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Man nehme eine zündende Idee, hole sich den einen oder anderen kreativen Kopf und fähigen Entwickler, stecke dann für einige Tage die Köpfe zusammen und heraus kommt „Tagesthema.de“. Ibrahim Evsan, Gründer von sevenload, gab heute in Twitter bekannt, dass er mit einem sehr kleinen Team und überaus wenig Aufwand den neuen Nachrichten-Aggregator für deutsche Medien erstellt hat.

Die Umsetzung von Tagesthema.de zeichnete Ibo zusammen mit Andreas Cappel, Sebastian Herp und Andreas Weiß verantwortlich. In seinem aktuellen Bericht „3 Days to Market“ erläutert er im Detail, dass wir Deutsche vor allem Innovationsmanagement betreiben müssen. Und nicht zuletzt sollen damit Ideen in einer sehr kurzen Zeitspanne zur ersten Marktreife gebracht werden. Durch den Start von „Tagesthema.de“ konnte Ibo seine Theorie kurzerhand direkt unter Beweis stellen – warum auch nicht?

Doch dieser spontane, schnelle Weg zur Realisierung eines Projektes ist durchaus für Unternehmen eine Chance, um sich am Markt zu behaupten und schnell zu reagieren. Natürlich nur, sofern das Unternehmen auch in seine Mitarbeiter, die eigentlichen kreativen Köpfe, ein hohes Maß an Vertrauen schenkt. Von der Idee in drei Tagen zum Ziel – persönlich fand ich dieses Thema äußerst spannend, insbesondere weil Twitter sehr stark in diesen Social News Aggregator integriert ist, so dass ich Ibo direkt zu einem spontanen Interview bewegen konnte.

Als Gründer und Unternehmer von sevenload hast Du Dir in Deutschland und Europa einen Namen gemacht. Der Markt erwartet bereits Dein neues Social Gaming Startup. Heute überraschst Du mit Tagesthema.de – was erwartet die Nutzer?

Ibrahim Evsan: Tagesthema ist ein individueller Nachrichten-Aggregator, bei dem sich die Informationen nahezu in Echtzeit aktualisieren. Die ursprüngliche Idee für Tagesthema war eigentlich, dass ich direkt meinen Blogeintrag „3 Days to Market“ beweisen wollte. Dafür brauchte ich ein aktuelles Projekt, das sich in einem so kurzen Zeitraum zur Veröffentlichung realisieren lässt. Mehr ist es eigentlich nicht. Nun wird Andreas Cappell das Projekt als Nachrichten-Aggregationsplattform technisch und konzeptionell weiterführen.

In deinem Blog erläuterst Du die Hintergründe der schnellen Entwicklung innerhalb von nur drei Tagen von Tagesthema.de. Was war die größte Herausforderung?

Ibrahim Evsan: Keine. Das Tolle daran war: Wir haben einfach gemacht und schau her. Ready to go unter dem Motto ‚keep it simple, keep it short‘. Wir wollten mit Tagesthema beweisen, dass wir in weniger als einer Woche ein neues Projekt auf die Beine stellen können, das natürlich am Markt angenommen wird und auch künftig den Nutzern einen Mehrwert bieten kann. Diese Entwicklung und die Idee – als Projekt ist dies auch eine Form von Innovationsmanagement.

Wie definierst Du den eigentlichen USP des Portals?

Ibrahim Evsan: Wir kombinieren Twitter-Feeds mit RSS und zeigen die Stimmen der Menschen. Meinungsbildung ist ein Schlüsselfaktor in der Medienwelt. Die Nutzer sind heute mündig genug, ihre eigene Meinung zu bilden und zu veröffentlichen. Wir kombinieren diese Meinungsvielfalt mit dem journalistischen Informationswert der Nachrichten. Weiterhin kann man seine eigenen Tagesthemen anpassen, sobald man sich über die Schnittstelle von Twitter bei Tagesthema.de anmeldet. Die Ideen, wie wir das System weiter entwickeln, hängt nun von den Nutzern ab. Wir wollen gerne, dass sie uns mitteilen, was sie gut finden. Dann werden wir genau das für sie umsetzen.

