Schlagwortarchiv für: PR

In einer aktuellen Mitteilung liest man über das tödliche Verunglücken von Katja Pichler, der Konzernsprecherin der ProSiebenSat.1 Media AG. Daran sieht man die traurige Wahrheit, dass selbst Pressekommunikatoren nicht vor dem Tod gefeit sind – und dass die Meldung über die demnach ehemalige Mitarbeiterin keinesfalls zur Freude anregt. Kommunikation kann, muss aber keinen Spaß bringen. Mein Beileid.

Wie ich bereits in Twitter schrieb, wird Twitter als Kommunikationstool zu einer Herausforderung für PRler: Wir kennen es aus der täglichen Praxis für diverse Journalistenanfragen kurze knackige Statements (anstatt Interviews) vorzubereiten, abzustimmen und zu versenden, sofern der Ansprechpartner nicht selbst für ein Telefonat hat. In Zukunft wird es insbesondere bei der Kommunikation mit internetaffinen Medienjournalisten und auch Bloggern – vielleicht sogar im Sinne der immer wichtiger werdenden Social Media Release – zur Pflicht werden, Statements mit max. 140 Zeichen vom CEO einzuholen. Im Grunde genommen wird hier das Statement für den Journalisten wirklich auf den Punkt gebracht. Hier ein fiktives Beispiel:

Das ist das wirklich Schöne an der Kommunikation im Web 2.0. In dieser speziellen PR-Arbeit gibt es immer wieder neue Möglichkeiten, für die einzelnen Zielgruppen die Informationen mundgerecht bereitzustellen. Nur in den Köpfen einiger PRler braucht man dazu eine gehörige Portion des Umdenkens, doch sobald Blogs, Wikis und RSS bereits für ein grundlegendes Verständnis gesorgt haben, kann Twitter zu einem lüsternern Dauerbrenner für spontane Reaktionen werden. Nicht immer wird Twitter dabei verstanden, es gibt Momente der Frustration, aber auch des kommunikativen Erfolgs – zumindest kommunizieren wir miteinander, oder nicht?

Eine der wohl traditionellsten Formen der pressetechnischen Darstellung von Meinungen und Informationen wird scheinbar demjenigen zum Verhängnis, der das zitierte Wort des Interviewpartners veröffentlicht. Da kann man sich bei kontroversen Äußerungen doch gleich den Maulkorb geben und die Pressefreiheit hinrichten. Aus dem Urteil folgert sich das Ende des Interviews, da es „für das Eingreifen einer Verbreiterhaftung bei der Veröffentlichung eines Interviews nicht erforderlich ist, dass der Verbreiter sich die Formulierungen zu eigen macht. Vielmehr ist eine Distanzierung erforderlich, damit ein Entfallen der Verbreiterhaftung in Betracht kommt.

Disclaimer auf jedem Artikel mit Interviewpartner. Ich befürchte die feste Trennung zwischen Redaktion, Anzeigen und Interviews. Oder ein staatlicher Zensor wird die Zitate auf Richtigkeit prüfen. Immerhin wäre hier die Redaktion nicht so stark in der Verantwortung, aber wenn ein staatliches Organ die Interviews prüft, brauchen die einige Jahre bis zur Freigabe. Bald wird es ein Interviewwochenblatt geben, in dem nur Interviews und später willkürlich aneinander gefügte Zitate zu lesen sind. Hiermit distanzieren wir uns als Zeitung von allen hier gedruckten Inhalten. Lieber Leser, sie werden damit kräftig verarscht.

Eine herrliche Pressemeldung, die irgendwie mein Gemüt erheitert:

„Der Gebrauch des Verbs „MSNen“ als Synonym für das Verschicken von Botschaften über einen Instant Messenger wird von Microsoft Corporation nicht länger geduldet. Einen Tag vor Prozessbeginn […] verlangte Microsoft Corporation vom niederländischen Wörterbuch „Van Dale“, das Verb „MSNen“ aus der jüngsten Ausgabe zu entfernen.“

Vom Ansatz des unternehmerischen Auftretens verstehe ich es vollkommen, dass man aus verschiedenen Gründen einen solchen Eintrag nicht gerne sieht. Aber mal ganz ehrlich – Googeln wir nicht auch gerne mal? Simsen wir vielleicht? Oder MSNen wir einfach lieber… und dass das Wörterbuch „Van Dale“ heißt (für deutschsprachige Leser wie „Vandale“ schnell ausgesprochen), setzt dem ganzen die Krone auf!

