Digitale und physische Innovationen: Treiber für den Gesundheitssektor

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Die Kombination von physischen Technologien und digitalen Dienstleistungen schaffen im Gesundheitssektor neue Behandlungsangebote. Das Potenzial für diese Produkte und Services soll bis 2026 in Deutschland auf 59 Milliarden Euro und europaweit auf 239 Milliarden Euro anwachsen. Laut der Studie „Future of Health 3 – Neuer Schub für Innovation“ von Roland Berger sollen demzufolge 12 Prozent der Ausgaben im Gesundheitswesen auf digitale Produkte und Dienstleistungen entfallen. Gerade in der Anwendung von künstlicher Intelligenz, in Sensoren für kontinuierliches Monitoring sowie in Zell- und Gentherapien besteht ein großes wirtschaftliches Potenzial.

Die Bewältigung der Covid-19-Pandemie hat zu einem Innovationsschub in der Medizin geführt. Digitale Technologien werden nach Einschätzung von 78 Prozent der befragten Medizin- und Pharmaexperten in erster Linie für die Prävention, Früherkennung, Therapieauswahl und Überwachung eine wichtige Rolle spielen und somit weniger für die Therapie selbst. Mehr als 50 Prozent gehen außerdem davon aus, dass Künstliche Intelligenz den Gesundheitsmarkt am stärksten verändern wird. Danach folgen Sensoren für kontinuierliches Monitoring (49%), Zell- und Gentherapien (35%) sowie individuelle digitale Coaching-Modelle für chronisch erkrankte Patienten (35%) als die Bereiche, in denen bis 2026 die größten Sprünge zu erwarten sind.

Auswirkungen auf das Gesundheitssystem

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass diese Entwicklungen sich auf die Akteure im Gesundheitsmarkt unterschiedlich auswirken werden. Im Zuge der weiteren Spezialisierung von Angeboten wird es keinen Akteur geben, der alles aus einer Hand anbieten kann. Tech-Unternehmen werden vornehmlich als Plattformanbieter für digitale Infrastrukturen agieren und die Pharmaindustrie wird wiederum die physische Innovationen vorantreiben.

Ferner kann sich die Rolle der Krankenkassen grundlegend ändern, weil Innovationen nicht nur zu einem weiteren Anstieg der Gesundheitskosten führen können, sondern weil digitale Innovationen neue Angebote für Versicherte ermöglichen. Die Digitalisierung von Prozessen und Abläufen in Krankenhäusern und in Arztpraxen sei empfehlenswert, um Behandlungsabläufe für Patienten einfacher und effizienter zu gestalten.

Kooperationen und Innovationsnetzwerke entscheiden über künftigen Erfolg

Der Gesundheitssektor unterliegt aufgrund der Digitalisierung einer neuen Dynamik mit vielfältigen neuen Optionen. Alle Marktteilnehmer sollten ihre künftige Rolle kritisch hinterfragen und die künftigen Markt- und Kostenentwicklungen in Szenarien abbilden. Einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden diejenigen haben, die Kooperationen eingehen und Plattformen sowie offene Innovationsnetzwerke nutzen. Die strategische Beratung durch neutrale Partner kann weit vor der Veränderung von Prozessen und Abläufen dafür sorgen, dass Innovationen schneller und für das Gesundheitssystem kosteneffizienter vorangetrieben werden.