Brauchen die Nutzer einen weiteren Dienst neben Google News, Nachrichten.de und Rivva?

Ibrahim Evsan: Keine Ahnung. Das entscheidet der Nutzer. Jeder Dienst hat seine Daseinsberechtigung und für einzelne Nutzer ergeben sich hier und da immer individuelle Vorteile oder Nachteile gegenüber anderen Anbietern.

Können Nutzer bei Tagesthema die dargestellten Informationen personalisieren?

Ibrahim Evsan: Ja, jetzt schon, indem sie sich einfach anmelden und Tagesthema für sich anpassen. Die Anpassungsfähigkeit werden wir in den nächsten Wochen erweitern, denn noch befindet sich Tagesthema nach nur drei Tagen Entwicklungszeit in einer frühen öffentlichen Beta-Version.

Man erkennt bereits erste Werbebanner über Google AdSense. Soll Tagesthema sich durch Werbung allein refinanzieren?

Ibrahim Evsan: Genau. Was danach kommt, war für dieses Projekt und in der kurzen Zeit zwischen Idee und Launch im Sinne des „3 Days to Market“-Prinzips noch nicht planbar. Es wäre aber sehr gut, wenn wir damit beweisen, dass sich dieses Projekt auch rechnet. Wir werden die Entwicklung beobachten und schauen, ob wir sehr bald für gezieltere Nachrichten mit passenden Werbeinhalten entsprechendes Datenmaterial dazu erheben können. Natürlich nur, sofern der Nutzer dem zustimmt.

Verleger fordern ein Leistungsschutzrecht für ihre Nachrichteninhalte. Kommt Tagesthema dem nach, suchst Du den Konsens mit den Verlegern und beteiligst Sie anteilig an den Werbeerlösen?

Ibrahim Evsan: Das wäre wirklich innovativ. Doch lassen wir Tagesthema sich vorerst ein wenig weiter entwickeln. Wir können uns eine Beteiligung an den Werbeerlösen natürlich auch vorstellen, genauso wie wir die Idee verfolgen, das gesamte System als Open Source Lösung anzubieten. Dann haben alle was davon und jeder kann sich einen eigenen Nachrichten-Aggregator erstellen und für seine persönlichen Zwecke anpassen. Schließlich leben wir in einer Welt, die von Informationen und Wissen dominiert wird. Es ist nichts einfacher als so seine besten Quellen zusammenzuführen, dass man jederzeit einen individualisierten Überblick über die Nachrichten hat. Also den schnellen Blick auf das Tagesthema.

Vielen Dank für das Interview!

Hinweis: Das Interview führten Ibo und ich spontan und aus freien Stücken heraus. Dass Ibo jenes Unternehmen gegründet hat, bei dem ich seit über drei Jahren arbeite, trug beeinflusste selbstverständlich nicht das Interview. Diese Tatsache sei für den geneigten Leser nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Das Bild ist im Moment vollkommen aus dem Kontext gerissen und gleichzeitig auch ein sehr alter Hut von vor einem Jahr, aber diese Vision für die Zukunft mit Google ist so einfach und damit sogar absehbar, dass es insbesondere heute mit dem Web 2.0 unglaublich interessant wirkt.

Das Original stammt von Randy Siegel [via NYT]

Am Donnerstag den 15.06.2006 begingen wir nun die diesjährigen Managementtage auf dem Flensburger Campus. Auf dem diesjährigem Kongress ging es um das Thema „Visionen“. Meine Notizen vom ersten Tag bezüglich dieses Themas gestalten sich als dürftig, jedoch möchte diese nicht unerwähnt lassen. Generell würde gesagt, dass Visionen aus den Sehnsüchten der Menschen entstehen und nicht immer erfüllbar sind. Es gab Leute, die Visionen mit Innovationen gleichsetzten – ob dies aber immer der Fall ist möchte ich einfach mal in Frage stellen. Wichtig ist jedoch, dass eine Investition in Visionen unerlässlich ist – sei es nun in Form von Humankapital oder einer Finanzinvestition. Die Umsetzung selber sollte nach Möglichkeit auf individuelle Art und Weise erfolgen und die Erfüllung sollte Schritt für Schritt angegangen werden.

