Digitaler Wandel benötigt Fortbildungsangebote für die Gesellschaft

Wie kommt die Gesellschaft mit den sich stetig ändernden und wachsenden Anforderungen durch die Digitalisierung zurecht? Diese Frage hat der D21-Digital-Index untersucht und kommt zu dem Schluss, dass die Digitalisierung der Gesellschaft in Deutschland insgesamt weiter vorankommt.

Die aktuelle Untersuchung der Initiative D21, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt wird, deutet auf ein höheres Bewusstsein für die Digitalisierung von der Gesellschaft hin. Davon profitieren wiederum die mittelständischen Unternehmen, wenn ihre Fach- und Führungskräfte sowie alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Wandlungsprozess dem digitalen Transformation positiv gegenüber gestimmt sind.

Fortbildungsangebote für die Digitale Transformation

Foto: Dario Luipers, Kommissarischer Geschäftsführer, Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland

„Tatsächlich besteht bei den Digitalkompetenzen noch ist viel Luft nach oben, denn vor allem im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Digitalisierung eher auf dem mittleren Niveau. Wir möchten dies in naher Zukunft ändern, weil Unternehmen aller Art durch die Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern profitieren. Für den Mittelstand bieten mit unseren Veranstaltungen ein kostenfreies Einstiegsangebot, um die digitalen Grundkenntnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu schärfen“, urteilt Dario Luipers, Kommissarischer Geschäftsführer des Mittelstand-Digital Zentrums Rheinland.

Laut der Studie gibt es in der Bevölkerung insgesamt weitere Fortschritte beim Zugang zum Internet, dem Nutzungsverhalten und bei der Digitalen Kompetenz. Dabei deckt die Untersuchung jedoch auf, dass gerade in der Arbeitswelt die digitalen Kompetenzen essenziell werden. Nur wenig bezahlte Fortbildungsangebote bestehen, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die neue, digitale Arbeitswelt zu befähigen.#

Eine alternative Lösung kann die kostenfreie und anbieterneutrale Unterstützung sein, wie es die bundesweite Initiative Mittelstand-Digital leistet. Gleichzeitig denken nur 34 Prozent, dass Schulen ausreichende digitale Fähigkeiten vermitteln, um im internationalen Vergleich mithalten zu können. Insgesamt empfindet mehr als jede bzw. jeder Vierte (27 Prozent) ständigen Druck, mit den Entwicklungen der Digitalisierung Schritt halten zu müssen. Berufstätige stimmen hier deutlich häufiger zu als Nichtberufstätige (31 zu 20 Prozent), Teilzeitkräfte mit 35 Prozent noch häufiger.

Zudem bescheinigt die Studie D21-Digital-Index der Bevölkerung insgesamt ein mittleres Niveau an digitalen Kompetenzen. Dabei steigt das Bewusstsein für die Notwendigkeit digitaler Kompetenzen im Berufsleben weiter in Deutschland an: 79 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben, dass man ohne Grundkenntnisse der Digitalisierung kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat.

Beruf und Bildung wirken sich auf Digitalkompetenzen aus

Foto: Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21 e.V.

„Wenn wir heute nicht massiv in die digitalen Kompetenzen unserer BürgerInnen investieren, werden wir als Wissensgesellschaft morgen nicht mehr konkurrenzfähig sein. Wir brauchen in Deutschland einen systematischen Kompetenzaufbau über die Ausbildung hinaus“, erklärt Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21.

Während die Basiskompetenzen gemäß der D21-Studie noch über alle Bevölkerungsgruppen hinweg weit verbreitet sind, sind komplexere Fähigkeiten deutlich geringer ausgeprägt und wenn, dann vor allem bei Bürgerinnen und Bürger mit hohem Bildungsniveau.

Beim Kompetenzerwerb liegen Fort- und Weiterbildung deutlich hinter informellem Lernen zurück. Nur 16 Prozent erhalten bezahlte Fort- und Weiterbildungen durch den Arbeitgeber, 17 Prozent greifen auf kostenlose Angebote zurück. 69 Prozent bringen sich hingegen neue Kompetenzen selbst durch Ausprobieren bei, 65 Prozent holen sich Hilfe bei Familie, Bekannten oder Kolleginnen und Kollegen.