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Die ganze Wahrheit zur deutschen Blogosphäre liest sich im ersten aktuellen Blogcensus Report 01/2007. Das Ergebnis soll ab sofort einmal im Monat veröffentlicht werden. Die Zahlen selbst sprechen für sich:

  • Deutschsprachige Blogs, die innerhalb der vergangenen 2 Monate aktualisiert wurden: 133.300.
  • Deutschsprachige Blogs, die innerhalb der vergangenen 4 Monate aktualisiert wurden: 179.700.
  • Deutschsprachige Blogs, die innerhalb der vergangenen 6 Monate aktualisiert wurden: 210.600.

Ein mageres Zeugnis für alle Studienergebnisse, die von Millionen Weblogs in Deutschland sprechen. Analysten und Statistiker werden aufgrund der folgenden Tatsache einfach nur ausgehebelt:

Wir sind zudem der Meinung, dass unsere Blogcensus-Zahlen die genauesten sind, die es derzeit gibt. Alle Umfragen, bei denen je nach Institut oder Agentur herauskommt, das 600.000 oder mehr als 1 Million deutsche Blogs existieren, können unserer Messung nicht standhalten, da wir nicht 1.000 Leute fragen, ob sie bloggen, sondern das gesamte Internet durchforsten. Dank unserer selbstentwickelten Suchmechanismen sind wir fest davon überzeugt, dass uns keine gigantischen Mengen an Blogs durch die Lappen gehen. Die Sicherheit, alle Blogs in der Datenbank zu haben, gibt es natürlich nicht, aber unsere Zahlen dürften der Wahrheit recht nahe kommen.

Das Ergebnis zergeht mit der folgenden Frage auf der Zunge wie Butter: Wohin mit der Blogkultur? Ja – wohin nur?

Nachtrag: Es stellt sich mir ebenfalls die Frage auf, warum es nur so wenige im Vergleich zu den anderen Studien sind? Einst sollten 2,64 Prozent der Deutschen als Blogger gelten, ein anderes Mal waren es 1,1 Millionen Deutsche, die ein Weblog betreiben. Fakt ist, dass Blogger in Deutschland durch die Medien nicht wie in den USA hochgepusht werden, sondern hierzulande wird der Ball schön flach gehalten. Die üblichen Verdächtigen wie Stefan Niggemeier, Johnny Haeusler oder Robert Basic werden zwar desöfteren in den Medien zitiert – doch mal ganz ehrlich: Werden Blogger ernst genommen?

In der SZ heißt es, die Blogger seien doch nicht das, wofür sie sich ausgeben. In anderen Titeln wird von Tagebüchern geredet, obwohl es Content-Management-Systeme mit chronologischen Archiven sind, die die modernen Weblogs ausmachen. Aber egal wie man es dreht und wendet – 133.300 deutschsprachige Weblogs sind ein Armutszeugnis für die fünfte Macht in Deutschland.