Schlagwortarchiv für: Online-Reputation

Wer Mails verschickt, muss immer damit rechnen, dass der Adressat nicht sofort die Mail liest. Die Abwesenheitsnachricht oder Out-of-Office-Reply ist meist öde, langweilig und ja, da will man auch gar nicht weiter nachforschen. Dann lieber abwarten, bis der Kontakt wieder erreichbar ist. Doch diese automatische Mail brachte mich heute herzlich zum Lachen, aber auch zum Nachdenken:

Hello,

I am away from the office for a surgical procedure to have my heart and brain removed so I can become a part of the management team.

Bobby *** will be checking my e-mails for anything that needs immediate attention. You may also contact Bobby at *** or call ***.

Oh…come on..I’m just kidding. I like my organs!

Wasn’t it fun reading something besides the usual ol‘ boring auto reply?

Colleen ***

Die personalisierten Kontaktdaten habe ich durch *** ersetzt. Natürlich ist es hier auch nur eine Frage der Zeit, bis die betreffende Person mit ihrer Abwesenheitsnotiz dem Managementteam selbst auffällt. Im Namen des Unternehmens in solch einer Form über die Führungskräfte zu sprechen, das bedeutet oftmals im Geschäftsleben das spontane Karriereende – und das sowohl für Management als auch Angestellte. Es kommt fast einer Rufschädigung gleich, und aus gutem Grund verzichtete ich oben auf die klare Kenntlichmachung der beteiligten Personen. Wer natürlich einen beruflichen Neuanfang sucht oder seine positive Online-Reputation ins Negative verdrängen möchte, kann sich ja mal kräftig beim nächsten Urlaub aus dem Postfach lehnen. Das Ergebnis ist bestimmt sehr fruchtbar.

Wer sich beruflich im Internet aufhält, wird über kurz oder lang ein eigenes Profil auf irgendeiner Seite hinterlegen, und sich sehr wohl dabei fühlen. Heutzutage stellen wir ja allerhand Informationen von uns ins Netz und betreiben damit aktiv einen digitalen Seelenstriptease. Was damals die eigene Domain mit ein paar rudimentären Informationen war, ist heute ein Blog, ein Twitter-Account oder ein Profil bei XING. Zumindest sollte man sein Profil in den Businessnetzwerken wie XING oder LinkedIn so aktuell wie nur möglich halten. Ein Großteil meiner Kontakte betreibt ihr Online-Reputationsmanagement zumindest regelmäßig und ist damit auch recht erfolgreich. Ein Inspirationsbeispiel gebe ich anhand meines eigenen Profils.

Doch ein erschreckendes Phänomen zeichnet sich in diversen Social Networks ab. Egal ob bei XING, Flickr, Facebook, sevenload, YouTube oder sogar bei last.fm: Manchmal sind unsere lieben „Digital Natives“ gar nicht mehr so erpicht darauf, sich in der Welt von Social Media kontinuierlich aktiv auszutauschen und ihre Profile mit aktuellen Informationen zu pflegen. Der Witz an der Sache ist, dass man schon mit wenigen Klicks auf verwaiste Profile gelangt. Ich möchte natürlich niemanden hier bloß stellen, daher auch keine Namen. Im eigenen Kontaktkreis finden sich wiederum ehemalige Arbeitskollegen oder selbst Kommilitonen aus vergangenen Studienepochen, bei denen man sich doch fragen muss, warum seit Monaten oder gar Jahren keine Veränderung mehr eingetreten ist – obwohl man genau weiß, dass sich etwas getan haben muss. Google vergisst ja bekanntlich nicht, und der Mensch bedient sich selbiger Mechanismen, um über seinen Kontaktkreis informiert zu sein. Ist die Online-Reputation denn heute nicht mehr viel Wert? Mein gut gemeinter Rat an alle diejenigen, die sich mit ihren Profilen im Web aufhalten: Mutiert nicht zu Social Zombies! :)

Weitere Informationen bietet dazu natürlich Klaus Eck in seinem Blog zum Unterthema Reputationsmanagement oder in seinem Buch „Karrierefalle Internet. Managen Sie Ihre Online-Reputation, bevor andere es tun! Kurzum, ich empfehle mittlerweile, dass man ja nicht überall mit seinem Gesicht in den Social Networks vertreten sein muss. Doch die aktuellen Bestände an Profilen gehören zumindest regelmäßig gepflegt oder nach Aktualität priorisiert und mit einer einheitlichen Aussage verpackt.