Pre-X-Mas Gelage

Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht – unser Gehirn lernt ununterbrochen. Auch beim betrachten dieses Textes haben sich unzählige neuronale Verbindungen erstellt. Aber genau diese wichtigen Verbindungen des kognitiven Seins zerstört man permanent durch die Einflüsse unserer Umwelt. Die allgemeine Umweltverschmutzung trägt potentiell genau soviel dazu bei wie auch der Konsum von Alkohol, Tabak oder andere Arten von Drogen. Nehmen wir in meinem Fall uns den Alkohol vordergründigst zu Teil.

Nach der Extasse unserer Feuerzangenbowle trug mich das Leben in die weiten Sphären von vorweihnachtlichen Düften, Gerüchen und Geschmäckern. Und an diesem Freitag hab ich schon mein erstes Weihnachtsgeschenk ausgepackt… mmmh, sehr lecker. Also man kann es umschreiben, aber warum denn. Nenne ich es einfach mal „Kuschel-Tee“.

Was danach passierte erschrak mich zutiefst: Punsch-Abend, danach in das neue „Komplex“ neben dem Kritz. Der Laden hat niedliche kleine Türsteher-Kinder, die zu mir und meinen Kollegen doch witzelten, dass man wieder eine Türpolitik einführen soll. Was soll uns das sagen? Nur weil wir nicht in Slippers und Baggy-Pants rumlaufen? Na Prost Mahlzeit. Das war der erste negative Eindruck des Komplex. Als nächstes sind zu nennen: 4 Euro Eintritt mit 2 Euro Vertrinkgutschein, fehlende Lüftung und unzureichend gepflegte Toiletten. Es war eng und stickig, und selbst die basslastigen Beats – zwar echt coole Elektronica – konnten nichts mehr retten. Meidet diesen Laden!

Wir sind danach zwischen Kritz und Komplex gependelt… also einfach weiterhin im Kritz getrunken, im Komplex gelangweilt, bis Arne und ich von Bianca noch einen Ramazotti spendiert bekamen. Ach wie herrlich ist es doch zu Hause genannt Kritz! Ich habe nur 7,50 Euro für zwei Rum-Cola gezahlt, da Andre noch ein paar kleinere Schulden abzahlen musste – also meine Verköstigungen!

Was kam danach? Schlafen von 6 Uhr morgens bis in den helllichten Tag, von dem ich natürlich nichts mehr hatte. Man macht sich frisch, geht ein wenig bummeln, telefoniert hier und dort und simst noch ein wenig, und dann war schon wieder Abend! Erschreckend, dass man so wenig von der Welt mitbekommen kann – und ausgerechnet das vor Weihnachten! Nunja, am Samstag haben wir es auch kategorisch abgelehnt, im Komplex anzustehen. Die Schlange vom Freitag hat sich wieder vor’s Kritz verlagert, wir standen 40 Minuten bei klirrender Kälte an. Der Abend kostete mich 35 Euro plus Trinkgelder. Irgendwie können die Kellner ja stolz auf mich sein, nicht wahr?