Bereits in den vergangenen Tagen kursierte die Meldung, dass Facebook einen eigenen Chat auch in die deutschsprachige Variante des Kontaktnetzwerkes integriert hat. Nun ist der Facebook Chat funktionsfähig und einsatzbereit, wie aus dem Screenshot hervorgeht.

Im Grunde genommen erinnert es mich stark an das Prinzip Weblin, die wiederum einen Browserchat per Script und per Client mit Avataren ermöglichen und über verschiedene Wege den Nutzer zu Konversation antreiben wollen.

Nutzer können nun in Echtzeit mit ihren Freunden und Kontakten kommunizieren. Man sieht auf einen Blick, wer gerade ebenso online ist und zur Nutzung muss keine Buddylist erstellt oder zusätzliche Software installiert werden

Ob man chatten möchte oder nicht – bei Facebook hingegen wirkt der Chat wie ein überflüssiges Laster. Die eingeschweiften Nutzer kennen Twitter und tauschen sich dort mit einer massenkommunikativer Weise aus, man hat Skype und Jabber oder viele andere individuelle Chat Clients. Statusmeldungen gibt es auch bei XING und Facebook um die Kommunikationswut der Individuen auf die Spitze zu treiben. Also was bringt mir der Facebook Chat? Mehr Kommunikationskanäle im Kommunikationsdschungel des Web 2.0 und wir verrecken in kurzen Nachrichten! Vielleicht möchte man ja auch seine Pressemeldungen im Facebook Chat verbreiten. Das wäre immerhin eine neue Taktik für gewiefte PRler! :)

Als Blogger und PR-Mensch verstehe ich das Anlegen verschiedenster Kommunikatoren, mich auch über dieses Blog namens „MikeSchnoor.com“ zu kontaktieren und mir verschiedene Pressemitteilungen per E-Mail zur Veröffentlichung zu schicken. Doch bei dieser Meldung, wie sie per E-Mail angekündigt wurde, habe ich nicht verstehen wollen, worum es geht. Zwar ist das Anschreiben personalisiert, auch wird auf weitere Kontaktmöglichkeiten hingewiesen, doch irgendwie schlägt das Thema keine Wellen der Begeisterung. Bis auf die Tatsache, dass es mich rein aus praktischer Hinsicht interessiert, dieses Thema aufzugreifen:

Die a*****o GmbH aus Ismaning hat mit a*****o ERP2 die neue Version ihrer preisgekrönten On-Demand-Lösung für den Bereich E-Business auf den Markt gebracht. Das vollkommen webbasierte, modulare a*****o ERP2 System deckt selbst komplexe internationale Geschäftsprozesse im Online-Distanzhandel vollständig ab.

Wie bitte? Bin ich hier Zielgruppe? Bin ich Reseller oder Shopbetreiber? Was ist das überhaupt, worum es in der Meldung geht?

Natürlich liebe ich auch Buzzwords und Anglizismen als Vertreter einer sehr englischsprachig orientierten Schreibe. Aber eine Abkürzung als absoluten Wissensstandard vorauszusetzen, halte ich für etwas gewagt. ERP steht in der Regel für Enterprise Resource Planning. Im Prinzip hat das nichts mit den Themen in meinem Blog zu tun – Marketing, Medien, PR, Web 2.0… dennoch ich habe eine auf meinen Namen personalisierte Pressemeldung dazu erhalten.

Fazit: Auch ehrlich gemeinte Blogger PR ist nur dann sinnvoll, wenn der Blogger als Rezipient wirklich angesprochen wird. Raushauen über einen Verteiler von einer Kommunikationsagentur bringt dabei schon mal gar nichts. Auch wenn es faktisch gut gemacht ist, sollte man personalisierte Pressemitteilungen keinesfalls an der Zielgruppe vorbeischreddern.

Deutschland braucht Blogger. Ob sie privat ihre Blogs führen, ein eigenes Medium mit speziellen Themen und Fachwissen betreiben oder als Corporate Blogger ihr Geld verdienen – viele Wege führen nach Rom. Eine illustre Rundlese zum Thema Corporate Blogs findet sich einerseits in einem Gastbeitrag von Gründerszene sowie im IT-Business-Blog von ZdNet. Grundsätzlich sollte zu den Aussagen beider Artikel erwähnt werden, dass eines immer wieder zählt: Die Kommunikationsstrategie.

