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Das musste mal gesagt werden. Ich wette um den Ruhm und die Ehre, dass der Grund für die Misere der deutschen Blogs in Punkto Linkrelevanz und Verlinkungsgrad bei Rivva zu finden ist. Der Dienst ist einfach zu gut, dass man sich das Umhergelinke zwischen den jeweiligen Blogs oder das klassische Quellen-Via einfach sparen kann.

Vielleicht stehe ich mit dieser Idee allein auf Wald und Flur, doch seit mehreren Monaten nimmt die Verlinkungstendenz in der deutschen Blogosphäre ab. Auch sind die Leserzahlen bei dem einen oder anderen Anbieter rückläufig – aber die PageImpressions und Besucherzahlen selbst steigen.

Daher glaube ich, dass ein Verlinkungsgrad keinesfalls als aussagekräftiges Kriterium für den Bekanntheitsgrad von Weblogs darstellt. Vielmehr ist die ausgewogene Harmonie zwischen Links, Feedabonnenten, Besuchern/Visits, PIs und der Verweildauer als Maßstab zu nehmen. Sieht die Blogosphäre das auch so? Denn ich sehe auch kein Ende vom Web 2.0, nur weil die einen oder anderen erneut mit Unkenrufen protzen.

Wie messe ich die wichtigsten Daten zur Vermarktung eines Internetangebotes? Diese Frage stellt sich vor allem den Neulingen in der Marketinglandschaft, doch auch alte Hasen haben manchmal ein kleines Zuordnungsproblem der Begriffe und Termini. Üblicherweise konzentrierte man sich darauf, die Zugriffe auf das Internetangebot basierend auf Page Impressions und Unique Visitors als maßgebliche Werte anzusehen, diese zu messen, auszuwerten und gegen entsprechende TKPs an den werbetreibenden Kunden zu verkaufen. Das war bisher so.

Wie bekannt wird, ist das große Umdenken in Hinblick auf viele Ajax-Anwendungen gekommen. Auf Wiedersehen geliebte Page Impressions – Willkommen Verweildauer. Nicht der einzelne Klick auf die verschiedenen einzelnen Webseiten, sondern der Faktor Zeit von dem ersten Moment des Visits hin zum letzten Sekundenbruchteil ist für Nielsen/Netrantings ausschlaggebend. Ob sich die Verweildauer gegenüber den PageImpressions durchsetzen wird, sollte man jedoch nicht fragen. Vielmehr ist hier ein Gegenpol zu dem bestehenden Maß gebildet, so dass die Kombination sämtlicher Messungen einen absoluten Relevanzwert liefern kann.

Ich vermute, dass gerade Webseiten mit einem hohen Anteil an Entertainment wie Game- oder Video-On-Demand Portale durch das hiermit relevante Zuschauerverhalten profitieren werden… denn letztendlich konsumiere ich Blogs oder klassische Nachrichtenseiten recht kurz, während ich mir ein Spiel oder einen Film länger anschaue. ;)

Ich trete ja ungerne jemandem so direkt auf die Füße, aber vorhin habe ich in der WuV Onlineausgabe im Artikel „Web 2.0-Sites mit rasantem Wachstum“ folgendes gelesen:

Interaktive Websites weisen die größten Besucherzuwächse zwischen Januar und Oktober 2006 auf. Mit 607 Prozent Reichweitenwachstum führt der Branchendienst Cylex.de die deutsche Rangliste an.

With all due respect – aber was zum Geier ist bitte Cylex.de? Bei Googleabfragen nach einigen Keywords taucht der (ziemlich Web 0.5 anmutigende) Dienstleister ab den Plätzen 20 recht häufig auf… das ist sicherlich lobenswert, aber mir sagt dennoch der Dienstleister absolut nichts. Ist durch das gute SEO Placement das rasante Wachstum erklärt? Oder liegt es daran, dass man aus einigen hundert Visits ein paar tausend Visits gemacht hat? Dann kann ich mir natürlich 607% Wachstum aus dieser Nielsen/NetRatings Analyse erklären…