Ambivalente Entwicklung der Digitalisierungsaktivitäten im deutschen Mittelstand

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Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr einen unbestreitbaren Schub bei der Digitalisierung im deutschen Mittelstand ausgelöst. Bis Januar 2021 hat jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen seine Digitalisierung laut dem KfW-Digitalisierungsbericht ausgeweitet. Die Digitalisierungsmaßnahmen dienen dabei als wichtiges Hilfsmittel, um die negativen Auswirkungen der Corona-Krise zu bewältigen. Die Digitalisierung darf nicht als Selbstläufer verstanden werden, denn nur handlungswillige Unternehmen können sich für die digitale Zukunft optimal aufstellen.

Digitalisierungsaktivitäten im Mittelstand

Tatsächlich gilt mittlerweile die Digitalisierung als wichtige Quelle für Veränderungen im deutschen Mittelstand. Durch eine digitale Denkweise wird die Innovationstätigkeit in Unternehmen auf verschiedene Weise beeinflusst. Vor allem stellen digitale Daten einen wichtigen Treiber für Innovationen dar. Digitale Technologien ermöglichen die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen, sorgen für steigende Effizienz, bieten neue Formen der Interaktion mit Kunden und Geschäftspartnern und beschleunigen wiederum Innovationszyklen.

Die Corona-Pandemie hat anfänglich zu einem Digitalisierungs­schub im Mittelstand geführt. Denn die Digitalisierung stellt dabei oftmals die technologische Basis dar, die Innovationen erst ermöglicht. Nach knapp einem Jahr in der weltweiten Krise überwiegen zumindest mit 33 Prozent jene Unternehmen in Deutschland, die ihre Digitalisierungs­anstrengungen gesteigert haben. Dem stehen fünf Prozent gegenüber, die tatsächlich ihre Digitalisierungs­aktivitäten gedrosselt haben. Allerdings führt auch ein Drittel der Mittelständler unverändert gar keine Digitalisierungs­aktivitäten durch – ein fatales Signal, das aufhorchen lässt.

Chancen und Herausforderungen für den Mittelstand

So bestätigt die Analyse von KfW Research, dass vor allem Unternehmen ihre Digitalisierungsanstrengungen ausgeweitet haben, die spürbar, aber nicht existenziell von der Krise betroffen sind und zugleich mit einer langen Krisendauer rechnen. 33 Prozent der Mittelständler weiten Digitalisierungsaktivitäten aus, allerdings machen auch weiterhin 33 Prozent gänzlich ohne die Absicht zur Veränderung weiter.

Jedoch werden meist nur schnell umsetzbare und kurzfristig wirksame Vorhaben von den Unternehmen behandelt. Die allgemeine Entwicklung der Digitalisierungsaktivitäten entpuppt sich somit nur vordergründig als vorteilhaft, denn tatsächlich werden viele langfristige und strategisch bedeutsame Vorhaben aufgrund der angespannten finanziellen Lage häufig zurückgestellt.

Im Jahr 2020 haben somit vornehmlich sechs von zehn großen Mittelständlern mit 50 und mehr Beschäftigten ihre Digitalisierungsanstrengungen ausgeweitet. Nur ein Drittel der kleinen Unternehmen mit unter fünf Beschäftigten setzen die Digitalisierung nach eigenen Angaben um.

Genau diese ambivalenten Entwicklung bei der Digitalisierung kann für national und internationale Wettbewerbsnachteile sorgen. Zudem kann dies zu einer weiteren Spaltung des Mittelstands führen. Denn aktuell erreicht die deutsche Wirtschaft in puncto Verbreitung von digitaler Technik im internationalen Vergleich allenfalls einen Platz im Mittelfeld. Denn schon in den Jahren vor der Corona-Pandemie haben die Digitalisierungsanstrengungen im Mittelstand hierzulande stark abgenommen.

Fehlende digitale Kompetenzen erfordern klare Lösungen

Mit neutralen Partnern für den Mittelstand können Unternehmen dabei zielgerichtet unterstützt werden, dass sie ihren individuellen Fahrplan für die Digitalisierung erarbeiten können. Nur mit diesen Grundlagen können konkrete langfristige und strategische Wandlungsprozesse der Digitalisierung angegangen werden.

Denn fehlende digitale Kompetenzen gelten für deutsche Mittelständler als ein ähnlich starkes Hemmnis wie für KMU aus anderen Ländern. Aus Sicht der KMU fehlen nicht nur Kenntnisse im Bereich der Software­entwicklung oder Webseiten­programmierung, sondern auch Management­kompetenzen zur Umsetzung digitaler Projekte und zum Teil grundlegende Kenntnisse der Dateneingabe und -verarbeitung.

Um ihr digitales Knowhow auszubauen, führen rund 58 Prozent der deutschen Mittelständler interne Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter durch – deutlich mehr als in anderen Ländern. Sie stoßen aber auch deutlich häufiger als ihre europäischen Wettbewerber an Grenzen, wenn es um die Rekrutierung neuer Mitarbeiter geht: In keinem anderen der befragten Länder wird der IT-Fachkräftemangel als so problematisch empfunden wie in Deutschland.

Doch nicht nur der Fachkräftemangel besticht hierbei, vielmehr muss ein ganzheitliches digitales Mindset im Unternehmen etabliert werden. Die Frage nach der richtigen Methodenkompetenz und dem strategischen Ansatz bedarf passender Lösungen. Mit dem richtigen digitalen Mindset und einer passenden Digitalisierungsstrategie kann der Mittelstand seine Digitalisierungsaktivitäten zielgerichtet angehen. Als Unternehmerin und Unternehmer können Sie Ihr Digitalisierungsvorhaben zielgerichtet in strategische Leitplanken fassen, um daraus die optimale Umsetzung abzuleiten.