Gründerinterview: SoSafe sorgt für Cybersecurity

,

Welche Technologien und welche Innovationen bietet das Startup-Ökosystem dem Mittelstand und der Industrie? In der Interviewreihe mit Gründerinnen und Gründern der Region Köln stellt sich heute das Startup „SoSafe“ vor. Das Startup bietet eine Möglichkeit für Unternehmen, um Mitarbeiter zum Thema Cybersecurity zu schulen. Mit Hilfe eines SaaS-Modells wird Lerncontent zur Verfügung gestellt und Phishing-Angriffe simuliert.

Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?

Dr. Niklas Hellemann: In unserem Gründerteam hatten alle schon den einen oder anderen Berührungspunkt mit dem Thema Cybersecurity, z.B. durch die Beschäftigung mit Viren und Trojanern in der Jugend. Daneben haben wir uns auch beruflich häufig mit E-Learnings und digitalen Lernformaten beschäftigt. Ich war nach meinem Psychologiestudium als Berater bei BCG an zahlreichen Projekten im Bereich Mitarbeitertraining und -entwicklung in großen Konzernen beteiligt. Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, wie antiquiert Mitarbeiterschulungen, insbesondere Pflichttrainings zu IT-Themen, umgesetzt wurden. Ausschlaggebend war dann ein Fall im Bekanntenkreis, bei dem eine Verwandte durch Phishing um eine große Summe betrogen wurde. Da haben wir uns gedacht: Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie man Menschen dabei helfen kann, sich digital besser selbst zu verteidigen. Das Konzept ist seit der Gründung, trotz zahlreicher neuer Features und inhaltlichen Erweiterungen, gleichgeblieben: wir trainieren die Mitarbeiter und helfen so Unternehmen dabei, ihre „menschliche Firewall“ aufzubauen und nachhaltig zu stärken.

Welchen Vorteil bietet Ihr für Unternehmen?

Dr. Niklas Hellemann: Grundsätzlich bieten wir ein klassisches SaaS-Modell, durch das Mitarbeiter im Umgang mit dem Thema IT-Sicherheit sensibilisiert und geschult werden. Unsere Kunden zahlen eine Gebühr pro Nutzer und erhalten anschließend Zugriff auf unsere Awareness-Plattform mit laufendem Lerncontent, z.B. in Form von E-Learning und simulierten Phishing-Angriffen. So lernen die Mitarbeiter auf effektive und nachhaltige Art und Weise, worauf bei der Nutzung z.B. von E-Mails, Passwörtern oder sozialen Medien zu achten ist. Der wesentliche Vorteil für Unternehmen besteht also darin, dass wir die Mitarbeiter dazu befähigen, ein aktiver Teil der Verteidigung gegen Cyberangriffe zu sein. Geschulte Mitarbeiter, die bewusst mit solchen IT-Sicherheitsrisiken umzugehen wissen, können frühzeitig reagieren und so Vorfälle abwehren. Außerdem ist für Unternehmen von Vorteil, dass die Implementierung und Anwendung nahezu automatisch abläuft – so entsteht ein minimaler Mehraufwand. Zu guter Letzt werden mit dem Einsatz von SoSafe verschiedene Compliance-Frameworks, wie die ISO 27001 Norm erfüllt, die eine kontinuierliche Schulung der Mitarbeiter in solchen Themen vorschreibt.

Welche nächsten Schritte plant Ihr?

Dr. Niklas Hellemann: In naher Zukunft möchten wir unser Wachstum in zentralen Bereichen auch weiterhin fortführen und dabei nachhaltig gestalten. Wir haben seit der Gründung 2018 ein sehr schnelles Wachstum auf knapp 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hingelegt – davon sind über 50% allein in den letzten Monaten dazugekommen. Zahlreiche bekannte Unternehmen nutzen mittlerweile unsere Plattform, so z.B. Vattenfall, Aldi, Rossmann, aber auch das Sicherheits- und Antivirus-Unternehmen Avira. Das soll natürlich so weiter gehen. Unser Wachstum wird dabei auch mithilfe starker Investoren realisiert. So zählt neben GFC/Rocket Internet auch Acton Capital seit neuestem dazu. Der nächste große Schritt ist es, weitere internationale Märkte zu erschließen. Unsere Kunden sind häufig global aufgestellt, wodurch unsere Lösung weltweit bereits in über 15 Sprachen im Einsatz ist. Nun möchten wir auch vertrieblich gezielt Auslandsmärkte angehen.

Weitere Informationen zu dem Startup finden Sie unter: sosafe.de