes cineastisches Highlight in die deutschen Kinos und bestimmt auf einige deutsche Videoplattformen: Web 2.0 – Der Film

Was der Film will:
Web2Null – der Film möchte die Web 2.0 Szene in Deutschland anhand von ausgewählten Persönlichkeiten greifbar machen, indem Beweggründe und Strategien der Akteure transparent gemacht werden. Dabei möchten wir anhand von Statements auch die Geschichte und den Wandel von Web 2.0 erklären. Der Film möchte einen Einblick in das Umfeld der Macher von Web 2.0 Plattformen geben. In diesem Rahmen sollen Events der Web 2.0 Szene dokumentiert werden. Exemplarisch seien hier Barcamps, Wiki-Wednesdays, Kongresse etc. genannt.

Außerdem sollen Personen im erweiterten Umfeld, wie Investoren oder Fachleute eine Meinung abgeben, was die Faszination Web 2.0 ausmacht und wo die Chancen und Risiken dieser Bewegung liegen. Des Weiteren soll kritisch hinterleuchtet werden, ob sich eine „Blase 2.0“ entwickelt und welche Ursachen hierfür signifikant wären.

Was der Film nicht will:
Web2Null – der Film möchte keine Portraits einzelner Blogger oder Plattformen erstellen – Die Community und der Web 2.0 Gedanke stehen im Vordergrund. Weiterhin soll keineswegs mit „drohendem Zeigefinger” auf die Gefahren von Web 2.0 und einer eventuell entstehenden Blase hingewiesen werden. Trotzdem soll eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik stattfinden.

Der Film soll nicht nur Szene – und Branchenkenner ansprechen, sondern jeden medieninteressierten Zuschauer einen Einblick in die Thematik gewähren.

Ein interessanter Ansatz, um der breiten Masse die neuen Möglichkeiten der Kommunikation und des Informationsaustausches näher zu bringen. Die zahlreichen Berichte in der Branchen- oder Wirtschaftspresse werden ohnehin nicht von Paul an der Ecke gelesen, der sich lieber ein Kinomagazin ansieht und so vielleicht zu dem Film selbst kommt. Aber das sei mal als realitätsfern dahin gestellt…

Und wenn der Film wirklich kein Portrait einzelner Blogger oder Plattformen zeigen wird, wäre es doch zu schön, wenn er mit einer journalistischen Note behaftet ist. Nunja, das werde ich zu überprüfen wissen… [via]

Markus Spath hat auf Blognation die 50 populärsten Seiten aus Deutschland aufgelistet. Es freut mich sehr zu sehen, dass Deutschland so viele spannende Dienstleister am Markt hat – einige davon kannte ich persönlich auch noch nicht, aber wenn Zeit ist lohnt es sich gewiss mal drüber zu surfen.

Doch auch wenn die Liste sich sehr gut liest, muss nun jedoch ein wenig Kritik folgen: Die Liste selbst generiert sich aufgrund der verweisenden Links von del.icio.us auf die jeweiligen webzwonulligen Services:

To wet your appetite for what’s going on in Germany we compiled a list of the 50 most popular sites from Germany right now. This list is based on counting the number of bookmarks of about 400 sites at the bookmarking service del.icio.us.

Auch wenn die Liste sehr schön ausschaut und nahezu jedes Web 2.0 Unternehmen oder Start Up sich in der Liste wiederfindet, hat sie den faden Beigeschmack dessen, dass keine echten Reichweiten, Nutzerzahlen, Demografien oder wirtschaftlicher Relevanz in die Erstellung der Liste eingeflossen sind. Es ist daher schwer möglich ein Ranking oder eine Wertigkeit zu den Dienstleistern und Unternehmen anhand der Popularität aufzustellen. Dennoch zeigt es, dass sich in Deutschland viel mehr tut, als man vielleicht auf internationaler Ebene erwartet hat – und was unserer webzwonulligen Wirtschaft hilft, kann ja nicht allzu schlecht sein, nicht wahr?