Wie ich bereits in Twitter schrieb, wird Twitter als Kommunikationstool zu einer Herausforderung für PRler: Wir kennen es aus der täglichen Praxis für diverse Journalistenanfragen kurze knackige Statements (anstatt Interviews) vorzubereiten, abzustimmen und zu versenden, sofern der Ansprechpartner nicht selbst für ein Telefonat hat. In Zukunft wird es insbesondere bei der Kommunikation mit internetaffinen Medienjournalisten und auch Bloggern – vielleicht sogar im Sinne der immer wichtiger werdenden Social Media Release – zur Pflicht werden, Statements mit max. 140 Zeichen vom CEO einzuholen. Im Grunde genommen wird hier das Statement für den Journalisten wirklich auf den Punkt gebracht. Hier ein fiktives Beispiel:

Das ist das wirklich Schöne an der Kommunikation im Web 2.0. In dieser speziellen PR-Arbeit gibt es immer wieder neue Möglichkeiten, für die einzelnen Zielgruppen die Informationen mundgerecht bereitzustellen. Nur in den Köpfen einiger PRler braucht man dazu eine gehörige Portion des Umdenkens, doch sobald Blogs, Wikis und RSS bereits für ein grundlegendes Verständnis gesorgt haben, kann Twitter zu einem lüsternern Dauerbrenner für spontane Reaktionen werden. Nicht immer wird Twitter dabei verstanden, es gibt Momente der Frustration, aber auch des kommunikativen Erfolgs – zumindest kommunizieren wir miteinander, oder nicht?

Eine der wohl traditionellsten Formen der pressetechnischen Darstellung von Meinungen und Informationen wird scheinbar demjenigen zum Verhängnis, der das zitierte Wort des Interviewpartners veröffentlicht. Da kann man sich bei kontroversen Äußerungen doch gleich den Maulkorb geben und die Pressefreiheit hinrichten. Aus dem Urteil folgert sich das Ende des Interviews, da es „für das Eingreifen einer Verbreiterhaftung bei der Veröffentlichung eines Interviews nicht erforderlich ist, dass der Verbreiter sich die Formulierungen zu eigen macht. Vielmehr ist eine Distanzierung erforderlich, damit ein Entfallen der Verbreiterhaftung in Betracht kommt.

Disclaimer auf jedem Artikel mit Interviewpartner. Ich befürchte die feste Trennung zwischen Redaktion, Anzeigen und Interviews. Oder ein staatlicher Zensor wird die Zitate auf Richtigkeit prüfen. Immerhin wäre hier die Redaktion nicht so stark in der Verantwortung, aber wenn ein staatliches Organ die Interviews prüft, brauchen die einige Jahre bis zur Freigabe. Bald wird es ein Interviewwochenblatt geben, in dem nur Interviews und später willkürlich aneinander gefügte Zitate zu lesen sind. Hiermit distanzieren wir uns als Zeitung von allen hier gedruckten Inhalten. Lieber Leser, sie werden damit kräftig verarscht.

Eine herrliche Pressemeldung, die irgendwie mein Gemüt erheitert:

„Der Gebrauch des Verbs „MSNen“ als Synonym für das Verschicken von Botschaften über einen Instant Messenger wird von Microsoft Corporation nicht länger geduldet. Einen Tag vor Prozessbeginn […] verlangte Microsoft Corporation vom niederländischen Wörterbuch „Van Dale“, das Verb „MSNen“ aus der jüngsten Ausgabe zu entfernen.“

Vom Ansatz des unternehmerischen Auftretens verstehe ich es vollkommen, dass man aus verschiedenen Gründen einen solchen Eintrag nicht gerne sieht. Aber mal ganz ehrlich – Googeln wir nicht auch gerne mal? Simsen wir vielleicht? Oder MSNen wir einfach lieber… und dass das Wörterbuch „Van Dale“ heißt (für deutschsprachige Leser wie „Vandale“ schnell ausgesprochen), setzt dem ganzen die Krone auf!

