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Die berühmte und wohl angesehenste US-amerikanische Zeitung The New York Times verabschiedet sich ab dem 19. September von ihrem Paid-Content Angebot für die Internetausgabe.

Since we launched TimesSelect in 2005, the online landscape has altered significantly. Readers increasingly find news through search, as well as through social networks, blogs and other online sources. In light of this shift, we believe offering unfettered access to New York Times reporting and analysis best serves the interest of our readers, our brand and the long-term vitality of our journalism. We encourage everyone to read our news and opinion – as well as share it, link to it and comment on it.

Auch in Deutschland hatte bereits die Horizont für ihr Online-Angebot das große Umdenken in Szene gesetzt. Ich kann es nur begrüßen, denn die NYT ist schließlich ein führendes Blatt – und sollte die herrschenden Trends im Internet für ihr Onlinependant berücksichtigen.

Zu allererst habe ich ein wenig stutzig geschaut, aber der Fischmarkt fragt sich, ob das Publikum für die Nutzung von Google zahlen würde. Ausgegangen wurde von einem Preis von 5 Dollar bei 37signals, was einem meistens einfach aufbringbaren Betrag pro Monat entspräche.

Foto vom Fischmarkt (bisher ohne Genehmigung)

Wer kann sich das aber leisten?
Für ein Unternehmen ist dies sicherlich ein erschwinglicher Preis, um die Mitarbeiter tatkräftig zu unterstützen, jedoch für Einzelpersonen ist dies ein wenig zu teuer. In meinem Haushalt nutze nicht nur ich das WLAN mit nur einem PC, sondern wir haben unsere zwei Laptops und den stationären PC. Zusätzlich gibt es auch Bekannte und Verwandte, die bei Gelegenheiten wie dem gegenseitigen Computerspielen oder bei akademischen Arbeiten gerne und häufig das Netz über unser WLAN durchforsten.

Sollte der Preis sich aber pro Nase binden, und nicht von einer Gruppe der Konsumenten genutzt werden können, wendet man sich eher von der Idee ab, für sein tägliches Googling Geld zu blechen. Jedoch wenn die Familie also, was meine Freundin und sämtliche Besucher unseres Haushaltes einschließt, das vorerst fiktionale Angebot „Google für 4,99€“ unter einem Account nutzen dürfen, kommt es schon in Frage, sich darüber Gedanken zu machen, für einen Service diese Pauschalpreispolitik mitzumachen.

Was ist das für ein Produkt?
Ob ein damit verbessertes Produkt auf dem Markt ist, oder doch nur das alte in einer neuen Verpackung, ist fraglich! Neu ist an dem Produkt Google nichts, der existierende Service wird nur verteuert angeboten und ist nicht mehr frei erhältlich. Google würde nur ein altes Produkt (in neuem Gewand und Preis) anbieten, auf einem Markt, der an sich alt ist. Diese Marktdurchdringung haben sie aber schon hinbekommen durch Implementierung von zahlender Kundschaft in die Google Service Reihe – Werbung, AdWords, AdSense, Ad ad ad ad!

Wo ist denn hier die Diversifikationsbildung?
Sobald ich für etwas bezahle, sehe ich die Notwendigkeit für Premium Content. Das wäre für Google ein neues Produkt auf einem neuen Markt, der sich wie eine weite Wiese voll frischem Grün ebnen würde. Bei einer Suchmaschine wie Google bedeutet dies, dass der Service von Google sich insoweit vom aktuellen Angebot unterscheiden muss, dass der Suchindex keinesfalls die Inhalte in der Art und Weise anbietet wie bisher gängig:

  • Echte Ergebnisse
    …ich möchte keine vorgefertigten Seiten vorfinden, bei denen zahlende Kunden in den ersten 3-4 Ergebnissen der Suchergebnis-Seite auftauchen, relevante Inhalte aber nicht auftauchen.
  • Werbung Adé
    …sämtliche AdWord Angebote oder ähnliches gehören ab dann woanders hin.
  • Seriösität
    …unseriösen Kram wie Pornoanbieter oder Linkfarmen will ich auch nicht mehr sehen.
  • Deep Web
    …ist der Schwachpunkt von Google, und ohne die Referenzen des Deep Web bringt Google nichts.

Das Geld, wovon sich Google all die schönen Services für seine User leistet, würde wegfallen und niemals von einer Pauschaulgebühr von einer Hand voll Dollars oder Euro gedeckt werden. Mit diesen Denkansätzen schließe ich das Thema um „Google für 4,99€“. Die Anforderungen an ein so innovatives Suchmaschinenprodukt sind zu hoch, um sie mit dem bisherigen Google zu erfüllen. Das einzige, was sich Google leisten kann ist eine weitere Marktdurchdringung mit seinem Suchsystem.