Am Freitag dem 16.06.2006 ging es dann weiter mit so einigen Keynotes, welche nachfolgend in der Reihenfolge der Referenten zusammenfassend aufgeführt sind:

  • Dr. Fabian Geyer (Arbeitergeberverband SL/ FL/ Eckernförde e.V.):
    Visionen stellten für ihn einen Blick in die Zukunft dar, weisen meistens eine positive Richtung aus und stehen somit im Kontrast zu „Horrorvisionen“. Die Kombination von Visionen mit Idealismus generieren Fortschritte und sind somit der Motor der Entwicklung. Die Differenzierung, wann jemand ein Visionär ist und wann nicht fällt zuweilen nicht immer als einfach aus insbesondere in der Abgrenzung zu Krankheitsbildern. Jedoch sollte man Visionären auch eine Chance geben diese anzugehen und eventuell zu realisieren. Eine Vision ist auch ein Weitblick für dessen Durchsetzung Ausdauer und Mut nötig sind. Dabei sollte man aber die Realität nicht aus den Augen verlieren. Eine Vision gestaltet sich ebenso als ein Blick für etwas, was andere nicht sehen.
  • Claus Moldenhauer (DAK):
    Generell sprach dieser Herr davon, dass Visionen generiert, implementiert und kommuniziert werden müssen. Weiterhin erfolgt ein Vorwegnehmen zukünftiger Entwicklungen in der Gegenwart. Es war auch die Rede von Zielen und Trends, die jedoch für mich nicht mit Visionen gleichzusetzen sind und dies in Bezug auf die DAK bzw. des Gesundheitswesens allgemein. Die DAK will sich auf die Zukunft ausrichten, jedoch enthielt diese strategische Planung meiner Ansicht gewisse Dinge die in der Zukunft als selbstverständlich gelten sollten und das auch für Krankenkassen wichtig ist sich zu verändern und weiter zu entwickeln. Ansonsten ergab sich bei mir die Frage danach, wo in diesem Vortrag den nun die eigentliche Vision war? Weiterhin fand ich es sehr schade und enttäuschend, dass der gute Herr fast ausschließlich nur abgelesen hat und sich kaum auf das Publikum konzentriert hatte. Doch mit der nachfolgenden Vortragenden änderte sich das wieder.
  • Thea van De Ven (cama):
    Von dieser Dame und ihrer Vortragsweise war ich sehr positiv überrascht. Zunächst räumte sie das Rednerpult zur Seite um die Distanz zum Publikum zu minimieren und merkte dann an: „Es geht hier nicht um mich, sondern um sie…“. Ihre muntere und freie Vortragsart ließ einen dann auch gleich wieder aufhorchen und los geht es!
    Ihr Thema umfasste die Generation und die Entwicklung von Visionen in Unternehmen. Es gibt Unternehmen mit Visionen und solche die keine haben, welches oftmals klassische Familien- und Mittelstandsunternehmen darstellen. Einige Unternehmen haben aber auch Visionen, setzen diese leider aber nicht um und begehen somit den Fehler, dass sie an dem festhalten, was ist und sich nicht weiter entwickeln.
    Für Visionen braucht es das Individuum, eine kleine Gruppe und ebenso eine große Gruppe (ab ca. 30 Personen). Visionen sind in der Regel kein reiner Selbstzweck sondern Grundlage für Strategien und entsprechende Maßnahmen. Ein Fehlen von Visionen kann auch zu einer mangelnden Motivation von Mitarbeitern führen. Daher müssen sie durch Mitarbeiter mitgetragen werden um realisiert zu werden. Eine Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen gestaltet sich somit als essentiell.

    Ebenso berichtete Thea van De Ven über Zukunftskonferenzen, auf welchen Ziele und Maßnahmen noch nicht festgelegt sein dürfen. Der Ablauf ergibt sich aus 5 Schritten. Der Erste umfasst, dass zunächst ein Verständnis füreinander entwickelt wird, dass die Konferenz geplant wird, abläuft und anschließend eine Implementierung erfolgt. Die zentralen Fragen umfassen hier: wo kommen wir her (Blick auf Vergangenheit), was ist unsere Arbeit und wer hängt von unserer Leistung ab?