Der Unterschied von Weblogs und journalistischen Kommentaren in Zeitungen und Zeitschriften beschäftigte 17 Studierende der International School of Management (ISM) in einer aktuellen Studie. Für die Forschung wurden 1.000 Texte aus 500 Blogs und 500 journalistischen Kommentaren ausgewertet. Das Ergebnis entspricht genau dem, was ich bereits seit langem an mir selbst erkenne: Blogger sind „Ich“-bezogen, während der Journalist gemäß der gelernten und/oder einstudierten Schreibweise auf diese Begrifflichkeit der Sprache verzichtet und sich nicht mit seinen Texten in den Mittelpunkt bringt. Der Journalist ist kein Repräsentant für die eigene Meinung, sondern für die Meinungsbildung zuständig – während Blogger meiner Meinung nach (!) beides zur Schau stellen.

Meine Kritik an der Studie liegt darin begründet, dass die ausgewerteten Texte über das Ranking der „Deutschen Blogcharts“ von Oktober 2007 ermittelt wurden und damit auch nur die „Spitzenplätze“ der Rangliste erfasst wurde. Die Masse schreibt eindeutig anders als die in den DBC’s vertretenen professionelle Autoren, Journalisten mit Weblogs, , Kommunikatoren und Multiplikatoren aus gängigen Marketing- und PR-Szenen sowie wichtige Fachkundige, einige Fachsimpler und manche Fachidioten. Die Deutschen Blogcharts spiegeln dementsprechend nicht die Masse der Blogger wider, sondern nur die „Creme de la Creme“ der deutschen Blogosphäre.

Bereits in den vergangenen Tagen kursierte die Meldung, dass Facebook einen eigenen Chat auch in die deutschsprachige Variante des Kontaktnetzwerkes integriert hat. Nun ist der Facebook Chat funktionsfähig und einsatzbereit, wie aus dem Screenshot hervorgeht.

Im Grunde genommen erinnert es mich stark an das Prinzip Weblin, die wiederum einen Browserchat per Script und per Client mit Avataren ermöglichen und über verschiedene Wege den Nutzer zu Konversation antreiben wollen.

Nutzer können nun in Echtzeit mit ihren Freunden und Kontakten kommunizieren. Man sieht auf einen Blick, wer gerade ebenso online ist und zur Nutzung muss keine Buddylist erstellt oder zusätzliche Software installiert werden

Ob man chatten möchte oder nicht – bei Facebook hingegen wirkt der Chat wie ein überflüssiges Laster. Die eingeschweiften Nutzer kennen Twitter und tauschen sich dort mit einer massenkommunikativer Weise aus, man hat Skype und Jabber oder viele andere individuelle Chat Clients. Statusmeldungen gibt es auch bei XING und Facebook um die Kommunikationswut der Individuen auf die Spitze zu treiben. Also was bringt mir der Facebook Chat? Mehr Kommunikationskanäle im Kommunikationsdschungel des Web 2.0 und wir verrecken in kurzen Nachrichten! Vielleicht möchte man ja auch seine Pressemeldungen im Facebook Chat verbreiten. Das wäre immerhin eine neue Taktik für gewiefte PRler! :)

Als Blogger und PR-Mensch verstehe ich das Anlegen verschiedenster Kommunikatoren, mich auch über dieses Blog namens „MikeSchnoor.com“ zu kontaktieren und mir verschiedene Pressemitteilungen per E-Mail zur Veröffentlichung zu schicken. Doch bei dieser Meldung, wie sie per E-Mail angekündigt wurde, habe ich nicht verstehen wollen, worum es geht. Zwar ist das Anschreiben personalisiert, auch wird auf weitere Kontaktmöglichkeiten hingewiesen, doch irgendwie schlägt das Thema keine Wellen der Begeisterung. Bis auf die Tatsache, dass es mich rein aus praktischer Hinsicht interessiert, dieses Thema aufzugreifen:

Die a*****o GmbH aus Ismaning hat mit a*****o ERP2 die neue Version ihrer preisgekrönten On-Demand-Lösung für den Bereich E-Business auf den Markt gebracht. Das vollkommen webbasierte, modulare a*****o ERP2 System deckt selbst komplexe internationale Geschäftsprozesse im Online-Distanzhandel vollständig ab.

