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Wie begeistere ich Nutzer, so dass sie irgendwie kapieren, dass mein Produkt ziemlich genial ist? Durch einen typischen 30-Sekünder Werbespot im Fernsehen oder doch lieber durch eine clevere Kampagne im Internet? Idealerweise bleibt man heutzutage mit seinen Werbemaßnahmen genau dort, wo auch die Zielgruppe zu finden ist. Für ein Herstellerunternehmen wie Intel, dass sich genau in dem heiß umkämpften Markt behaupten muss, dient Social Media als kommunikative zielgerichtete Spielwiese. Das folgende Video zeigt das Ergebnis einer sehr eindrucksvollen Kampagne von Intel: „The Chase Film„.

Nach nur wenigen Sekunden wird jedem Zuschauer klar, dass dieses Video durch schnelle Schnitte und knackige Kameraführung sehr aufregend wirkt. Genau eine solche Wirkung scheint auch mit der Kampagne gewünscht zu sein:

„To build excitement around the 2nd Generation Intel® Coreâ„¢ i5 processor, Intel is launching an action-adventure video titled „The Chase.“ The spot demonstrates the performance capabilities of the new processors by creating an action-movie style chase sequence that takes place through a wide variety of program windows on a computer desktop.“

Fast alle bekannten Programme und Online-Services werden zudem integriert und mit den Action-Sequenzen kombiniert. Word, Excel, Facebook, Windows Videoplayer und Fotoprogramme, MSN Instantmessenger, irgend ein Tekkenmäßiges Actiongame, Flickr, Google Earth, YouTube, Werbeanzeigen, Quicktime, Google Maps und Google StreetView, und der Windows 7 Papierkorb. Was will man mehr? So nah dran an der Zielgruppe war bisher kein Werbespot.

Die Kampagne wurde passend zum Inhalt und ambiente von Social Media in der zugehörigen Facebook-Präsenz von Intel integriert. Das bemerkenswerte Video ist seit einigen Tagen schon im Netz, konnte aber bisher nur 334.808 Abrufe verzeichnen. Kommt der Faktor der Urlaubszeit von vielen Bürohengsten in der ersten Januarwoche des Jahres noch zum Tragen, so dass sich die Viralität des Spots im Vergleich zu so manchem anderen Katzenvideo bei YouTube nur so langsam entfaltete?

Am heutigen Morgen durfte ich in die Vollen gehen und kurz vor der dmexco 2010 ein sehr aktuelles Highlight bei meinem Arbeitgeber sevenload veröffentlichen: Der „Viral Video Guide: 10 Tipps für erfolgreiche Viralspots“ aus der Feder von meiner Kollegin Markhabo Steinert und meiner selbst liefert Agenturen und werbetreibenden Unternehmen eine hilfreiche Checkliste für die Kreation und Entwicklung eigener Viralkampagnen.

In den einzelnen Tipps erklären wir, worauf es bei der Produktion von Viralspots ankommt. Wichtig sind kurze Videos mit unterhaltsamen Inhalten, mit denen die Neugierde bei den Nutzern geweckt wird. Natürlich dürfen für werblich konzipierte Viralspots auch die eigentlichen Werbebotschaften nicht fehlen, wobei es nahezu keine Einschränkungen für das Product Placement gibt. Ein Viralvideo muss von professioneller Hand in relevanten Umfeldern platziert werden. Die Praxis hat uns gelehrt, dass ein Erfolg nur durch Vertrauen und eine glaubwürdige und aktive Verbreitung erreicht wird.

Selbstverständlich unterstützt SEO auf allen Ebenen die Reichweite eines Viralspots – und wer nicht auf die Kraft von Social Networks beim Seeding vertraut, sollte seine Viralkampagnen noch einmal überdenken. Für die spätere Auswertung einer Viralkampagne empfehlen wir eine professionelle Erfolgsmessung, schließlich möchten werbetreibende Unternehmen auch ihren Return on Invest (ROI) für eine Kampagne berechnen. Kurzum: Nichts sollte bei Viral Video Seeding dem Zufall überlassen werden. Wer spontan im Viral Video Guide schnuppern möchte, darf dies gerne bei Slideshare machen.

Die Erstellung dieses Leitfadens von der Idee bis zur Veröffentlichung dauerte ziemlich genau einen Monat. Insgesamt existierten fünf verschiedene, jedoch ähnliche Varianten des Dokuments. Die letzte Fassung durchlief mehrere Input- und Korrekturschleifen über die Kollegen vom Sales, Projektmanagement und bei unseren Seeding Experten bis natürlich auch zur Geschäftsführung. Von der letzten Version erstellte unser Design-Team eine sehr schöne Druckvorlage, die neben der digitalen Version hoffentlich pünktlich zur bevorstehenden dmexco druckfrisch ausgeliefert wird. Die Pressemeldung selbst war nur das i-Tüpfelchen, aber im Grunde genommen das erste, was wirklich zuerst fertig war. Vielen Dank für das Engagement und die Zusammenarbeit.

Wie Jürgen Telkmann bei Create or Die zu unserem kleinen Wegweiser wunderbar zusammen fasst: „Der Mehrwert der Lektüre findet sich damit in erster Linie in der erfolgreichen Vermarktung bestehender Videos. Schließlich soll sich die Mühe eines viralen Spots nach der Fertigstellung auch auszahlen.“ Unser persönlicher Erfahrungswert nach zahlreichen Viralkampagnen mit Videos spricht natürlich für das gesamte Thema: Professionelles Viral Video Seeding nimmt in Zukunft einen hohen Stellenwert für Marketingentscheider und auch im Bereich in der Mediaplanung ein. In der schier endlosen Flut an täglich neu im Netz hochgeladenen Videos finden die Nutzer die eigentlichen Perlen kaum noch. Durch die Hilfestellung eines Seeding-Teams können einzelne virale Werbespots innerhalb kürzester Zeit Abrufe im sechsstelligen Bereich und höher erzielen. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei der Viral Video Guide von sevenload (Download als PDF) sehr zu Herzen gelegt – und auf der dmexco 2010 verteilen wir die gedruckte Ausgabe auch gerne persönlich am Stand B010. :)

Vorsicht, dieser Blogeintrag könnte einen werblichen Charakter besitzen. Dafür erhalte ich zwar keine Boni, aber das Thema ist einfach zu schön um es nur über Twitter zu verbreiten. Daher bitte ich meine Leser sich zurückzulehnen, Bruno Kammerl bei seinem Waterjump anzuschauen und sich an der Viral-Aktion von Microsoft zu erfreuen: „Megawoosh – mach es machbar mit Microsoft Office Project 2007.“

Eine eigene semi-fiktive Kampagnen-Seite und das passende Video frohlocken sinngemäß auf erfolgreiche Momentaufnahmen für Projektmanager. So heißt es auf der Website im Wortlaut sogar:

„Den Mann ohne Angst vor großen Ideen – gibt es ihn wirklich? Auch wenn Bruno Kammerl eine Erfindung bleibt. Die Zeit ist reif für neue Helden. Die besten Pläne werden erst noch geschmiedet: Mit Microsoft Office Project 2007.“

Klar, ein Fake – ein Viral! Und der läuft sich grade warm. Man erkennt natürlich sehr deutlich, dass der eigentliche Sprung digital nachgebaut wurde – optisch auch sehr gut inszeniert. Die wackelige Haltung der Videokamera wirkt authentisch, das Ambiente passt zu dem verrückten Hobby. Doch emotionalisiert die Kampagne wirklich zur Kaufentscheidung oder erzeugt sie nur den typischen „Clipfaktor“ eines Viralspots?