    Im zweiten Schritt muss das Wissen dann erweitert werden und Fragen umfassen die Marktentwicklung und zukünftige mögliche Gesetzesänderungen. Im dritten Schritt erfolgt dann die Entwicklung von Visionen und die Frage danach, wo die Organisation hin soll. Der nächste Schritt ist die Verabschiedung von Zielen und was bis wann erreicht werden sollte und welche Ziele am wichtigsten sind. Im letzten Schritt werden dann entsprechende konkrete Maßnahmen beschlossen mit der Frage danach was soll von wem bis wann getan werden. Bei einer Zukunftskonferenz muss die Geschäftsleitung dafür offen sein und auch mal los lassen können und ebenso wissen, wofür sie steht und was ihre Ziele sind.

Und dann beschritten wir die erste Pause an diesem Tag – und dem werde ich mich an diesem Punkt anschließen, nach dem hier schon der eine oder andere Fakt über das Thema verarbeitet worden ist. Da bleibt mir nur zu sagen: to be continued!

Mal ein anderer Anfang für den Morgen. Ich erfuhr am Mittwoch von einem Brain Brunch über meine Heimatstadt. Die Region Flensburg ist als nördlichster Wirtschaftsraum von Deutschland mit einer Arbeitslosenquote von 14,1% (PDF) für die Zukunft nicht gut gerüstet, jedoch bietet die Region als Universitätsstandort im Bereich der Managementausbildung und der Tourismusbranche einige Chancen für Unternehmen, sich in diesem Standort zu etablieren. Auch nach dem Abzug der Bundeswehr sind genügend Nichen und damit verbundene Absatzmöglichkeiten vorhanden, um nicht nur auf lokaler Ebene durch Tourismus sondern vielmehr auf internationaler Ebene durch die noch vergleichsweise wenig vorhandene Kooperation nach z.B. Skandinavien zu agieren. Gewiss ist diese Kooperation existent, jedoch im Vergleich zu anderen Grenzregionen nicht ausgebaut. Wer auch aus der Region stammt und Lust auf einen Brunch mit diesen Themen hat, sollte sich vorher anmelden und natürlich auch vorbeikommen. :)

Hier die Termininformation bezüglich der Veranstaltung zur Vision 2005: Im „Brain Brunch“ – ein Frühstück für Wirtschaft, Wissenschaft und Studierende- werden mögliche Zukunftsperspektiven und Attraktivitätsansprüche des Standorts Flensburg thematisiert. Es referieren u.a. Prof. Dr. Mike Friedrichsen von der Professur für ABWL insb. Medienmanagement an der Universität Flensburg, Dr. Michaela Oesser von der WTSH und Harald Markvorsen, Vorstand BDS.

Brain Brunch: Entrepreneurship und Innovation
03. Mai 205, Beginn: 09:00 Uhr
Veranstaltungsort: Universität Flensburg, Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg

Auf der anderen Seite muss ich aber nachfragen, was hier Eure Meinung und Erfahrung von Grenzregionen (speziell Flensburg) ist. Seht ihr Chancen, um diesen schwächeren Wirtschaftsräumen wirtschaftlich zu helfen? Gibt es schon vorhandene Lösungen aus anderen Regionen Deutschlands, die hier ansetzbar sind? Vielleicht ergibt dies auch eine schöne Diskussion in den Kommentaren…

Zum vierten Mal findet dieses Jahr in der Zeit vom 18 April. bis 8. Mai 2005 die Vision Schleswig-Holstein unter dem Banner der IHKs Flensburg und Kiel statt. Zu dem diesjährigen Motto „Wasser und Mehr – Meer und Perspektiven“ versammeln sich bis zu 150 Unternehmen, um auf dem Wirtschafts- und Kulturfestival für sich selbst und Schleswig-Holstein als Unternehmensstandort zu werben.

Persönlich werde ich einige Veranstaltungen am Veranstaltungsort Flensburg besuchen, und wer mag, darf sich natürlich gerne anschließen. Ein Ziel dafür ist die nordjob, eine Beratungsmesse für Schüler und Studenten in der Campushalle Flensburg.