Wie bitte? Bin ich hier Zielgruppe? Bin ich Reseller oder Shopbetreiber? Was ist das überhaupt, worum es in der Meldung geht?

Natürlich liebe ich auch Buzzwords und Anglizismen als Vertreter einer sehr englischsprachig orientierten Schreibe. Aber eine Abkürzung als absoluten Wissensstandard vorauszusetzen, halte ich für etwas gewagt. ERP steht in der Regel für Enterprise Resource Planning. Im Prinzip hat das nichts mit den Themen in meinem Blog zu tun – Marketing, Medien, PR, Web 2.0… dennoch ich habe eine auf meinen Namen personalisierte Pressemeldung dazu erhalten.

Fazit: Auch ehrlich gemeinte Blogger PR ist nur dann sinnvoll, wenn der Blogger als Rezipient wirklich angesprochen wird. Raushauen über einen Verteiler von einer Kommunikationsagentur bringt dabei schon mal gar nichts. Auch wenn es faktisch gut gemacht ist, sollte man personalisierte Pressemitteilungen keinesfalls an der Zielgruppe vorbeischreddern.

Deutschland braucht Blogger. Ob sie privat ihre Blogs führen, ein eigenes Medium mit speziellen Themen und Fachwissen betreiben oder als Corporate Blogger ihr Geld verdienen – viele Wege führen nach Rom. Eine illustre Rundlese zum Thema Corporate Blogs findet sich einerseits in einem Gastbeitrag von Gründerszene sowie im IT-Business-Blog von ZdNet. Grundsätzlich sollte zu den Aussagen beider Artikel erwähnt werden, dass eines immer wieder zählt: Die Kommunikationsstrategie.

Ein Corporate Blog ist seitens der Technik und Funktionalität recht einfach zu bedienen. Es wird entweder von einem Mitarbeiter oder einer kleinen „Angestellten-Horde“ verfasst. Meist stammen diese aus dem Marketing Bereich oder aus der PR Abteilungen der Unternehmen, zumal das Ziel eines Blogs in der Regel die Kommunikation über das Unternehmen darstellt. Oder es sind wiederum die Unternehmer und führenden Manager, die sich persönlich im Corporate Blog (und nicht im CEO-Blog) zu Wort melden. Freigeister haben es in der Regel schwer im Corporate Blog auch Fuß zu fassen, sobald das Unternehmen bereits durch eine gewisse Kommunikationskultur geprägt ist. Die Kostenfrage kommt spätestens dann ins Spiel, wenn man sich nach Mitarbeitern umschaut, die das Corporate Blog betreuen. Es darf nicht übersehen werden, dass Blogs regelmäßiger Pflege bedürfen. Damit sind die entstehenden Personalkosten verhältnismäßig hoch zu der eigentlichen Bedeutung der erreichbaren Zielgruppen der Corporate Blogs. Wird extra jemand eingestellt oder betreut das Blog ein entsprechender Bereich des Unternehmens in Absprache oder Eigenregie?

Insbesondere dann wird es meiner Meinung nach spannend, wenn mehrere Blogs aus einem Unternehmen betrieben werden. Ein offizielles Corporate Blog, dass sich in verschiedene Sprachen unterteilt, mit weiteren privat gehaltenen Einheiten wie das Gründer- bzw. Unternehmerblog, ein Technikblog, ein Medienblog (wie dieses hier) – und vielleicht noch kleinere Projekte wie Knowledge-Blogs, Service-Blogs, Kampagnen-Blogs, Themen-Blogs, Produkt-/Marken-Blogs, Projekt-Blogs, CRM-Blogs, Krisen-Blogs, die allesamt parallel im Off aufgesetzt und zu ihren jeweils spezifischen Funktionen betrieben werden. Spätestens dann stellt man sich Fragen wie: Wer blogt eigentlich? Was blogt man wo und in welcher Länge? Wer blogt ein Thema und besetzt es für sich? Wer liefert Anreize und wer schafft die Hintergründe? Wie leitet man die Kommunikation der User zurück zum eigentlichen Diskussionsbereich, wenn sie auf andere Blogs abdriftet?

