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Zur Mittagszeit gab es einen Anruf bei uns von der Berliner 030 Vorwahl. Ich meldete mich am Telefon mit „Ja?“ und prompt antwortete ein Herr Scholz, dass er meine Freundin Katharina sprechen wollte. Okay, es schien ja wichtig zu sein. Also übergab ich an Katharina.

Herr Scholz entpuppte sich als ein Mitarbeiter von Sat1 und fragte sie sofort, ob nicht Torben Behmer mit ihr zusammen eine Hausarbeit (oder gleich zwei bis drei Arbeiten) geschrieben hätte. Sie bejahte die Frage verwundert. Herr Scholz erkundigte sich sogleich nach der Nummer von Torben und ob wir sie ihm herausgeben würden. In der Annahme, dass es wichtig sei gaben wir die Festnetznummer heraus – z.B. wegen eines Praktikums oder ähnlichen Aktivitäten von unserem lieben Kommilitonen – man weiß ja nie!

Eine halbe Stunde später rief ich Torben noch an und fragte, was da gewesen sei. Er meinte nur noch, dass unser Blog ein Erfolgserlebnis hätte. Der Mitarbeiter von Sat1 war daran interessiert, ob Torben ein Freund der Familie sei, welche wiederum neben der Familie wohnen sollen, wo sich Michael Jackson zur Zeit in Hamburg Niendorf aufhalten sollte. Ahja!

Wir tippen auf ein Sat1 Boulevard Magazin mit Tendenzen zum Yellowpress-Verhalten. Es ist aber sehr interessant, dass nicht Jahrbücher, die Eltern oder das Bürgerbüro einer Stadt zur Auskunft konsultiert wurde (was sicherlich nicht auszuschließen ist), sondern dass die Kontaktaufnahme über das Internet und unser MikeSchnoor.com Blog erfolgte. Was solls, wir haben herrlich gelacht.

Und Torben hat natürlich nichts über die Familie verraten und warum wohl Michael Jackson sich dort aufhalten würde. Schließlich haben die Eltern seines Bekannten ja mit der Musikbranche zu tun – und Michael Jackson ist ja ein mehr oder minder passabler Musiker. Das wäre ja so, als ob man sich fragt, warum Dieter Bohlen mit Mike Leon Grosch von den DSDS Superstars in der Kantine zu essen geht.

Neulich saßen wir noch unter Studierenden zusammen und scherzten über das Pay TV Programm, welches ja im Prinzip kein Zusatznutzen für den ehrlichen Fernsehzuschauer sei, der seine Sendungen entweder auf DVD (legal oder illegal) oder aus dem frei verfügbaren Programm bezieht. Mit wiederverwerteten Sendungen kann kein Reizpotential beim Konsumenten genutzt werden. Und wenige Tage später wird man mit der folgenden Nachricht nahezu erschlagen. Aber zu Anfang ein kleiner Exkurs über Deutschland in seiner naher Zukunft:

„Klein Erna sitzt zu Hause, anstatt in der Schule zu sein. Sie greift emotional-bedingt zu der Fernsehbedienung, um das Fernsehgerät anzuschalten. Wie auf Kommando zappt die kleine von Kanal 1 bis 4, um endlich den Vormittag mit ein wenig geistigem Smalltalk der unteren Bevölkerungsschicht zu versüßen. Doch sie erkennt nur ein schwarzweisses Rauschen, schlägt auf den Fernseher, zappt weiter, nur um zahlreiche andere TV Sender mit dem gleichen Rauschen zu finden. Was ist blos los? Warum ist der Satellit ausgefallen? Aber die öffentlich-rechtlichen Sender, die man ja eh nur wahrgenommen hat, sind noch erreichbar. Haben sie das Programm etwa bewusst abgeschaltet? Ab heute sind die Privaten „Free-TV“ Sender nicht mehr frei verfügbar. Die Welt bricht hier für Klein Erna zusammen, weil die Eltern keinen Kabelanschluss haben, und nicht bereit sind, für die Verdummung des Mädchens die teuren Pay-Free-TV Angebote erkaufen möchten.“

Seit kurzem stehen die größeren Senderfamilien, die RTL Group und ProSiebenSat.1, mit dem Satellitenbetreiber SES Astra über eine Verschlüsselung ihrer Programme in Verhandlung. Anscheinend benötigen viele Zuschauer ein eigenes Zusatzgerät zur Entschlüsselung des Sendesignals, mit welchen eine zusätzliche Gebühr für den Konsumenten verbunden ist. Jedoch dementierte ProSiebenSat.1 den Bericht der FAZ am heutigen Morgen, und RTL lässt einen noch spekulieren. Es passt ja zur Masche von RTL.

Die 4,5 Millionen der betroffenen Zuschauer sind aber ein wichtiger Partizipant am Umsatzgenerator „Werbung“, mit dem sich die Privaten üblicherweise finanzieren. Insbesondere durch die Werbung, Sponsoring oder andere werbemarkt-relevante Aktionen kommt das Geld in die Kasse der „Free-TV“ Sender. Aber anscheinend ist es nie genug, besonders im Hinblick auf die vergangenen Zeiten hat sich jedoch eines geändert: Die Werbewirtschaft zahlt nicht mehr astronomische Summen an die TV Sender wie damals

Die Wirtschaft, die schon seit geraumer Zeit an den Säulen des Werbemarktes rüttelt, wird den Wegfall eines solchen Zielpublikums gewiss nicht ohne Kürzungen hinnehmen. Weniger Rezipienten bedeutet eine Marktschrumpfung, die den werbenden Unternehmen einen Wegfall des bisherigen Absatzmarktes über das Medium TV beschert. Die privaten Sender können diesen Verlust keinesfalls über eine Gebühr für die Satelliten-TV-Nutzung auffangen. Dieses finanzielle Disaster ist also nur eine theoretische Möglichkeit – die Wirtschaft wird es nicht hinnehmen.

