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Zurück in die Zukunft: Unter der Headline „The Future of“ startet das Konferenzprogramm des INTERACTIVE COLOGNE Festivals 2015 eine Reise durch Raum und Zeit, in die Zukunft der digitalen Gesundheitsindustrie und in die Gegenwart innovativer Forschungsprojekte. Neben Einblicken in aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Sport, Medizin, Musik und Wissenschaft bietet das Startup-Programm des Festivals eine Plattform für Hidden Champions, Newcomer und solche, die es werden wollen.

Im Vorfeld der Konferenz sprach Mike Schnoor, Herausgeber und Chefredakteur von #DigiBuzz – Das Magazin für das Digital Business, mit Tim Hufermann, Gründer der Agentur JUNGMUT Communication über die Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen, die Anforderungen an digital denkende Mitarbeiter und die Rolle von Agenturen und Unternehmensberatungen. Als kleines Geschenk verlosen #DigiBuzz und JUNGMUT jeweils eines von zwei Tickets für das INTERACTIVE COLOGNE Festival 2015 – die Details zur Teilnahme finden sich am Ende des Beitrags!

Interview mit Tim Hufermann

Tim Hufermann, Gründer der Agentur JUNGMUT Communication. Quelle: Unternehmen

Tim Hufermann, Gründer der Agentur JUNGMUT Communication. Quelle: Unternehmen

Was unterscheidet die aktuelle „Digitale Transformation” von einer klassischen Business-Transformation?

Tim Hufermann: Die Digitale Transformation ist ein Umbruch, vergleichbar mit der Industriellen Revolution. Allerdings ist durch die industrielle Revolution auch der Wohlstand der Mittelklasse extrem gestiegen, weswegen diese viel Leidensbereitschaft gezeigt hat. Durch die Digitale Transformation wird es wahrscheinlich keine ähnlich große Steigerung des Wohlstands für eine so breite Masse geben, wie in der industriellen Revolution. Außerdem hat die Digitale Transformation eine stärkere Auswirkung auf den Kunden. Er nimmt eine neue, nahezu gleichgestellte Rolle gegenüber dem Unternehmen ein. Durch die Möglichkeit der Mitbestimmung, muss Business neu gedacht und aufgebaut werden und den Kunden von Beginn an mit einbeziehen.

Wie genau verändert die Digitalisierung den Markt, die Kunden und die Wertschöpfung?

Tim Hufermann: Insbesondere durch das Internet und seinen Aufbau wurden die Kosten für Informationsverarbeitung und Kommunikation radikal gesenkt. Heute können ohne Probleme Produkte in den USA eingekauft werden, was vor 10 bis 15 Jahren noch kein Thema war. Dies betrifft vor allem auch Software-Produkte, die heute oftmals nicht mehr als klassischer einmaliger Lizenzkauf, sondern als nutzungsbasiertes Modell auf monatlicher Basis abgerechnet werden. Dieses nutzungsbasierte Modell schwappt mittlerweile auch in klassischere Märkte wie Individualmobilität. Es entstehen immer mehr Modelle, in denen ich z.B. kein Auto mehr kaufe oder lease sondern nach Bedarf bei DriveNow oder Car2Go kurzzeitig miete.

Wie weit ist die Digitale Transformation denn schon fortgeschritten?

Tim Hufermann: Mit Blick auf die Breite Gesellschaft sind wir bereits mitten drin. Aber wenn man an Nano-Roboter und künstliche Intelligenz denkt, stehen wir noch am Anfang. Wer jetzt einsteigt, schafft es noch knapp, den Zug nicht zu verpassen. Die Digitale Transformation ist schneller und umfassender als vorangegangene Neuerungen in Unternehmensprozessen, da sie die gesamte Gesellschaft miteinschließt. Wer nicht langsam darauf reagiert, wird in absehbarer Zeit den Anschluss verpasst haben. Die digitale Transformation ist in sich so dynamisch, dass eine ständige Beteiligung am Wandlungsprozess nötig ist, um dran zu bleiben. Wer noch von der Pike auf einsteigen will, muss schnell sein.

Welche Branchen spüren die Probleme deutlicher als andere?