Letztendlich liefern Corporate Blogs einige Vorteile für das Unternehmen, wie es auch als Produktanbieter mit Online-Shop oder als Dienstleister weitere Informationen mit dem Unternehmensnamen bündeln kann:

  • Veröffentlichung von aktuellen Informationen im Internet
  • Zeitnahe Reaktion auf Ereignisse und Entwicklungen
  • Unterstützung von klassischen „offline“ Kampagnen
  • Kostengünstige Kommunikation und preiswertes Marketing
  • Aufmerksamkeit erregen, Neukunden ansprechen, Stammleser schaffen
  • Informationsangebot systematisch und nachhaltig ausbauen
  • SEO-Faktor durch gute Positionen bei Google erreichen

Der einzig wahre Nachteil von Corporate Blogs liegt jedoch in der Natur des Menschen: Wer kontrolliert und verantwortet die Inhalte? Letztendlich basiert dies auf den gängigen Verträgen und einer großen Portion an Vertrauen, denn Bloggen kann und darf durchaus auch emotionsgeladen sein. In einem Corporate Blog ist dies jedoch nur bedingt von Nöten. Damit alles nicht über die Ufer tritt, empfehle ich insbesondere das aktive Lesen von fremden Blogs entweder direkt oder per RSS Feed Abonnement. Wer sich als Betreiber eines Corporate Blogs nicht über die Blogosphäre informiert, hat kaum eine Chance richtig wahrgenommen zu werden. Das erschließt sich gerade dann, sobald man als Autor neben dem Corporate Blog ein (semi-)privates Weblog betreibt. Für die PR-Abteilung bedeutet es außerdem sich inständig mit der Blogosphäre zu beschäftigen. Das Blog-Monitoring ist ein effizientes Mittel, sich über die Stimmung der einzelnen Kunden bzw. Nutzer im Klaren zu werden: Rivva, Technorati, Google Blogsearch und einige Medienmonitoring- bzw. Clippingdienstleister haben sich auf die Blogosphäre spezialisiert. Wenn ein Artikel einer großen Tageszeitung zu dem Unternehmen etwas aussagt, ist das klassische PR-Arbeit. Sollte aber ein Blogger urplötzlich Hasstriaden veröffentlichen, kann dies nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden – auch wenn die traditionelle Einstellung aufkommen mag, dass dies die Meinung eines einzelnen sei. Es multipliziert sich, wenn man nicht gegensteuert. Gerade hier hilft die Identifikation aller Multiplikatoren und Kritiker, um solche „Kollerkommunikation“ schnellstmöglich abzufangen. Das eigentliche Bloggen ist später kein Problem – bereits im Intranet oder hinter geschützten Servern können erste Feldversuche mit dem Bloggen gemacht werden, bevor alles in einem letzten Schritt online publiziert wird.

Warum muss man sich vor der Öffentlichkeit bedeckt halten? Warum sagt man nicht was Sache ist? Wieso schweigt man sich aus und zeigt niemandem worum es geht? Ich weiß es nicht! Wir wissen es nicht! Wir machen sowas nicht! Für sevenload haben wir eine sehr offene und transparente Kommunikation an diesem Wochenende erlebt.

Der Relaunch hat das gesamte Team sogar emotional ergriffen, wie die zahlreichen Fotos vom Wochenende eindrucksvoll belegen – und genau dieses schöne Lebensgefühl auch während sehr anstrengenden Zeiten wollen wir mit den Leuten da draußen teilen. Die Nutzer bringen die Community von sevenload erst zum Leben. Wenn man diese Mitglieder im Regen darstehen lässt und von einer Minute auf die andere einfach ein so komplexes System in ein neues Gewand hüllt – wie würden sie sich dann zurecht finden? Wir wollten genau dagegen steuern!

