Fokusthema Smart Mobility: Kölner Studierende gründen innovative Smart Mobility Startups

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Eine innovative App, die die flexible Nutzung von ÖPNV und anderen Mobilitätsangeboten vereinfacht und belohnt, ist der Gewinner der bereits im zweiten Jahr stattfindenden Smart Mobility Challenge an der Technischen Hochschule (TH) Köln. Am 5. November wurden jetzt in einer digitalen Veranstaltung die Ergebnisse der erfolgreichen Start-Up Gründung „Liquid Grid“ vorgestellt. Das innovative Bonus- und Vernetzungskonzept überzeugte nicht nur die Vertreter der TH Köln, sondern auch Vertreter der Initiative SmartCity Cologne der Stadt Köln. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner und alle weiteren Teams aus den Masterstudiengängen der TH Köln, die an der Smart Mobility Challenge teilnahmen. Ein guter Grund, das Thema „Smart Mobility“ als Kernbestandteil der Digitalisierung in diesem Artikel näher zu beleuchten.

Smart Mobility für intelligente Reise- und Verkehrslösungen

Der Innovationsbereich „Smart Mobility“ bedient sich intelligenter Informations- und Kommunikationstechnik und bringt viele Vorteile, wie Flexibilität und Sicherheit, mit sich. Smart Mobility wird als ein Angebot definiert, das eine „energieeffiziente“, „emissionsarme“, „sichere“, „komfortable“ und „kostengünstige“ Mobilität ermöglicht und das vom Verkehrsteilnehmer intelligent genutzt wird (vgl. Stefan Wolter, 2012). Vergleichbar mit Smart Home werden auch bei Smart Mobility bereits vorhandene Ressourcen möglichst stark untereinander vernetzt, um sie optimal aufeinander abzustimmen. Die Kernsegmente von Anwendungen und technischen Lösungen teilen sich dabei auf den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr auf.

Die Anwendungsszenarien von Smart Mobility setzen sich in der Regel das Ziel, einzelne Verkehrsmittel intelligent und effizient aufeinander abstimmen, die Reisezeit von einem Ort zum anderen zu verkürzen oder den größtmöglichen Komfort für Verkehrsteilnehmer zu schaffen. Darüber hinaus leiten sich bei der smarten Mobilität eine höhere Flexibilität für Reisende, ein Plus an Sicherheit auf möglichst allen Verkehrswegen, eine optimierte Verfügbarkeit von Reisemitteln und soziale Aspekte wie beim Car-Sharing ab.

Liquid Grid gewinnt Smart Mobility Challenge

Das prämierte Konzept von „Liquid Grid“ umfasst neben einer architektonischen Lösung für den Neumarkt, einem der verkehrsreichsten Innenstandbereiche in Köln, die Entwicklung einer kommunal übergreifenden App. Damit soll die innerstädtische Mobilität optimiert werden, indem die Nutzung nachhaltiger Mobilitätsformen belohnt wird. „Liquid Grid“ ermöglicht es, durch Nutzung von beispielsweise ÖPNV, eScooter oder Bikesharing Punkte zu sammeln, die wiederum für Mobilitätslösungen oder im Einzelhandel eingesetzt werden können. Das bedeutet, dass Nutzer nicht unterschiedliche Apps auf ihrem Smartphone haben müssen, da ihr gesamter Mobilitäts-Bedarf über „Liquid Grid“ abgewickelt werden kann.

Die Einnahmen werden dadurch erzielt, dass Dienstleister und Einzelhändler eine kleine Gebühr zahlen, wenn sie ihre Angebote im „Belohnungsportal“ bei „Liquid Grid“ platzieren, während die Unternehmen davon profitieren, neue Kunden zu gewinnen und ihre Dienste einem breiten Publikum bekannt zu machen. Hinzu kommt die Siegprämie der Smart Mobility Challenge von 12.500 Euro, die die Ford Stiftung an das Studententeam ausgeschüttet hat, das damit vor allem die Entwicklung der App bis zur Marktreife vorangetrieben hat.

Der zweite Gewinner wird mit 5.000 Euro für eine alternative Car-Sharing-Idee bedacht. Unter der Bezeichnung „Threeler“ werden elektrische, dreirädrige Kleinwagen in multifunktionalen „Threelertowern“ geparkt, geladen und gleichzeitig als Energiespeicher genutzt. Die Idee „Connected Cologne“ hat das Ziel, klimafreundliche Fortbewegungsmittel besser miteinander zu verknüpfen. Auch dieses Studentenprojekt erhält 5.000 Euro. Insgesamt flossen so 22.500 Euro aus dem Topf der Ford Stiftung an die Gewinner der diesjährigen Smart Mobility Challenge. Der europäische Studentenwettbewerb wird ebenfalls an englischen und spanischen Universitäten ausgeschrieben. In Deutschland beteiligen sich die Technische Hochschule in Köln und die RWTH Aachen. Insgesamt sechs Studententeams bewarben sich mit innovativen Ideen.

Nächste Schritte für die Studierendenteams

Die Kölner Studierendenteams sollten prüfen, sich auf Fördermittel durch das Gründerstipendium.NRW zu bewerben und mit ihren Gründungsvorhaben an der aktuellen Runde des Businessplan-Wettbewerbs von NUK Neues Unternehmertum Rheinland teilzunehmen. Sollten die Gründungen perspektivisch von Erfolg gekrönt sein, bieten sich weitere Schritte für die Startups an: Das gezielte Matchmaking mit mittelständischen Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Köln, die an innovativen Gründungsideen und technologischen Lösungen interessiert sind.