Tim Hufermann: Die Finanzbranche beispielsweise: Es wird mit Gütern gehandelt, die in der breiten Masse immer noch viel mit Vertrauen zu tun haben. Studien zeigen, dass die meisten Menschen sich nach wie vor am liebsten vom Bankberater vor Ort betreuen lassen. Mit Online-Abschlüssen von Konten tun sich viele Kunden immer noch schwer. Dass die Akzeptanz neuer Technologien am Unternehmen liegt, beziehungsweise daran, wie man Anspruchsinhaber befähigt und begleitet und wie man digitale Neuerungen auch intern umsetzt und einbrieft, ist vielen nicht klar. Generell zeigt sich, dass sich mittelständische Unternehmen, insbesondere auch alteingesessene Familienbetriebe, oft schwer tun, sicher geglaubte Handelsprämissen zugunsten digitaler Ansätze umzuwerfen.

Welcher Typ Mitarbeiter ist jetzt gefragt?

Tim Hufermann: Digitale Transformation beschreibt einen stetigen Wandel – von einem anfänglich radikal wirkenden Umbruch bis hin zu kontinuierlicher Optimierung. Genau das müssen Mitarbeiter verkörpern. Das bedeutet ein hohes Maß an Flexibilität und Veränderungsbereitschaft. Da sich die Technologien stets weiterentwickeln, ist außerdem eine hohe Lernbereitschaft gefordert, um mit den wachsenden Anforderungen Schritt halten zu können. Wechselnde Gruppenkonstellationen sowie Ansprechpartner setzen eine besondere Anpassungs- und Teamfähigkeit voraus. Mitarbeiter müssen sich problemlos in neue Teams einarbeiten und an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen können. Mal haben sie mehr mit Designer, mal mit IT-lern oder auch mit Finanzverantwortlichen zu tun. Die Ansprüche sind nicht selten gegensätzlich.

Welchen Stellenwert erfährt ein Digital Manager oder Chief Digital Officer in Unternehmen?

Tim Hufermann: Digital Manager bzw. CDOs sollten einen hohen Stellenwert genießen, werden aber oft nur stiefmütterlich behandelt. Meistens sind sie in der IT aufgehangen, was von der Organisationsstruktur her keinen Sinn macht. Eine Stabstelle oder Vorstand auf Konzernebene ist wesentlich sinnvoller. Allerdings scheitern die Pläne dann oft in der Umsetzung, wenn in den einzelnen Abteilungen noch Silodenke vorherrscht und niemand da ist, der das Thema auch versteht, implementiert und vorantreibt. Deswegen ist auch einen Wissensvermittlung an und eine Befähigung vom mittleren Management so wichtig.

Warum brauchen Unternehmen dann noch eine Agentur?

Tim Hufermann: Die Digitale Transformation in den eigenen Reihen durchzusetzen und begreifbar zu machen, ist oft nur durch externen Input möglich. Um eigene, nachhaltige Digital-Kompetenz zu entwickeln, empfiehlt sich eine Agentur, die die Prozesse anstößt und begleitet. Sie fungiert als Vorantreiber, als Befähiger, als externer Sparrings-Partner. Dabei agiert sie völlig losgelöst von internen Hemmschwellen und betrachtet das Unternehmen und ihre Prozesse fernab von Betriebsblindheit.

Herr Hufermann, vielen Dank für unser Gespräch.

Gewinnspiel zum INTERACTIVE COLOGNE Festival 2015

Die Leser von #DigiBuzz haben die Möglichkeit, eines von zwei Tickets für das INTERACTIVE COLOGNE Festival 2015 für die Veranstaltung am 10. und 11. Juni 2015 zu gewinnen. Einfach bis zum 9. Juni 2015 um 20:00 Uhr sowohl für den Newsletter anmelden als auch einen Tweet nach dem Motto „Ich möchte mit @DigiBuzz_de & @JUNGMUT ein Ticket zur #interactivecgn gewinnen http://digibuzz.de/tim-hufermann-jungmut-digital-manager-sollten-einen-hohen-stellenwert-geniessen“ absenden. Das Los entscheidet. Teilnahmeschluss ist der 9. Juni 2015 um 20:00 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnehmer werden im den Fall des Gewinns direkt über Twitter informiert.