Als Verantwortlicher für die Presse- und Unternehmenskommunikation bei sevenload war es für mich dabei ein absolutes Pflichtprogramm, dass wir hierbei mit Ibo als Gründer und Geschäftsführer das gesamte Geschehen (und damit den Prozess des Relaunches) öffentlich im Blog kommunizieren lassen wollten. Die offiziellen Statements im Corporate Blog waren als typische Informationen zum aktuellen Status des Geschehens nur Nebensache. Transparenz zählt bei Pressearbeit als Public Relations und Kommunikation! Das ist einfach genau das, was in Zukunft für viele Pressesprecher anstehen wird: Kommunikation 3.0 wird ein neuer Buzz in der PR-Branche sein.

Doch Bloggen ist nicht alles, worauf es uns ankommt. Wir hätten viel mehr machen können, aber uns fehlte die Zeit. Ich möchte es stichworthaft hier in meinem privaten Blog aufgreifen, damit sich vielleicht andere Unternehmen, denen ein ähnliches „Projekt Relaunch“ bevorsteht, davon profitieren können:

  • Bugtestparty: Eigentlich wollten wir einige User und Blogger einladen, an einem der Tage sevenload vollständig auf Herz und Nieren zu prüfen. Aber die Zeit war zu knapp.
  • Community-Effekte: Die Mitglieder der sevenload Community sollten in verschiedenen Contests/Wettbewerben den Relaunch für sich selbst entdecken. Auch hier fehlte die Zeit, was ich persönlich sehr bedauere.
  • Alpha-Phase: Der Klassiker schlechthin ist die erste Alpha-Phase mit einzelnen Invites für besondere Gäste. Angedacht war es, aber zu aufwändig.
  • Vorabinformationen: Das kommt! In Kürze werden wir unsere Pressemeldung auch an ausgewählte Kontakte versenden, bevor wir damit morgen offiziell an den Start gehen.
  • Virale Effekte: Hätten wir machen können, aber das hätte niemals solchen Impact erreicht wie das öffentliche Twittern und Bloggen.

Und und und und und. Viele andere Sachen kann man sich ausdenken. Wir hätten noch fette Werbung schalten können. Wir hätten mit noch mehr Leuten sprechen können. Wir hätten die dickste Show abziehen können, die man sich nur vorstellen kann. Doch das einzig Wahre ist die persönliche Note bei der Kommunikation über unseren Relaunch, mit der wir zumindest einen großen Teil von Nutzern, Mitgliedern, Freunden, Bekannten, Bloggern und Journalisten überzeugen konnten!

Insbesondere möchte ich mich bei den interessanten Gesprächen und Kontakten unseres gesamten Teams zu den Journalisten und den Bloggern bedanken: Schnutinger, Heiko Ditges, Jonathan Müller, Alex Böhm, Torsten Schollmayer, Matias Roskos, Sten Franke, Wolfgang Walther, Philipp Strube und Tobias Wilken, Ulrich Bartholmoes , Teddykrieger, Robert Basic, Thomas Bachem, Oliver Thylmann, Mike Schnoor, Heiko Ditges, Jan M. Rechlitz, Webtagebuch.ch, sajonara, DWDL, Sebastian Keil, Alexander Franz Köllner, streetlightstv, Gokcen Karan (Türkei), wiredearth, Cem Basman, Silke Plus, Philipp Götzinger, Marco Ripanti, Mbauweb, Sven Plaggemeier, RNNR, Schockwellenreiter, Webtagebuch, Özer Kopdur, Off the record, Tobias Hieb, Mykel Jay, Robert Basic, Sajonara, Zafer, Oliver, immobilienportale, Sebastian Keil, Andreas Dittes, Frank Hamm, AlexTV

Ohne ein solches Medienecho und diese positive Stimmung würde ein Relaunch, der für uns wirklich sehr lange vorbereitet wurde und zeitintensiv umgesetzt wird, nur die halbe Miete sein. Deswegen auch unser neuer Lieblingssong: 3 Tage wach! von Lützenkirchen! (Hier von Youtube eingebunden – muss halt auch mal sein!)