Ein Corporate Blog ist seitens der Technik und Funktionalität recht einfach zu bedienen. Es wird entweder von einem Mitarbeiter oder einer kleinen „Angestellten-Horde“ verfasst. Meist stammen diese aus dem Marketing Bereich oder aus der PR Abteilungen der Unternehmen, zumal das Ziel eines Blogs in der Regel die Kommunikation über das Unternehmen darstellt. Oder es sind wiederum die Unternehmer und führenden Manager, die sich persönlich im Corporate Blog (und nicht im CEO-Blog) zu Wort melden. Freigeister haben es in der Regel schwer im Corporate Blog auch Fuß zu fassen, sobald das Unternehmen bereits durch eine gewisse Kommunikationskultur geprägt ist. Die Kostenfrage kommt spätestens dann ins Spiel, wenn man sich nach Mitarbeitern umschaut, die das Corporate Blog betreuen. Es darf nicht übersehen werden, dass Blogs regelmäßiger Pflege bedürfen. Damit sind die entstehenden Personalkosten verhältnismäßig hoch zu der eigentlichen Bedeutung der erreichbaren Zielgruppen der Corporate Blogs. Wird extra jemand eingestellt oder betreut das Blog ein entsprechender Bereich des Unternehmens in Absprache oder Eigenregie?

Insbesondere dann wird es meiner Meinung nach spannend, wenn mehrere Blogs aus einem Unternehmen betrieben werden. Ein offizielles Corporate Blog, dass sich in verschiedene Sprachen unterteilt, mit weiteren privat gehaltenen Einheiten wie das Gründer- bzw. Unternehmerblog, ein Technikblog, ein Medienblog (wie dieses hier) – und vielleicht noch kleinere Projekte wie Knowledge-Blogs, Service-Blogs, Kampagnen-Blogs, Themen-Blogs, Produkt-/Marken-Blogs, Projekt-Blogs, CRM-Blogs, Krisen-Blogs, die allesamt parallel im Off aufgesetzt und zu ihren jeweils spezifischen Funktionen betrieben werden. Spätestens dann stellt man sich Fragen wie: Wer blogt eigentlich? Was blogt man wo und in welcher Länge? Wer blogt ein Thema und besetzt es für sich? Wer liefert Anreize und wer schafft die Hintergründe? Wie leitet man die Kommunikation der User zurück zum eigentlichen Diskussionsbereich, wenn sie auf andere Blogs abdriftet?

Letztendlich liefern Corporate Blogs einige Vorteile für das Unternehmen, wie es auch als Produktanbieter mit Online-Shop oder als Dienstleister weitere Informationen mit dem Unternehmensnamen bündeln kann:

  • Veröffentlichung von aktuellen Informationen im Internet
  • Zeitnahe Reaktion auf Ereignisse und Entwicklungen
  • Unterstützung von klassischen „offline“ Kampagnen
  • Kostengünstige Kommunikation und preiswertes Marketing
  • Aufmerksamkeit erregen, Neukunden ansprechen, Stammleser schaffen
  • Informationsangebot systematisch und nachhaltig ausbauen
  • SEO-Faktor durch gute Positionen bei Google erreichen

Der einzig wahre Nachteil von Corporate Blogs liegt jedoch in der Natur des Menschen: Wer kontrolliert und verantwortet die Inhalte? Letztendlich basiert dies auf den gängigen Verträgen und einer großen Portion an Vertrauen, denn Bloggen kann und darf durchaus auch emotionsgeladen sein. In einem Corporate Blog ist dies jedoch nur bedingt von Nöten. Damit alles nicht über die Ufer tritt, empfehle ich insbesondere das aktive Lesen von fremden Blogs entweder direkt oder per RSS Feed Abonnement. Wer sich als Betreiber eines Corporate Blogs nicht über die Blogosphäre informiert, hat kaum eine Chance richtig wahrgenommen zu werden. Das erschließt sich gerade dann, sobald man als Autor neben dem Corporate Blog ein (semi-)privates Weblog betreibt. Für die PR-Abteilung bedeutet es außerdem sich inständig mit der Blogosphäre zu beschäftigen. Das Blog-Monitoring ist ein effizientes Mittel, sich über die Stimmung der einzelnen Kunden bzw. Nutzer im Klaren zu werden: Rivva, Technorati, Google Blogsearch und einige Medienmonitoring- bzw. Clippingdienstleister haben sich auf die Blogosphäre spezialisiert. Wenn ein Artikel einer großen Tageszeitung zu dem Unternehmen etwas aussagt, ist das klassische PR-Arbeit. Sollte aber ein Blogger urplötzlich Hasstriaden veröffentlichen, kann dies nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden – auch wenn die traditionelle Einstellung aufkommen mag, dass dies die Meinung eines einzelnen sei. Es multipliziert sich, wenn man nicht gegensteuert. Gerade hier hilft die Identifikation aller Multiplikatoren und Kritiker, um solche „Kollerkommunikation“ schnellstmöglich abzufangen. Das eigentliche Bloggen ist später kein Problem – bereits im Intranet oder hinter geschützten Servern können erste Feldversuche mit dem Bloggen gemacht werden, bevor alles in einem letzten Schritt online publiziert wird.

sevenload wird neu. Alles neu. Alles anders. Was ich hier bereits sehe sieht richtig cool aus und befreit einfach vom mittlerweile sehr alten sevenload. In Kürze können alle Nutzer in den Genuss kommen – das wird richtig cool!

