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Seit dem Ende von Google Reader wurde das Thema RSS sehr umfangreich und kontrovers diskutiert. Brauchen wir überhaupt noch klassische RSS-Reader? Lohnt sich ein RSS-Feed mit vollständigen Artikeln oder die Variante mit reduzierten Auszügen? Werden mehr Leser durch die reduzierte Variante auf das Blog gelockt? Kommt ein Blog heutzutage ohne RSS aus? Diese Fragen habe ich mir in den letzten Wochen oft genug gestellt – und ich habe eine passende Lösung anzubieten, damit RSS auch in Zukunft zu den digitalen Essenzen der Medienwelt zählt.
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Der Medienkonzern Holtzbrinck strukturiert sein Portfolio neu. Laut Informationen von Heise plant Holtzbrinck mit Internetportalen ala Parship oder StudiVZ stärker im Internet mitzumischen, wobei diese Angebot jedoch „losgelöst vom Stammgeschäft“ im Printbereich betrachtet werden sollen. Kann man sich darüber freuen, dass ein traditioneller Verlag, der seit Jahren zu den journalistischen Leitmedien der privatwirtschaftlich orientierten Medienwelt zählt, sich nicht mehr auf seine Kompetenzen – den Journalismus – besinnt?

Niemand geringeres als Mario Sixtus schreibt dazu einen textlichen Aufschrei, den ich nur unterstützen kann:

„‚Losgelöst vom Stammgeschäft‘ kann eigenlich nur heißen: Mit Journalismus haben wir im Netz nichts am Hut. Den drucken wir auf Papier und gut ist. Die Kohle im Netz machen wir mit Partnerbörsen und Gruschelbuden. Sollen doch andere versuchen, Spiegel-Online zu zeigen, wo der Hammer hängt, wir machen bei diesem Rennen nicht mit.“

Kritik am eigenen Hause – das ist mutig, das ist ehrlich, das hat Courage. Davon abgesehen schätze ich den qualitativen Journalismus, der nicht von Lobhudelei, sondern von Kontroverse, Schreibgeschick und fundierter Recherche gespickt ist. Ein Mangel davon bzw. ein Wegfall ist nicht förderlich – und das dient sicherlich nicht einem Verlag von der Größe von Holtzbrinck. Das konnte man bereits an der schamlosen Ekstase bei den Sat.1 Nachrichten sehen, dass der Journalismus für die Privatwirtschaft im Grunde genommen heutzutage nicht mehr viel Wert besitzt.

Vielleicht ist das alles auch Grund genug dafür, dem „Elektrischen Reporter“ einen neuen Anstrich zu geben? Mir persönlich gefällt das Format, da es durch seinen individuellen Charakter und Wiedererkennungswert besticht. Die Inhalte dürfen meiner Meinung nach auch abwechslungsreich sein – Interviews, Reportagen, Dokumentarisches oder sogar Neuartiges als gesunde Kombination könnte das neue Optimum sein. Oder vielleicht sogar einen regelmäßigen Sonderbericht des ER könnte ich mir vorstellen, der sich bewußt durch eine andere Darstellung vom typischen ER hervorhebt. :)

Eine Studie, zwei verschiedene Meldungen. Oder anders gesagt – lege die Studie aus so wie Du willst.

Die zwei Artikel Studie: Fernsehen ist weiter Hauptnachrichtenquelle aus DWDL und Studie: Tageszeitung nach wie vor wichtige Informationsquelle aus der W&V drehen sich thematisch und inhaltlich um ein und die selbe Studie, jedoch wird je nach Gusto des Redakteurs die eine Wahrheit über die andere gelegt.

Ich persönlich interessiere mich jedoch nicht nach der Hauptnachrichtenquelle oder ihrer Wichtigkeit, sondern lege eher Wert darauf zu wissen, wie die Kombination der verschiedenen Medien sich in der Bevölkerung wiederspiegelt. Das geht nämlich in den Artikeln leider verloren… denn wer sich nur an einem Medium bedient, dem fehlt einfach die Informationsvielfalt. Die Medienwelt verändert sich so oder so – wer hätte vor 20 Jahren an das Internet als Nachrichtenquelle gedacht?