Und schließlich haben wir es geschafft, dass wir Freitag, Samstag, Sonntag und Montag bei RIVVA als wichtige/wichtigste Stories des Tages zu sehen waren. Macht das mal nach… vielen Dank! :)

sevenload wird neu. Alles neu. Alles anders. Was ich hier bereits sehe sieht richtig cool aus und befreit einfach vom mittlerweile sehr alten sevenload. In Kürze können alle Nutzer in den Genuss kommen – das wird richtig cool!

Die Community und die Sendungen der sevenload Kanäle werden unglaublich interaktiv miteinander verknüpft, neue Funktionen vertiefen einfach alles miteinander und zueinander mit dem neuen sevenload 3.0 – heftig. Als nicht-Techniker ist das für mich wieder eine spannende Nacht, in der wir alle gemeinsam viel prüfen, testen und ausbalancieren, bevor der Schalter umgelegt wird.

Ein ausführliches Interview von DWDL mit Ibo sowie einen Bericht in der aktuellen W&V gibt es auch zum schmökern. Spannend, spannend, spannend! Und viel „Jolt“ und „Red Bull“ haben wir auch um alles durchzustehen.

Natürlich ist ein „Hype“ immer davon abhängig, was für ein Produkt bzw. Service eigentlich gehyped wird. Das kann ein Sportschuh oder ein Film sein, aber im Grunde genommen kann ein Hype zu allem und jedem aufgebaut werden.

Der Hype um Joost als neuartiges Internet-TV Entertainment hat sich gelegt. Anfangs wollte jeder in das System hinein und eine der begehrten Einladungen ergattern. Man probierte es aus, erhielt die kompakte Form von TV-artigem Entertainment am Laptop und schaltete Joost in der Regel nicht mehr ein. Die Presse und zahlreiche Blogger schrieben wortgewandt über die Software weiter. Doch der Hypefaktor ging meiner Meinung nach immer stärker verloren: Nach knapp einem Jahr hat es sich ausgejoostet.

Aufgebaut wurde alles rund um den Skype-Master Niklas Zennström, so dass der Hype um Joost zu einem kleinen Personenkult wurde. Was Niklas angefasst hat, musste sein Geld wert sein. Doch der Pressewirrwarr rund um den Joost-Hype konnte kaum aus dem eigentlichen Schema des Personenkults ausbrechen und wie ein Lauffeuer ein Medienecho rund um den Dienst entfachen. Immer wieder las ich über Joost und Niklas Zennström, aber nicht darüber, dass Joost die Massen begeistern konnte. Ich glaube, dass es an dem Konzept selbst liegt: Einfach Fernsehinhalte ohne das Mindestmaß an User Generated Content bzw. irgendeine interaktive Integration der zwischenmenschlichen Kommunikation über eine eigene Softwareapplikation zu distribuieren – soetwas legt ganz klare Zielgruppen fest, die sehr nah an der klassischen Couchpotato am Samstagabend angesiedelt sind.

Kommentieren, Diskutieren, Bewerten, Sharing – das gesamte Repertoire des Prosumentenverhaltens aus der Sicht des Web 2.0 kann bei Joost nicht entfaltet werden. Nur sich zurück zu lehnen und ein wenig selbstständig das Programm zu selektieren, ja eigentlich nur zusammen zu würfeln – das bringt auf Dauer dem Nutzer nichts, der durch Plattformen wie YouTube, sevenload (mein Arbeitgeber), Facebook, XING, oder meinetwegen auch Flickr an partizipative Kommunikation in Social Communities gewöhnt ist. Als normaler Nutzer möchte ich doch an allem teilhaben – entweder durch meine kritischen, produktiven oder zumindest lästigen Kommentare, einer eigenen Videobotschaft oder zumindest der positiven/negativen Bewertung einer Sendung innerhalb der gesamten Community. Genau diese einfachen Mittel fehlen Joost – das was woanders unglaublich viel Spaß macht, kann aufgrund des Nichtvorhandenseins bei Joost nur zum Abschalten und Deinstallieren anregen.