Die Community und die Sendungen der sevenload Kanäle werden unglaublich interaktiv miteinander verknüpft, neue Funktionen vertiefen einfach alles miteinander und zueinander mit dem neuen sevenload 3.0 – heftig. Als nicht-Techniker ist das für mich wieder eine spannende Nacht, in der wir alle gemeinsam viel prüfen, testen und ausbalancieren, bevor der Schalter umgelegt wird.

Ein ausführliches Interview von DWDL mit Ibo sowie einen Bericht in der aktuellen W&V gibt es auch zum schmökern. Spannend, spannend, spannend! Und viel „Jolt“ und „Red Bull“ haben wir auch um alles durchzustehen.

Ganz genau. Klaut Berlin? Beklaut Berlin!? Häh? Warum gibt sich die Hauptstadt eigentlich nicht den coolen Slogan „BeKlaut Berlin“, wenn die hauptstädtische Imagekampagne eigentlich ein Plagiat ist?

Immerhin wird ziemlich viel PR für die Sache gemacht, aber überzeugen kann mich keiner davon, dass „be Berlin“ noch ein Original ist. Peinlich, peinlicher, am peinlichsten!? Innovativ ist das nicht, denn Plagiarismus gibt es schon seit Urzeiten…

Wenn nicht schon in der Vergangenheit werde ich jetzt bestimmt mit diesem Blogeintrag die Aufmerksamkeit der USA erregen. Über die wunderbare presseagenturmäßige Verbindung von ots und PR Newswire kommen immer öfters Pressemitteilungen des U.S. Department of Homeland Security – oder auf gut bürgerlichem Deutsch „Heimatzschutzministerium“ herein. Dabei ist der Inhalt nahezu immer der gleiche Kram von einem Flugplatz in den Staaten und den schönsten zehn Fingerabdrücken, die man sich nur erdenken kann:

Heimatschutzministerium beginnt am [hier Flughafenname einsetzen] mit der Erfassung aller zehn Fingerabdrücke von internationalen Reisenden

Begründet sind diese Maßnahmen, und dabei auch diese abstrusen Pressemeldungen zwecks reiner Information und Offenlegung der Maßnahmen, in der Einführung des US-VISIT-Programms aus dem Jahr 2004. Als Konsequenz nach 9-11 und sonstigen semi-aggressiv-kriegerischen Akten setzt das Heimatschutzministerium mit steigender Beliebtheit biometrische Identifizierungsdaten ein. Es soll nur einem Zweck dienen – also mehreren Zwecken – damit die Verwendung gefälschter Dokumente verhindert wird, Besucher vor Identitätsdiebstahl geschützt werden und Tausende von Kriminellen aufgehalten und Personen, die gegen die Einwanderungsbestimmungen der USA verstossen, an der Einreise gehindert werden.

Seit dem 11.12.2007 und kurz darauf in einheitlicher Darstellung erquickt sich nun Deutschland an den standardisierten Meldungen, die nur eines aussagen: Bucht Flüge, die um die USA herum gehen oder landet erst gar nicht, denn sonst werden euch die Fingerabdrücke abgenommen. Oder versucht einfach vorerst nicht in den folgenden Flughäfen (zwischen) zu landen – denn es geht nicht nur um Einreisende, sondern Reisende – und das schließt vom deutschen Wortlaut jeden ein, der sich dort hinbegibt – zumindest nach meiner Vorstellung:

  • Dulles International Airport in Washington
  • Detroit Metropolitan Wayne County Airport
  • Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport
  • Boston Logan International Airport
  • George Bush Houston Intercontinental Airport
  • San Francisco International Airport
  • Miami International Airport
  • Orlando International Airport
  • John F. Kennedy International Airport in New York (beginnt in Kürze)

Alle übrigen Einreisestellen für den Luft-, See- und Landverkehr werden jedoch sowieso bis Ende 2008 zum so genannten „Zehn-Finger-Erfassungsstandard“ übergehen. Ich kann noch mit meiner alten Fertigkeit in Zehn-Finger-Schreibmaschine auftrumpfen. Komme ich damit vielleicht auch durch?