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Angesichts der Entwicklung, dass „Gnadenlose Richter“ hierzulande das Web 2.0 gefährden und dass selbst manche Journalisten durch Sprüche wie „Blogger verdienen nach meiner Ansicht nicht den Schutz des Artikel 5“ versuchen, dem Menschen seine Grundrechte zu entziehen, dann freut man sich doch wieder im biederbraven Deutschland zu hocken und zu wissen, dass man hier im Glashaus sitzt und konsequent mit gewaltigen Felsbrocken die Scheiben einschmeisst.

Das ist doch alles eine postmoderne Perversion der „MeinungsMundTodMacherei„… der mündige Mensch wird unmündig, jegliche Steine, die aus dem zusammengebrochenen Glashaus stammen, werden obendrein noch in den Weg gelegt. Ist das die Angst der Mächtigen? Es scheint mir so als ob sich so langsam aber sicher bestätigt, dass die moderne Technologie und Kommunikation des Internets sich der regulatorischen Kontrolle einiger Organe entzieht. Und dazu wird natürlich versucht, diese Kontrolle mit aller Macht und allen Mitteln zu halten, zumal man in Deutschland für den Senf von anderen haftet, selbst wenn man sich den Scheiß nicht zu eigen macht, den andere einfach von sich lassen. Und ja wir wissen – Du bist Deutschland! – wann geht die neue Mutmach-Kampagne in neuer Auflage überhaupt zu diesem Spektakel wieder los?

Die Regierung von Bahrain hat sich dazu entschlossen, dass die freischaffenden Blog-Autoren sich bis zum 02. November dieses Jahres bei staatlichen Organen registrieren müssen. Der publikgemachte Grund dafür ist der Schutz des geistigen Eigentums („…it is intended to protect people running websites, who in future will be able to protect their rights of authorship.“), jedoch kann soetwas als staatlich regulierte Kontrolle angesehen werden. Registrierung für Freie Rede? Die Reporter ohne Grenzen haben schon Zweifel daran geäußert, und sicherlich wird die EFF gleiches tun. Jedoch hört es sich schlimmer an als es ist da insbesondere Bahrain eines der wenigen Länder im arabischen Sprachraum ist, die freie Wahlen und Redefreiheit und fast völlige Gleichberechtigung bietet.

Man stelle sich aber jetzt einmal vor, dass in Deutschland die Pflicht zur Registrierung von Webseiten (und damit auch Blogs) gang und gebe sei. Viele Autoren würden weniger offenherzig publizieren wie bei „Die Akte Jamba“, und eine Zuordnung eines Autors zu seinem geistigen Eigentum würde alsbald auch hinter Pseudonymen verschleiert werden. Ich jedenfalls stehe zu meinem Namen… noch ;)

[via Blogherald]