Warum sollte sie es auch? Wenn ich mit meiner Werbung entsprechend weniger Rezipienten ansprechen kann, zahle ich auch weniger und werde vom bisherigen Preisniveau abweichen. Was dann mit den TV Sendern passiert, kann mir doch als Waschmittelhersteller egal sein.

Nebenbei gab es damals in der Verlagslandschaft auch vor wenigen Jahren (Monaten) den Trend zum „Premium Content„. Wer mit der Webseite keine Werbeeinnahmen erzielen konnte, schaltete kurzerhand einen Großteil der bisher frei verfügbaren Services ab und belohnte die Leser mit „Content Abonnements„, um ein weiteres Erlösmodell zu erstärken. Jedoch lehnte es die Mehrheit der Internet Nutzer ab, für die belanglosen Nachrichten des lokalen Zeitungsmarktes noch Geld zu zahlen, wenn ein Käseblatt direkt auf dem Tisch liegt, aber man gerne den Content im Internet aufbereitet nutzen wollte.

Dies wird auch mit den privaten TV Senderfamilien passieren: Die 4.5 Millionen Zuschauer werden sich überlegen, ob sie die Zusatzbox kaufen oder lieber auf das schmale Angebot, was fern von kulturgüterlichem Charakter ist, mit einer weiteren Gebühr bezahlen möchten. Die Präferenzen der Betroffenen, so wie ich es prognostiziere, wird sich eher auf eine Konzentration im digital terrestrischen TV verlagern. Der Zusatznutzen dieses medialen Angebotes ist weitaus höher, als ein mit zusätzlichen Kosten verbundenes Recycling der überaus frei verfügbaren Inhalte jemals bieten kann.

Die Erwägung, für die Rezipienten des Fernsehprogrammes eine Satelliten-Gebühr zu verlangen, ist demnach eher ein Rückschritt anstatt einer zukunftsweisenden Idee. Mir fiel auch Herr Knüwer auf, der sich ebenfalls so seine Gedanken zum Desperate Mediamanager macht.

Ist sie es? Meine Güte ist die liebe Frontfrau der alten RTL Samstagnacht Show gealtert. Gibt es das wirklich zu sehen – Esther Schweins als Serienstar? Nein, err, ich erlag einer Sinnestäuschung! Mein erster Gedanke war, dass ihr die Ausflüge in die öffentliche-rechtlichen Sendeanstalten nicht mehr gefallen hat wie früher.

Aber nach einem direkten Blick in die Beschreibung auf Klack.de stell sich heraus: Das neue Imitat von Esther Schweins heißt Jeanette Hain, und sie spielt die Hauptrolle in dem neuen Sat1-Spektakel Bis in die Spitzen. Katharina raunte, die Serie solle lustig sein, aber ich beweifle die Qualität der Serie nach dem semi-jugendlich-tauglichen Auftritt durch filmreife Kommentaren wie „…diese hinterfotzige Schlampe!“ und ähnliches.

Was sonst noch so passiert nach unsinnigen Schnittsequenzen, die einige Male ganz bestimmt nicht im ersten Schnitt eingeplant waren, ist einfach geklärt:

  • Jasmin Schwiers kotzt sich die Seele aus dem Leib und einem kommt das Essen hoch,
  • Jeanette Hain küsst luschig rum und verworrene Geschichten beginnen ihren Lauf,
  • …mir wird einfach schlecht, wenn ich das noch anschauen muss,
  • es wird Zeit, endlich Katharina davon zu überzeugen, dass die Serie nicht jeden Montag gesehen wird!

Lobenswert ist, dass sie sowieso die Spitzen-Serie nur aus Langeweile angesehen hat, um auf etwas darauffolgendes zu warten. Na dann mal los!

On October 26th 2005, Germany’s second largest broadcasting network ProSiebenSat.1 plans to officially distribute their two major tv-channels ProSieben and Sat.1 in the High Definition Television (HDTV) format. This includes to receive the channels in a constant 16:9 format on the Astra satellite signal, followed by an expansion to the cable and terrestrial networks until the end of 2006.

In the case for Europe‘ and especially Germany, HDTV is hardly a competitor for the currently used technology. Most broadcasting networks do not rely on HDTV or simply ignore the possible advantages for the consumers‘ experience. The concept of ProSiebenSat.1 includes to combine efforts with both the technology branch and the media producers. CEO Guillaume de Posch explained in their recent press release:

„HDTV ist ein Quantensprung, mit dem das Medium Fernsehen einen Schritt in die Zukunft macht […] Die ProSiebenSat.1-Gruppe war das erste deutsche TV-Unternehmen, das einzelne Sendungen in dem hochauflösenden Format ausgestrahlt hat. Ich freue mich, dass wir nun auch die ersten sind, die mit HDTV in den Regelbetrieb gehen.“

Prior to today’s press release, the company already tested HDTV with special screenings of „Spiderman“, „Men in Black II“ and „Panic Room“ during the past, and received some major positive feedback from their viewers.

[via Golem]