Keine geklärte Verantwortung: Wer hat den Hut bei der Digitalisierung auf?

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Die Digitalisierung treibt den Mittelstand voran – und in manchen Fällen sogar vor sich her. Spätestens sobald die Frage nach der unternehmerischen Verantwortung gestellt wird. Wer übernimmt die Steuerungsrolle im Digitalisierungsprozess? GF, CDO, PMD oder DC? Das typische Digitale Dilemma der nicht geklärten Verantwortlichkeiten müssen Unternehmerinnen und Unternehmer schnell und gezielt überwinden, damit ihr Digitalisierungsvorhaben nicht festfährt. So können sich Unternehmen dabei helfen, diese Schlüsselfrage nach der Verantwortung zu definieren.

Führen Sie die Digitalisierung zum Erfolg

Im digitalen Zeitalter kann keine einzelne Person die Veränderungsprozesse im Unternehmen leisten. Wer glaubt, dass ein Geschäftsführer, ein Chief Digital Officer, ein Prozessmanager Digitalisierung oder ein Digital Consultant diese Aufgabe erfüllen kann, liegt vollkommen daneben.

Keine geklärten Verantwortlichkeiten bedeutet, dass ein Unternehmen trotz aller Ideen und Freiräume immer noch nicht die strategischen Leitplanken anwenden kann, um die Digitalisierung zum unternehmerischen und wirtschaftlichen Erfolg zu führen. Für viele Entscheiderinnen und Entscheider ist neben der Verantwortlichkeit die genaue Zuständigkeit unklar. Müssen Inhaber, Eigentümer und Gesellschafter die Digitalisierung vorantreiben? Sind die Köpfe der IT verantwortlich? Wie werden die Mitarbeiter einbezogen?

Definieren Sie die Verantwortung im Unternehmen

Wurden früher die Digitalisierungsprojekte oft als reine IT-Themen betrachtet, zeigt sich heute die Digitalisierung untrennbar mit der gesamten Transformation des Unternehmens und seines Geschäftsmodells verbunden. Die Definition der Verantwortungen ist unabdingbar, um Grenzen und Freiräume aufzuzeigen und um sich die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern.

Nur durch die Zusammenarbeit kann die Digitalisierung erfolgsversprechend umgesetzt werden. Auf die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezogen, wirkt sich je nach Einstiegslevel und Entscheidungsspielraum der unterschiedlichen Positionen auch ihr definierter Handlungsspielraum auf den Erfolg aller Maßnahmen aus.

Verantwortung in der Digitalisierung

Egal welche Rolle den Hut aufhat, sollte bei der Klärung der Verantwortlichkeiten für die Digitalisierung stets beachtet werden, dass diese Personen und ihre Positionen konsequent mit allen Bereichen des Unternehmens zu tun haben. Sie müssen den Austausch suchen und sich gut untereinander vernetzen: Digitalisierung ist Chefsache, aber nur gemeinsam werden Sie zum Ziel kommen.

1. Digital Consultants

Ein Digital Consultant, der als interner oder externer Berater im Unternehmen tätig ist, kann grundlegende Eckpunkte und Druckpunkte definieren, um einzelne Elemente des Unternehmens zur Digitalisierung zu treiben. In seinem Verantwortungsbereich befindet sich die Entwicklung der Strategie, um das Unternehmen auf den richtigen digitalen Weg zu bringen.

2. Prozessmanager Digitalisierung

Der Prozessmanager im Unternehmen wiederum steuert den Digitalisierungsprozess im Unternehmen und verantwortet die jeweiligen Schnittstellen in Richtung internes Team wie Marketing, IT, Einkauf, HR, Vertrieb, Finanzen und Operations. Gleichzeitig muss diese Rolle wiederum die Sicht der Kunden, insbesondere ihre Kundenbedürfnisse und die Kundenzentriertheit des Unternehmens, im Blick haben.

3. Chief Digital Officer

Der Chief Digital Officer, im Grunde genommen der verlängerte Arm der Geschäftsführung, begleitet und steuert die Digitalisierung, indem die Strategie und Umsetzung verzahnt werden, um neue Geschäftsmodelle und digitale Kompetenzen aufzubauen. Die Verantwortlichkeit in dieser Position ist bereits enorm, aber für den Erfolg der Digitalisierung ist die Konzentrierung auf eine einzelne Person ein viel zu enges Korsett.

4. Geschäftsführung

Natürlich sollte eine Person aus der Geschäftsführung die Digitalisierung im Kern verantworten. Dies beinhaltet direkte Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse, die jedoch im Geschäftsalltag von für die Digitalisierung befähigten Managerpositionen im Zusammenspiel mit einem eingeschworenen und digital affinen Team ausgeführt werden.

5. Digitalteam

Das Digitalteam bildet den eigentlichen Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierung. Nur wenn die Verantwortungen zwar zentral und hierarchisch strukturiert, aber mit den passenden Freiräumen und Ressourcen und somit eigenen Prozessverantwortlichkeiten verteilt werden, können die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander die Digitalisierung im Unternehmen vorantreiben – meist klappt dies sogar neben dem dominierenden Tagesgeschäft.

Wissenstransfer bedeutet Verantwortung übernehmen

Der Transfer des Wissens in alle Abteilungen und ihre Teams ist bei der Digitalisierung in egal welchem Rollen- und Verantwortungsbereich unabdingbar. Die Gestaltung der unternehmerischen Zukunft bedeutet, sich vor allem bei der Digitalisierung auf einen steten Entwicklungsprozess einzulassen.

Unternehmerinnen und Unternehmer sollten sich zutrauen, als die Entscheidungsträger im Mittelstand an zentraler Position die Digitalisierung ihres eigenen Unternehmens mitzugestalten – und ihre Führungskräfte und das gesamte Team einzubinden. Dies bedeutet zugleich, die Verantwortung dafür zu übernehmen und somit von vornherein das digitale Dilemma der nicht geklärten Verantwortlichkeiten auszumerzen.

Das Investment in die Digitalisierung bedeutet auch, das eigene Team zu befähigen und die passenden Strukturen und Entscheidungswege zu definieren. Zugleich bietet es sich an, sich von digital kompetenten Experten dabei zu beraten und ihre Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Fordern Sie die Digitalisierung mutig heraus!