Weblogs und Werbung
Wie klein die Welt doch wieder ist. Vor zwei Tagen hatte ich noch mit Robert vom M-E-X Blog telefoniert, und heute wird das Thema im Workblogger aufgegriffen: Weblogs und Werbung.
Mit der Entwicklung des Spreeblick vom Blog zum Verlagshausblog kam die Idee, Blogs gezielt als vernetzte Werbeplattform zu nutzen. Unter diesem Banner scheint Johnny und seine lustige Bande ja recht erfolgreich zu sein. Woran sich der Workblogger aber stört ist die Tatsache, das Blogs zumeist einen persönlichen Touch haben und dadurch für Werbung eher weniger geeignet seien. Weblogs sind persönlich, und wenn nicht, fällt es den Lesern sofort auf. Sobald sich aber entsprechende Werbung innerhalb eines Blogs etabliert, bedeutet das anscheinend eine Neudefinition der Glaubwürdigkeit jener Blogs: „Würde ich bei meine Lieblingsblogs irgendwelche Werbung sehen, wäre die Glaubwürdigkeit weg.“ Demnach müsste der Workblogger eigentlich auf einen Großteil der mitunter werbefinanzierten Blogs verzichten. In meiner daily-read Liste sind die meisten Blogs mit Werbung finanziert – zumindestens mit Google.
Weshalb soll Werbung im Weblog nicht miteinander handelbar sein? Ist es die persönliche Präferenz eines Lesers wie in alten Gopher-Zeiten und zu den Anfängen des WWW, die das bunte Treiben der Werber verunglimpften? Ob das einzelne Weblog oder die vernetzte Plattform die neue „alternative Medienform für die Industrie“ ist, kann ich nur befürworten.
Worin das Gespräch mit Robert jedoch hinauslief war natürlich auf das gewisse Potential des M-E-X Blogs bezogen. Ohne von der zukünftigen Entwicklung zuviel zu verraten – Blogs sind doch ideal dafür konzipiert, speziell in Nichen oder einzelnen Marktsegmenten Werbung einzubinden. Für die Leserschaft des Blogs wird der Autor und der Content nicht schlechter, sofern die Werbung immer noch sichtbar vom Content getrennt ist. Jedoch muss die Werbung speziell an das Blog angepasst sein, eine Selektion muss demnach durch den Autor/Betreiber des Blogs erfolgen.
Hat das Blog beispielsweise eine eher kritische Stellung gegenüber Klingeltonanbietern, erschüttert es die Glaubwürdigkeit des Blogs ungemein, sobald Jamba als Hauptsponsor auftritt. Zeichnet sich jedoch der Content des Blogs insofern vom Sponsor ab, dass es eine kritische Haltung (nicht Troll-Criticism des Autors) gegenüber den Produkten liefert, liegt es immer noch im Toleranzbereich der Leser.
Ich selbst stehe auf Werbung, sofern sie vom Content klar getrennt ist. Ist das nicht der Fall, gnade dem, der mich zumüllt. Gleiches gilt auch für RSS Werbung.
P.S.: Der MikeSchnoor.com ist werbefrei… ;) ob sich das aber noch hält?