Digitale Geschäftsmodelle werden zum neuen Standard

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Angebote in den letzten fünf Jahren zunehmend digitalisiert. Eine Untersuchung des Digitalverband Bitkom kommt zu dem Schluss, dass jedes zehnte Unternehmen neue digitale Produkte auf den Markt gebracht hat. Ein Drittel hat neue Digitaldienstleistungen ins Angebot genommen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollten ihre bestehenden Geschäftsmodelle zugunsten der Digitalisierung auf den Prüfstand stellen. Passende Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen können den KMU helfen, die Investitionskosten gezielt zu senken.

Der deutsche Mittelstand erfährt derzeit umfassende Veränderungen durch die Digitalisierung. Nahezu jedes Unternehmen in allen Branchen und Bereichen der Wirtschaft hat die Chance, seine Geschäftsmodelle zu erneuern, bestehende Prozesse neu zu gestalten und neue Umsatz- und Kundensegmente zu erreichen. Neue Produkte und Dienstleistungen können zu attraktiven Erlösquellen werden. Dennoch fehlt den meisten Unternehmerinnen und Unternehmern vor dem Hintergrund der Digitalisierung die Fähigkeit, sich gleichzeitig auf ihr laufendes Geschäftsmodell und auf mögliche, zukünftige Geschäftsmodelle zu fokussieren.

Diese zentrale Fähigkeit, die sogenannte Ambidextrie abgeleitet von „ambo“ (lat. beide) und „dexter“ (lat. rechts), beschreibt die unternehmerische Beidhändigkeit. Für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen und die Schaffung passender Produkte und Dienstleistungen müssen Unternehmen sowohl effizient als auch flexibel auf Veränderungen reagieren.

Während in neue Geschäftsmodelle investiert wird, muss weiterhin das etablierte und bestehende Geschäftsmodell weiterbetrieben und zugleich optimiert werden. Zwei- oder mehrgleisige Strategien verlangen, dass ein bestehendes Geschäftsmodell verändert, erweitert oder gänzlich ersetzt wird. Neue Perspektiven einzugehen ermöglicht, aus alten Denkmustern auszubrechen und das eigene Unternehmen digital aufzustellen. Überprüfen Sie Ihr eigenes Unternehmen, um eine qualifizierte Einschätzung über den Grad der Digitalisierung zu erhalten.

Wirtschaftlicher Erfolg durch Digitalisierung

Es ist also keine Überraschung, dass die große Mehrheit der Unternehmen davon ausgeht, dass digitale Geschäftsmodelle für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg wichtiger werden. So erwartet ein Viertel der Unternehmen (26 Prozent) laut der BITKOM-Studie von digitalen Geschäftsmodellen eine eher große Bedeutung in den kommenden fünf Jahren. Vier von zehn Unternehmen (38 Prozent) rechnen mit einer sehr großen Bedeutung und etwa ein Drittel (31 Prozent) sieht die Digitalisierung für ihren Geschäftserfolg als entscheidend an.

Den Unternehmen fehlt aber in vielen Fällen noch schlichtweg die Zeit, sich von heute auf morgen mit der Digitalisierung zu beschäftigen. Davon hält sie ihr dominierendes Tagesgeschäft ab: volle Auftragsbücher im Handwerk, die nächsten Kundenanfragen und Projekte bei Dienstleistern, der Fachkräftemangel in der Produktion oder gesetzliche Vorgaben für kleine und mittlere Unternehmen. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Digitalisierungsvorhaben verschoben werden. Dies bestätigt eine deutliche Mehrheit der Unternehmen. Für sechs von zehn Firmen gilt die fehlende Zeit als die größte Herausforderung bei der Entwicklung von digitalen Produkten oder Dienstleistungen.

Investitionen in die Digitalisierung mit den richtigen Ressourcen tätigen

Vor allem in der wichtigen Management-Entscheidung können die durchaus hohen Investitionskosten dem Innovationsdruck entgegen wirken. Denn die digitalen Innovationen sind zwar planbar, aber sie haben einen ungewissen Ausgang, der sich in einem Spektrum zwischen Erfolg und Scheitern sehr unterschiedlich bewegen kann. So müssen kleine und mittlere Unternehmen jeden Tag auf ein Neues die verschiedensten Prozesse bewältigen – und die Digitalisierung greifbar und erlebbar gestalten.

Doch ohne das richtige Personal kann eine Organisation ihre Produkte und Dienstleistungen sowie ein zweites oder drittes Geschäftsmodell nicht auf den digitalen Weg bringen. Die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) klagt über fehlende Fachkräfte, denn nicht jedes Unternehmen besitzt die Kompetenz und das Wissen in der Belegschaft, um die Digitalisierung zu gestalten. Die Digitalisierung fordert ebenso das Engagement von Unternehmerinnen und Unternehmern direkt ein, denn auch ihre personelle Ressource zahlt maßgeblich auf den Erfolg einer unternehmensweiten Digitalisierungsstrategie ein.

Wenn Unternehmen zusammen, das heißt mit Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, erfolgreich die verschiedenen Rollen und Aufgaben im Unternehmen für die Digitalisierung wahrnehmen, aber gleichermaßen sowohl für Fehler und Rückschläge als auch für Erfolge die Verantwortung übernehmen, befähigen Sie Ihr gesamtes Team dazu, über den Tellerrand zu blicken und die Digitalisierung zu gestalten. Entwickeln Unternehmen dafür ihr persönliches digitales Mindset, können Sie digitale Geschäftsmodelle, digitale Produkte und digitale Dienstleistungen erschaffen.

Fördermittel von Bund, Ländern und Kommunen gezielt nutzen

Doch am Ende einer jeden guten Ideen und somit schon am Anfang eines jeden Digitalisierungsvorhabens stehen die Investitionskosten für die eigentliche Umsetzung. Fast jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) hat keine ausreichenden finanziellen Mittel für die Entwicklung digitaler Angebote und das passende digitale Geschäftsmodell.

Natürlich sollten Unternehmen neben der richtigen Entscheidung für ein Investment ihre Budgets und die Ressourcen umsichtig planen. Denn die Digitalisierung kostet nun einmal Geld. Dies erfordert nicht nur unternehmerisches Denken, um die wirtschaftlichen Unternehmensprozesse digital auszurichten und entsprechende finanzielle Puffer und Rücklagen zu bilden. Als hilfreich eignen sich hierbei verschiedene Fördermittel, die von Bund, den Ländern und den Kommunen für Digitalisierungsvorhaben bereitgestellt werden.

Unternehmen sollten vor dem Beginn und vor der Beauftragung eines Digitalisierungsvorhabens die Fördermittel beantragen. Erst nach der Bewilligung durch den Fördermittelgeber können anfallende Kosten anteilig durch die Förderprogramme getragen werden, so dass kleine und mittlere Unternehmen die eigenen Investitionskosten deutlich senken können. Die genauen Details und Anforderungen stehen in den jeweiligen Förderrichtlinien.

Jetzt mit der Digitalisierung für Ihr Unternehmen loslegen

Das Zusammenspiel von einer individuellen Digitalstrategie mit innovativen Technologien bildet eine gute Ausgangsbasis für den digitalen Wandel. Wenn Sie Ihr Unternehmen in Richtung eines digitalen Produkts, einer digitalen Dienstleistung oder eines digitalen Geschäftsmodell weiterentwickeln möchten, sollten sie kostenfreie und anbieterneutrale Unterstützungsangebote nutzen.