Internetsicherheit: Die Deutschen schützen ihre mobilen Endgeräte nur unzureichend

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Typisch Deutsch? Smartphones und Tablets werden kaum durch Antiviren-Software und Passwörter geschützt.

Von Computerspionage über Datenklau bis zu Cyberattacken: Das Internet ist ein grausamer Ort und steckt voller Gefahren. Jeder fünfte Internetnutzer war bereits Opfer von Internetkriminalität. Während die Deutschen zwar ihren PC und Laptop sehr gut schützen, vernachlässigen sie vor allem Smartphone und Tablet. Die Bundesbürger blicken sehr optimistisch in die Zukunft, denn lediglich 44 Prozent der Verbraucher befürchten, dass sie von Internetbetrug, Datenklau und Hackerangriffen betroffen sein könnten.

Digitale Identitäten, Kontaktdaten, Adressen, Fotos und Videos, Zugangsdaten, E-Mails, Bankdaten und Firmengeheimnisse – die Mehrheit der Smartphone-Besitzer (51,8 Prozent) verzichtet offenbar schon auf den simpelsten Passwortschutz, der die Hürden für kriminelle Energie zumindest etwas erhöhen kann. Das Verbraucherportal Preisvergleich.de befragte mehr als 2.900 Deutsche über ihren Umgang mit Internetsicherheit und kam zu dem Schluss, dass die Deutschen trotz aller Warnungen mit der Sicherheit eher sorglos umgehen.

Die wenigsten Smartphone-Nutzer treffen Sicherheitsvorkehrungen

Rund drei Viertel aller Befragten (74 Prozent) geht regelmäßig mit ihrem internetfähigen Handy ins Netz. Die Beliebtheit der Nutzung von Smartphones liegt fast genauso hoch wie bei Laptops (75,2 Prozent) und deutlich höher bei als stationäre PCs (63,7 Prozent). Dabei ist das Risiko ein Opfer von Ausspähung und Datenklau zu werden gerade bei Smartphone-Nutzern hoch.

Regelmäßige Sicherheitsupdates und die passwortgeschützte Benutzeranmeldung nutzen weniger als die Hälfte der Befragten. Ein Antiviren-Programm haben immerhin 38,8 Prozent installiert. Trotz der Snowden-Affäre scheuen viele Nutzer kompliziertere Methoden zur Erhöhung der Sicherheit, denn nur ein Bruchteil der Befragten (3,7 Prozent) verwendet sichere Datenverschlüsselungsmechanismen auf ihrem Smartphone. Gar keine Sicherheitsmaßnahmen ergreifen 7,4 Prozent der Befragten.

Typisch Deutsch? Smartphones und Tablets werden kaum durch Antiviren-Software und Passwörter geschützt.

Typisch Deutsch? Smartphones und Tablets werden kaum durch Antiviren-Software und Passwörter geschützt.

Tablet-Besitzer gehen sorglos mit der Internetsicherheit um

Jedoch bieten Tablet-PCs ein noch leichteres Angriffsziel für Hacker, denn für diese Endgeräte treffen die Nutzer nur äußerst schwache Vorkehrungen zum Schutz vor Trojanern, Viren und Co. Nur jeder vierte Tablet-Besitzer (26,4 Prozent) versucht durch regelmäßige Updates sein Betriebssystem gegen Angriffe aus dem Netz aktuell zu halten. Den Passwortschutz setzen nur 23,3 Prozent der Befragten ein. Bei 22,4 Prozent kommt ein Antiviren-Programm zum Einsatz, eine Firewall hingegen haben gerade einmal 16,7 Prozent der Tablet-Benutzer installiert.

Etwas positiver sieht die Lage zumindest bei der Datensicherung für PC und Laptop aus. Zwei von drei Laptop-Besitzern (66,7 Prozent) nutzen ein Antiviren-Software. Mit regelmäßigen Updates halten sechs von zehn Deutschen (60,9 Prozent) ihren Laptop auf dem neuesten Stand. Weitere 59,5 Prozent der Befragten nutzen Firewalls zum Schutz vor unerwünschter Schadsoftware, 56,7 Prozent verwenden die passwortgeschützte Benutzeranmeldung für ihren Laptop und weitere 29,7 Prozent verschlüsseln ihre Dateien zusätzlich mit Kennwörtern. Bei den klassischen PCs macht das jeder Vierte (25,8 Prozent). Immerhin ändern die 24,7 Prozent der deutschen Internetnutzer nach Medienberichten über Diebstähle von Nutzerdaten stets ihr Passwort.

Ein gutes Passwort macht den Unterschied

Die Untersuchung zeigt wieder einmal, dass selbst Berichte in den Medien nur wenig helfen, die Bundesbürger für Sicherheit zu sensibilisieren. Ein Großteil von ihnen wiegt sich in trügerischer Sicherheit. Datendiebstahl und der Missbrauch von digitalen Identitäten können jedem passieren. Denn wer rechtzeitig vorsorgt und seine digitalen Endgeräte ordentlich absichert, reduziert durch einfache Maßnahmen das Schadensrisiko erheblich. Ein gutes Passwort sollte mindestens zwölf Zeichen lang sein, aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen bestehen (!%§#+.&). Bekannte Namen von Familienmitgliedern, Haustieren und Geburtsdaten sollten vermieden werden, einfache Buchstaben- und Zahlenfolgen wie asdfghi oder 12345qwertz haben in Passwörtern nichts verloren. Weiterführende Hilfestellung bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf seiner Website.