Mythos oder Wahrheit: Haben Unternehmen keine freien Ressourcen für die Digitalisierung?

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Keine freien Ressourcen? Sobald es um die Digitalisierung geht, offenbart sich dieses typische Digitale Dilemma von vielen Unternehmen. Sie wollen die Digitalisierung starten, aber sobald erste Ideen konkret werden, fehlt es an der Zeit und Ressource für die strategische Planung und letztendlich für die Umsetzung. Dagegen hilft professionelles Ressourcenmanagement. Wir geben einen ersten Einblick, wie Unternehmen die Ressourcen finden können, um die Digitalisierung zu starten. Schaffen Sie diese wichtigen Freiräume mit unseren 20 Fragen für Unternehmenslenker, die ihre Ressourcen im Unternehmen sinnvoll für die Digitalisierung einsetzen möchten.

Ressourcenmanagement zählt mehr denn je zu den entscheidenden Faktoren für den Erfolg von Unternehmen. Dabei handelt es sich um einen Prozess, in dem die vorhandenen Ressourcen geplant und zu Projekten und Aufgaben zugeordnet werden. Das erklärte Ziel des Ressourcenmanagements ist zwar die Steigerung der Effizienz, aber insbesondere in der Digitalisierung ist die richtige Planung und Verwaltung der vorhandenen Ressourcen wichtig.

Oft lauten viele Unkenrufe, dass die Digitalisierung die Ressourcen freisetzt. Getreu nach dem Motto, die digitalisierten Prozesse und Projekte würden Arbeitskräfte frei stellen, weil ihre Aufgaben teil- oder vollautomatisch ablaufen würden. Doch eine Veränderung bedeutet nicht den Verlust von Arbeitsplätzen, sondern verändert die tägliche Arbeit und das dominierende Tagesgeschäft.

Nur dadurch können bestehende und neue Ressourcen auf die Digitalisierung fokussiert werden: Vielmehr wird das Personal durch die Digitalisierung entlastet, weil die Prozesse effizienter ablaufen. Anstatt mühsam eine Tabellenkalkulation zu entwickeln und die Werte zu berechnen, helfen digitale Tools dabei, die Ergebnisse leicht und verständlich aufzubereiten.

Dies wirkt einerseits als Zeitersparnis für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, andererseits können die dadurch freigesetzten Ressourcen dafür verwendet werden, die bestehenden Prozesse zu validieren und zu optimieren – oder gar gänzlich neue, kreative, ideenreiche Lösungsansätze für den Unternehmenserfolg zu schaffen.

Kurzum: Die vielbeschworene Aussage, ein Unternehmen hätte keine freien Ressourcen und könne somit nicht mit der Digitalisierung beginnen, zählt  nur als haltlose Ausrede, hinter der sich ein hausgemachtes Digitales Dilemma versteckt. Ein Mythos ohne Wahrheitsgehalt.

Aber wie können also Ressourcen im Unternehmen freigesetzt werden, um für die Digitalisierung bereitzustehen? Unternehmerinnen und Unternehmer sollten sich die folgenden 20 Fragestellungen zu Herzen nehmen, um ihr persönliches digitales Mindset genau in diese Richtung zu treiben: heute strategisch anpacken und morgen in der Umsetzung der Digitalisierung loslegen!

20 Fragen für Unternehmerinnen und Unternehmer, um freie Ressourcen für die Digitalisierung zu schaffen

  1. Wie definieren Sie die tatsächlich vorhandenen Ressourcen im Unternehmen (z.B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einzelne Teams oder Abteilungen im Unternehmen)?
  2. Wie ordnen Sie diese einzelnen Ressourcen überhaupt zu Prozessen und Projekten ein?
  3. Wie priorisieren Sie die Prozess- und Projektstruktur im Unternehmen (z.B. was wird als wichtig und was als unwichtig erachtet)?
  4. Wie die Ressourcen auf Projektebene in einzelne Arbeitspakete unterteilt (z.B. einzeln in Teams oder teamübergreifend)?
  5. Wie steuern Sie die Ressourcen (z.B. mit einem zentralen oder dezentralen System)?
  6. Wie tauschen Sie sich untereinander über Ressourcenbedarf und Projektverfügbarkeiten aus?
  7. Wie werden Analysen auf Basis der vorhandenen Daten erstellt?
  8. Welche Erkenntnisse können Sie aus verwendeten Daten gewinnen – und wie gehen Sie mit bisher ungenutzten Daten um?
  9. Wer reagiert darauf und steuert bei Über- bzw. Unterlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen?
  10. Wie fließen die Informationen zur Ressourcensituation bei der Beauftragung von neuen Projekten ein?
  11. Wie wirkt sich Ihre Ressourcenplanung des Personals auf die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus?
  12. Welche digitalen Tools bzw. Software können Sie einsetzten, die mit sinnvollen Zusatzfunktionen Ihre Teams entlastet?
  13. Wie können Sie den Führungskräften die Anforderungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung aufzeigen?
  14. Wie vertraut ist das mittlere Management mit den zentralen Begriffen und Anforderungen der Digitalisierung?
  15. Wie kommunizieren Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Mehrwert und Nutzen von der Digitalisierung?
  16. Wie können Produkte und Dienstleistungen konsequent für das Kundenbedürfnis entwickelt und daraufhin stetig angepasst werden?
  17. Wie holen Sie die Rückmeldung von Kunden zu unseren Produkten und Dienstleistungen ein?
  18. Welche Tools, Maßnahmen und Instrumente nutzen Sie dafür?
  19. Wie haben Sie die Produktion, die Teams und die Abteilungen untereinander vernetzt?
  20. Welche Digitalstrategie nutzen Sie, um die zentralen Fragen zur Digitalisierung für die eigentliche Umsetzung abzudecken?

Meistern Sie die Hürden der Digitalisierung

Die Digitalisierung kann ein Unternehmen auf lange Sicht hin stärken, sich gegenüber dem Wettbewerb deutlich abzusetzen und sich für die digitale Zukunft fit machen. Den mittlerweile erzwungene Digitalisierungsschub für die deutsche Wirtschaft und insbesondere den Mittelstand sollten Sie gezielt nutzen.

Wer sich heute über die fehlenden Ressourcen beschwert und diese Ausrede dafür nutzt, um insgeheim an der Digitalisierung vorbeizukommen, wird über kurz oder lang von der Digitalisierung eingeholt und überholt. Dies passiert spätestens dann, sobald fast der gesamte Markt von der Konkurrenz eingenommen ist und nur noch eine kleine Nische für das eigene Unternehmen besteht.