Adblock-Nutzer: Zielgruppe für digitale Markenwerbung

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Adblocker vermiesen das Geschäft mit Onlinewerbung? Nein! Liebe Marken, sprecht die Adblock-User gezielt mit eurer Werbung an. Nur geht ihnen bitte nicht auf die Nerven.

Adblocker kommen bei vielen Nutzern aller erdenklichen Zielgruppen zum Einsatz. Rund 20 Prozent aller Page Impressions der IVW- und AGOF-Portale werden nach eigenen Messdaten des BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) ohne die typischen Werbeformate ausgeliefert. Befragt man die Nutzer selbst, kommen repräsentative Studien zu deutlich höheren Anteilen. Zwischen 30 und 45 Prozent der Internetnutzer betrachten sich selbst als Werbeverweigerer.Für Marken gelten beide Szenarien als mittelprächtiger Albtraum, denn im Kampf um die Aufmerksamkeit in den werberelevanten Zielgruppen fehlen ihnen diese Nutzer. Doch die findigen Anbieter des bekanntesten Adblocker-Browserplugins versprechen Abhilfe. Mit ihrem in Branchenkreisen kritisierten Whitelisting-Prinzip haben sie eines der weltweit größten Vermarktungsnetzwerke als Intermediär-Dienstleister aufgebaut.

Umgang mit Adblockern: Potente Zielgruppen ohne Schnickschnack begeistern

Für Werbetreibende darf das Whitelisting-Modell jedoch kein Hindernis darstellen, sondern diese Entwicklung sollte als Chance verstanden werden. Marken müssen die Lücke, welche sich bei den 20 Prozent der Page Impressions oder den 30 bis 45 Prozent der Nutzer auftut, endlich zu nutzen wissen.

Die Nutzer wollen Standardwerbeformen ohne Schnickschnack, also sollen sie diese auch bekommen. Dafür ist kreatives und technisches Downsizing der Kampagnen notwendig, um den strengen Auflagen des Adblock-Whitelistings zu entsprechen. Der positive Effekt zeigt sich in einer grundsätzlichen Exklusivität auf den aufgerufenen Webseiten, denn die redaktionellen Umfelder müssen sich Marken nicht mehr mit drei, vier oder fünf und mehr Wettbewerbern teilen. Einzig ihre Werbeformate würden den Adblock-Nutzern angezeigt, von denen durchaus viele die geprüften Whitelisting-Werbebanner akzeptieren.

Marken gezielt im Adblocker-Umfeld positionieren

Gerade Marken mit schmalerem Budget könnten mit cleveren Kampagnen die Aufmerksamkeit der Webeverweigerer auf sich ziehen und in Kombination mit dem direkten digitalen Abverkauf punkten. Einziges Manko an der Werbung speziell für Werbeverweigerer: die sonst liebgewonnen Daten sind nahezu nicht verfügbar, das Targeting kaum realisierbar, die Customer Journey nur minimal abbildbar und nur am Ende beim Klick in den eigenen Markenshop weiß man wirklich, ob die Kampagne funktioniert.

Wer jetzt behauptet, dass die Werbung für Adblock-Nutzer eh am Ziel vorbei schieße, sollte zumindest bedenken, dass diese Nutzer immer noch zu den werberelevanten Zielgruppen zählen. Empänglich für Anzeigen sind viele Anwender, sie wollen nur dezente Werbung und keine um ihre Aufmerksamkeit buhlenden Störenfriede sehen.

Für optimale Werbung in geblockten Umfeldern gilt: Sie muss Aufmerksamkeit durch gute Inhalte, clevere Motive und gesunden Menschenverstand erzeugen. Dann überzeugt Online-Werbung auch ohne die Nutzer zu nerven, wenn die Werbetreibenden sich ihre Kunden zu Nutze machen – gerne die Marken in genau den Zielgruppen und Umfeldern schalten, die den üblichen Werbezirkus per Adblocker ausgeschlossen haben.